Profilbild von Livres

Livres

Lesejury Profi
offline

Livres ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Livres über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2016

Thriller mit Tiefgang und sehr ernstem Hintergrund

Rouge
0

Malin steht mitten im Leben: Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt mit ihrer Familie in Paris und ist sehr erfolgreiche Autorin.
Doch Malins Leben war nicht immer so: Vor 9 Jahren konnte sie sich ...

Malin steht mitten im Leben: Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt mit ihrer Familie in Paris und ist sehr erfolgreiche Autorin.
Doch Malins Leben war nicht immer so: Vor 9 Jahren konnte sie sich aus einer Ehe voller Gewalt, Unterdrückung und Erniedrigung mit dem Schrifsteller Adrian Bartosz befreien. Seither blüht sie in ihrem neuen Leben auf, konnte die Angst vor Adrian jedoch nie gänzlich abschütteln. Vor allem, da es immer wieder zu mysteriösen Zwischenfällen kam... Um sich endgültig von den Geistern der Vergangenheit zu befreien, entschliesst sich Malin, auf einer riesigen Pariser Modenschau aus ihrem gerade erschienenen Roman „Ehe“ vorzulesen, der autobiographische Züge hat. Ihr Ex-Mann Adrian sitzt im Publikum und dies löst unvorstellbare Ereignisse aus…

Astrid Korten hat mit „Zeilengötter – Bis dass der Tod uns scheidet“ einen überzeugenden, packenden Thriller geschaffen, der den Leser so schnell nicht wieder loslässt. Das Buch befasst sich mit verschiedenen brisanten und oft verschwiegenen Themen, wie z.B. Mobbing und Gewalt in der Ehe, und zeigt auf, was Neid und Eifersucht aus einem Menschen machen können. Die Geschichte ist sehr fundiert recherchiert und aufgebaut. Die Denkstrukturen von Tätern aber auch von Opfern werden interessant beleuchtet und herausgearbeitet.
Was den Leser neben der packenden Thematik noch mehr schockiert ist, dass der Roman von wahren Begebenheiten inspiriert wurde.
Der Erzählstil ist hierbei ein wichtiges Stilmittel. Die Autorin nutzt bewusst und geschickt den Wechsel zwischen der Ich-Form im Präsens für die Sichtweise von Malin und der dritten Person im Präteritum für die Charakterisierung von Adrian. Dadurch werden die Unterschiede zwischen den beiden Persönlichkeiten noch klarer herausgearbeitet und noch ersichtlicher. Der Leser sieht sich einerseits mit einer angsteinflößenden Nähe (Malin) und andererseits mit einer absolut kühlen und distanzierten Klarheit (Adrian) konfrontiert.
Astrid Korten beweisst dabei einmal mehr ihre besondere Fähigkeit, sich gekonnt in die psychologischen Abgründe von Tätern und auch Opfern hineinzuversetzen und diese überzeugend aufs Papier zu bringen.
Desweiteren nutzt sie immer wieder Rückblenden, die dem Leser die Hintergründe näher bringen und ihm so eine bessere Einsicht in die Geschichte liefern.
Selten hat mich ein Thriller so gefesselt und zum Nachdenken angeregt wie „Zeilengötter“. Dieses Buch bleibt auch nach dem Lesen noch sehr präsent, da einen die unsagbaren Grausamkeiten nicht mehr loslassen, die Menschen anderen Menschen angeblich aus Liebe antun.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Marcus und Francis in Topform!

Ich bin der Zorn
0

In Arizona wurde vor Kurzem das „Gefängnis der Zukunft“ eröffnet: In Foxbury sollen die Insassen mit Hilfe von modernster Technik überwacht und kontrolliert werden. Dadurch sollen Übergriffe innerhalb ...

In Arizona wurde vor Kurzem das „Gefängnis der Zukunft“ eröffnet: In Foxbury sollen die Insassen mit Hilfe von modernster Technik überwacht und kontrolliert werden. Dadurch sollen Übergriffe innerhalb des Gefängnisses überhaupt nicht mehr möglich sein und die Anzahl der benötigten Sicherheitskräfte deutlich sinken. Doch ausgerechnet hier ereignet sich ein tödlicher Amoklauf, bei dem einer der Wärter der Täter ist. Marcus und sein Shepherd-Team werden mit dem Fall beauftragt. Was steckt hinter diesem Gewaltakt? Wer hat ein Interesse daran, das neue Gefängniskonzept zu sabotieren? Obwohl, Neider gibt es in der Branche genug… Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Und was für ein Spiel spielt „Judas“, der das Team regelrecht an der Nase herumführt? Zur Unterstützung der Ermittlungen schleust das Team Francis Ackerman Jr. ein. Dieser ist nicht nur Marcus‘ Bruder, sondern auch ein berüchtigter Serienmörder, der nun jedoch in Haft ist und das Shepherd-Team unterstützt.

