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Veröffentlicht am 27.11.2022

Catan – die sonnige Insel, Björn Einarson erzählt...

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Das Buch CATAN (ein 551 Seiten Roman von Klaus Teuber und der erste einer dreiteiligen Familien-Saga) entwickelte der Autor aus seinem Spiel Catan, in dem sich Siedler eine neue Welt bauen.

Frühes Mittelalter ...

Das Buch CATAN (ein 551 Seiten Roman von Klaus Teuber und der erste einer dreiteiligen Familien-Saga) entwickelte der Autor aus seinem Spiel Catan, in dem sich Siedler eine neue Welt bauen.

Frühes Mittelalter – 9. Jahrhundert: Im Prolog spricht Björn davon, dass er mit dem letzten seiner Vorfahren, der die lange Reise mitmachte, drei Jahre vor dessen Tod über sein Leben redete...

Die Geschichte beginnt im Norden von Europa im Jahr 859 mit einer 'Verbotenen Liebe': König Halldor will seine Töchter an seine politischen Verflechtungen gewinnbringend verschachern, um seinen Machtbereich zu vergrößern. Seine selbstbewußten Töchter (die beiden Älteren) widersetzen sich dem. Drei Halbbrüder, Thorolf, Yngvi und Digur, helfen ihnen bei der Flucht, wobei die Älteste, Asla, sowieso bereits schwanger von Thorolf ist und mit ihm leben möchte.
Wutentbrannt erklärt Halldor, dass seine Töchter nicht mehr zu seinem Hof gehören und erklärt sie zu Unfreien. Brandschatzend überzieht der bösartige Herrscher das Land mit seiner Rache, obwohl er bereits viel Silber als Strafe für den Entzug der Töchter erhielt und die drei Söhne von Fürst Ulrik in die Verbannung für sieben Jahre geschickt werden.
Im ersten Teil beginnen die Vorbereitungen für eine lange Seereise, denn ein Sklavenhändler schwärmte den Brüdern von einer sonnigen Insel im Atlantik vor. Mit reisewilligen Siedlern (Arme, Zweit – und Drittgeborene Söhne und diejenigen, die durch das Brandschatzen alles verloren) machen sich die Brüder mit einer Flotte von Knorren (Schiffe) auf in Richtung dieser geheimnisvollen Insel Catan.

Spannend wird die nicht gefahrlose Reise der drei Brüder und ihrer Mitreisenden beschrieben (mit manchen Abenteuern und Begegnungen unterwegs). Bis sie dann eine Insel im Atlantik finden, die sie Catan nennen (sie scheint aber nicht die ursprünglich anvisierte Insel Catan zu sein). Die Insel stellt sie vor Herausforderungen jeglicher Art. Können die Siedler sich ein neues und besseres Leben aufbauen?

Mit dramatischen Erlebnissen wird in kurzen Episoden vom neuen Lebensabschnitt berichtet. Wie in jeder Gemeinschaft wird gefeiert, entstehen Liebesbeziehungen, gründen sich Familien, wird in der Landwirtschaft und im Handwerk gearbeitet, Erfinder:innen erschaffen Neues und das Leben verbessert sich. Aber es passieren auch grausame Dinge (Mord- und Totschlag, Lug, Betrug und Diebstahl). Doch es geht fieberhaft weiter im Roman. Keine langweiligen Passagen, sondern immer etwas Neues, was die Aufmerksamkeit fesselt. Helden und Heldinnen sind sympathisch dargestellt, gewinnen oder verlieren auch Sympathiepunkte. Kinder werden geboren, Ältere sterben. Doch das neue Leben fordert die Konservativen heraus, weil es genügend gibt die gerne eine neue Lebensform leben wollen – Zwiespalt zwischen Wikingertraditionen und einer fortschrittlicheren Ordnung.

Gut geschrieben, ist das Buch unterhaltsam und macht Spaß zu lesen. Autor Teuber hat sehr gut zur Zeit des neunten Jahrhunderts recherchiert. Daten und Fakten stimmen (der irische König, die große Stadt Hedeby, etc.).
Umschlagsbild passend zur Zeit, Drachenboote und Wikingersymbole. Es sieht so plastisch aus, als ob es tatsächlich aus Holz geschnitzt wäre...

