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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2017

Zurück nach Osten Ard

Das Herz der verlorenen Dinge
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Der Krieg gegen die Nornen ist vorbei. Utuk‘ku, die Nornenkönigin ist in einen tiefen Schlaf gefallen, und die restlichen Nornen versuchen als versprengte Grüppchen ihre Heimat im hohen Norden zu erreichen. ...

Der Krieg gegen die Nornen ist vorbei. Utuk‘ku, die Nornenkönigin ist in einen tiefen Schlaf gefallen, und die restlichen Nornen versuchen als versprengte Grüppchen ihre Heimat im hohen Norden zu erreichen. Verfolgt werden sie dabei von einem alten Bekannten, dem Herzog Isgrimnur, der als erfahrener Krieger mit seinen Männern auszieht um die Bedrohung der Nornen ein für alle Mal zu eliminieren. Doch der Widerstand der Nornen ist ungebrochen…

Zunächst einmal hat mich allein die Vorstellung von diesem Buch und die Vorfreude darauf sehr begeistert. Die Reihe „Das Geheimnis der großen Schwerter“ habe ich schon vor Jahren mit großer Begeisterung verschlungen und empfehle sie immer noch gerne allen Fans epischer Fantasy weiter. Natürlich waren auch meine Erwartungen dementsprechend hoch.

Sehr positiv ist mir zunächst aufgefallen, dass die Geschichte in diesem Buch nicht nur aus der Perspektive der Menschen erzählt wird. Denn auch die Nornen kommen hier zu Wort und wir lernen einige Charaktere kennen, erfahren etwas über ihre Kultur und Gesellschaft und dabei wird schnell klar, dass nicht alles so schwarz und weiß ist, wie es einem in den Bänden zuvor erschienen sein mag. Denn einige der ach so bösen Nornen sind mit tatsächlich sympathisch geworden.

Die Charaktere waren vielfältig und wir lernen Menschen und Nornen kennen. Einige sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich habe ihre Geschichte sehr gern weiterverfolgt. Etwas schade fand ich, dass aus den alten Bänden nur sehr wenige Charaktere vorgekommen sind, aber in der neuen Reihe wird sich das ja wieder ändern.

Die Story an sich war spannend, es gab einiges an Action, Geheimnisse, kleinere Intrigen und unberechenbare Charaktere. Obwohl ich mir gewünscht hätte, dass das ganze Buch etwas weniger kriegslastig ist, und noch mehr Vielfalt zu bieten hat, mochte ich doch die Handlung und die Entwicklung der Geschichte hat mir gut gefallen und war mitreißend geschrieben. Und natürlich hat dieses Buch auch bei weitem nicht den Seitenumfang, wie es die vorangegangene Reihe hatte. Darum sehe ich es als eine gelungene Zwischensequenz, sie den Leser wieder auf Osten Ard einstimmt und die Vorfreude auf die neue Reihe enorm steigert. Nicht zuletzt auch wegen der angehängten Leseprobe zu „Die Hexenholzkrone“.

Fazit

“Das Herz der verlorenen Dinge“ holt alte Fans zurück nach Osten Ard und steigert die Vorfreude auf die neue Reihe. Für Neueinsteiger bietet sie ebenfalls einen guten Einstieg mit kompaktem Hintergrundwissen und gut verständlichen Erläuterungen. Obwohl ich mir noch ein bisschen weniger Krieg und mehr anderweitiges Geschehen gewünscht hätte, ist es doch sehr gelungen. Also macht euch auf nach Osten Ard und genießt ein episches Fantasy-Erlebnis.

Veröffentlicht am 23.04.2017

In einem Land voll Dunkelheit...

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Luna lebt gemeinsam mit zwei engen Vertrauten in einem verborgenen Turm im Wald. Dort sind sie nicht nur geschützt vor den Kreaturen, die in der ewigen Dunkelheit lauern, welche über das Reich Relhok hereingebrochen ...

Luna lebt gemeinsam mit zwei engen Vertrauten in einem verborgenen Turm im Wald. Dort sind sie nicht nur geschützt vor den Kreaturen, die in der ewigen Dunkelheit lauern, welche über das Reich Relhok hereingebrochen ist, sondern auch versteckt, vor den Schergen des Königs, der bereits Lunas Eltern auf dem Gewissen hat. Doch der Turm bleibt nicht sicher, und Luna muss fliehen. Dabei steht ihr, mehr unfreiwillig, der junge Fowler zur Seite, und schon bald wird klar, dass sie einander Vertrauen müssen, um zu überleben, denn die Gefahr kommt nicht nur aus der Dunkelheit.

