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Veröffentlicht am 18.04.2019

Ansichten eines Priesters

Die Geschichte der Einsamkeit
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Broschiert: 416 Seiten
Verlag: Piper Paperback (5. Oktober 2015)
ISBN-13: 978-3492060141
Originaltitel: A History of Loneliness
Übersetzung: Sonja Finck
Preis: 16,99 €
auch als Taschenbuch, als E-Book ...

Broschiert: 416 Seiten
Verlag: Piper Paperback (5. Oktober 2015)
ISBN-13: 978-3492060141
Originaltitel: A History of Loneliness
Übersetzung: Sonja Finck
Preis: 16,99 €
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ansichten eines Priesters

Inhalt:
Odran Yates war schon immer ein eher passiver Typ. So gehorcht er auch ohne Murren, als seine Mutter dem siebzehnjährigen Jungen einredet, er sei zum Priestertum berufen, und tritt in ein Dubliner Seminar ein. Hier fühlt er sich äußerst wohl, abgeschirmt von den Versuchungen der Welt, auf einem vorgegebenen Weg. Gerne verschließt Odran die Augen vor Dingen, die nicht sein dürfen, die er nicht sehen will - auch in seinem weiteren Leben.

Meine Meinung:
John Boyne ist ein großartiger, vielseitiger Erzähler, so auch in „Die Geschichte der Einsamkeit“, in dem er Jahrzehnte aus dem Leben eines irischen katholischen Priesters schildert, das sehr authentisch wirkt und viele Probleme der Kirche offenlegt.

Eindrücklich erzählt Boyne vom teilweisen Untergang der Kirche. Anfangs, in den 1970er Jahren, wird Odran von der Bevölkerung jede Menge Respekt entgegengebracht, später wird er beschimpft und bespuckt, obwohl er selbst nichts getan hat. Oder weil er nichts getan hat? Zu viel ist passiert in dieser Kirche, die für die Menschen dasein soll und nicht sie zerstören. Und Odran sieht all die Jahre nicht, was los ist. Er lebt nach dem Motto „Scheuklappen auf und durch“. Der Bischoff wird ihn schon richtig leiten. Erst sehr spät kommt Odran ins Grübeln, was seine mögliche Mitschuld betrifft. Hätte er erkennen können oder gar müssen, was andere Geistliche für Verbrechen begehen? Hätte er etwas dagegen tun können?

Diese Fragen können die Lesenden auch für sich selbst beantworten, und nicht nur in Bezug auf die Missstände in der Kirche, sondern in allen Lebensbereichen. „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ darf nicht unsere Devise sein!

Zuweilen hätte ich Odran schütteln können, weil er so blauäugig durchs Leben geht, obwohl es so eindeutig ist, dass da etwas nicht stimmt. So war einiges für mich auch schon früh vorhersehbar. Als Odran später dann aus allen Wolken fällt, war ich wenig überrascht über die Enthüllungen.

Fazit:
In diesem Roman nimmt sich John Boyne eines aktuellen Themas an, das nicht nur die irische Kirche betrifft, sondern auch die anderer Länder, leider auch die deutsche. Toll erzählt und sehr lesenswert!

★★★★☆

Veröffentlicht am 16.04.2019

Solider Insel-Krimi

Der Tote im Strandkorb
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Taschenbuch: 283 Seiten
Verlag: Edition M (24. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-1542047906
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

Solider Insel-Krimi

Inhalt:
Erst zwei Wochen nach ...

Taschenbuch: 283 Seiten
Verlag: Edition M (24. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-1542047906
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

Solider Insel-Krimi

Inhalt:
Erst zwei Wochen nach dem Tod des Kinderheimleiters Hein Bohlen auf Amrum kommen Zweifel auf, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist. Hauptkommissarin Lena Lorenzen wird auf die Insel geschickt, auf der sie aufgewachsen ist und immer noch Kontakte hat. Ihr zur Seite steht der junge Kollege Johann Grasmann. Schnell entwickeln sich die beiden zu einem tollen Team, das sich nicht scheut, in einem üblen Wespennest zu stochern …

Meine Meinung:
Dies ist der 1. Band der Krimi-Reihe um die Hauptkommissarin Lena Lorenzen, der auf der Nordseeinsel Amrum spielt. Er lies sich ganz gut lesen, flüssig, auch ab und zu mit Witz. Spannung ist auch vorhanden, aber nicht so, dass man schlaflose Nächte hat. Die Handlung ist vielseitig und in ihrer Gänze nicht gleich durchschaubar. Das hat mir gut gefallen.