Darüber hinaus sind im inneren Teil des Einbandes eine Landkarte abgebildet, die den Weg der Brüder zeigen. Sehr hilfreich zum Nachverfolgen der langen Reise. Im hinteren Teil befindet sich eine Landkarte von Catan, was auch sehr nützlich ist, um sich mit den Begebenheiten vor Ort bekannt zu machen (wer wo und wie siedelt).

Hedeby – die alte mittelalterliche Stadt ist Haithabu in Schleswig – Holstein.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Bunt durchs Jahr

Gesund essen durchs Jahr
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Dieses schöne, gewichtige Buch im handlichen Format (256 Seiten) ist sehr auffallend aufgemacht - bunt, grüner Einband, farblich in den Regenbogenfarben gegliedert, passend zu den Jahreszeiten (die Wintermonate ...

Dieses schöne, gewichtige Buch im handlichen Format (256 Seiten) ist sehr auffallend aufgemacht - bunt, grüner Einband, farblich in den Regenbogenfarben gegliedert, passend zu den Jahreszeiten (die Wintermonate lila,violett, bläulich) und je mehr es in Frühling geht (GRÜN!) knalliger, rot rot rot...in die Sommermonate. Auch die Gemüse- und Obstspirale auf dem Titelbild bringt es, allein das Ansehen weckt Hunger!

Ebenso die Innengestaltung - so wie üblich bei Kochbüchern, mit sehr schönen und appetitanregenden Fotos. Es ist aber kein Kochbuch in dem Sinn, sondern eher ein Ernährungs- und Lebensratgeber. Und wie darüber steht - passend: Bibliothek fürs Leben. Mit den monatlichen Helden und Heldinnen... es gibt kein erwähntes Gemüse oder Obst, das nicht von mir gemocht wird. Und allemal gut finde ich, dass Wildgemüse und -früchte erwähnt sind - Holunderbeeren, zum Beispiel. 'Superfood' vor der Haustür! Es gibt gute Tipps für Alternativessen - Sojaghurt selbst herstellen. Die Rezepte sind im großen Ganzen auch preisgünstig, vieles bereits im Haus...

Veganuary (passt, ich bin zwar Flexitarierin, aber esse auch gerne vegan und vegetarisch sowieso überwiegend).
Fastenmonat - grundsätzliche Informationen dazu: Auch sehr gut, ich bin bereits Intervallfasterin...und komme grandios damit zurecht.
März - Wildkräutermonat, BÄRLAUCH, das geliebte Wildgemüse. Die Rezepte sind gut und passend und werden bei Gelegenheit nachgekocht. Jetzt für November sehr gute Tipps für Schwarzwurzeln. Wie am Besten bearbeiten: Die geschälten Wurzeln in Zitronenwasser einlegen. Sehr nützlicher Hinweis.

Was macht Essen mit dem Menschen, wie brauche ich was und warum. Regional - saisonal - bunt!

Genau mein Buch, beste Tipps!

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Über die Sami - Kultur und ihre Rentiere

Das Leuchten der Rentiere
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Das Buch ist ein Plädoyer für die Völker in Europa, die anders leben, traditioneller, herkömmlicher, In Einklang mit der Natur und der Historie. Davon gibt es zum Glück noch einige und diese Völker müssen ...

Das Buch ist ein Plädoyer für die Völker in Europa, die anders leben, traditioneller, herkömmlicher, In Einklang mit der Natur und der Historie. Davon gibt es zum Glück noch einige und diese Völker müssen auf jeden Fall geschützt werden!

Die Sámi - ein diskriminiertes Volk im Hohen Norden, traditionell mit den Rentieren lebend. Erzählt wird der Roman aus dem Blickwinkel der 'Kleinen Schwester' – Elsa. Das Sámi-Mädchen Elsa versteht durch die Geschehnisse, in was für einer Welt sie aufwächst und was es bedeutet Angehörige eines Volkes zu sein, dass von der Mehrheitsbevölkerung sogar verachtet wird.

