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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2017

Viel Potenzial, schwache Umsetzung

Tall, Dark & Dangerous
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Das Cover ist schön sinnlich und der Buchrücken ist ein richtiger Hingucker im Bücherregal!

Der Anfang des Buches ist recht verstörend und legt bereits eine dunkle Stimmung über den Leser. Der Rückblick ...

Das Cover ist schön sinnlich und der Buchrücken ist ein richtiger Hingucker im Bücherregal!

Der Anfang des Buches ist recht verstörend und legt bereits eine dunkle Stimmung über den Leser. Der Rückblick wurde sehr spannend geschrieben und als Leser möchte man sofort wissen, wie es mit dem Jungen weiterging.

Danach folgt dann aber erstmal die Einführung in die Geschichte und das Kennenlernen der beiden Protagonisten. Letzteres ist relativ unspektakulär für das Genre, aber die Instant-Anziehung konnte mir nur ein Augenverdrehen abgewinnen. Es ist eigentlich immer das Gleiche, aber durch den Schreibstil kann man es durchaus aufwerten und authentischer gestalten. Leider empfand ich es hier als forciert und plump.

Muse ist eine Künstlerin, die auf der Suche nach ihrem Vater ist. Sie heuert deshalb Jasper an um ihn zu finden.
Jasper war einst bei der Armee und arbeitet nun als Kopfgeldjäger. Sein Verhalten ist geprägt durch seine schreckliche Jugend. Er ist kalt, berechnend und kontrolliert. Der Job mit dem ihn Muse betreut, scheint einfach zu sein, jedoch gibt es bald einige unvorhergesehene Wendungen.

Die Story ist interessant und spannend geschrieben, allerdings gibt es auch viele Stellen im Buch, die sich ziemlich ziehen. Durch die Krimi-Elemente steigt die Spannung und alles wurde relativ gut miteinander verbunden.

Die Beziehung von Muse und Jasper war mir aber zu flach und ging zu schnell von statten. Die starke Anziehung konnte ich weder nachvollziehen noch richtig spüren. Irgendwie war die große Romanze einfach nicht glaubwürdig. Gerade mit Muse bin ich nicht so richtig warm geworden. Für mich fehlte es ihr an Persönlichkeit, weshalb ich sie als sehr austauschbar und langweilig empfunden habe.
Jasper empfand ich als vielschichtiger und interessanter, aber auch mit ihm hatte ich Probleme warm zu werden.

Der Schreibstil ist flüssig und man kommt zügig durch das Buch, ohne größere Verständnisschwierigkeiten. Die Geschichte wird aus der Sicht von Muse und Jasper erzählt. Diese Erzählweise liefert dem Leser Einblicke in die jeweiligen Gedanken und Gefühle. Die expliziten Szenen sind sehr sinnlich geschrieben.


Fazit: Spannende Handlung, die aber unter den blassen Charakteren und ihrer unglaubwürdigen Romanze leidet. Von mir gibt es deshalb nur 3 Sterne, da das Potenzial einfach nicht ausgeschöpft wurde.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Ani und Bram - Nett für zwischendurch

Als dein Blick mich traf
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Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe. Leider entging mir dieses kleine Detail und somit war ich anfangs etwas verwirrt beim Lesen. Die Familienverhältnisse sind relativ komplex, ...

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe. Leider entging mir dieses kleine Detail und somit war ich anfangs etwas verwirrt beim Lesen. Die Familienverhältnisse sind relativ komplex, weshalb ich es empfehle mit dem ersten Buch der Reihe zu beginnen um Verwirrung zu vermeiden.

Das Cover hat mich sofort angesprochen und auch der Klappentext klang sehr interessant, deshalb habe ich mich zur Leserunde (bei der Lesejury) angemeldet. Als kleine Warnung vorweg, der Protagonist hat lange Haare und einen Bart! Dies erfährt der Leser relativ spät und durch das Buchcover-Model hatte ich ein völlig falschen Bild von Bram im Kopf. Mir gefällt das Cover per se, aber in Bezug auf die Figuren passt es überhaupt nicht.

