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Veröffentlicht am 23.04.2024

Teilweise emotional

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Eine junge Journalistin begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit über die Morde ihrer ehemals besten Freundin an zwei Menschen. Dies klang nach einem sehr vielversprechenden und unvergesslichen Thriller.

Jess ...

Eine junge Journalistin begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit über die Morde ihrer ehemals besten Freundin an zwei Menschen. Dies klang nach einem sehr vielversprechenden und unvergesslichen Thriller.

Jess ist eine zielstrebige Journalistin, die aufgrund eines großen Fehlers von London nach Bristol umziehen muss. Dieses Geheimnis teilt sie mit niemandem –nicht mal mit ihrem Freund. Als sie eines Tages von den Morden ihrer Jugendfreundin, Heather, hört, nutzt sie dies nicht nur als Neuanfang, sondern um Heather wieder nah zu sein. Doch mit den Recherchen und Interviews wird sie den Gedanken nicht los, dass die Morde nicht kaltblütig sein konnten, denn sie kannte Heather zu gut, um zu wissen, dass sie nicht dazu in der Lage wäre. Doch als sie von Heathers Vergangenheit erfährt, bröckelt das unschuldige Bild von ihr immer weiter.

Jess ist von ihrer Vergangenheit gebrandmarkt, denn sie arbeitet nun sehr vorsichtig und bedacht. Sie ist jemand, der stets stark und unabhängig rüberkommen möchte, aber innerlich sehr verletzlich ist. Wenn man die Handlung aus der Vergangenheit liest, spürt man ihr Verlangen nach Geborgenheit und einer liebevollen Familie. Gleichzeitig wird sie das Gefühl nicht los, dass sie von jemandem beobachtet wird. Als abends ein Licht vor ihrem Fenster auftauchte und sie Drohungen erhält, weiß sie, dass sie in Gefahr ist.
Ich mochte sie, denn trotz ihres unbeliebten Berufs blieb sie nach ihrem Fehler neutral und versuchte nach wie vor niemanden mit ihrem Artikel nahe zu treten.
Die Handlung wird zeitweise aus ihrer Perspektive in der Gegenwart erzählt. Dies gibt noch einmal einen Einblick in ihr Denken und Handeln, welches einem die Gründe für ihre Entscheidungen nachvollziehen lässt.

Margot ist die Mutter von Heather, die eine Last nach der anderen mit sich tragen muss. Zum einen verschwand vor 18 Jahren ihre 16jährige Flora und zum anderen liegt ihre Heather wegen Mordes im Krankenhaus. Sie lebt seit dem Verschwinden und Morden mit großen Schuldgefühlen. Ihr Leid konnte ich sehr gut nachempfinden, denn sie konnte niemandem um Rat bitten. Als nach 18 Jahren Jess wieder auftauchte, ist ihr dabei nicht wohl. Denn Jess brachte abrupt den Kontakt zu Heather, die sie zu dieser Zeit am meisten brauchte, ab. Als ihr bewusst ist, dass Jess ihr nur helfen und zuhören möchte, öffnet sie sich langsam und teilt ihr Leid. Mit Jess´ Hilfe erfährt sie immer mehr über den Grund für die Morde und Floras Verschwinden.

Der Schreibstil der Autorin war packend und emotional. Ich fand mich von der ersten Seite an in der Geschichte. Die Autorin kam ohne langes Drumherum zum Punkt, indem man sofort von den Morden erfährt und Jess kennenlernt. Die Spannung baute sich immer weiter auf, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Als das Verschwinden von Flora mit ins Spiel kam, baute die Autorin zwei große Themen zu einem. Durch die vielen Cliffhanger und Überraschungsmomente am Ende eines Kapitels ließ sich das Buch in einem Rutsch lesen. Gleichzeitig wollte ich die traurige Geschichte über die psychischen Folgen einer Entführung nicht beenden. Das Setting passte perfekt zum Gesamtbild und wurde realitätsnah beschrieben.