Winter 2008, Elsa fährt frühmorgens alleine auf Skien zum familieneigenen Rentiergehege. Sie will zeigen, dass sie sich schon um die Tiere kümmern kann. Ein neunjähriges Mädchen. Farben gewinnen an Bedeutung, ihre schwarzen Haare werden aus ihrem Sichtwinkel silbrig (überzogen von Reif?), der rosa Schimmer der aufgehenden Sonne!
Doch dann muss sie den Mord an ihrem Rentierkalb Násegallu mitansehen. Ein Schock fürs Leben! Sie erkennt den Mörder und er bedroht sie, falls sie davon berichtet.

Die Gefühlslage des kleinen Mädchens ist entsetzlich. Sie muss lügen, um sich zu schützen. Sie erfährt einen großen Verlust, ihr eigenes Rentierkalb wurde getötet und sie erkennt, was man ihrem Volk antut.
Doch die kleine Elsa bleibt kein Opfer. Sie wächst zu einer starken, mutigen, jungen Frau heran, die sich gegen die Widerstände wehrt. Die Schwierigkeiten der Rentier haltendenden Sámi – Gemeinschaft ist nicht kleiner geworden, ganz im Gegenteil. Abbau der Bodenschätze, dadurch Raubbau und Verschandelung der Natur, Wilderei und auch der Klimawandel erschweren zunehmend das Leben der Sámi.

Ann-Helén Laestadius, mit einem Sámi Vater, bringt uns die Welt der Sámi nahe, berichtet aus dem Leben der Rentierhalter hoch im Norden von Europa. Das ist ein einzigartiger, außergewöhnlicher und sehr einfühlsamer Roman (mit wahren Fakten und Erlebnissen, die aufwühlen und beunruhigen).

Das Umschlagsbild - sehr schön gemacht, der hohe Himmel, grün-gelblich dunstig, unten am Rand eine Szene mit Rentieren. Sehr auffallend, gutes Layout, Kompliment.
Der Titel: Das Leuchten der Rentiere, ungewöhnlich, erweckt Neugierde! Übersetzt aus dem Schwedischen, von zwei Übersetzer:innen, auch ungewöhnlich (wie war deren Arbeitsweise?). Der Klappentext dazu - spricht von einer großen Tragödie.

Im Nachwort sagt die Autorin: "Was ich hier schildere, spielt sich tatsächlich in Sápmi ab - und zwar schon seit langem. Manchmal ist die Realität schlimmer als die Fiktion."
Das ist das Erschreckende daran, es ist nicht nur ein Roman, sondern spiegelt die Realität wider. Meine Reaktion darauf war, sobald es mir möglich ist, selbst hinzufahren, um dem Volk durch mein Interesse an ihrer Kultur meine Solidarität auszusprechen. Nur dadurch kann die Mehrheitsgesellschaft dazu gebracht werden die Sámi zu respektieren.

Wir leben in einer Welt, wo viele 'indigene' Völker um ihr Überleben kämpfen. Nicht weitab am Amazonas, sondern auch mitten in Europa (es gibt einige traditionelle Kulturen in Europa). Wir leben in einem 'Europa der Vielfalt', wo jedoch Menschen aufgrund ihrer Herkunft bedroht sind. Es werden sogar Kriege deswegen geführt, weil Nachbarn sie nicht mit ihrer eigenständigen Kultur respektieren. Weil sie sich nicht anpassen an das, was ihnen als Norm auferlegt wird. Weil sie im Einklang mit der Natur leben und keinen Wert auf diese menschenverachtende Modernisierung legen.

Mein Respekt an die Autorin für dieses Meisterwerk!

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Das weite Meer

Unsterblich sind nur die anderen
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Es ist kein Krimi, obwohl die Autorin Simone Buchholz als Krimi-Autorin bezeichnet wird. Bayern2 sagt: „Wenn James Joyce und Bruce Willis eine gemeinsame literarische Tochter hätten, dann hieße sie Simone ...