Zu Beginn gibt es erstmal einen Stammbaum zu sehen, der mir sehr weitergeholfen hat, weil ich ja das erste Buch nicht gelesen hatte. Solche kleinen Details gefallen mir immer sehr gut in Büchern!

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir auch gut, da er so schockieren ehrlich ist. Hier werden keine netten Umschreibungen und Euphemismen verwendet, sondern die Worte werden direkt ausgesprochen. Erfrischend!
Das Buch wird aus Sicht von Bram und Ani erzählt. Mir persönlich gefällt diese duale Erzählweise immer mehr, als wenn ein Buch nur aus der Sicht eines Protagonisten erzählt wird. Als Leser erhält man dadurch schöne Einblicke in die jeweiligen Gefühls- und Gedankenwelt.

Ani ist 29 und musste eine folgenreiche Entscheidung bezüglich ihres Lebens treffen. Durch eine Erkrankung kann sie keine Kinder mehr bekommen, obwohl sie eigentlich gerne welche hätte. Die Thematik wurde allerdings für meinen Geschmack nur dürftig umgesetzt. Als Leser kann man sofort mit Ani mitfühlen, jedoch wurde mir das Thema (Krankheit, Verlust der Gebärfähigkeit ) zu oberflächlich behandelt. Ich hatte gewisse Erwartungen an die Story durch den Klappentext, und diese wurden überhaupt nicht erfüllt. Wer ein Buch erwartet über den Weg zur Mutterschaft, der wird hier – genau so wie ich – enttäuscht werden. Ein passendes Baby ist nämlich schnell gefunden.

Bram hingegen, hegte nie den Wunsch nach Kindern, weshalb es im nicht so einfach fällt Ani auf einer emotionalen Weise zu verstehen. Dies führt natürlich früher oder später zum Konflikt.

Als Leser wird man direkt ins Geschehen geworfen. Nach sehr kurzer Zeit geht es dann auch gleich heiß her zwischen den beiden Protagonisten. Die Bettszenen sind gut beschrieben, wieder sehr ehrlich und offen.

Des Weiteren gibt es auch viele Streitszenen mit den beiden Protagonisten. Die beiden sind Pflegekinder in der selben Familie, und kennen sich dadurch schon eine Ewigkeit.
Was die Kabbeleien allerdings betrifft, bin ich nicht so happy gewesen. Ich liebe es wirklich wenn Charaktere sich zanken, kabbeln und necken, weil Gegensätze sich schließlich anziehen, aber hier nervten mich die Streitereien ziemlich. Irgendwie empfinde ich das Verhalten als unreif und kindisch…

Der Handlungsverlauf ist spannend und auch überraschend. Wobei man aber auch zugeben muss, dass viele Aspekte doch sehr unglaubwürdig wirken. Da werden mal eben Charaktere aus dem Hut gezaubert, die die Story voran bringen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber die „praktischen“ Zufälle haben mich immer wieder zum Augen verdrehen gebracht.
Auch die Logik wurde stellenweise einfach über Bord geworfen. Die Meinungen der Figuren wenden sich, wie ein Fähnchen im Wind. Auf 360 Seiten sind lange Passagen und Entscheidungen nicht möglich, allerdings hätte die Autorin sich einfach auf ein paar Punkte festlegen sollen, anstatt alles unter einen Hut bringen zu wollen. Ein oberflächliches „ankratzen“ genügte mir als Leser nicht, weil ich bei einer solchen Geschichte mehr Tiefgang erwartet hätte.
Zudem wünschte ich mir bei den jeweiligen Entscheidungen mit dabei zu sein, allerdings wird der Leser nur vor vollendete Tatsachen gestellt (siehe OP, Arielle).

