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Veröffentlicht am 08.04.2019

Spannender Historoman

Der Gesang der Bienen
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Als Zeidler zieht Seyfried durch die Wälder und erntet den Honig der Bienen. Doch als ein Doktor ein schwer verletztes Mädchen bei ihnen ablädt und in den Händen seiner Frau Elsbeth, einer Heilerin, zurücklässt, ...

Als Zeidler zieht Seyfried durch die Wälder und erntet den Honig der Bienen. Doch als ein Doktor ein schwer verletztes Mädchen bei ihnen ablädt und in den Händen seiner Frau Elsbeth, einer Heilerin, zurücklässt, gerät seine Frau, seine Kinder und er in große Gefahr. Denn seine Frau wird zum Tode verurteilt. Ihm bleiben nur wenige Tage, um bei Hildegard von Bingen um ein Gnadenersuch zu bitten. Und die Zeit rennt …


Der vorliegende historische Roman konnte mich nicht zuletzt durch seine detailverliebte Recherche fesseln. Die Zeidlerei war ein Feld des Mittelalters, über das ich noch sehr wenig wusste. Ich hatte mich mehr dem Schwertkampf oder den Illuminationen von Büchern zugewandt. Der süße Honig war eben einfach „da“. Durch Ralf Dorweiler habe ich vieles zum einen über dieses Handwerk erfahren und wie angesehen und schwierig der Beruf war. Toll recherchiert und toll in einem spannenden Roman wiedergegeben. Vom Hintergrund war ich also schon einmal sehr angetan.


Auch die Darstellung der Charakter hat mich gefesselt. Der mutige Zeidler Seyfried, der nach Bingen reißt um in einer für ihn völlig neuen Welt Hilfe zu erflehen. Er musste sich beweisen, und seine Weltoffenheit hat mich begeistert. Auch war er um kein Wort verlegen, als er mit der wohl wichtigsten historischen Person in diesem Buch sprach. Hildegard von Bingen – Mir war sie nur flüchtig bekannt. Dieses Buch hat sie mir als Persönlichkeit näher gebracht und ich habe sie schätzen gelernt. Ihren Weitblick ebenso wie ihre resolute Art, die in der damaligen Zeit sicher für eine Frau dringend notwendig war. So gab es einen ganzen Strauß an Persönlichkeiten, die der Autor alle liebevoll und farbenprächtig gezeichnet hat und mit denen ich wirklich mitfiebern konnte. Der Bösewicht war wirklich mit scharfer Spitze und hassenswert skizziert. Bei ihm hätte ich mir vielleicht noch etwas mehr Hintergrund gewünscht.


Die Handlung an sich fesselte mich gleich. Da sie sich bald in unterschiedliche Stränge aufspaltete, wusste ich gar nicht, mit welchem -Protagonisten ich nun mehr mitfiebern sollte. Dorweilers Schreibstil tat sein Übriges hinzu, um mich an die Seiten zu binden. Er war detailreich, aber nicht zu blumig und zum Glück sehr unkitschig ;) Ich fand mich im Mittelalter wunderbar wieder und vor allen Dingen hat er uns den Klosteralltag und das Zeidlerhandwerk nähergebracht. Wunderbar!


Auch die Spannung kam nicht zu kurz. Die Kapitel waren angemessen lang, und die Überschriften trugen zur Lesegeschwindigkeit bei (ich will nicht zu viel verraten, aber Dorweilers Countdownsystem hat prima funktioniert!). Zum Schluss war es mir vielleicht ein bisschen zu knapp.


Ich lege das Buch jedem ans Herz, der sich für das mittelalterliche Handwerk und die Figur der Hildegard von Bingen begeistern kann. Ich ging bereichert aus der Lektüre hervor. Aufgrund der kleinen Kritikpunkte vergebe ich 4,5 Sterne.


Veröffentlicht am 12.12.2018

Toller Auftakt

Eine besondere Begabung: Fluch der Schönheit
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Eine besondere Begabung – Fluch der Schönheit von Chris P. Rolls

Arlyn kann sich nur seines Namens entsinnen, als er in den Wäldern gefunden wird. Auf dem Germonshof im Freien Land findet er ein neues ...

