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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2021

Ermittlungsarbeit im besetzten Paris

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
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„Die Toten vom Gare D`Austerlitz“ ist ein Kriminalroman des Autoren Chris Lloyd, welcher in Paris im Jahr 1940 spielt. Zu Beginn der Handlung werden gleich vier Menschen ermordet, gleichzeitig marschieren ...

„Die Toten vom Gare D`Austerlitz“ ist ein Kriminalroman des Autoren Chris Lloyd, welcher in Paris im Jahr 1940 spielt. Zu Beginn der Handlung werden gleich vier Menschen ermordet, gleichzeitig marschieren deutsche Soldaten unter Hitler in Paris ein. Diese ganz besonderen Umstände machen es dem französischen Polizisten Eduard Giral, während der gesamten Handlung nicht einfach, die Mordfälle aufzuklären. Auf einzigartige Weise fängt das Buch so den damaligen Zeitgeist ein, wirkt aber dennoch nicht aus der Zeit gefallen. Die Spannung baut sich subtil, aber doch spürbar auf und durch zahlreiche Wendungen wird man als Leserin immer wieder in die Irre geführt. Die tiefgründige und vielschichtige Handlung basiert dabei sogar auf einigen tatsächlichen historischen Begebenheiten und machte das Buch für mich so noch interessanter. Alle Charaktere sind zudem individuell und gut ausgearbeitet. Inspecteur Giral ist allerdings wirklich ein besonderes Kaliber, da der eigentlich so gesetzestreue Polizist, mit seinen eigenen Dämonen aus dem 1. Weltkrieg zu kämpfen hat und deshalb immer wieder zu Gewaltausbrüchen und Unberechenbarkeit neigt. Der sympathischste Ermittler war er für mich deshalb nicht, dafür wirkte er aber umso authentischer. „Die Toten vom Gare D`Austerlitz“ eignet sich meiner Meinung nach für alle Leserinnen, die klassische Krimis mögen und auch mit einem langsameren Tempo kein Problem haben. Mein Fazit: Die Lektüre lohnt sich, allein aufgrund der geschichtlichen Hintergründe!

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Berührend, aber auch ziemlich traurig

Sprich mit mir
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Die Geschichte im Buch„Sprich mit mir“ von T.C. Boyle ist interessant und wirft zugleich grundlegende philosophische Fragen, wie z.B. was uns als Menschen eigentlich ausmacht, auf. Die Perspektiven wechseln ...

Die Geschichte im Buch„Sprich mit mir“ von T.C. Boyle ist interessant und wirft zugleich grundlegende philosophische Fragen, wie z.B. was uns als Menschen eigentlich ausmacht, auf. Die Perspektiven wechseln kapitelweise immer wieder, zwischen dem Schimpansen Sam und seinen menschlichen Begleitern und Gegenspielern, hin und her. Besonders gelungen fand ich tatsächlich Sams dargestellte Gedankenwelt und Emotionen, so dass ich ihn schnell ins Herz schloss. Die Menschen kamen hingegen fast durchgehend schlecht in dieser Geschichte weg und waren mir stellenweise auch etwas zu eindimensional dargestellt. Der Schreibstil liest sich wiederum leicht und flüssig und passte sich den jeweiligen Charakteren im sprachlichen Ausdruck immer wieder auf Neue an. Hier merkte man schnell, das Können und auch die Erfahrung des Autors. Die Handlung konnte mich durchgehend fesseln, wobei sie mich aufs Ende hin aber auch zunehmend deprimierte, da die Situation immer auswegloser wurde. Allerdings wirkte das Buch so aber auch authentischer und lebensnaher, da nichts beschönigt wird. Es eignet sich für alle Leser*innen, welche auch vor anspruchsvolleren Geschichten die nachdenklich machen, nicht zurückschrecken und sich auf dieses besondere Gedankenspiel einlassen wollen.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Die Kraft der Freundschaft

Pension Herzschmerz
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„Pension Herzschmerz“ von Christin-Marie Below ist ein schöner Freundinnen-Roman zum wohlfühlen. Das Buch liest sich angenehm leicht und entführt die Leser*innen mit Inselfeeling und Urlaubsstimmung, auf ...