Fazit: Die Autorin versucht viele Themen und Aspekte in einer Geschichte zu verpacken. Allerdings leidet die Glaubwürdigkeit darunter sehr. Rückblickend wirkt die Geschichte doch extrem bei den Haaren herbeigezogen. Trotzdem liefert das Buch eine interessante Familie und eine relativ spannende Handlung. Von mir gibt’s somit noch 3 Sterne.


ICH BEDANKE MICH BEI DER LESEJURY UND DEM BASTEI LÜBBE VERLAG FÜR DAS REZENSIONSEXEMPLAR.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Figuren
  • Originalität
  • Erotik
Veröffentlicht am 17.08.2022

Mir war es zu langatmig

Nebelschimmer
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Das Cover sieht wieder fantastisch aus. Ich liebe die Farben und den Buchschnitt. Man merkt sofort wieder wie viel Liebe in den kleinen Details steckt.

„Nebelschimmer“ ist der zweite Band der Sturm Trilogie ...

Das Cover sieht wieder fantastisch aus. Ich liebe die Farben und den Buchschnitt. Man merkt sofort wieder wie viel Liebe in den kleinen Details steckt.

„Nebelschimmer“ ist der zweite Band der Sturm Trilogie von Anya Omah und dieses Mal spielt die Geschichte in Lübeck.

Der Einstieg gefiel mir eigentlich noch ganz gut. Durch die jeweiligen Rückblicke in die Vergangenheit sind wir hautnah dabei als die beiden Protagonisten sich kennenlernen und erfahren auch warum es letztlich zur Trennung kam. Die beiden sehen sich nach einem Jahr Trennung wieder und sofort bricht das Gefühlschaos aus. Ich fand die beiden anfangs ganz süß, jedoch wurde die Liebesgeschichte für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen. So wirklich passiert nichts im Großteil des Buches. Erst zum Ende hin geht es dann sehr schnell und man erfährt warum Calla nicht wie ursprünglich geplant zurück nach Deutschland gekommen ist. Mir persönlich war dieser Aspekt viel zu langatmig. Ich hätte lieber schon viel früher die Gründe erfahren. Das Ende war für mich zu schnell dahingeschrieben. Plötzlich überschlägt sich die Handlung und gut zwei Drittel davor passiert eigentlich nichts. Natürlich kann ich verstehen, dass Calla erstmal Zeit braucht um alles verarbeiten zu können und verständlicherweise fällt es ihr schwer über die Vergangenheit zu sprechen. Ich konnte aber auch Jasper verstehen, der nicht so einfach alles vergessen und verzeihen kann. Vertrauen braucht viel Zeit um aufgebaut zu werden. Beide Figuren haben es nicht leicht, dennoch empfinde ich das Verhalten als forciert. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum sich Calla Jasper nicht geöffnet hat. Er ist doch eigentlich die wichtigste Person in ihrem Leben. Warum vertraut sie sich ihm also nicht an? Aufgrund dessen war mir das Hin und her einfach zu anstrengend. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn und spiegelt nur die typische klischeehafte Fehlkommunikation wieder. Ein ehrliches Gespräch zwischen den beiden und dieses Buch wäre komplett überflüssig. Ich bin darüber wirklich enttäuscht.

Die Autorin baut erneut ernste Themen ein. Mich persönlich konnte aber das ganze Buch emotional nicht erreichen. Ich bin sehr traurig, weil die Autorin ein bewegendes und tiefgründiges Thema anspricht. Nur im Hinblick auf das Verhalten der Figuren und dass eigentlich nicht wirklich handlungstechnisch etwas passiert, kamen bei mir auch keine Gefühle auf. Ich war leider eher gelangweilt. Ich mag die Autorin sehr gerne und liebe ihre Geschichten sonst auch, nur dieses Buch war mir zu langatmig.

