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Veröffentlicht am 04.11.2021

Wenn die Geschichte wie Nieselregen vor sich hin tröpfelt

Regenglanz
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Tattoos üben auf mich einen großen Reiz aus, auch wenn ich selbst noch kein eigenes Tattoo habe. Ich finde immer wieder faszinierend, wie viele Bedeutungen sich hinter einem Tattoo verstecken können und ...

Tattoos üben auf mich einen großen Reiz aus, auch wenn ich selbst noch kein eigenes Tattoo habe. Ich finde immer wieder faszinierend, wie viele Bedeutungen sich hinter einem Tattoo verstecken können und dass sie auch einfach nur ein Körperschmuck sein können. Natürlich sollte man sich dennoch gut überlegen, mit welchen Motiven man den eigenen Körper verzieren sollte. Das hätte sich auch Simon überlegen müssen, bevor er sich ein peinliches Einhorn-Tattoo mit dem Namen seiner Exfreundin stechen lässt. Auf der Suche nach einem Cover-Up trifft er auf die Tätowiererin Alissa. Zunächst möchte sich Simon nicht von ihr tätowieren lassen, weil ihm das Tattoo zu peinlich ist. Diese Abwehrhaltung nimmt Alissa persönlich und möchte ihn somit umso mehr tätowieren. Bei den Sitzungen lernen sie sich besser kennen und bald knistern die Funken zwischen den beiden.

Zunächst einmal hat die Geschichte recht lange gebraucht bis sie in Gänge kommt und es werden sehr viele alltägliche Dinge erzählt. Viele kleine Details sorgen dafür, dass der Spannungsbogen zunächst überhaupt nicht greifbar ist. Für mich kam hinzu, dass ich mich wirklich an die Sprache gewöhnen musste. Ich verstehe vollkommen, dass sich Sprache immer wieder verändert, aber die Umgangssprache war mir hier zu viel. Ich habe zwar alle Ausdrücke verstanden, aber für mich gehören Bemerkungen wie Follow-for-Follow oder Ghosten nicht unbedingt in eine normale Unterhaltung. Ich kenne keinen der so spricht, somit möchte ich solche Dialoge auch eigentlich nicht in einem Roman lesen.

Dazu kamen die Sprecher des Hörbuchs. Alissa wird von Dagmar Bittner und Simon wird von Elmar Börger gesprochen. Die Sprecherin passt ihre Stimme sehr stark den einzelnen Emotionen der Charaktere an, sodass es sich häufig überschwänglich und überdreht angehört hat. Das fand ich ebenfalls etwas übertrieben. Eine etwas ruhigere Stimme hätte mir da mehr zugesagt. Der Sprecher war hier deutlich entspannter und hat mehr Ruhe in das Hörbuch gebracht, aber auch seine Sprecherstimme fand ich nicht außergewöhnlich. Da habe ich in Summe schon einmal bessere Sprecher gehört.

Letztendlich war mir die Handlung in Summe zu klischeehaft und hat mir zu viel Drama beinhaltet. Stress mit der Exfreundin, in der Familie und in der Beziehung haben sich quasi überschlagen. Jedes Mal, wenn ich das Gefühl hatte, dass es nun etwas ruhiger wird, kam noch mehr Drama dazu. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Menschen wirklich so agieren. Eine Geschichte, die so schön hätte werden können, wirkte einfach nur künstlich. Mehr Bezug zur Realität hätte mir besser gefallen.

So war es in Ordnung zu hören, aber auch kein wirklicher Genuss. Für mich war das Hörbuch so trüb wie das Hamburger Wetter. Ich denke nicht, dass ich noch eine der anderen Bücher aus der Trilogie hören oder lesen werde.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Wenn eine interessante Thematik unter Drama, Problemen und einer vorhersehbaren Handlung begraben wird

A Reason To Stay
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Wer den Klappentext von „A Reason to Stay“ liest, der kann leicht auf den Gedanken kommen, dass dieses Buch davon handelt ein Zuhause, also eine feste Bleibe, zu finden. In dieser Hinsicht ist die Buchvorstellung ...

