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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2018

Thriller mit Tiefgang und sehr ernstem Hintergrund

Zeilengötter
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Malin steht mitten im Leben: Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt mit ihrer Familie in Paris und ist sehr erfolgreiche Autorin.
Doch Malins Leben war nicht immer so: Vor 9 Jahren konnte sie sich ...

Malin steht mitten im Leben: Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt mit ihrer Familie in Paris und ist sehr erfolgreiche Autorin.
Doch Malins Leben war nicht immer so: Vor 9 Jahren konnte sie sich aus einer Ehe voller Gewalt, Unterdrückung und Erniedrigung mit dem Schrifsteller Adrian Bartosz befreien. Seither blüht sie in ihrem neuen Leben auf, konnte die Angst vor Adrian jedoch nie gänzlich abschütteln. Vor allem, da es immer wieder zu mysteriösen Zwischenfällen kam... Um sich endgültig von den Geistern der Vergangenheit zu befreien, entschliesst sich Malin, auf einer riesigen Pariser Modenschau aus ihrem gerade erschienenen Roman „Ehe“ vorzulesen, der autobiographische Züge hat. Ihr Ex-Mann Adrian sitzt im Publikum und dies löst unvorstellbare Ereignisse aus…

Astrid Korten hat mit „Zeilengötter – Bis dass der Tod uns scheidet“ einen überzeugenden, packenden Thriller geschaffen, der den Leser so schnell nicht wieder loslässt. Das Buch befasst sich mit verschiedenen brisanten und oft verschwiegenen Themen, wie z.B. Mobbing und Gewalt in der Ehe, und zeigt auf, was Neid und Eifersucht aus einem Menschen machen können. Die Geschichte ist sehr fundiert recherchiert und aufgebaut. Die Denkstrukturen von Tätern aber auch von Opfern werden interessant beleuchtet und herausgearbeitet.
Was den Leser neben der packenden Thematik noch mehr schockiert ist, dass der Roman von wahren Begebenheiten inspiriert wurde.
Der Erzählstil ist hierbei ein wichtiges Stilmittel. Die Autorin nutzt bewusst und geschickt den Wechsel zwischen der Ich-Form im Präsens für die Sichtweise von Malin und der dritten Person im Präteritum für die Charakterisierung von Adrian. Dadurch werden die Unterschiede zwischen den beiden Persönlichkeiten noch klarer herausgearbeitet und noch ersichtlicher. Der Leser sieht sich einerseits mit einer angsteinflößenden Nähe (Malin) und andererseits mit einer absolut kühlen und distanzierten Klarheit (Adrian) konfrontiert.
Astrid Korten beweisst dabei einmal mehr ihre besondere Fähigkeit, sich gekonnt in die psychologischen Abgründe von Tätern und auch Opfern hineinzuversetzen und diese überzeugend aufs Papier zu bringen.
Desweiteren nutzt sie immer wieder Rückblenden, die dem Leser die Hintergründe näher bringen und ihm so eine bessere Einsicht in die Geschichte liefern.
Selten hat mich ein Thriller so gefesselt und zum Nachdenken angeregt wie „Zeilengötter“. Dieses Buch bleibt auch nach dem Lesen noch sehr präsent, da einen die unsagbaren Grausamkeiten nicht mehr loslassen, die Menschen anderen Menschen angeblich aus Liebe antun.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Absolut packender und fesselnder Thriller!

Das Böse in dir
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“Jasper - Das Böse in dir“ ist die Fortsetzung des Thrillers „Eiskalte Umarmung“, in dem die junge Anna eine der Hauptcharaktere war. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und Anna scheint das Grauen ...

“Jasper - Das Böse in dir“ ist die Fortsetzung des Thrillers „Eiskalte Umarmung“, in dem die junge Anna eine der Hauptcharaktere war. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und Anna scheint das Grauen von damals hinter sich gelassen zu haben. Sie führt mit ihrem Mann und ihrer Tochter Katharina ein beschauliches Leben und alles könnte wunderbar sein. Doch in letzter Zeit hat sich Anna verändert und es kehren immer mehr Erinnerungen an die damalige Zeit zurück. Daher begibt sie sich in Behandlung bei dem anerkannten Psychiater Jörg Kreiler, der darüber hinaus auch ein persönlicher Freund ist. Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit, da Jörg der Freund von Annas Schwester Katharina war, die vor Jahren auf grausame Weise ermordet wurde. Durch eine Hypnosetherapie will er Anna helfen. Doch ihr Zustand scheint sich zusehendst zu verschlechtern…
In einem zweiten Erzählstrang erhält der Auftragskiller „der Pole“ eine Liste mit Namen von Personen, die er töten soll. Er reist durch halb Europa und hinterlässt eine blutige und grausame Spur des Todes. Doch bei der Erfüllung seines Auftrages stößt er auf Informationen, die für ihn sehr interessant sind…