„Ich bin der Zorn“ ist der 4. Teil der Thriller-Reihe um Francis Ackermann Jr. , Marcus Williams und das Team der „Shepherd Organisation“.
Die Charaktere werden auch in diesem Band weiterentwickelt, so dass man diese immer besser kennenlernt. Vor allem natürlich Francis und Marcus aber auch z.B. Maggie, Marcus’s Freundin und Kollegin.
Besonders interessant sind die Passagen mit Francis Ackerman Jr. Darin wird deutlich, dass Francis einerseits nicht aus seiner Haut kann, denn seinen gewaltsamen Prägungen aus frühester Jugend kann er nicht entfliehen. Andererseits entwickelt er langsam aber sicher eine Art Ehrgefühl: er verspricht z.B. seinem Bruder, dass er während des Undercover-Einsatzes niemanden töten wird. Und dieses Versprechen will er auch halten. Was jedoch nicht heisst, dass Gegner ungeschoren davonkommen! Die Überlegungen Ackermanns sind dabei immer wieder interessant und unterhaltsam, manchmal sogar zum Schmunzeln. So erscheint der Serienkiller dem Leser ein wenig menschlicher und sogar ein wenig sympathisch.
Ethan Cross schafft es dabei, den Spannungsbogen die ganze Zeit über hoch zu halten und zum Ende hin kontinuierlich zu steigern. Vor allem unerwartete Drehungen und Wendungen bringen weitere Abwechslung und Spannung in die Geschichte. Dadurch kann der Leser wunderbar miträtseln, was hinter allem stecken könnte.
Die kursiv gedruckten Tagebucheinträge von „Judas“ werfen dabei zusätzlich zum Einen viele Fragen auf, sind aber zum anderen auch spannend und mysteriös.
Fazit: Der 4. Band der Reihe konnte mich sehr gut unterhalten und ich freue mich bereits jetzt schon auf die Fortsetzung!!!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 01.11.2016

Tom Thorne's 13. Fall - sehr überzeugend!

Zeit zum Sterben
0

Polizist Tom Thorne macht mit Helen ein paar Tage Urlaub auf dem Land und eigentlich könnte alles ganz friedlich sein. Sie wollen dem Lärm und dem Stress Londons und ihrer Arbeit entfliehen. Die beiden ...

Polizist Tom Thorne macht mit Helen ein paar Tage Urlaub auf dem Land und eigentlich könnte alles ganz friedlich sein. Sie wollen dem Lärm und dem Stress Londons und ihrer Arbeit entfliehen. Die beiden fangen gerade an, das ruhige Landleben zu geniessen, als sie aus den Nachrichten davon erfahren, dass von zwei vermissten Mädchen eines tot aufgefunden wurde. Und die Polizei präsentiert auch bereits einen Verdächtigen: Es handelt sich dabei um Stephen Bates, dem Ehemann von Helens früher sehr guter Freundin Linda. Sofort will Helen zu Linda, um diese zu unterstützen. Und auch Tom hält nichts mehr in dem beschaulichen Nest, so dass er zusammen mit Helen aufbricht und somit unversehens in neuen Ermittlungen steckt. Denn das zweite Mädchen ist weiterhin vermisst – wo ist die Kleine? Und ist wirklich Stephen Bates der Täter? Oder läuft dieser noch unbehelligt frei herum?
Bei „Zeit zu Sterben“ handelt es sich bereits um den 13. Fall mit Polizist Tom Thorne, jedoch kann das Buch auch sehr gut ohne Vorkenntnisse eines oder mehrerer Bände gelesen werden. Man hat nie das Gefühl, dass man als Leser etwas verpasst hat bzw. nicht erfährt, was wichtig für die Geschichte wäre. Das finde ich sehr angenehm.
Die Story ist von Beginn an interessant und mitreissend, die Spannung bleibt über das gesamte Buch hinweg auf einem hohen Niveau, was vor all auch einigen Drehungen und Wendungen zu verdanken ist. Auch die Erzählung aus den Perspektiven verschiedener Beteiligter ist sehr interessant, so dass der Leser das Gefühl hat, viel näher an der Geschichte dran zu sein.
Neben der Spannung streut Mark Billingham ab und zu auch ein wenig britischen Humor ein, was die Sache zusätzlich auflockert.
Auch die einzelnen Charaktere sind realistisch gezeichnet, wirken weder zu aufgesetzt, noch zu nett oder unglaubwürdig. Die geschilderten Personen machen einen absolut überzeugenden Eindruck, ohne jemals gekünstelt zu wirken.
Ein absolut gelungener Thriller, der jedem, der manche oder alle Vorgängerbände noch nicht kennt, Lust aufs Weiterlesen macht!