Die Autorin wusste einfach, wie sie mit einfachen Worten mit den Emotionen des Lesers spielen konnte. Sie hinterließ in mir am Ende das reinste Gefühlschaos: Wut, Schock, Trauer und Mitleid. Während des Lesens lagen mir Protagonisten sehr am Herzen, denn ich konnte mich mit ihnen sehr gut identifizieren. Die emotionale Geschichte um Flora und ihre Perspektive von 1994 fiel mir sehr schwer. Ich wollte sie gerne schütteln und ihrem naiven Ich sagen, dass sie dieses oder jenes nicht tun soll.
Die Autorin schaffte ein abgerundetes Ende, welches alle Fragen beantworten konnte.

Fazit:
Dies ist mein erster Thriller von C. Douglas, doch ich werde sie definitiv weiterhin verfolgen. Die Geschichte um Heather und Flora war unbeschreiblich fesselnd und schockierend. Zu Beginn ist es wie ein Puzzle, bei dem sich von Kapitel zu Kapitel die Teile fügen und es am Ende erschreckend emotional wird. Definitiv große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Jahreshighlight

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Endlich wage auch ich mich an die Bücher von C.C. Lange schob ich es vor mich hin und hab auf den passenden Moment gewartet. Seit November 2023 habe ich mit der Hunter-Garcia-Reihe gestartet. Die Hörbücher ...

Endlich wage auch ich mich an die Bücher von C.C. Lange schob ich es vor mich hin und hab auf den passenden Moment gewartet. Seit November 2023 habe ich mit der Hunter-Garcia-Reihe gestartet. Die Hörbücher mit Uve Teschner als Sprecher wird stets in den höchsten Tönen gelobt. Daher wollte ich erst einmal dem eine Chance geben.

Das Hörbuch war und ist ein großes Highlight. Teschner ist einer der besten Sprecher überhaupt. Wenige schaffen es, ihre Stimmen dem Protagonisten so anzupassen.
In „Bluthölle“ wird der Killer so gut vertont, dass ich beim Zuhören Gänsehaut bekam.

Ich habe zuvor mit den ersten 3 Teilen gestartet, aber dieses Buch musste ich vorschieben, weil der Klappentext mich fesselte.

Ein Killer verliert sein Mörderisches Buch und möchte es von der Polizei wieder haben.
C.C. weiß einfach, wie man seine Leser in seinen Bann reißen kann. Es fühlte sich an, als ob man einen Thriller schaut.

Ich war so begeistert, dass ich es mir auf Englisch zugelegt habe. Das Cover und der Titel passen einfach bei Weitem mehr zum Inhalt, als die deutsche Ausgabe.

C.C. Ist nicht für schwache Nerven, da er die Morde detailliert beschreibt.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Großartig

Du gehörst uns
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Die Vorstellung einer Vertauschung eines geliebten Kindes ist der Albtraum eines jeden Elternteils. Genau diese Thematik spricht JP Delaney in seinem neuen Thriller.

Pete und Maddie könnten als Paar ...

Die Vorstellung einer Vertauschung eines geliebten Kindes ist der Albtraum eines jeden Elternteils. Genau diese Thematik spricht JP Delaney in seinem neuen Thriller.

Pete und Maddie könnten als Paar nicht unterschiedlicher sein, dennoch ziehen beide diese Gegensätze an. Pete ist ein empathischer und gefühlvoller Mann, der nicht dem Bild eines „klassischen“ Partners entspricht. Im Buch wird er oft als „der heilige Pete“ bezeichnet.
Als sein Sohn, Theo, auf die Welt kam, machte es ihm nichts aus, als freiberuflicher Journalist zuhause zu bleiben, um sich um den Kleinen zu kümmern.
Maddie ist eine starke und in sich gekehrte Persönlichkeit, die kaum über Emotionen spricht und rational denkt. Zu Beginn empfand ich sie als gefühlskalt und emotionslos, doch im Verlauf der Handlung lernte ich sie von einer sensiblen Seite kennen. Sie hält durch ihren Job in der Werbebranche ihre Familie finanziell auf Trab, dennoch hütet sie ein Geheimnis, welches ihr zum Verhängnis.