Diese Geschichte hat ein gelungenes Setting, mit einer Welt, die in Dunkelheit versunken ist, in der unheimliche Kreaturen auf der Erde aufsteigen und die Menschen verschlingen. Und auch die Menschen haben sich in ihrem Kampf ums Überleben verändert. Die ständige Bedrohung und die Dunkelheit werden gut rüber gebracht und die Atmosphäre, die das Buch erzeugt hat mir sehr gefallen.
Auch der angenehm leichte und jugendliche Schreibstil lässt die Seiten nur so dahin fliegen und trägt einen schnell durch die Geschichte.

Charaktere gibt es insgesamt nicht viele, und Luna und Fowler stehen ganz klar im Mittelpunkt. Gemeinsam mit ihnen erfahren wir mehr über ihre Vergangenheit und Relhok, wobei sich ihre Perspektiven abwechseln. Ich mochte beide sehr gerne, auch wenn ich mich manchmal über Lunas (durchaus verständliche) Naivität aufgeregt habe. Aber sie ist stark, auch wenn sie manchmal wirklich dumme Entscheidungen getroffen hat. Fowler hingegen fand ich klasse. Ich habe ihn sehr gut verstanden und konnte seine Handlungen gut nachvollziehen.

Die Geschichte war schön geschrieben und hatte viele spannende Szenen. Die Perspektivwechsel haben ihr übriges dazu getan, die Spannung aufrecht zu erhalten. Manche Szenen fand ich allerdings etwas übertrieben und unrealistisch. Und mir persönlich hat auch ein bisschen ein roter Faden gefehlt, denn die Geschichte ist in eine andere Richtung gelaufen, als ich erwartet hätte.
Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, kann sich das aber auch noch ändern, und nach diesem Auftakt bin ich schon gespannt, wie es mit Luna und Fowler weitergehen wird.

Fazit

„Die wahre Königin – Königreich der Schatten“ ist ein guter Auftakt zu einer neuen Reihe. Obwohl noch einiges an Luft nach oben ist, mochte ich die Charaktere doch sehr, und bin schon gespannt, wie ihre Geschichte in Zukunft weiter geht.
Der zweite Band erscheint übrigens am 12. Februar 2018.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Gute solide Fantasy

Die Chimäre - Silben der Macht
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Ezra ist anders. Ihre Sinne sind schärfer als die der anderen Menschen und auch ihre körperliche Kraft und Geschwindigkeit übersteigt ein normales Maß. Nachdem ihr Leben von Kopfgeldjägern bedroht wird, ...

Ezra ist anders. Ihre Sinne sind schärfer als die der anderen Menschen und auch ihre körperliche Kraft und Geschwindigkeit übersteigt ein normales Maß. Nachdem ihr Leben von Kopfgeldjägern bedroht wird, flieht sie und versucht, den Grund für ihre Andersartigkeit zu finden. Schnell findet sie Wegbegleiter für ihre Reise zur Selbsterkenntnis, doch die Gefahren auf ihrem Weg sind nichts zu unterschätzen, und Ezra muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen.


Ezras Geschichte wird von einem Erzähler erzählt, und folgt hauptsächlich Ezras Perspektive. Ab und zu wird ihre Geschichte jedoch von ungewöhnlichen Szenen unterbrochen, in denen Kristallgremlins im Mittelpunkt stehen, die unter einem Berg Schicksalstafeln suchen, um das Schicksal einzelner Menschen zu enthüllen. Mit darunter auch Ezras Schicksal. Es war eine witzige Idee, auch wenn ich gestehen muss, dass mich die Gremlins nicht so packen konnte und ich immer darauf brannte, bei Ezra weiterzulesen.