Wer den Klappentext von „A Reason to Stay“ liest, der kann leicht auf den Gedanken kommen, dass dieses Buch davon handelt ein Zuhause, also eine feste Bleibe, zu finden. In dieser Hinsicht ist die Buchvorstellung allerdings sehr irreführend. Billy lebt in einer WG und ist nie wirklich obdachlos gewesen. Das gesuchte Zuhause ist damit eher symbolisch gemeint. Das Buch handelt davon, dass Billy in Liverpool einen Neuanfang wagt und endlich einen Job finden möchte, den sie gerne ausüben will und den ihr ihr Vater nicht aufzwingt. Ihr Traum ist es in einem Museum zu arbeiten. Bei einer Gala dort trifft sie auf Cedric, den sie direkt anziehend findet, aber den bereits einige Gerüchte verfolgen und der kein Mann für Beziehungen zu sein scheint.

Nachdem ich mich etwas neu in der Geschichte orientiert habe, hat mich zunächst die Jobwahl der beiden begeistert. So häufig werden in Büchern Standardjobs beschrieben. So gibt es Betriebswirte, Juristen oder auch Journalisten, aber bis dato habe ich noch nie ein Buch über eine Museumsführerin und eine Meeresbiologen gelesen. Dieses Detail hat in jedem Fall Pluspunkte bei mir gesammelt. Es fließen zunächst auch einige Informationen aus den Berufen in die Geschichte ein.

Ein weiterer Pluspunkt bei diesem Hörbuch war in jedem Fall auch der Sprecher. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven geschildert. Cedrics Sicht wird von Julian Mill und Billys Perspektive von Maren Ulrich gesprochen. Der Sprecher hat mich direkt begeistert. Er schafft es trotz seiner ruhigen Stimme so viele Emotionen zu übermitteln und spricht die Geschichte sehr abwechslungsreich. Als Cedric einen Ohrwurm hat, singt er sogar die Textzeilen, die ihm die ganze Zeit im Kopf rumschwirren. Billys Sprecherin war im Vergleich dazu etwas schwächer. Sie hat mir zu häufig die Stimme zu übertrieben verstellt. So haben einige Charaktere bei ihr überdreht und gekünstelt gewirkt. Bis zum Ende hatte ich Probleme mich an ihre Stimme zu gewöhnen.

Nach dem guten Start in die Geschichte hat mich die Handlung immer wieder enttäuscht. Das Buch thematisiert psychische Erkrankungen und generell finde ich dieses Thema grandios. Hier wird auch noch einmal deutlich dargestellt, dass eine Erkrankung des Geistes genauso ernst zu nehmen ist wie eine Erkrankung des Körpers. Auch wenn die Probleme nicht sichtbar sind, so sind sie dennoch da und sollten therapiert werden. Die Auswahl der Thematik fand ich gut, jedoch wurde in diesem Buch in meinen Augen damit übertrieben. Ab einem gewissen Punkt hat quasi jeder Charakter ein psychisches Problem und ich hatte den Eindruck, dass sie sich gegenseitig übertrumpfen wollen. Außerdem wussten sie genau wie sie mit der jeweiligen Erkrankung ihres Gegenübers umgehen müssen. Ich bin kein Psychologe, aber das waren die Charaktere auch nicht. Da finde ich es unglaubwürdig, wenn sie sich gegenseitig in einer recht kurzen Zeitspanne plötzlich besser helfen können als es eine jahrelange Therapie konnte. Das wirkte auf mich unglaubwürdig und das war mir auch irgendwann zu viel Drama und zu viele Probleme. Da hätte ich mir einen unproblematischen Charakter gewünscht.