Nebenbei lernt man Miles und Lucy kennen, die die wahren Eltern von Theo sind. Während Theo ein aufgeweckter Junge ist, kommt David, der Sohn von Pete und Maddie, nicht ohne die Hilfe seiner Eltern zurecht.
Miles ist ein großartiger Charakter, den man abgrundtief hasst. Diesen Hass ihm gegenüber hat der Autor sehr gut übermittelt. Als Leserin bekam ich nicht die Sichtweise von Miles oder Lucy, dennoch genügten mir deren Taten aus Maddies oder Petes Beschreibung.
Während Miles im Laufe der Handlung soziopathische Züge aufwies, wirkte Lucy sehr zurückhaltend und kompromissbereit. Gleichzeitig spürte man ihre intensive Bindung zu David, die einer leiblichen Mutter glichen.
Hier wird einem bewusst, dass man sich mit Geld alles erkaufen und seine Absichten besser durchsetzen kann.

Der Thriller startet rasant, ohne jemals langatmig zu sein. Der Psychoterror erfolgt schleichend, so dass der Albtraum unvorhersehbar seinen Werdegang einnimmt. Dieser Strudel aus Verzweiflung und Unglück nahm einfach kein Ende. Ich hatte einfach nur Mitleid mit den beiden. Die gesamte Handlung wurde so real beschrieben, weshalb ich deren Zweifel und Ängste spüren konnte. Wenn man dachte, es kann nicht schlimmer werden, legte der Autor noch eine Schippe drauf. Maddie und Pete hielten sich an jedem Strohhalm fest, der ihnen geboten wurde, um so ihren Sohn nicht an einem Narzissten zu verlieren.

Ich finde die intensive Recherche hinter der Geschichte sehr gelungen, denn dieses Thema habe ich zuvor nirgendwo gelesen. Das Ausmaß, in dem sich die Handlung entwickelte war geradezu erschreckend real. Über diesen Thriller könnte ich ununterbrochen schreiben, da es mich nach jedem Kapitel sprachlos zurückließ.

Fazit:
Aus der harmlosen und friedvollen Freundschaft und Vereinbarung wird ein grausamer Albtraum, aus dem kein Ende in Sicht ist. Es ist ein Psychothriller erster Klasse, welchen ich definitiv Re-Readen werde.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Erschreckend und realistisch

Das Geheimnis meines Turbans
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Die wahre Geschichte einer jungen Frau, die ein riskantes Geheimnis 10 Jahre lang innerhalb der Taliban hütete.
Aufgrund der derzeitigen Situation weckte dieses Meisterwerk besonders mein Interesse.

Die ...

Die wahre Geschichte einer jungen Frau, die ein riskantes Geheimnis 10 Jahre lang innerhalb der Taliban hütete.
Aufgrund der derzeitigen Situation weckte dieses Meisterwerk besonders mein Interesse.

Die junge Nadia Ghulam kleidete sich nach einer Verletzung in einen Turban und mischt sich unter die Taliban. Inmitten der Männer verfolgt sie die Gespräche und Taten an die unschuldigen Zivilisten und Frauen, die unterdrückt werden.
Als Leserin fürchtete ich ebenfalls um Nadias Wohl, denn in Gesprächen bestand das Risiko, dass jemand ihre Stimme als die einer Frau erkennt und sie entlarvt. Über die Folgen wollte ich erst gar nicht denken, denn diese würde in einen qualvollen Tod enden.
Nadia konnte diese Angst und das Leben in Afghanistan sehr gut übermitteln. Gleichzeitig erfährt man vieles über die Zeit vor und nach dem Krieg, und welche Folgen sie für die Menschen hatte. Viele Ereignisse waren einfach erschreckend und brutal. Nadia verzichtet auf die genaue Beschreibung von Gewalttaten, um dem Leser nicht Angst einzujagender abzuschrecken, sondern ihm die Augen zu öffnen. Neben dem Leben in Afghanistan kritisiert sie auch die Übermittlung der Medien an den Westen. Diese Kritik war, wie sie es situationsgerecht beschrieb, nachvollziehbar.

Dennoch hatte ich zeitweise den Eindruck, dass das Buch eine Reportage war, bei dem die Gefühle nicht in den Vordergrund traten. Gerade bei so einem Erfahrungsbericht spielen Emotionen große Rolle, um den Leser zu berühren.
Über das Ende musste ich lange nachdenken, denn es verlief abrupt, ohne auf Nadia in der Gegenwart einzugehen. Dennoch respektiere ich ihren Wunsch, nur von ihrer grausamen Geschichte und nicht die heutigen mentalen Folgen zu berichten. Wenn man ihre sozialen Netzwerke verfolgt, sieht man ihren Einsatz für die Menschen- und Frauenrechte in Afghanistan.

