Bewegende, aber auch düstere Geschichte über Finnland in der (Nach-)Kriegszeit
Land aus Schnee und AscheObwohl ich bereits einige Romane, welche zur Zeit des Zweiten Weltkrieges spielen gelesen habe, staune ich immer wieder wie viele unbekannte Perspektiven es trotzdem noch gibt. Und so widmet sich „Land ...
Obwohl ich bereits einige Romane, welche zur Zeit des Zweiten Weltkrieges spielen gelesen habe, staune ich immer wieder wie viele unbekannte Perspektiven es trotzdem noch gibt. Und so widmet sich „Land aus Schnee und Asche“ der Autorin Petra Rautiainen, dem Norden Finnlands bzw. den dortigen deutschen Lagern. In zwei zeitlichen Strängen (1944 & 1947) also während und kurz nach dem Krieg, entwickelt sich eine fesselnde und sehr emotionale Geschichte. Dabei kommen außerdem zwei sehr unterschiedliche Perspektiven zu Wort, welche sich auch durch verschiedene Schreibstile unterscheiden. Beide Stile lesen sich dabei leicht und flüssig, so dass ich schnell vorankam. Besonders einige Szenen des Tagebuchartigen Berichts aus dem Jahr 1944, waren allerdings nur schwer auszuhalten. Nicht nur die beschriebenen Grausamkeiten, sondern auch die emotionale Kälte des Berichts sorgten bei mir für Gänsehaut und Unverständnis. Gekonnt konstruiert die Autorin in beiden Zeitsträngen einen Spannungsbogen, wobei nach und nach alle Geheimnisse aufgeklärt werden. Allgemein ist das Buch keine leichte Lektüre, denn auch der zweite Erzählstrang hält viel Schweres bereit. Dennoch kann ich diesen Roman einfach zur weiterempfehlen, da er auf einzigartige Weise auf das Schicksal der Sami aufmerksam macht und ein Stück wenig bekannte Geschichte vermittelt. Dieser eindrückliche Roman ist zwar keine Wohlfühlgeschichte, dafür aber umso authentischer und bewegender. Dafür vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!