Astrid Korten präsentiert mit „Jasper - Das Böse in dir“ nach dem grandiosen Vorgängerbuch wieder einen ebenso überzeugenden, packenden und spannenden Thriller. Die Charaktere und ihre Geschichten sind ausgefeilt und tiefgründig, so dass sie sich dem Leser erst nach und nach erschliessen. Auch die bereits bekannten Charaktere werden interessant weiterentwickelt, die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen dabei. Das Buch behandelt verschiedene, tiefgreifende Themen wie pure Gewalt, Missbrauch und seine Folgen, der innere Kampf zwischen Gut und Böse etc. Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven, doch jederzeit packend und spannend erzählt, so dass man regelrecht in der Geschichte gefangen ist. Der Wechsel der Erzählperspektiven trägt dabei ebenfalls zum Spannungsaufbau bei. Die Autorin überzeugt durch ihre gründlichen Recherchen, wobei sie den Leser nie durch zu viel Theorie überfordert.

Ein rundum gelungener, packender und fesselnder Thriller, der auch nach dem Lesen noch länger hängenbleibt!

Veröffentlicht am 13.02.2018

Wie weit geht man für Schönheit und Perfektion?

Die Sekte
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Als Robert Faber in die Filiale seines Pharmaunternehmens nach Hongkong reist präsentiert ihm Wissenschaftler Hún eine schier unglaubliche Entdeckung: Hún hat bei Forschungen für ein Herzmedikament einen ...

Als Robert Faber in die Filiale seines Pharmaunternehmens nach Hongkong reist präsentiert ihm Wissenschaftler Hún eine schier unglaubliche Entdeckung: Hún hat bei Forschungen für ein Herzmedikament einen Wirkstoff entdeckt, der anscheinend die Alterung aufhalten kann.

Doch bevor Robert weitere Tests anordnen kann wird Hún grausam ermordet und wichtige Daten und Ergebnisse der Testreihe sind plötzlich nicht mehr auffindbar…

In Schottland streben die Mitglieder der Sekte Lux Humana nach völliger Vollkommenheit und Schönheit. Alles und jeder müssen diesem Ideal entsprechen. Nathan Burgess führt zusammen mit seinen Söhnen Calum und Gordon die Geschicke der Sekte, der angeschlossenen Schule und Klinik. Seine Nichte Charis lebt nach dem Unfalltod der Eltern seit früher Kindheit ebenfalls auf Torrisdale Castle. Doch hinter der heilen Fassade der Gemeinschaft verbergen sich dunkle Geheimnisse…

Astrid Korten schafft es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Die Geschichte ist durchweg sehr spannend und mysteriös, so dass der Leser immer mitfiebern kann. Ungeahnte Wendungen und Rückblenden in die Vergangenheit der einzelnen Protagonisten geben der Geschichte immer wieder eine neue Richtung und neuen Schwung.

Der Erzählstil und die Sprache sind sehr angenehm, so dass man der Geschichte sehr gut folgen kann.

Ein eindringliches Porträt über die Sektenproblematik, kombiniert mit einem spannenden Plot, ergibt einen hochkarätigen Thriller!

Veröffentlicht am 13.02.2018

Spannend!

Wintermorde
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Alma ist eine erfolgreiche Verlegerin und scheint mit Mann und kleinem Kind eine Bilderbuchfamilie zu sein. Doch hinter der Fassade brökelt es: Alma hat große Herzprobleme und muss operiert werden, fühlt ...

Alma ist eine erfolgreiche Verlegerin und scheint mit Mann und kleinem Kind eine Bilderbuchfamilie zu sein. Doch hinter der Fassade brökelt es: Alma hat große Herzprobleme und muss operiert werden, fühlt sich von ihrem Mann jedoch nicht unterstützt. Die Kommunikation zwischen den beiden ist am Nullpunkt angelangt, mit ihrer Ehe steht es nicht zum Besten, und Alma will am liebsten aus Famile/Kind/Karriere ausbrechen. Im Internet trifft sie auf Sophie, Marie und Greta und die 4 Frauen können sich endlich all das anvertrauen, was sie sonst nicht zu sagen wagen. Ihre Wut vereint sie und schweißt die Frauen regelrecht zusammen.
Doch plötzlich geschieht ein Mord…