Eine besondere Begabung – Fluch der Schönheit von Chris P. Rolls

Arlyn kann sich nur seines Namens entsinnen, als er in den Wäldern gefunden wird. Auf dem Germonshof im Freien Land findet er ein neues zuhause und eine neue Familie. Zunächst ziemlich schüchtern, taut Arlyn nur langsam auf, vor allen Dingen gegenüber seines Ziehbruders Piju offenbart er immer Öfter seine Gefühle. Doch ihn umgibt ein dunkles Geheimnis und eine außergewöhnliche Schönheit gleichermaßen – die ihm zum Verhängnis werden könnte.

Dieser Auftakt einer High-Fantasy-Reihe ist eine überarbeitete Version der auf einer Autorenplattform veröffentlichten gleichnamigen Geschichte. Eine besondere Begabung wurde komplett überarbeitet und neu durchgesehen.

Zunächst beginnt die Geschichte ordentlich dramatisch – und die Autorin fesselt den Leser schon mit dem ersten Kapitel. Well done, muss ich sagen – denn Arlyns Schicksal interessiert nun brennend. Wie mag es weitergehen? Das Besondere daran ist, dass dieses erste Kapitel dem Leser mehr Informationen gibt, als Arlyn im Verlauf des Buches über sein eigenes Schicksal sammelt. Das beschert einen Info-Überschuss und natürlich fiebert der Leser mit, wann Arlyn endlich seine wahren Fähigkeiten entdeckt, die magischen Fesseln abstreift. Und allein die Frage wirkt treibend durch die gesamte Geschichte.

Der Protagonist Arlyn erscheint mit verlorenem Gedächtnis und verlorener Fähigkeiten, von denen er nicht einmal etwas weiß, sehr schüchtern, scheu. Beinahe unterwürfig. Im Licht dessen, was ihm passiert ist und was ihn traumatisiert hat, ist das nur allzu verständlich. Er taut in seiner neuen sozialen Gruppe langsam auf und ich musste immer öfter über ihn lächeln. Gleichzeitig erhält der Leser immer wieder kurze Einblicke in sein früheres Leben. Find ich gut, so vergisst er nie, dass verborgene Mächte in Arlyn schlummern. Das Leben auf dem Hof wird sehr schön geschildert und ich begann mit Arlyn zu Leben und zu Lachen – und mich an den Charakter zu binden – und diese feste Bindung ist für das spätere Geschehen wichtig. Alles in allem ist Arlyn ein toller Charakter!

Die Nebencharaktere, allen voran Piju und Dravo haben mir auch ziemlich gut gefallen. Vor allen Dingen, da einer auch ein Geheimnis birgt. Die beiden an Arlyns Seite waren wirklich eine sehr angenehme Ergänzung.

Die Spannung baute sich von Beginn an auf und schnellte dann in der Mitte rasch nach oben. Gute Variante! Auch die Emotionen der einzelnen Charaktere werden wirklich gut beleuchtet. Da macht das Abtauchen in die Geschichte richtig Spaß.

Nun zu Arlyns außergewöhnlicher Schönheit. Es ist ein Merkmal von ihm, das Merkmal, auf dem die Geschichte zum Teil fußt. Diese Tatsache rechtfertigt es auch, dass Arlyns Aussehen und sein Erscheinen das ein oder andere Mal erwähnt werden. Aber ehrlich? Irgendwann sind meine Augen nur noch über die Passagen hinweg gehuscht, weil es einfach nichts neues mehr für mich war. Ich weiß, dass Arlyn überirdisch schön ist. Punkt.

Alles in allem ein toller Start in die Reihe. Ich hab das Buch sehr gemocht. Aufgrund der Kritik vergebe ich 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Immer für eine Überraschung gut

Das Kupferversprechen - Von Göttern und Drachen
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Kupferkatze wird sie genannt. Und genauso rasch wie eine Katze bringt sie sich auch in Schwierigkeiten. Wydrin von Kreuzhafen ist berühmt für ihre Diebestouren. Als ein Fremder auftaucht und Leute sucht, ...

