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Veröffentlicht am 07.02.2018

Ein Ausflug nach Schottland

Play On - Dunkles Spiel
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„Du hast mir erzählt, dass du als Kind Schauspielerin werden wolltest. Daran hat sich ganz eindeutig nichts geändert. Ich sehe, wie du bist, wenn du Peter Pan bist. Du verwandelst dich für diese Kinder ...

„Du hast mir erzählt, dass du als Kind Schauspielerin werden wolltest. Daran hat sich ganz eindeutig nichts geändert. Ich sehe, wie du bist, wenn du Peter Pan bist. Du verwandelst dich für diese Kinder in eine ganz andere Person. Es ist faszinierend, das zu beobachten.“

Bei „Play on – Dunkles Spiel“ fällt es mir sehr schwer eine Rezension zu schreiben. Die ersten etwa hundert Seiten hatte ich meine Probleme mit der Geschichte. Nora wird als Jugendliche in Amerika vorgestellt. Dort muss sie ihre Eltern mit Nebenjobs finanziell unterstützen und gleichzeitig noch ihren Vater pflegen. Als sie den Schotten Jim kennenlernt und er ihr einen Heiratsantrag macht, nutzt sie diese Gelegenheit, um in Schottland ein neues Leben zu beginnen. Aber auch die Ehe mit Jim macht sie nicht glücklich. Sie möchte gerne studieren und Schauspielerin werden, aber das erlaubt Jim ihr nicht. So bleiben ihr später nur die ehrenamtlichen Geschichtsstunden im Kinderkrankenhaus und Aiden.

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr von einem unglücklichen Charakter lest und dann selber unglücklich werdet? So ging es mir zu Beginn mit dem Buch. Von einem Gefängnis kommt Nora in das nächste. Sie hat keinen höchst komplexen Träume. Sie braucht keinen Prinzen, kein Schloss oder Reichtum. Ihr einziger Traum ist es, einmal nicht als Verkäuferin oder Kellnerin zu arbeiten und das zu tun, was sie erfüllt. Wahrscheinlich würde das schon als Grundbedürfnis eines Menschen durchgehen. Mir tat das so leid, dass ihr dies nicht gewährt wird. Ich war zwar nie in ihrer Lage, aber ich konnte das sehr gut nachempfinden und habe mit ihr gelitten. Es war zwar kein schönes Gefühl, aber das zeigt, eigentlich wie gut das Buch geschrieben ist.

Nach etwa den ersten hundert Seiten bin ich endlich vollkommen in der Geschichte angekommen und ich habe ein Licht am Ende des Tunnels gesehen. Durch die Wendung habe ich viel die Geschichte plötzlich viel lieber gelesen. Der Klappentext des Buches verrät meines Erachtens schon viel zu viel, daher möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen. Ich fand nicht jede Wendung in der Geschichte gut, aber ich sehe ein, dass sie für den Verlauf notwendig waren.

Nora ist für mich ein interessanter Charakter gewesen. Sie ist zugleich einfach und dennoch höchst komplex. Es war spannend sie kennenzulernen und zu ergründen. Dennoch konnte ich sie leider manches Mal nicht ganz verstehen. Teilweise verwehrt sie sich auch selber ihr Glück. Das war für mich nicht nachvollziehbar.

Vielleicht ist hier schon deutlich geworden, dass ich dem Buch mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Zum einen ist die Geschichte wirklich gut geschrieben und Nora ist faszinierend. Auf der anderen Seite habe ich relativ lange gebraucht, um von der Handlung gefesselt zu werden. Ein weiterer Pluspunkt war für mich der Handlungsort. Ich habe vor zwei Jahren einen Urlaub in Schottland verbracht und fand es so schön, die bekannten Orte so wiederzusehen. Insgesamt habe ich das Buch an zwei Tagen ausgelesen, was verdeutlich, wie schlecht ich es nur aus der Hand legen konnte. Trotz der Makel ist dies ein sehr gelungenes Buch für mich, sodass ich ihr gerne vier Sterne gebe.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Etwas vorhersehbar, aber sehr starke Charaktere

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
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„Wir alle tragen Narben. Manche sind bloß besser wahrnehmbar als andere. Deine sind zu sehen und wirken schmerzvoll, ich weiß. Sie setzen dir zu, körperlich wie seelisch. Es tut mir weh, sie bloß anzuschauen, ...