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Fazit: Anya Omah ist für mich in den letzten Jahren zu einer „Auto-buy“ Autorin geworden. Ich liebe ihren Schreibstil und freue mich immer auf neue Bücher von ihr. Die Sturm-Trilogie sieht wunderschön aus, leider konnte mich Band 2 nicht begeistern. Für meinen Geschmack wurde die Geschichte zu langatmig und ohne wirkliche Höhepunkte erzählt. Zwar sind wieder wichtige Themen enthalten, aber die Umsetzung führte bei mir zu Langeweile. Ich mochte die Fehlkommunikation zwischen den Figuren überhaupt nicht. Ich hoffe Teil 3 wird mir wieder besser gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2019

Sehr enttäuschend, obwohl der Anfang gut war

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Das Cover sieht richtig geheimnisvoll und schön aus. Mir hat es auf Anhieb gefallen.

Der Einstieg in die Geschichte ist richtig gut. Sawyer wächst in einer extrem konservativen Gemeinde auf mit einem ...

Das Cover sieht richtig geheimnisvoll und schön aus. Mir hat es auf Anhieb gefallen.

Der Einstieg in die Geschichte ist richtig gut. Sawyer wächst in einer extrem konservativen Gemeinde auf mit einem gewalttätigen Vater. Nachdem ihre Mutter Selbstmord begeht, flüchtet Sawyer nach Florida in eine sumpfige Kleinstadt. Ihre Mutter hat ihr einen alten Camper und Wagen hinterlassen mit dem sie die Reise antritt. Sie lernt auch kurz darauf Finn kennen, der genau an ihrer Grenze wohnt und alles andere als freundlich ist. Hinter seiner kalten Fassade steckt aber ein tiefer Verlust aus der Vergangenheit.

Sawyer war mir am Anfang sehr sympathisch. Man konnte ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen und hat mit ihr und ihrer Reise mitgefiebert. Es war toll, dass Josh sie sofort unter ihre Fittiche genommen hat und mir haben die Szenen der beiden viel Spaß bereitet. Gerade Josh war für mich das Highlight der Geschichte. Sie ist wirklich eine sehr nette und tolle Freundin.

Finn war mir am Anfang natürlich nicht sympathisch, dennoch konnte man seine Gefühlskälte ganz gut nachvollziehen. Erst im Laufe der Geschichte erfährt man als Leser was mit Jackie, seiner ehemaligen Freundin, passiert ist. Leider wirkte Finn aber sehr besitzergreifend und oberflächlich.

Die Kleinstadt und Figurenkonstellation konnte mich am Anfang wirklich überzeugen, aber irgendwann driftete die Geschichte ins Unglaubwürdige ab. Die Handlung war extrem schnell und forciert. Ich kam mir wirklich vor wie bei einer Telenovela. Gerade das Ende wirkte einfach nur lächerlich und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass die Autorin sich eine Sache ausgesucht hätte, anstatt dem Leser drei(!) Plot Twist hinzuwerfen, wovon einer komplett unlogisch ist.