Kupferkatze wird sie genannt. Und genauso rasch wie eine Katze bringt sie sich auch in Schwierigkeiten. Wydrin von Kreuzhafen ist berühmt für ihre Diebestouren. Als ein Fremder auftaucht und Leute sucht, die gemeinsam mit ihm in den Untergrund der Zitadelle eindringen, ist ihre Neugier und Abenteuerlust sofort geweckt. Gemeinsam mit dem Söldner Sebastian dringen sie in die altehrwürdigen Hallen ein, und erwecken dabei etwas, dass lieber weiter geschlummert hätte.

Der Klappentext dieses Bundle-Ebooks brachte mich schon beim Überfliegen zum Lachen. Für mich stand fest, dass dieses Buch nicht lange auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher wird ausharren müssen – und tatsächlich – ich verbrachte einige Stunden voller guter, amüsanter und abenteuerlicher Unterhaltung mit der Kupferkatze.

Zunächst einmal zum Aufbau – das Buch besteht aus mehreren Episoden. Und so legte die Autorin auch die Geschichte an. Sie verfolgt zwar eine rote Linie, die sich durch alle Episoden zieht, doch jede einzelne von ihnen hat ihren eigenen Höhepunkt und ihre eigene Spannungsspitze. Das war für mich zuerst ein bisschen ungewöhnlich, doch ich hatte mich sehr schnell damit angefreundet. Vor allen Dingen ersparte sich die Autorin damit langes vorgeplänkel, das oft viekl zu ausschweifend ausfällt und stieg gleich in die Geschichte ein. Immerhin musste straight auf den Höhepunkt zugesteuert werden. Ich fand es erfrischend anders und wirklich gut gelöst. Durch die Episodenstruktur konnten auch galant lange Reisen oder Zeitsprünge gemacht werden.

Die Charaktere haben mich vorzüglich unterhalten. Ganz gleich ob die Kupferkatze, die ihr loses Mundwerk nicht halten kann, Sebastian, der Söldner, hinter dem mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet oder Frith, der junge Lord, der Rache für seine getötete Familie nehmen will. Keiner von ihnen trat auf der Stelle, sie wuchsen an ihren Aufgaben, an ihren Verlusten – und sie wuchsen mir so ans Herz! Ich bestritt gerne mit ihnen Abenteuer!

Abenteuer? Ja Abenteuer! Denn Abenteuer gibt es in der Welt zuhauf zu bestehen. Mutet die erste Episode noch an, wie eine typische Queste, finden wir uns in der Zweiten schon weitaus komplexeren Aufgaben gegenüber gestellt. Ich hatte das Gefühl, die Autorin lernte mit den einzelnen Episoden und baute ihre Welt Schritt für Schritt aus. Und solch eine Lernkurve beobachten zu können, hat mir immens viel Freude bereitet.

Was bleibt mir noch zu sagen? Außer, der Tatsache, dass ich mich auf den nächsten Band genauso freue, wie ich den ersten verschlungen habe. Wer rasante Abenteuer und glaubwürdige Charaktere liebt, findet in „Das Kupferversprechen“ die richtige Lektüre.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Ernster Hintergrund

Palace of Silk - Die Verräterin
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Endlich Frankreich – Endlich frei! So ist Reas Gefühlslage, als sie endlich das Festland erreicht und sich bei ihren Freunden von den englischen Strapazen erholt. Doch dann wird sie an den französischen ...