„Wir alle tragen Narben. Manche sind bloß besser wahrnehmbar als andere. Deine sind zu sehen und wirken schmerzvoll, ich weiß. Sie setzen dir zu, körperlich wie seelisch. Es tut mir weh, sie bloß anzuschauen, weil mir klar ist, dass sie dir Schmerzen bereiten, aber sie setzen dich in meinen Augen nicht herab.“

Wer mich anschaut sieht keine Narbe oder ungewöhnliche Merkmale. Ich habe war kleinere Narben von einem Fahrradunfall, einem Schnitt mit einem Brotmesser oder früher vom Spielplatz und selbst wenn andere sie nicht sehen, stören sie mich. Wie schlimm muss es dann sein, wenn man große, auffällige Narben hat, die jeder als erstes sieht?

So geht es Zachary. Nach einem Unfall ist er eindeutig gezeichnet und lebt zurückgezogen in einem Haus am Strand. Umso weniger er mit anderen Menschen zu tun hat, umso besser ist es für ihn. In seiner Einsamkeit hat er gelernt seine Gefühle in Bildern auszudrücken und jeden sozialen Kontakt zu vermeiden. Bis irgendwann Megan auf seinem Strand auftaucht. Auch sie läuft vor anderen Menschen davon – genau genommen vor ihrem Exfreund, der sie benutzt und betrogen hat.

Es ist die Geschichte zweier gebrochene Menschen, die wieder lernen müssen anderen zu vertrauen und sich zu öffnen. Ich kann hier nicht sagen, welcher Charakter mir besser gefallen hat. Sowohl Zachary als auch Megan werden sehr vielschichtig beschrieben. Für mich gab es hier einen Schlüsselmoment, als für mich glasklar war, wie Zachary im nächsten Moment reagieren würde und er tatsächlich auch so reagiert hat. Bereits nach einem Drittel des Buches hatte ich das Gefühl die beiden zu kennen.

An der Sprache gibt es auch überhaupt nichts auszusetzen. Die Emotionen konnte ich fühlen und Zacharys Bilder habe ich vor meinem inneren Auge gesehen. Auch jetzt einige Tage nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, weiß ich noch, wie der Strand ausgesehen hat. Was ich jedoch an dem Buch ankreiden würde, ist der Handlungsverlauf. Vielleicht habe ich mittlerweile zu viele solcher Bücher gelesen, dennoch entschuldigt dies nicht, dass die Handlung manchmal sehr vorhersehbar war. Teilweise hat mich das Buch an die Elemente-Reihe von Brittainy C. Cherry oder andere Bücher des Genres erinnert und da hätte ich mir einfach ein Alleinstellungsmerkmal gewünscht. Irgendetwas, das dieses Buch einzigartig macht und von den anderen Büchern des Genres abhebt.

Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten und ich bin begeistert von den Charakteren. Die Handlung könnte noch etwas abwechslungsreicher sein, aber dennoch war es ein gutes Buch. Wer gerne eine Liebesgeschichte mit etwas Tiefgang liest, kann gut zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 25.01.2018

Warum es gut ist, auch einmal Pläne zu machen

Gut geplant ist halb verliebt
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„Seit sie denken konnte, hatte Heather Fowler diesen einen Traum gehabt: in New York leben. Das hatte sie schon als altkluge Achtjährige erklärt, als die beste Freundin ihrer Mutter nach einem Glas Wein, ...

„Seit sie denken konnte, hatte Heather Fowler diesen einen Traum gehabt: in New York leben. Das hatte sie schon als altkluge Achtjährige erklärt, als die beste Freundin ihrer Mutter nach einem Glas Wein, den sie wie Wasser heruntergestürzt hatte, zu redselig geworden war und sie gefragt hatte, was sie denn später mal werden wolle.“

Das Buch ist aus zwei Sichten geschrieben und genauso gibt es auch zwei Inhaltsbeschreibungen. Im Klappentext wird Heather vorgestellt. Die junge Hochzeitsplanerin, die nach New York gezogen ist, um sich ihren Kindheitstraum zu erfüllen. Sie steht kurz vor der Beförderung und muss viele Überstunden machen. Da kann sie es überhaupt nicht gebrauchen, dass ihr neuer Nachbar Josh bis spät in die Nacht mit seiner Band probt.

Basierend auf dieser Inhaltsangabe habe ich einen fröhlichen, amüsanten Liebesroman erwartet. Natürlich darf es hier auch einmal ein paar Probleme geben, aber generell habe ich eher ein leichtes Buch erwartet. Neben dieser Beschreibung gibt es noch eine Inhaltsangabe im inneren des Buches. Hier wird Josh vorgestellt, der den Krebs besiegt hat und seitdem sein Leben umgekrempelt hat. Er lebt viel spontaner und kann die verkrampfte neue Nachbarin Heather überhaupt nicht verstehen. Sie soll in seinen Augen deutlich lockerer werden.