Weniger gefallen hat mir, dass die Kommissarin sehr viel auf inoffiziellen, um nicht zu sagen illegalen Wegen, ermittelt. Das wirkt einfach nicht realistisch. Außerdem hätte ich mir mehr Lokalkolorit gewünscht. Die schöne Insel Amrum kommt leider in den Beschreibungen sehr blass weg. Man hätte sich fast ebenso gut an der Ostsee oder im Binnenland befinden können.

Nichtsdestotrotz hat Anna Johannsen mich mit ihrem Buch gut unterhalten.

Die Reihe:
1. Der Tote im Strandkorb
2. Das Mädchen am Strand
3. Die alte Dame am Meer
4. Der Mann auf der Hallig (ET: Juni 2019)

Veröffentlicht am 13.04.2019

Gelungener Abschluss der Trilogie

Schatten der Toten
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Broschiert: 672 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (11. März 2019)
ISBN-13: 978-3442313921
Preis: 15,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Gelungener Abschluss der Trilogie

Inhalt:
Judith Kepler, ...

Broschiert: 672 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (11. März 2019)
ISBN-13: 978-3442313921
Preis: 15,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Gelungener Abschluss der Trilogie

Inhalt:
Judith Kepler, Putzfrau mit einer ganz besonderen Vergangenheit, steht mal wieder zwischen allen Fronten. Ihr Chef Dombrowski liegt im Krankenhaus, und sie muss den Betrieb weiterführen; ihre kleine Freundin Tabea ringt mit dem Tod, und deren Vater Frederik, in den sich Judith ein wenig verliebt hat, ist in einer gefährlichen Mission unterwegs. Eva Kellermann enthüllt auf dem Totenbett ihrer Tochter Isa, die beim Verfassungsschutz arbeitet, ein lange gehütetes Geheimnis. Dies alles führt zu komplizierten Verwicklungen, in deren Mittelpunkt der ehemalige Stasi-Spion Bastide Larcan steht, auch bekannt als Richard Lindner - Judiths Vater.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Band der Trilogie um die Tatort-Reinigerin Judith Kepler. Wenn man die ersten beiden kennt, erleichtert dies das Verständnis der Zusammenhänge sicherlich, unbedingt notwendig ist es aber nicht. Umgekehrt macht es nicht so viel Sinn, die Vorgänger danach zu lesen, da in diesem Band etliche Spoiler enthalten sind.

Elisabeth Herrmann versteht es sehr gut, eine Geschichte zu erzählen. Man lässt sich gerne von ihr und ihrer unaufgeregten Schreibweise durch die Seiten führen, die nur so dahinfliegen.

Es gibt viele Handlungsfäden, die erst aufgebaut werden müssen. Daher empfand ich den Anfang ein klein wenig schleppend. Doch nach und nach werden die Zusammenhänge deutlich und die Handlung nimmt rasant Fahrt auf. An Spannung fehlt es schließlich nicht.

Die Autorin hat eine sehr komplexe Handlung entworfen, in die alle möglichen Geheimdienste, aber auch Privatpersonen verwickelt sind, die man erst einzuschätzen lernen muss. Von all der Spionage, Intrigen, Verrat und Rachegelüsten kann einem schon mal der Kopf schwirren. Man muss beim Lesen konzentriert dabei sein. In all den Wirren blieb mir Judith Kepler zuweilen etwas zu sehr im Abseits, hier spielen sich andere Charaktere dann in den Vordergrund. Die ersten beiden Bände mochte ich in dieser Hinsicht lieber.

Trotzdem ist auch dieser Teil der Trilogie gut gelungen und lesenswert.

Die Judith Kepler-Reihe:
1. Zeugin der Toten
2. Stimme der Toten
3. Schatten der Toten

★★★★☆

Veröffentlicht am 06.04.2019

Gut, aber nicht perfekt

Rain Song
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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Arena (1. Juni 2010)
ISBN-13: 978-3401065229
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Preis: 7,99 €
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Gut, aber ...

