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Veröffentlicht am 31.10.2021

Kent Haruf eben

Ein Sohn der Stadt
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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Diogenes (27. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3257071726
Originaltitel: Where You Once Belonged
Übersetzung: pociao
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich

Kent Haruf ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Diogenes (27. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3257071726
Originaltitel: Where You Once Belonged
Übersetzung: pociao
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich

Kent Haruf eben

Inhalt:
In seiner Jugend wurde Jack Burdette von allen bewundert und geliebt. Doch nach seinem unrühmlichen Verschwinden vor acht Jahren denken die Einwohner der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado nur noch an Vergeltung. Kein Wunder, dass nicht alles glatt läuft, als Jack nun plötzlich wieder auftaucht.

Meine Meinung:
„Ein Sohn der Stadt“ ist Kent Harufs erster Roman, der wie die anderen in Holt spielt. Nun wurde er auch auf Deutsch übersetzt - im Original erschien er bereits vor vielen Jahren.

Der Schreibstil ist eher nüchtern und einfach. Dies passt aber sehr gut, denn erzählt wird die Story von Pat Arbuckle, dem Herausgeber der örtlichen Zeitung „Holt Mercury“, der stark in die Geschichte verwickelt ist, denn in seiner Jugend waren er und Jack beste Freunde.

In Rückblicken wird die Jugend von Jack und Pat aufgerollt. So kann man gut mit verfolgen, warum sich Jack so entwickelte und ein Stück weit Verständnis aufbringen. Überhaupt sind die verschiedenen Figuren gut gezeichnet. Sie wirken authentisch und wirklichkeitsnah. Die Atmosphäre in dem Städtchen Holt ist gut greif- und vorstellbar.

Mit dem Schluss, der recht offen gehalten ist, bin ich nicht ganz glücklich, wenngleich gerade dieser Ausgang sehr realistisch wirkt.

Ich mochte diesen Roman von Kent Haruf sehr gerne, auch wenn er nicht so tiefgründig und gefühlvoll wie „Die Seelen der Nacht“ ist.

★★★★☆

Veröffentlicht am 29.10.2021

Wieder sehr spannend

Die Früchte, die man erntet
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Wunderlich (12. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3805250894
Originaltitel: Som Man Sår
Übersetzung: Ursel Allenstein
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wieder ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Wunderlich (12. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3805250894
Originaltitel: Som Man Sår
Übersetzung: Ursel Allenstein
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Wieder sehr spannend

Inhalt:
Die Reichsmordkommission wird nach Karlshamn gerufen. Hier scheint ein Heckenschütze sein Unwesen zu treiben.

Um Sebastian Bergman ist es ruhig geworden, seit er Großvater ist. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Psychotherapeut, seine Beziehung zu Ursula gibt ihm Halt.

Billy kämpft immer noch mit dem Bösen. Seit er einmal getötet hat, ist er süchtig danach. Kann das auf Dauer gutgehen?

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 7. Band dieser Reihe. Bei den ersten sechs Teilen würde ich sagen, dass man sie auch gut einzeln lesen kann, für den neuesten halte ich Vorkenntnisse jedoch für besser, wenn auch nicht für zwingend notwendig. Die bisherigen Ereignisse und das Beziehungsgeflecht der Rahmenhandlung spielen einfach eine sehr große Rolle.

Die Story besteht grob gesagt aus drei verschiedenen Handlungssträngen, die aber nur marginal ineinandergreifen. Sie sind eher in Reihe angeordnet, was ich ein bisschen seltsam fand. Sebastian Bergman spielt im ersten Teil, den Ermittlungen zum Heckenschützen, praktisch keine Rolle, ebenso wenig wie Billys Problem. Beide kommen erst dann richtig ins Spiel, als die Morde aufgeklärt sind. Dabei ist Sebastian kaum wieder zu erkennen. Das egozentrische Ekel, das er immer war, ist in der Schublade verschwunden. Stattdessen ist er zum treu sorgenden Großvater mutiert. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber nicht wirklich schlecht.