Gerade Joshs Geschichte gibt dem Buch Tiefgang. Habt ihr euch jemals gefragt wie es wäre, wenn man wirklich jeden Tag so lebt, als ob er der letzte ist. Josh verkörpert dies, sodass er sich nicht mehr erlaubt langfristige Pläne zu machen. Seine Sicht fand ich fast noch schöner. Obwohl es diese ernste Seite gibt, hat das Buch dennoch viel Witz. Ich habe die Kabbeleien zwischen Josh und Heather einfach geliebt. Sie sind so amüsant geschrieben, dass ich mehrfach einfach lachen musste.

Neben der Sprache mochte ich auch sehr die Charaktere und ihre Entwicklung. Heather und Josh sind einfach sehr gegensätzlich, aber es heißt ja auch nicht umsonst, dass sich Gegensätze anziehen. Das Tempo mit dem die Geschichte erzählt wird war sehr realistisch und sie war wirklich abwechslungsreich. So eignet sich das Buch perfekt für einen schönen Sonntag auf der Couch oder für den Urlaub.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Mehr ein Thriller als ein Liebesroman, aber trotzdem gut

Someone for you
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„Du hast mich gefragt, wer ich bin. Das bin ich. Ich bin das kaputte Mädchen, dass sich in den falschen Kerl verliebt hat und das für immer mit sich herumtragen wird. Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich ...

„Du hast mich gefragt, wer ich bin. Das bin ich. Ich bin das kaputte Mädchen, dass sich in den falschen Kerl verliebt hat und das für immer mit sich herumtragen wird. Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich das nicht für immer sein möchte. Ich will wieder ich sein, meine Träume leben, nicht mehr fliehen. Ich will einfach nur … ich sein. Zur Ruhe kommen, verstehst du?“

Von der Buchbeschreibung her hatte ich eher einen Liebesroman erwartet. Tatsächlich waren für mich die Thriller-Elemente deutlich präsenter. Das hat mich überhaupt nicht gestört, aber im ersten Moment doch etwas überrascht. Wer nicht gerne spannende Geschichten liest, sollte daher die Finger von diesem Buch lassen.

Liv hat in ihrer Jugend einen Fehler gemacht und sich in den falschen Mann verliebt. Nachdem sie sich endlich von ihm lösen konnte, ist sie auf der Flucht vor ihm. Doch egal wo sie einen Neubeginn versucht, findet er sie immer. Als sie sich in einer kleinen amerikanischen Kleinstadt niederlässt, weiß sie auch, dass dies nicht für immer ihr Wohnort ist. Dort lernt sie jedoch Elijah kennen und kommt ihm näher. Ihr Exfreund ist jedoch auch nicht weit entfernt. Kann sie verhindern, dass Elijah mit in ihre Probleme hineingezogen wird und dass ihr Exfreund sie nicht doch letztendlich findet?

Der Roman ist das Debüt von Ronja Delahaye. Diese Information ist eigentlich nicht erwähnenswert, da es in keiner Weise so wirkt, als hätte Ronja noch nie ein Buch vorher veröffentlicht. Ihr Schreibstil ist sicher und wirklich spannend. Der Leser wird von der ersten Seite an von der Geschichte gefesselt und bangt mit Liv mit. Mir hat dieses Debüt sehr gut gefallen. Der einzige Grund, warum es doch nennenswert ist, dass dies ein Debüt ist, ist das Alter der Autorin. Ich bin schon nicht sonderlich alt, aber als ich gelesen habe, dass die Autorin mit 21 Jahren so jung wie meine kleine Schwester ist, war ich sehr überrascht. Die Geschichte wirkt überhaupt nicht jugendlich. Meinen Respekt an die Autorin!

Bei den Charakteren hatte ich das Gefühl, dass sie wirklich schon einiges durchlebt haben. Nicht nur Liv, sondern auch Elijah haben ihr Päckchen zu tragen. Bei Liv fand ich bemerkenswert, wie ihre Ängste und Wünsche dargestellt werden. Es war nicht überzogen beschrieben, wie sie teilweise schreckhaft ist und Vorsichtsmaßnahmen trifft. Obwohl sie nirgendwo Wurzel fassen darf, merkt man trotzdem zwischendurch wie sie von einem normaleren Leben träumt. An erster Stelle steht jedoch nicht ihr Glück, sondern das der anderen Menschen.