Endlich Frankreich – Endlich frei! So ist Reas Gefühlslage, als sie endlich das Festland erreicht und sich bei ihren Freunden von den englischen Strapazen erholt. Doch dann wird sie an den französischen Hof gerufen und anstatt Zeit mit ihrem Bruder und auf der Suche nach einem schönen normalen Job zu verbringen, beginnt der ganze Strudel erneut …

Der zweite Band schließt recht nahtlos an den ersten an, sie wirken beinahe wie aus einem Guss – was ich bei dieser Buchreihe sehr begrüße. Die Bücher sind in rascher Folge erschienen und mit dem dritten Band abgeschlossen – perfekt also um sie in einem weg zu schmökern (ja, das soll eine Empfehlung sein).
Der Leser wird hier mit einer französischen Version des Umgangs mit Magdalenen konfrontiert. Auf den ersten Blick ist diese freier und unbeschwerter, auf den zweiten offenbaren sich doch so einige Defizite, auch im politischen Umgang ihnen. Ich habe am Anfang richtig gespürt, wie Rea ihre Freiheit genoss. Das tragen zu dürfen, was sie wollte, das tun und sagen zu können, was ihr gerade in den Sinn kam. Dazu kommend wohnte sie noch bei den drei Musketieren (Blanc, Rene und dem Comte, die in der Handlung auch einen großen Stellenwert einnehmen). All das zusammengenommen vermittelt dem Leser vor allen Dingen zu Beginn ein wunderschönes Gefühl von Geborgenheit. Rea hat immer einen Rückzugsort – und sie hat Freunde – die sie auch dringend benötigt.

Im Vergleich zum ersten Band stehen hier mehr die Beziehungen im Vordergrund – und die Emotionen vieler zerstörter Charaktere. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, nicht nur Rea, und das kommt im zweiten Band viel stärker zum Tragen als im ersten. Die Beziehung zwischen Rea und Robin wird hier noch mit einigen Komplikationen garniert (bisweilen empfand ich das Drama als ein bisschen zu stark), aber wo Robin und Rea mit Dampfwalzen, die gerade kollidiert sind, verglichen werden können, entwickelt sich die Beziehung der drei Musketiere geradezu vorsichtig und flüsterleise. So schön, so liebevoll. Die Beziehung zwischen ihnen steht für mich für das ganze Buch. Kann man eine Magdalene lieben? Wie geht das, wenn deine Gedanken nicht mehr deine eigenen sind und er jeden Gedanken kennt? Der Handlungsstrang hat für mich auf jeden Fall die zwei Dampfwalzen wieder schön ausgeglichen.

Es war deutlich zu spüren, wie sehr die Autorin das Setting (Paris!) liebt. Sie hat die verschiedenen Orte so lebendig beschrieben, dass ich mich für meinen Teil fühlte, als sei ich wirklich dort und würde durch Reas Augen sehen. Wundervoll. Gerade dadurch wird dem Buch eine richtige Wahrhaftigkeit verliehen, die über den gesamten Band hinweg bestehen bleibt. Auch die Gedankenduelle der Magdalenen haben einen schön plastischen Anstrich bekommen, sodass man auch im Kopf der Handelnden alles verfolgen kann.

Mit Madam Hive tritt übrigens ein gefährlicher Widersacher auf den Plan, aber über sie möchte ich nicht allzu viel vorweg nehmen.
Generell empfand ich das Buch ernster – auch durch den politischen Aspekt, der hier deutlich zum Vorschein kommt. Immer wieder tritt er auf die Bühne, immer wieder wird hier deutlich, dass eben noch nicht für alle Menschen gleiche Regeln gelten – und der politische Diskurs gefärbt wird von Angst und Unwissen. Das kennen wir doch irgendwoher …

Ich liebe diverse Aspekte des Buches, das einzige was mich hin und wieder ein bisschen genervt hat, war das hin und her zwischen Rob und Rea. Ich komme trotz dessen nicht umhin, dem Roman 4,5 Sterne zu geben.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Überraschend

Der Mond des Vergessens
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Der junge Nail hat genug von seinem Leben. Er träumt von Abenteuern und Selbstbestimmung, nicht vom endlosen Schürfen ohne wirklichen Erfolg gemeinsam mit seinem Meister im Nirgendwo. Währenddessen regiert ...