Torkel ist pensioniert, Vanja hat die Leitung der Reichsmordkommission übernommen und schwer an ihrem ersten Fall zu knabbern. Carlos, der Neue im Team, macht sich sehr gut. Gekonnt lässt das Autorenduo uns in die Köpfe der Protagonist*innen blicken und dabei ihre Gedanken und Handlungsweisen nachvollziehen. Alles erscheint plausibel und logisch.

Ich empfand das Buch über die ganze Länge als recht spannend und wurde wirklich gut unterhalten. Immer mehr der in der Vergangenheit begonnen Handlungsfäden werden aufgelöst. Fast hatte ich schon den Eindruck, dass die Autoren auf das Ende der Reihe hin arbeiten, aber nein, am Schluss gibt es noch zwei kleine Cliffhanger, die darauf hinweisen, dass es weitergeht. Ich freu mich auf jeden Fall darauf.

Die Reihe:
1. Der Mann, der kein Mörder war
2. Die Frauen, die er kannte
3. Die Toten, die niemand vermisst
4. Das Mädchen, das verstummte
5. Die Menschen, die es nicht verdienen
6. Die Opfer, die man bringt
7. Die Früchte, die man erntet

★★★★☆

Veröffentlicht am 27.10.2021

Spannend, aber mit kleinen Längen

Am Ende des Zorns
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Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Piper (30. September 2021)
ISBN-13: 978-3492062312
Preis: 16,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, aber mit kleinen Längen

Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten, als ...

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Piper (30. September 2021)
ISBN-13: 978-3492062312
Preis: 16,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, aber mit kleinen Längen

Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten, als der Heidelberger Kripochef Alexander Gerlach die kleine Taschendiebin Marie kennenlernt. Da das Mädchen nicht sagen will, wo es wohnt, nimmt Gerlach es kurzerhand zu sich nach Hause. Bald muss er feststellen, dass der unbekannte Tote vom Heddesheimer Baggersee Maries Vater ist.

Meine Meinung:
Auch der 18. Band dieser Reihe hat mir gut gefallen. Ich habe bisher alle Bände gelesen, möchte aber behaupten, dass man dieses Buch auch einzeln lesen kann, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Was man zu den in den einzelnen Bänden wiederkehrenden Personen und Umständen wissen muss, wird hier noch einmal kurz erwähnt, sodass auch Quereinsteiger keine Probleme haben sollten.

Als jemand, die die Heidelberger Gegend kennt, sind die Krimis von Wolfgang Burger für mich natürlich besonders schön zu lesen, weil sich vor meinem inneren Auge sofort ein Bild der Gegebenheiten einstellt. Aber auch alle anderen dürften mit den Ortsangaben und Beschreibungen gut zurechtkommen. Alles Notwendige wird vom Autor gesagt.

Die Geschichte entwickelt sich recht spannend und komplex. Es wird ein Netz von echten und falschen Fährten aufgebaut. Als Leser*in kann man gut miträtseln und kombinieren. Dabei ist die Handlung kaum vorhersehbar.

Ziemlich unrealistisch empfand ich die Tatsache, dass Gerlach seine achtzehnjährige Tochter Sarah in die Ermittlungen einbezieht. Das geht einfach nicht. Und auf einige Wiederholungen hätte ich auch gut verzichten können. Zum Beispiel wird immer wieder Maries immer gleiches Verhalten und Gerlachs schlechtes Gewissen Theresa gegenüber erwähnt. Da hätten es ein paar Wiederholungen weniger auch getan.

Fazit:
Wieder ein gelungener Band der Alexander-Gerlach-Reihe, nicht ganz so rasant wie der letzte, aber es ist ja schließlich auch besinnliche Weihnachtszeit.

Die Reihe:
1. Heidelberger Requiem
2. Heidelberger Lügen
3. Heidelberger Wut
4. Schwarzes Fieber
5. Echo einer Nacht
6. Eiskaltes Schweigen
7. Der fünfte Mörder
8. Die falsche Frau
9. Das vergessene Mädchen
10. Die dunkle Villa
11. Tödliche Geliebte
12. Drei Tage im Mai
13. Schlaf, Engelchen, schlaf
14. Die linke Hand des Bösen
15. Wen der Tod betrügt
16. Wenn Rache nicht genügt
17. Der sanfte Hauch des Todes
18. Am Ende des Zorns

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.10.2021

Spannend, aber sehr klischeelastig

Als die Stadt in Flammen stand
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Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: cbt (13. September 2021)
ISBN-13: 978-3570314630
Empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Originaltitel: I'm not dying with you tonight
Übersetzung: Doris Attwood
Preis: 10,00 ...

Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: cbt (13. September 2021)
ISBN-13: 978-3570314630
Empfohlenes Alter: ab ca. 14 Jahren
Originaltitel: I'm not dying with you tonight
Übersetzung: Doris Attwood
Preis: 10,00 €
auch als E-Book erhältlich

Spannend, aber sehr klischeelastig

Inhalt:
Campbell lebt erst seit kurzer Zeit bei ihrem Vater in Atlanta. NIe hätte sie sich vorstellen können, dass das Verhältnis von Menschen verschiedener Hautfarben allein aufgrund der ethnischen Herkunft so hasserfüllt sein könnte. Und doch erlebt sie dies eines Abends am eigenen Leib. Bei einem Footballspiel an ihrer Schule kommt es zu einer Schlägerei. Dieses gerät vollkommen außer Kontrolle und weitet sich auf ein angrenzendes Stadtviertel aus, das in einem kriegsähnlichen Zustand versinkt. Campbell und ihre Mitschülerin Lena, die eine hell-, die andere dunkelhäutig, werden zufällige Weggefährtinnen und versuchen, ihr Leben zu retten.

Meine Meinung:
Das Buch ist recht spannend erzählt, die Straßenschlachten fesselnd beschrieben. Da die Perspektive ständig zwischen Lena und Campbell wechselt, erhält man zwei grundsätzlich verschiedene Ansichten zu vielen Dingen. Das ist echt gut gemacht.

Und doch gibt es einiges, was mich gestört hat: Da wären zum einen der Gossenslang, der vielleicht realistisch wirkt, mich aber nur nervte. Zum Glück war es nur am Anfang extrem, dann wurde es weniger.

Dann werden hier so ziemlich alle Klischees bedient, die auch nur im Entferntesten zur Story passen. Die Figuren sind absolut stereotyp und können nur wenig überraschen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 20.10.2021

Berührend und interessant

Im Winter Schnee, nachts Sterne. Geschichte einer Heimkehr
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Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (25. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3570104439
Originaltitel: Storia di un Figlio, andata e Ritorno
Übersetzung: Christiane ...

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (25. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3570104439
Originaltitel: Storia di un Figlio, andata e Ritorno
Übersetzung: Christiane Burkhardt
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Berührend und interessant

Inhalt:
Im Alter von zehn Jahren schickte Enaiats Mutter den Jungen von zu Hause weg - zu seiner eigenen Sicherheit. Er schlug sich durch und machte sich auf die gefährliche Reise durch viele Länder, bis er mit fünfzehn Jahren schließlich in Italien ankam. Hier erarbeitete er sich ein neues Leben in Sicherheit. Doch die Sehnsucht nach seinem Heimatland Afghanistan und nach seiner Familie blieb. Sechzehn Jahre später ist es endlich so weit: Enaiat reist zu seiner Schwester, um ihr beizustehen. Doch mittlerweile hat er sich an die westliche Lebensweise gewöhnt, die traditionellen Regeln hat er nicht mehr verinnerlicht.

Meine Meinung:
Diese autobiografische Erzählung ist die Fortsetzung von „Im Meer schwimmen Krokodile“. Man kann das Buch allerdings ganz problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, das Nötigste wird noch einmal zusammengefasst.

Es ist die sehr persönliche Geschichte eines jungen Mannes, der aus seiner Heimat fliehen musste und in einer fremden Kultur Fuß gefasst hat. Das Buch macht Mut, zeigt aber auch die üblen Missstände in vielen Bereichen.

Mich hat diese Erzählung sehr berührt. Außerdem habe ich viele Informationen über Afghanistan bekommen, ein fernes Land, das gerade viel durch die Nachrichten geistert und sich nicht gerade von seiner besten Seite zeigt.

Mit eher einfachen Worten schildern Fabio Geda und Enaiatollah Akbari das Geschehen. Insofern ist das Buch schon gut auch für junge Leser*innen ab ca. 12 Jahren geeignet.

★★★★☆