In Summe war dies leider ein Hörbuch, das mir wenig Freunde bereitet hat. Der Start und auch die gewählte Thematik waren gelungen, aber nach einigen Kapiteln fehlte die Glaubwürdigkeit. Die Handlung wirkte konstruiert und war sehr vorhersehbar. Ich denke, dass es mit dieser Grundidee deutlich bessere Bücher gibt – zum Teil habe ich sogar schon welche gelesen.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Was für eine Enttäuschung nach einem so grandiosen Auftakt

Night of Crowns, Band 2: Kämpf um dein Herz (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Der erste Teil von „Night of Crowns“ war in so vielen Bereichen eine positive Überraschung, sodass ich mich auf eine ebenso starke Fortsetzung gefreut habe. Selten wurde ich jedoch so enttäuscht. Es ist ...

Der erste Teil von „Night of Crowns“ war in so vielen Bereichen eine positive Überraschung, sodass ich mich auf eine ebenso starke Fortsetzung gefreut habe. Selten wurde ich jedoch so enttäuscht. Es ist nicht so, dass die Fortsetzung in jeder Hinsicht schlecht war, aber sie konnte in keinster Weise mit dem ersten Band mithalten. Hier fehlte die Charakterentwicklung, die Spannung und auch die Logik.

Aber zunächst einmal der Reihe nach. Mit dem Ende des ersten Teils weiß der Leser bereit, dass Alice das Spielfeld verlassen und in die reale Welt zurückkehren wird. Damit war auch schon klar, dass die Atmosphäre wieder anders sein würde. Ich war dennoch überrascht, als ich mich quasi in einer ganz neuen Parallelwelt wiedergefunden habe. Es gab somit nicht nur die eigentliche Welt, das Spielfeld und Alice Träume, sondern noch eine ganz neue Dimension. Wem das jetzt schon verworren klingt, das ist nur die Spitze vom Eisberg. Es gab noch viel mehr verschiedene Handlungsebenen, sodass ich selber irgendwann nicht mehr hinterher gekommen bin. Eigentlich mag ich es sehr, wenn ich bei einem Buch mit raten und mir überlegen kann, wie die Handlung enden könnte. Bei diesem Roman ist dies nicht möglich. Selbst mit der wildesten Fantasy kommt der Leser nicht auf die Wendungen, die überhaupt nicht nachvollziehbar sind.

Alice und Jack hatten so schön angebandelt, sodass ich mich eigentlich auch auf ein paar romantische Emotionen gefreut habe. Auch hier wurde ich enttäuscht. Es gab nicht mehr Gefühle und von einer Beziehung ist Alice genauso weit entfernt wie von der Realität. Wieso die Romane dem Genre Romantasy zugeordnet sind, kann ich immer noch nicht verstehen. Auch die Beziehung zu den anderen Nebencharakteren werden immer weniger. Ich habe mich im ersten Teil echt mit Izzy angefreundet und ihrer Neigung bei Stress immer mehr Kuchen zu backen, aber von ihr hört der Leser auch kaum mehr etwas. Die lustigen Momente mit Curse, dem weißen Kater, werden auch immer weniger.

Wenn alles weniger wird und fehlt, dann kann man sich leicht fragen, was denn dann in dem Buch behandelt wird, da es sogar länger ist als der Auftakt. Ehrlich gesagt, kann ich das nicht wirklich beantworten. Es werden wahrscheinlich einfach nur mehr Hirngespinste. Alle Charaktere äußern irgendwelche Theorien, wie sie den Fluch besiegen könnten. Die Gedanken überschlagen sich hier und da ich die Ideen irgendwann nicht mehr logisch nachvollziehen konnte (und auch irgendwann nicht mehr wollte), habe ich dann einfach quer gelesen. Für meinen Geschmack habe ich so immer noch mehr als genug mitbekommen.