Generell war mir das Erzähltempo viel zu schnell. Alles wirkt übertrieben und leider ohne Substanz. Am Anfang dachte ich wirklich dies wird eine emotionale Geschichte mit tiefgründigen Figuren. Leider aber hatten beide Protagonisten irgendwann nur noch Sex im Kopf, anstatt miteinander zu kommunizieren. Praktisch jede Szene der beiden driftete irgendwann ins Körperliche ab, was mich extrem störte. Die Liebesbeziehung blieb dadurch oberflächlich und mir persönlich fehlte auch die Chemie zwischen den Figuren. Einige Bettszenen waren auch so extrem seltsam, dass ich nur noch den Kopf schütteln konnte. Anscheinend glaubt die Autorin, dass man mit Liebe/Sex alles besser machen kann. Die Protagonistin hat zum Beispiel Angst vor Gewittern, deshalb befriedigt Finn sie mal eben im Freien, während eines Gewitters…und siehe da Angst besiegt Augen verdreh Also ich muss wirklich sagen, so komische und deplatzierte Bettszenen habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Der Schreibstil war einerseits flüssig zu lesen, andererseits auch extrem sprunghaft. Stellenweise hatte ich das Gefühl etwas verpasst zu haben und musste andauernd zurückblättern und prüfen, ob ich eine Seite übersprungen hatte. Vieles konnte man einfach überhaupt nicht nachvollziehen und die Charakterentwicklung gefiel mir auch nicht wirklich. Erzählt wird abwechselnd aus Sicht von Saywer und Finn, was mir eigentlich sonst immer sehr gut gefällt. In Finns Kopf zu stecken, bereitete mir aber selten Freude, da er meistens nur ans das Eine denken konnte. Auch bei Sawyer hatte ich das Gefühl permanent nur Finn anzuschmachten. Generell ist der Schreibstil gefüllt mit Fehlern, da wechselt schon mal die Kleidung der Figuren oder die Figuren sitzen auf anderen Plätzen und dann plötzlich aufeinander. Über solche Ungereimtheiten kann ich meistens wegsehen, wenn die eigentliche Handlung gut ist. Hierbei wurde ich aber immer enttäuschter, da es so wirkte als hätte die Autorin selbst keine Lust auf eine logische Geschichte. Die sprachliche Gestaltung wirkte auf mich einfach lieblos und wirr.

Ein absolutes No-Go gab es dann auch noch und spätestens dann war ich mit der Geschichte emotional durch und hatte meine Punktevergabe extrem gesenkt. Da es sich um einen Spoiler handelt, solltet ihr nicht weiterlesen, falls ihr nicht wissen möchtet was passiert.

Wie in jedem Liebesroman verbringen Finn und Sawyer ihr erstes Mal zusammen und bei Sawyer handelt es sich hierbei wirklich um ihr erstes Mal. Sie ist sehr konservativ aufgewachsen und hat natürlich keine Erfahrungen. Finn dagegen schon, trotzdem spricht er das Thema Verhütung überhaupt nicht an. Jup, Sawyer und Finn verhüten nicht und das Thema kommt an keiner Stelle auf. Für mich ist das mittlerweile echt ein rotes Tuch!

Fazit: Mein erstes T.M.Frazier Buch und leider ein ziemlicher Fehlgriff. Die Story hatte wirklich sehr viel Potenzial, aber letztlich ging es nur um das Eine, gemischt mit jede Menge unglaubwürdiger Plot Twists. Leider wirkt die Geschichte stellenweise sehr lieblos dahin geschrieben und es gab immer wieder Handlungsaspekte, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte. Da ich das Cover schön finde und mir der Einstieg in die Geschichte gut gefallen hat, vergebe ich noch 2,5/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.12.2017

Tolle Idee aber Langeweile pur!

Der Kuss der Lüge
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Das Cover gefällt mir sehr gut und sieht sehr schön aus. Es passt zur Geschichte und zur Protagonistin.


Die Story beginnt mit Prinzessin Arabella, die fertig gemacht wird für ihre Hochzeit mit dem Kronprinzen ...

Das Cover gefällt mir sehr gut und sieht sehr schön aus. Es passt zur Geschichte und zur Protagonistin.


Die Story beginnt mit Prinzessin Arabella, die fertig gemacht wird für ihre Hochzeit mit dem Kronprinzen von Dalbreck. Arabella, die lieber Lia genannt wird, möchte auf keinen Fall einen fremden Prinzen heiraten, den sie noch nie vorher gesehen hat. Kurzerhand entschließt sie sich – zusammen mit ihrer Kammerzofe – zu flüchten.
Auf der Flucht lernt sie dann zwei attraktive Männer kennen, der eine ein Prinz, der andere ein Attentäter, der es auf ihr Leben abgesehen hat. Als Leser weiß man nicht wer wer ist und das Rätselraten hat mir sehr viel Spaß gemacht.