Elijah wirkte auf mich im ersten Moment wie ein normaler Clubbesitzer. Welche Type Mensch besitzt schon einen Club? Keine Ahnung, ob hier das Wort normal angebracht ist. Jedoch habe ich zunächst nicht mehr hinter seinem Charakter vermutet. Ein Teil der Geschichte wird aus seiner Sicht beschrieben, sodass der Leser auch einen größeren Einblick in sein Wesen bekommt. Er ist auch sehr um seine Mitmenschen bedacht, aber hat keine einfache Vergangenheit. Wie er sich um Liv kümmert und sorgt, fand ich in jedem Fall sehr schön zu lesen.

Auch wenn es für mich eher ein Thriller war, hat mich die Geschichte überzeugen können. Ich fand sie spannend und konnte stundenlang lesen. Es gibt eine abwechslungsreiche Handlung, interessante Charaktere und definitiv auch genug Aktion. Für mich war dieses Buch ein super Start in das Lesejahr 2018.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Eine der besten Sportler-Romanzen

Game on - Trotz allem du
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Es gibt so viele Sportler-Romanzen, aber leider nur so wenige wirklich gute. Für mich zählt „Game on“ hier zu der Spitzenliga. Noch kenne ich nicht alle Teile, aber das werde ich definitiv noch nachholen, ...

Es gibt so viele Sportler-Romanzen, aber leider nur so wenige wirklich gute. Für mich zählt „Game on“ hier zu der Spitzenliga. Noch kenne ich nicht alle Teile, aber das werde ich definitiv noch nachholen, dafür mag ich die Jungs viel zu gerne.

Das Buch handelt von Chess Cooper, die gerade dafür engagiert wurde ein Kalender-Shooting der Footballmannschaft durchzuführen. Hierfür müssen die Jungs ihre Hüllen fallen lassen. Damit hat Quarterback Finn Mannus ein besonders großes Problem, da ihn Chess komplett aus der Fassung bringt. Als sie durch einen Brand ihre Wohnung verliert, bietet er ihr an rein freundschaftlich bei ihm einzuziehen. Doch Freundschaft scheint nicht alles zu sein, an dem Finn interessiert ist.

Bei der Geschichte hat mich besonders die Beziehung der beiden fasziniert beziehungsweise wie sich die Beziehung verändert. Bei Chess und Finn ist es wirklich Abneigung auf den ersten Blick. Ich konnte das gut nachvollziehen, weil Finn echt kein netter Kerl zu sein scheint. Über die ersten Gespräche, leicht flirtende und lustige SMS entsteht dann jedoch eine Freundschaft. Den Übergang fand ich sehr gut beschrieben und es war auch toll mitzuerleben, wie hier Vertrauen aufgebaut wird. Hätten die beiden sich wohl schon im Kindergarten getroffen, wären es wohl beste Freunde fürs Leben geworden.

Ich weiß nicht, welche von den beiden Figuren ich lieber mag. Im wahren Leben könnte ich mir vorstellen mit beiden befreundet zu sein. Bei Finn merkt man ganz klar, dass er obwohl er selber keine Beziehung möchte, alles für seine Freunde tun würde. Er ist schon sehr gefühlsbetont (was nicht heißen soll, dass er weinerlich ist), auch wenn es ihm schwer fällt darüber zu reden. Chess ist ihm in vielerlei Hinsicht ähnlich, aber dennoch auch in anderen Dingen sehr gegensätzlich. Sie möchte keine One-Night-Stands, sondern eigentlich den Partner fürs Leben. In der Vergangenheit und vor allem auch bei Dates hat sie jedoch nur schlechte Erfahrungen gemacht. Bei ihr mag ich, dass sie selbstbewusst, unabhängig und kein bisschen zickig ist.

Den Schreibstil habe ich – wie bereits auch schon bei den anderen Teilen der Reihe – sehr gemocht. Er ist witzig und locker, ohne dabei flach zu wirken. Er werden hier auch ernstere Themen angesprochen und verarbeitet. Einzige klitzekleine Kritik ist nur, dass das Ende vielleicht ein bisschen kitschig war. Ich mochte es trotzdem, aber es war doch rosaroter als der Rest des Buches.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich das Buch geliebt habe. „Game On – Trotz allem du“ ist zwar in sich abgeschlossen, jedoch wird noch ein weiterer Teil über Jack Ryder erscheinen. Die Veröffentlichung in Englisch ist noch für 2018 geplant. Den Teil werde ich mit Sicherheit auch gerne lesen.