Veröffentlicht am 20.09.2016

charmante, spannende und facettenreiche Unterhaltung

Pochette's V
0

„Pochette’s V“ ist die spannende Fortsetzung der Abenteuer von Sandrine Ferrand, genannt Pochette.
Sandrine wurde um viel Geld betrogen, so dass sie sich fast mittellos in London wiederfindet. Hier beginnt ...

„Pochette’s V“ ist die spannende Fortsetzung der Abenteuer von Sandrine Ferrand, genannt Pochette.
Sandrine wurde um viel Geld betrogen, so dass sie sich fast mittellos in London wiederfindet. Hier beginnt sie, ihre Rachepläne zu schmieden, denn sie will sich an den Betrügern rächen und ihr Geld zurück bekommen. Doch um dies tun zu können benötigt sie einen Geldgeber. Der potentielle Geldgeber ist in Robert Burke rasch gefunden. Doch stellt er die Bedingung, dass Sandrine das Geld nur bekommen wird, wenn sie ein komplettes Team anheuert und etwas sehr wertvolles für ihn zurückbringt. Und so macht sich Sandrine daran, ein Team zusammenzustellen. Doch es sind ihr bereits mehrere Personen auf der Spur…
Die Geschichte ist wieder sehr spannend und abwechslungsreich, so dass auch wieder das ein oder andere Unerwartete eintritt, mit dem man nicht gerechnet hat. Dies bereichert natürlich die Story ungemein und hält die Spannung konstant über die ganze Geschichte hinweg hoch. Spannend sind auch die Agenten- und Actionszenen, die auch in diesem Band nicht zu kurz kommen. Auch über Sandrine selbst erfährt der Leser ein paar bisher unbekannte und sehr aufschlussreiche Details.
Somit ist „Pochette’s V“ eine würdige Fortsetzung der spannenden Geschichte um Sandrine, genannt Pochette, so dass man sich am Ende der Geschichte bereits auf den nächsten Band freut und kaum erwarten kann, bis er erscheint!

Veröffentlicht am 20.09.2016

Auftakt zu einer neuen spannenden Reihe!

Asphalt. Ein Fall für Julia Wagner
0

Julia Wagner lebt in Berlin, ist Ende 20 und eine ehemalige LKA-Kommissarin. Nach einer unglücklichen Affäre mit ihrem verheirateten Kollegen Frank verließ sie jedoch vor ein paar Jahren die Truppe. Seitdem ...

Julia Wagner lebt in Berlin, ist Ende 20 und eine ehemalige LKA-Kommissarin. Nach einer unglücklichen Affäre mit ihrem verheirateten Kollegen Frank verließ sie jedoch vor ein paar Jahren die Truppe. Seitdem ist sie als freie Fotografin einer Boulevard-Zeitung mehr oder weniger erfolgreich. Ihr neuester Fall, ein Bürgermeisterkandidat, den sie in pikanter Situation fotografiert, scheint recht vielversprechend zu sein. So kurz vor der Wahl will der Politiker unbedingt die Veröffentlichung verhindern. Unverhofft taucht plötzlich Frank aus und hilft ihr aus der Klemme. Doch Frank ist nicht ohne Hintergedanken zu Julia gekommen: Er berichtet ihr von seinem aktuellen Undercover-Auftrag in einer Motorradgang und braucht dringend ihre Hilfe. Trotz ihrer Skepsis willigt Julia ein und findet sich bald in einem atemlosen und actionreichen Strudel zwischen Motorradgang und LKA wieder…
Julia ist eine interessante Persönlichkeit. Sie kann einerseits knallhart sein, ist andererseits aber auch verletzlich. Sie lässt sich nichts vorschreiben, hat ihre eigenen Prinzipien und geht unbeirrt ihren Weg. Das finde ich sehr sympathisch. Auch die anderen Charaktere sind vielschichtig und interessant gestrickt. Die Story ist fesselnd und abwechslungsreich, so dass ein hohes Erzähltempo entsteht. Das Spannungslevel bleibt bis zum Schluss sehr hoch und man folgt atemlos der Geschichte.
Ein gelungener Auftakt zu dieser neuen Reihe um die eigenwillige, toughe und ziemlich coole Julia!