Nach dem wundervollen Auftakt und so vielen schönen Überraschungen habe ich mich auf eine ähnliche Geschichte in der Fortsetzung gefreut. Der Leser muss sich hier jedoch in einer viel zu verworrenen und unlogischen Handlung zurecht finden, sodass mir irgendwann der Lesespaß vergangen ist. Mit dem Ende muss ich leider meine Meinung zu „Night of Crowns“ revidieren und kann der Dilogie keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Was möchte mir dieses Buch sagen?

SATOSHI - Die Bitcoin-Erfinderin
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Das Buch heißt „SATOSHI – Die Bitcoin-Erfinderin“, daher bin ich davon ausgegangen, dass ich hier einiges über Satoshi Nakamoto, oder Carmen Chavez wie die Frau hinter diesem Pseudonym heißt, erfahren ...

Das Buch heißt „SATOSHI – Die Bitcoin-Erfinderin“, daher bin ich davon ausgegangen, dass ich hier einiges über Satoshi Nakamoto, oder Carmen Chavez wie die Frau hinter diesem Pseudonym heißt, erfahren würde. Über die Bitcoins habe ich nur ein sehr rudimentäres Wissen. Ich weiß, dass es eine Internetwährung ist, die nur virtuell existiert. Daher war mir diese Währung immer wenig greifbar und ehrlich gesagt auch ein bisschen suspekt. Wie kann etwas, das nicht existiert, so wertvoll sein. Der Wert eines Bitcoins ist schließlich seit der Erfindung von wenigen Cent auf mehrere Tausend Euro gestiegen.

Die ersten Seiten haben mir genau das Buch gezeigt, das ich erwartet habe. Der Leser lernt Carmen kennen und erfährt etwas über ihre Jugend. Dann gibt es allerdings immer wieder Zeitsprünge zu einem parallelen Handlungsstrang im Jahr 2033. Dieser Handlungsstrang hat lange keine Verbindung zu dem Jahr 2008, in dem die Bitcoin erfunden wurden. Ehrlich gesagt hat mir die zukünftige Handlung nicht gefallen. Jedes Mal, wenn es wieder einen Zeitsprung gab, hätte ich am liebsten das Buch weggelegt und nicht mehr weitergelesen.

Leider ist auch die Erfindung des Bitcoins nur eine kurze Randgeschichte. Wer gerne mehr über die Währung und wie sie funktioniert erfahren möchte, der ist hier fehl am Platz. Das Ereignis, das sogar mit dem Titel groß beworben wird, ist viel zu schnell vorbei und zurück bleibt eine verworrene Handlung. Mich hat hier auch gestört, dass viele Personen mit einer Kurzbiographie vorgestellt werden, die suggeriert, dass es diese Personen auch wirklich gegeben hat. So scheint das Buch Fakten wiederzugeben, die sich nach einer Internetrecherche allerdings als erfunden herausstellen. Für mich war es hier schwer zu unterscheiden, was Fiktion und was wirkliche Geschichte war.

Es hat etwas gedauert bis ich einen roten Faden gefunden hatte, aber selbst nachdem ich diesen gefunden habe, konnte ich keine Spannung entdecken. Die Geschichte – vollgestopft mit fiktiven Fakten – tröpfelt so vor sich hin, ohne dass Emotionen beim Leser geweckt werden oder dass er auf ein Finale hinfiebern kann. Am Ende ist alles sehr plötzlich vorbei und so ganz verstehe ich immer noch nicht, was mir das Buch eigentlich mitteilen möchte. Der Leser wird hier nicht zum Nachdenken animiert, es gibt keine Moral oder Lehre und die Handlung bleibt offen.

Für mich war die Recherche, die ich beim Lesen durchgeführt habe, interessanter als das eigentliche Buch. Warum dieser Roman in das Genre der Thriller eingeordnet ist, kann ich nicht verstehen. Als Leser sollte man sich hier keine zu großen Hoffnungen auf eine fesselnde Geschichte machen.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Steampunk trifft auf japanische Mythologie

Der Lotuskrieg 1 - Stormdancer
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Aus der Feder von Jay Kristoff hat mich die Nevernight Trilogie einfach nur begeistert. Ich habe sie sogar schon mehrfach gelesen, weil mich der Schreibstil und vor allem die plausiblen, unvorhergesehenen ...