Fazit:
Dies ist die schockierende Geschichte eines jungen Mädchens bis hin zur Frau inmitten der Taliban. Es ist eine große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Spannend und erschreckend

Verdorbenes Blut
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Mit großem Interesse verfolge ich Dokumentationen zu den ehemaligen Serienmörder á la Bundy, Gacy oder Ramirez. Umso mehr freute ich mich auf das Buch, in dem es um das Klonen dieser und weiterer Killer ...

Mit großem Interesse verfolge ich Dokumentationen zu den ehemaligen Serienmörder á la Bundy, Gacy oder Ramirez. Umso mehr freute ich mich auf das Buch, in dem es um das Klonen dieser und weiterer Killer ging.

In einem amerikanischen Biontec-Forschungsinstitut werden Klone im Auftrag des Staates herangezogen. Doch 6 dieser Klone schaffen unter mysteriösen Umständen aus dem Institut zu fliehen. Sean Castillo bekommt als gebrochener Mann aus dem Irak den Auftrag, die Klone aufzuspüren und diese den Forschern zu überlassen. Doch auf ihrer Reise hinterlassen die Klone von Ted Bundy, Son of Sam, Albert Fish, Jeffrey Dahmer und Henry Lee Lucas eine Spur aus Angst und Schrecken.

Beim Lesen des erstens Kapitels wusste ich nicht, in welche Richtung dieses Buch gehen würde.
Zu Beginn lernt man Castillo im Gespräch mit einem Forscher kennen, der ihm das Thema ihres Projekts so sanftmütig wie möglich erklärt. Im ersten Moment glaubte ich, mich würden viele wissenschaftliche Fachwörter erwarten. Doch dies traf nicht zu, denn die Forschung steht nicht so im Mittelpunkt wie Castillos Jagd auf die Klone.

Sean Castillo ist in einer Task Force gewesen, in der sie Menschen aufsuchten. Sein Auftrag ist es, die Kids und ihre genetischen Brüder zu finden. Was mit ihnen anschließend geschah, wollte er sich nicht ausmalen und er versuchte gar nicht daran zu denken, denn er wusste, man würde sie eliminieren.
Im Laufe der Geschichte erfährt man, das Castillo aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung aus dem Irak nach Hause geschickt wurde. Da er nichts zu verlieren hat, ist er für die Forscher der perfekte Jäger.

Castillo wirkte sehr in sich gekehrt und kühl, doch als Leser lernte man ihn von seiner menschlichen Seite kennen. Denn als Soldat wurde er gefühllos getrimmt, doch nach seiner Entlassung war er auf sich gestellt. Sein Handeln war von Anfang an sehr gut durchdacht.
Zu Beginn seiner Suche findet er im Haus eines Genetikers, der anscheinend bei der Flucht beteiligt war, den Klon von Jeffrey Dahmer. Als Castillo spürt, dass ihm nicht die vollkommene Wahrheit gesagt wurde, nimmt er Jeff mit sich, falls die Leute vom Institut und sein Chef ihn übers Ohr hauten. Somit war Jeff sein Triumph im Ärmel, doch im Laufe der Geschichte spürt man, wie sehr er sich vor seinem Begleiter fürchtet.

Der Autor hat sich intensiv mit den Serienmördern und ihren Persönlichkeiten beschäftigt. Diese intensive Arbeit macht sich während des Lesens sehr bemerkbar. Nach all den Dokumentationen und Interviews mit den wahren Serienmördern entsprachen die Sprache und der Charakter der Klone dem Original.
Der Schreibstil war flüssig und spannend gehalten. Man sollte sich bei dem Buch auf viele brutale und ekelerregende Momente gefasst machen, denn es werden Taten von Serienmördern auf die heutige Zeit beschrieben. Ich lernte viele über die Psyche und Typen von Serienmördern.
Die Spannung baute sich von Kapitel immer weiter an. Zwischenzeitlich musste ich das Buch zuklappen, um das gelesene zu verdauen.


Fazit:
Die grandiose Recherche der Serienmörder kombiniert mit einem wissenschaftlichen Thriller ergaben ein Meisterwerk, welches für mich zu einem Jahreshighlight 2021 wurde. Schade, dass ich es nicht schon vorher entdeckt habe.

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