„Pension Herzschmerz“ von Christin-Marie Below ist ein schöner Freundinnen-Roman zum wohlfühlen. Das Buch liest sich angenehm leicht und entführt die Leser*innen mit Inselfeeling und Urlaubsstimmung, auf die schöne Insel Norderney. Die Charaktere sind dabei liebenswert und manchmal auch etwas verrückt. Die Geschichte ist modern und spricht mit ihrem Thema, sicherlich Viele an, denn wer hatte selbst noch keinen Liebeskummer? Allerdings war in meinen Augen die Handlung stellenweise doch etwas zu übertrieben und auch nicht immer ganz ausgereift. Dennoch ist „Pension Herzschmerz“ ein schöner Roman, welcher mir beim lesen Freude gemacht hat. Mit einer klassischen Liebesgeschichte hat die Erzählung allerdings weniger zu tun, es geht vielmehr darum Liebeskummer zu überwinden, was den drei Freundinnen gemeinsam letztendlich auch gelingt. Da mir sowohl der Schreibstil, als auch die Charaktere zugesagt haben gibt es immer noch gute 4 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Cornwall früher und heute

Der Liebesbrief
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Wie der Titel schon vermuten lässt ist „Der Liebesbrief“ von Ruth Saberton im Wesentlichen ein Liebesroman, welcher aber auch Historisches aufarbeitet. In zwei Zeitebenen, begleiten wir zwei sehr unterschiedliche ...

Wie der Titel schon vermuten lässt ist „Der Liebesbrief“ von Ruth Saberton im Wesentlichen ein Liebesroman, welcher aber auch Historisches aufarbeitet. In zwei Zeitebenen, begleiten wir zwei sehr unterschiedliche Frauen, welche doch auch Gemeinsamkeiten haben. Zum Einen die junge Daisy, deren Geschichte kurz vor Beginn des ersten Weltkriegs anfängt und sich schnell dramatisch mit einem Hang zum kitschigen entwickelt. Gut dargestellt werden hier die Auswirkungen des Krieges auf die daheimgebliebenen Frauen, welche nur allzu oft als junge Witwen endeten. Hundert Jahre später zieht Chloe dann in das gleiche Haus ein und beginnt zusammen mit dem Historiker Matt, die Spuren von Daisy und deren Freund Kit, zu erforschen. Durch die zwei Zeitebenen war die Handlung kurzweilig und auch spannend, ein wenig lieber mochte ich allerdings Chloes Erzählung. Ihre Geschichte ist doch tiefgründiger und der Charakter vielschichtiger angelegt. Besonders reizvoll und eindrücklich ist außerdem Cornwalls raue Natur beschrieben, so dass man zumindest in Gedanken dorthin verreisen kann. Der Schreibstil liest sich angenehm und passt sprachlich einwandfrei zum Buch. Stellenweise war mir die Geschichte etwas zu vorhersehbar und lies überraschende Wendungen vermissen. Trotzdem ist „Der Liebesbrief“ ein Buch zum abtauchen und wohlfühlen, welches ich wirklich gerne gelesen habe und mit guten 4 Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Intensive Geschichte, mit ansprechendem Schreibstil

Immer noch wach
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„Immer noch wach“ des Autoren Fabian Neidhardt, erzählt auf berührende Weise davon, wie wertvoll bewusst gelebte Zeit sein kann. Das Setting ist dabei nicht immer leicht zu verdauen, gerade die Szenen ...

„Immer noch wach“ des Autoren Fabian Neidhardt, erzählt auf berührende Weise davon, wie wertvoll bewusst gelebte Zeit sein kann. Das Setting ist dabei nicht immer leicht zu verdauen, gerade die Szenen im Hospiz gingen mir durch die authentischen Schilderungen sehr Nahe. Besonders mochte ich den Schreibstil, welcher sich angenehm leicht liest und ohne Schnörkel auskommt. Die Handlung war dann doch anders als erwartet und konnte mich, bis zuletzt immer wieder überraschen. Der Hauptprotagonist machte es mir allerdings, durch seine nicht immer nachvollziehbaren Entscheidungen, nicht leicht ihn zu mögen. Auch wenn einige der Szenen durchaus so denkbar wären, blieb die gesamte Handlung für mich trotzdem fiktiv, da nicht alles authentisch wirkte. Der Kraft der Geschichte tut dies natürlich trotzdem keinen Abbruch. Das Buch trifft durch seine wuchtige Erzählung mitten ins Herz und löst durch die zahlreichen überraschenden Wendungen ein richtiges auf und ab der Gefühle beim Leser aus. So habe auch ich bis zuletzt mitgelitten und gehofft und kann das Buch allen Leser*innen empfehlen, die sich auch an vermeintlich schwierige Themen herran trauen, denn eine leichte Lektüre ist „Immer noch wach“ sicherlich nicht.

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