Astrid Korten legt mit „Eiskalter Plan – Im Netz der Rache“ nach eigener Aussage ein „Psychogramm der Wut“ vor und finde diesen Ausdruck sehr passend. Es ist spannend, in die Psyche dieser vier unterschiedlichen Frauen einzudringen, sie zunächst kennenzulernen und dann mitzuerleben, wie die Gruppendynamik wirkt, bis zum unerwarteten Ende. Denn in diesem Buch ist nicht alles so, wie es scheint. Die Story beinhaltet einige Drehungen und Wendungen, die die Spannung nur noch verstärken.
Es handelt sich hierbei nicht um einen Thriller im vielleicht „allgemeinen“ Sinne (wobei ich finde, dass es generell unterschiedliche Arten von Thrillern gibt), sondern um einen „leisen Thriller“. Dieser liefert eine sehr gelungene, spannende und äußerst packende Betrachtung von vier Frauen und den Dingen, die sich aus falsch verstandener Solidarität und durch gezielte Manipulation entwickeln können, so dass diese am Ende nicht mehr aufzuhalten sind.
Die Geschichte wird größtenteils aus der Ich-Perspektive von Alma erzählt. Es gibt aber auch Passagen, die aus der Sicht anderer Personen geschildert werden, ebenso wie Tagebucheinträge eines Häftlings, die im Verlauf des Buches immer wieder neue, spannende Fragen aufwerfen. Die verschiedenen Perspektiven werden durch unterschiedliche Erzählstile zusätzlich voneinander „abgegrenzt“, was sehr gelungen umgesetzt war. Der Schreibstil im Allgemeinen ist, wie schon bei den anderen Büchern von Astrid Korten, wieder auf einem sehr hohen Niveau. Sie schafft es, äußerst wortgewandt die Geschichte voranzutreiben und gleichzeitig das Spannungslevel hoch zu halten.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Spannend und packend!

Die Behandlung des Bösen
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Das Leben der forensischen Psychiaterin Moira Becker scheint perfekt: Zusammen mit ihrem Mann, dem BKA-Profiler Tom Diavelli, und ihrem 7jährigen Sohn Josh lebt sie glücklich in Berlin. Außerdem hat sie ...

Das Leben der forensischen Psychiaterin Moira Becker scheint perfekt: Zusammen mit ihrem Mann, dem BKA-Profiler Tom Diavelli, und ihrem 7jährigen Sohn Josh lebt sie glücklich in Berlin. Außerdem hat sie gerade festgestellt, dass sie wieder schwanger ist. Auch beruflich ist Moira sehr erfolgreich, denn sie ist die Leiterin einer forensischen Strafanstalt und wird in dieser Funktion von der bekannten Neurotec AG als Projektleiterin für das Projekt CHIMÄRE ausgewählt. Bei dieser Studie des Innenministeriums sollen Straftäter durch den Einsatz einer Mindmachine tiefergehend analysiert und behandelt werden. Moira ist dem neuen Projekt gegenüber zwar etwas skeptisch, willigt jedoch in die Studie ein. Parallel dazu befasst sich Tom aktuell mit Predictive Policing, d.h. der vorhersehende Polizeiarbeit, die auf Analysen und Statistik beruht.
Ihre kleine heile Welt wird jedoch schwer erschüttert, als Moiras Vater Bardo, ein renommierter Kriminologe und Berater des Innenministeriums, an einem Herzinfarkt stirbt. Sein Nachlass wirft viele Fragen auf und ab diesem Zeitpunkt steht das Leben der Familie Kopf. Und ohne dass sie etwas davon ahnen hat auch der kaltblütige Psychopath Janus bereits ein Auge auf Moiras Familie geworfen…


In „Die Behandlung des Bösen“ zeigt Astrid Korten eine neue Art der Verbrechensvorhersage und damit der Verbrechensbekämpfung auf. Die im Buch sehr fundiert recherchierten und verständlich erklärten neuen Möglichkeiten umfassen dabei den Einsatz von Mindmachines, Predictive Policing Software und digitaler Überwachung. Was zunächst wie „Zukunftsmusik“ erscheint, entwickelt sich jedoch schnell zu einer realen Bedrohung, die von unserer aktuellen Welt gar nicht so weit entfernt scheint. Astrid Korten schafft es dabei, auch kompliziertere Zusammenhänge für den Leser verständlich in die Geschichte einzubinden. Ihre Bücher zeichnet generell aus, dass sie darin aktuelle und spannende Themen aufgreift, die mit packenden Stories zu einem tollen Thriller verwoben werden.
Die in diesem Buch geschilderte Gewalt des perfiden Mörders Janus ist detailreich und damit nichts für schwache Nerven, soll jedoch nicht nur die körperliche Gewalt an den menschlichen Opfern darstellen. Sondern auch gleichzeitig die kühl kalkulierte Vorgehensweise und deren verheerende Folgen aufzeigen, die missbrauchte Macht im System hervorruft. Die Gewalt steht dabei als eine Metapher dafür. Nach und nach entwickelt sich die komplexe Geschichte, so dass die Zusammenhänge immer klarer werden und final in einem stringenten Ende münden. Dieses lässt den Leser jedoch nachdenklich zurück, angesichts der aufgezeigten technischen Möglichkeiten, die plötzlich gar nicht mehr so futuristisch und unrealistisch wirken.