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Arena (1. Juni 2010)
ISBN-13: 978-3401065229
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Preis: 7,99 €
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Gut, aber nicht perfekt

Inhalt:
Die Deutsche Hanna reist ins Makah-Indianerreservat nach Neah Bay. Sie ist auf der Suche nach Jim Kachook, der vor fünf Jahren ihr Herz erobert hat und der eigentlich mit ihr zusammenleben wollte, sich dann aber nie wieder gemeldet hat. Zusammen mit dem Makah Greg versucht Hanna herauszufinden, was aus Jim geworden ist. Dabei begibt sie sich in große Gefahr …

Meine Meinung:
Wie immer bei Antje Babendererde wirkt auch dieses Buch gut recherchiert. Als Leser*in erhält man viele Informationen über das Leben und die Rituale der Indianer, über ihren Spagat zwischen Tradition und Moderne.

Die Story ist gut durchdacht und logisch aufgebaut, war mir persönlich aber etwas zu einfach gestrickt. Da habe ich schon raffiniertere Geschichten von Antje Babendererde gelesen. Sie ist aber flüssig erzählt und konnte mich auch fesseln. Die verschiedenen Charaktere und ihr Zusammenspiel empfand ich als recht spannend.

„Rain Song“ ist eine überarbeitete Version von Antje Babendererdes Frühwerk „Der Pfahlschnitzer“. Doch trotz der Überarbeitung kann es nicht ganz mit späteren Werken der Autorin mithalten, die einfach mehr Raffinesse aufweisen. Lesenswert ist es aber allemal!

★★★★☆

Veröffentlicht am 31.03.2019

Fesselnder Spannungsroman

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Broschiert: 377 Seiten
Verlag: List Hardcover (29. März 2019)
ISBN-13: 978-3471351734
Originaltitel: En bur av guld
Übersetzung: Katrin Frey
Preis: 17,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Fesselnder ...

Broschiert: 377 Seiten
Verlag: List Hardcover (29. März 2019)
ISBN-13: 978-3471351734
Originaltitel: En bur av guld
Übersetzung: Katrin Frey
Preis: 17,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Fesselnder Spannungsroman

Inhalt:
Faye hat sich von einer üblen Vergangenheit befreit und findet in Stockholm an der Seite des einflussreichen Jack Adelheim ihr Glück. Doch es ist nicht von Dauer. Jack macht aus der starken, intelligenten Frau ein unterwürfiges Hausmütterchen, bevor er sie schließlich eiskalt abserviert. Da besinnt Faye sich endlich wieder auf ihre alten Stärken und beginnt einen Rachefeldzug …

Meine Meinung:
Immer wieder wird dieser Roman als Thriller bezeichnet. In meinen Augen fehlt dafür aber einfach der Thrill, der einen atemlos durch die Seiten fliegen und mit und um die Protagonisten bangen lässt. Doch Faye ist hier zu keiner Zeit in Lebensgefahr. Trotzdem ist der Roman recht spannend und einfach fesselnd. Auch kurze Rückblicke in Fayes Kindheit tragen das Ihre dazu bei.

Camilla Läckberg hat ihr Buch in drei Teile geteilt. Im ersten Teil erlebt man, wie Faye sich immer mehr ihrem Mann Jack unterordnet und ihr eigenes Ich mehr und mehr untergeht. Ihr ganzes Verhalten gilt nur dem Streben nach Jacks Anerkennung. Diesen Teil hätte Läckberg meinetwegen gerne etwas abkürzen dürfen. Ich konnte hier oft nur den Kopf schütteln über Fayes Verhalten, das ich nicht wirklich nachvollziehen konnte, wobei mir natürlich klar ist, dass es in vielen Ehen durchaus der Realität entspricht.

Viel interessanter und spannender fand ich dann Teil 2 und 3. Hier entwickelt Faye einen genialen Racheplan, mit dem sie Jack vernichten will. Dass sie anfangs so leicht Erfolg hat, scheint mir zwar sehr unwahrscheinlich, aber darüber kann ich hinwegsehen. Die einzelnen Schritte der Rache an Fayes Seite mitzuerleben, hat mir großes Vergnügen bereitet.

Das I-Tüpfelchen des Romans ist der Schluss, der mich zwar nicht vollkommen überrascht, aber doch zum Schmunzeln gebracht hat.

★★★★☆