Es ist kein Krimi, obwohl die Autorin Simone Buchholz als Krimi-Autorin bezeichnet wird. Bayern2 sagt: „Wenn James Joyce und Bruce Willis eine gemeinsame literarische Tochter hätten, dann hieße sie Simone Buchholz“. Ein Action Held und ein sehr nachdenklich, erotisch schreibender Autor...? Treffen irgendwo in der Mitte?
Die Erotikszenen im Roman sind eigentlich recht harmlos (da ist Joyce tatsächlich konkreter in seinen Äußerungen)

Ich habe mich – um den Schreibstil der Autorin – zu verstehen in einige ihrer Krimis eingelesen... Ja, es ist ihr Stil, sie schreibt gerne etwas schnoddrig, etwas anders als andere, etwas robuster!
Doch im Gegenteil zu ihren Krimis ist dieser Roman geheimnisvoll, voller Andeutungen, mit Gestaltwandlungen, mysteriös und unglaublich literarisch.

Dieses geheimnisvolle Buch 'Unsterblich sind nur die anderen' fängt schon anders an – mit einem Buddelschiff. 'Passen Sie auf, dass Sie nicht die ganze Flasche leer machen'. Wortwitz, den man an dieser Stelle nicht erwartet. Aneinanderreihung von Unerwartetem. Sehnsüchten...

Malin und Iva begeben sich auf eine Nordatlantikfähre namens MS Rjukandi. Sie suchen nach drei ihrer Freunde, die verschwunden sind. Was da passiert ist isländisch, ist voll mit dem Unvorstellbaren. Erfordert ein langsames Hineinlesen, erfordert Geduld und sich darauf einlassen. Das ist Literatur. Ich denke, ich habe eine neue Lieblingsautorin gefunden.
(Mehr darf ich nicht sagen, ohne zu spoilern)

Das Titelbild übt einen unglaublichen Sog aus: Das dunkle Meer - unheilvoll; ein grüner Himmel und in der Ferne davor eine Nussschale...Dazu dieser Titel - Unsterblich sind nur die anderen. (Die Titelworte, wie Wellen angeordnet...)

Dann dieses Gedicht von Begemann, 'ich habe nichts erreicht außer dir'. Zerreißt einem das Herz! Wobei dies nicht die einzigen Gedichtzeilen bleiben...

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Ein Weihnachtsdrachen, tolle neue Idee!

Spekulatius, der Weihnachtsdrache rettet das Fest
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Buch aufgeschlagen - da lacht mir ein lustiger Spekulatius (hm, das Gebäck mag ich auch!) entgegen mit Rentiergeweih, herzallerliebste Zeichung.

Die Zeichnungen im Buch sind sehr schön, die Geschichte ...

Buch aufgeschlagen - da lacht mir ein lustiger Spekulatius (hm, das Gebäck mag ich auch!) entgegen mit Rentiergeweih, herzallerliebste Zeichung.

Die Zeichnungen im Buch sind sehr schön, die Geschichte heimelig... es weihnachtet sehr! Also ist die Adventszeit gerettet, jeden Tag ein Kapitelchen...

Miesmuffel! Hohle Müffelnuss! Es riecht nach Koblauch und müffelt. Und das an Weihnachten, geht nicht. Dagegen hat der kleine Golddrachen von Zimtsternchen, Pfeffernüsslein und Schokili zu erzählen (die neuen Geschwister von Spekulatius). Doch Weihnachten ist in Gefahr, die Miesmuffel sind da und die mögen Weihnachten nicht. Sie sind von der Weihnachtsinsel ausgebüxt, weil Saurer Salamander für einen Moment nicht aufgepasst hat. Jetzt geht es darum die Miesmuffel zu finden und sie davon zu überzeugen, dass Weihnachten toll ist...

Erst durch die Erzählungen von anderen erfuhr ich, dass der Autor Tobias Goldfarb viele Kinderbücher macht (Gespenster & Co.), sind alle niedlich. Und dass es auch ein Vorgängerbuch über den Weihnachtsdrachen gibt.

Sehr schönes Kinderbuch cum Adventskalender!

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