Der junge Nail hat genug von seinem Leben. Er träumt von Abenteuern und Selbstbestimmung, nicht vom endlosen Schürfen ohne wirklichen Erfolg gemeinsam mit seinem Meister im Nirgendwo. Währenddessen regiert der von Wahnvorstellungen besessene Jovan über Gul Kana. Seine beiden Schwestern Jon und Tala versuchen verzweifelt, seine Herrschaft zu beenden. Zudem rückt die feindliche Armee immer näher …

Ich hatte nicht viele Erwartungen in Brian Lee Durfees Auftaktband gesetzt, doch meine Neugier siegte schlussendlich, was für eine Geschichte Klett-Cotta diesmal an Land gezogen hat. Und ich wurde überrascht. Doch fangen wir von vorn an.
Der Prolog schaffte es schon mal, meine Aufmerksamkeit zu fesseln, rettet dort doch ein geheimnisvoller Ritter das Leben eines Kindes. Shawcroft nimmt sich Liam an - und nach einem zeitlichen Sprung von einigen Jahren setzt dann die Handlung ein. Nial ist inzwischen erwachsen geworden und begehrt gegen seinen Meister auf, der seine Identität noch immer geheim hält. Die Geschicht wird aus mehreren Perspektiven zählt, beginnend mit Nial, dann folgen nach und nach die Angehörigen der Königsfamilie. Ich finde, die einzelnen Perspektiven sind Durfee ausnehmend gut gelungen. Er stürzt den Leser nicht gleich in einen Informationsstrudel, sondern lässt Zeit, sich zunächst erst mal mit einer Perspektive auseinander zu setzen, um dann eine neue Figur einzuführen. So handhabt er es mit jedem neuen Perspektivstrang, so wie ein Jongleur auch nicht gleich beginnt, mit zehn Kugeln jongliert.Das fand ich recht angenehm.
Nial ist ein typischer Jugendlicher, mit all seinen kleinen Rebellionen. Er verstößt gegen Shawcrofts Weisungen, verliebt sich in das falsche Mädchen - ich muss zugeben, ich habe ein wenig gebraucht, um mit ihm warm zu werden, aber er hat sein Herz auf dem rechten Fleck. Tala, die kleine Schwester des König, hat nichts besseres zu tun, als in den Geheimgängen des Schlosses umherzustreunen und Geheimnisse zu belauschen. Zunächst erscheint sie wie ein verwöhntes Gör, doch auch das sollte sich bald ändern.
Generell stellte sich die charakterliche Entwicklung der einzelnen Protagonisten für mich glaubhaft und mit der ein oder anderen überraschenden Wendung dar. Auch die Altersverteilung ist meiner Meinung nach gut gelungen - es sind nicht nur Jugendliche am Start, sondern auch genug reifere Persönlichkeiten, die die nötige Würze in die Geschichte bringen.

Der Spannungsbogen baut sich langsam aber stetig aus. Krieg überschwemmt das Land, an anderen Orten gilt es Geheimnisse aufzudecken. Trotz allem hatte ich nicht das Gefühl, dass an irgendeiner Stelle Langeweile aufgekommen wäre. Ganz im Gegenteil - ich habe das Buch recht schnell für den Umfang der Geschichte gelesen. Der Autor schafft den Spagat zwischen grausigen Beschreibungen und atmosphärischer Darstellung ziemlich gut. Wenn ständig nur Blut spritzt, ohne, dass das Gemetzel etwas zur Handlung beiträgt, stumpfe ich für meinen Teil recht schnell ab. Bei diesem Buch war es jedoch nicht der Fall.

Das einzige, was mir persönlich kritisch aufgefallen ist, war, dass der Autor dazu neigt, jede auftauchende Person zu Anfang minutiös zu beschreiben. Das kann auf die Dauer auch etwas ermüdend werden. Zum Glück hat er es gegen Ende gelassen.

Alles in allem bin ich sehr gespannt auf den nächsten Teil. Es war nicht das martialische Gemetzel, wie ich eingangs befürchtet hatte, sondern ein schönes High-Fantasy Buch im Mittelalterlichen Setting mit Charakteren, mit denen man mitfiebern und die man lieben oder hassen kann. Ich für meinen Teil hatte mit diesem Buch viele schöne Lesestunden und empfehle mit 4,5 Sternen weiter.