Der Klappentext lässt erstmal auf ein typisches Liebesdreieck schließen, allerdings findet Lia zwar beide Kerle gutaussehend, aber wirklich hingezogen fühlt sie sich nur zu einem!


Die Geschichte wurde sehr gut aufgebaut und folgt einem klaren roten Faden. Der Handlungsverlauf, also die Flucht, das einfache Leben bis hin zur Aufdeckung des Attentäters wurde sehr gut erzählt.


Auch das Setting hat mich überzeugt. Die Welt wirkt groß und die jeweiligen Namen passen perfekt zur Fantasy-Story. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte an mehreren Orten spielt. So erhält der Leser zwar kleine Einblicke in verschiedene Städte, jedoch findet die Handlung nur an wenigen Orten statt.


Lia ist eine sympathische Prinzessin, die nicht auf den Mund gefallen ist. Wirklich einzigartig ist die Figur allerdings nicht. Für mich blieb Lia bis zum Schluss sehr austauschbar.

Die beiden Herren, Kaden und Rafe, wurden interessant eingeführt, jedoch blieben sie auch sehr blass und eintönig. Das lag womöglich daran, dass die Autorin nicht zu viel preisgeben konnte, weil man als Leser sonst sehr schnell herausgefunden hätte, wer der Prinz bzw. der Attentäter ist.


Die Nebenfiguren wurden gut in die Handlung integriert und sie waren mir durchaus sympathisch.


Das Buch wird aus drei verschiedenen Sichten erzählt. Größtenteils erzählt Lia die Geschichte, allerdings gibt es immer wieder kurze Kapitel, die vom Prinzen oder vom Attentäter erzählt werden. Die sprachliche Gestaltung hat mir sehr gut gefallen, sie ist einfach und passt zum Genre. Gerade das Rätseln, wer sich hinter dem Prinzen bzw. Auftragskiller verbringt, war sehr spannend.


Nun kommt aber mein größter Kritikpunkt. Zwar fand ich es spannend, nicht zu wissen wer böse und gut ist, allerdings war dieser Teil auch mit Abstand der spannendste. Der restliche Teil der Geschichte zieht sich wie Kaugummi. Die Einführung der Prinzessin und ihr Dilemma mit der forcierten Hochzeit war noch fesselnd, aber der Part als Lia arbeitet, und die Autorin ihren Alltag nach der Flucht haarklein erzählt, langweilte mich extrem. Hier hätte man die Beschreibungen kürzer halten sollen bzw. einfach weglassen, um die Fantasie des Lesers anzuregen. Allgemein hätte man auf einige Seiten verzichten können um den Spannungsbogen zu verstärken. So wirkte etwa 70% Buches sehr langatmig und ich musste mich immer wieder zwingen weiterzulesen.


Ein weiterer Kritikpunkt, ist die große „Lovestory“. Ehrlich gesagt konnte ich jetzt nicht nachvollziehen warum Lia sich gerade für diesen Mann entschieden hat und nicht für den Anderen. Auch verspürte ich kein Knistern zwischen den beiden Figuren und irgendwie war mir die Romanze vollkommen egal. Sehr schade, wenn man bedenkt, dass die Liebesbeziehung einen wichtigen Aspekt des Buches darstellt.



Fazit: Die Idee der Autorin war wirklich genial. Das Rätseln um den vermeintlichen Prinzen/Attentäter war spannend und die Figuren hatten viel Potenzial. Allerdings leidet die Spannung unter den ellenlangen Beschreibungen und die Charaktere wurden für mich nicht gut ausgearbeitet. Letztlich blieben sie blass und austauschbar. Einen richtigen Plot suchte ich vergeblich und alles wirkte doch stark gezwungen um die Handlung voranzubringen. Für mich entpuppte sich das Buch eher als Flop, weshalb ich nur 2,5 Sterne vergebe.