Aus der Feder von Jay Kristoff hat mich die Nevernight Trilogie einfach nur begeistert. Ich habe sie sogar schon mehrfach gelesen, weil mich der Schreibstil und vor allem die plausiblen, unvorhergesehenen Wendungen begeistert haben. Mit den Büchern hat der Autor bewiesen, dass er ein grandioses Kopfkino schaffen kann. Mit genau diesen Erwartungen habe ich auch „Der Lotuskrieg – Stormdancer“ begonnen. Dabei hat mich etwas verwundert, dass die Geschichte im Original bereits 2012 erschienen ist, aber erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde. Das könnte daran liegen, dass dies das Debüt des Autors ist und er zu diesem Zeitpunkt international noch nicht so bekannt war. Als Erstlingswerk ist die Idee ziemlich kreativ, aber die Geschichte kann in keiner Weise mit Nevernight mithalten.

Der Leser wird hier in eine asiatisch angehauchte Welte entführt, in der es Samurai, Lotus als Rauschmittel und viele verschiedene Kasten gibt. Die Hauptperson Yukiko wird zusammen mit ihrem Vater beauftragt für den Kaiser einen Donnertiger – ein mystisches Wesen, welches halb Adler und halb Tiger ist – zu fangen. Dieses Tier gilt jedoch schon lange als ausgestorben. Ein Abenteuer beginnt.

Das Setting fand ich in jedem Fall. Die Darstellung der Welt und vor allem auch die Einbeziehung von japanischer Mythologie fand ich sehr spannend. Mich hat sie so begeistert, dass ich sogar danach ein bisschen etwas gegoogelt haben und mir noch mehr Hintergrundinformationen zu Kitsune, der neunschwänzigen Füchsin, angelesen habe. Allerdings ist mir der Einstieg alles andere als leicht gefallen. Viele japanische Namen klangen sehr gleich und ich konnte zum Teil nicht unterscheiden, welche Bezeichnungen für Gegenstände, Orte oder Charaktere stehen. Darüber hinaus gibt es zu Beginn gleich mehrere Sichte und viele Figuren. Wer kein gutes Namensgedächtnis hat, der bekommt hier eindeutig Probleme.

Nach einigen Kapiteln war das Namensproblem gelöst. Danach hatte ich auch grob eine Idee, worauf die Geschichte hinauslaufen soll, aber ich hatte immer wieder Schwierigkeiten den Spannungsbogen oder überhaupt Spannung zu finden. Der Schreibstil ist hier sehr beschreibend und detailreich. Emotionen werden kaum übermittelt und die Action verliert durch die Schilderung der Umgebung. In meinen Augen hätte auch die Charakterdarstellung stärker herausgearbeitet werden können. Yukiko durchlebt eindeutig eine Veränderung, aber sie ist nicht wirklich merkbar. Irgendwann hat sie einfach eine andere Einstellung. Der Wendepunkt fehlt einfach.

Zu guter Letzt ist die Handlung eigentlich ziemlich gradlinig. Die überraschenden Wendungen, die ich erwartet hatte, haben hier komplett gefehlt. Alles in allem mag ich immer noch die kreativen Ideen von Jay Kristoff, aber mit seinem Erstlingswerk konnte er mich nicht überzeugen. „Der Lotuskrieg – Stormdancer“ ist nur der Auftakt einer Trilogie, aber ich denke, dass ich die anderen Teile nicht mehr lesen werde. Da widme ich mich lieber weiterhin späteren Werken des Autors. Wer Jay Kristoff noch nicht kennt, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen und ihm eine faire Chance geben. Wer gerne mal einen interessanten Genre-Mix lesen möchte, der kann dieses Buch gerne ausprobieren.

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