Die Charaktere waren divers und spannend. Besonders Ezra unterscheidet sich mit ihrer Art zu denken sehr von typischen Protagonistinnen, die ja oft von romantischen Gefühlen geleitet werden. Ezra ist eher rational, wenig gefühlsduselig, manchmal fast ein bisschen kalt. Aber es passt sehr gut zu ihr und ich mochte es sehr gern, ihre Entwicklung zu verfolgen. Über ihre Begleiter möchte ich noch nicht so viel verraten, aber auch sie mochte ich und fand sie gut gestaltet, auch wenn ich zum Teil gern noch mehr Hintergrundwissen zu ihnen gehabt hätte.


Die Story an sich war spannend, und hatte die ein oder andere Überraschung zu bieten, wenn natürlich das Grundkonzept . Insgesamt fand ich die Handlung zwar relativ geradlinig, würde es aber nicht als besonders negativ ankreiden. Gestört hat mich nur zum Teil, dass mir Ezras Mission manchmal fast etwas zu leicht erschien. Dennoch war es insgesamt sehr stimmig, obwohl mich das Ende leider nicht ganz überzeugen konnte.


Schön fand ich aber auch, das Themen wie Ausgrenzung, Vorurteile, religiöser Fanatismus und ähnliches aufgegriffen wurden, ohne stark wertend mit diesen Themen umzugehen, so dass sich jeder seine eignen Meinung bilden kann.


Fazit

“Die Chimäre – Silben der Macht“ ist ein gelungener Fantasyroman, der eine interessante Welt schafft und mit diversen Charakteren bevölkert, deren Geschichte mich bisher überzeugen konnte. Ich bin gespannt, noch mehr aus dieser Welt zu lesen.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Studentenwahnsinn in Comicformat

Studierst du noch oder lebst du schon?
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Jeanne hat nach ihrem Studium endlich eine Stelle als Doktorandin ergattert. Doch so eine Promotion, selbst wenn mit Enthusiasmus daran gearbeitet wird, ist komplizierter als Gedacht. Zwischen Lehrauftrag, ...

Jeanne hat nach ihrem Studium endlich eine Stelle als Doktorandin ergattert. Doch so eine Promotion, selbst wenn mit Enthusiasmus daran gearbeitet wird, ist komplizierter als Gedacht. Zwischen Lehrauftrag, Finanzierung und jeder Menge Bürokratie bleibt kaum Zeit für das eigentliche Ziel – die Promotion. Und dann wäre da auch noch dieses Ding namens Leben, das bei all dem nicht nur ein bisschen zu kurz kommt.


Im Laufe des Comics verfolgen wir die Entwicklung von Jeanne, die glücklich in einer Beziehung steckt und beschließt, ihren verhassten Job als Lehrerin für die Chance auf eine Promotion aufzugeben. Dabei verfolgt man die Entwicklung der hochmotivierten Jeanne zur zunehmend verzweifelten und auch etwas verlotterten Jeanne, die nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht. Sehr gut fand ich dabei immer wieder die Übersichtsseiten, nach dem Vergehen einiger Zeit, wo anhand von eingereichten Formularen und Fotos der zunehmende Verfall von Jeanne dokumentiert wurde.


Den Charakter Jeanne fand ich anfangs ein wenig naiv, da sich sich mit vielen Dingen der Promotion scheinbar nicht so wirklich auseinandergesetzt hatte und von vielen Information kalt erwischt wurde. Natürlich hat sie mit der Zeit dazu gelernt, aber vielleicht hätte sie sich einen Teil ihres Kummers ersparen können. Die meiste Zeit hatte ich dennoch viel Spaß beim Lesen, auch wenn man mit der armen Jeanne wirklich mitgelitten hat. Ich war die ganze Zeit so dankbar, dass die Organisation bei uns, zumindest nach meinen Erfahrungen im Naturwissenschaftlichen Bereich, wesentlich unkomplizierter verläuft, wenn auch nicht unbedingt mit weniger Phasen purer Verzweiflung.


Da es sich hier ja um einen Comic handelt würde ich gern auch noch ein paar Worte zum Zeichenstil loswerden. Der hat mir nämlich nicht ganz so gut gefallen. Er hat ausgereicht um die Story gut rüber zu bringen, aber ich bin einfach mehr ein Fan von Detailreichen und realitätsnäheren Zeichnungen, und gerade wenn es um farbige Comics geht hätte es manchmal noch ein bisschen mehr Farbei sein können. Aber das ist natürlich nur mein Geschmack – ich kann mir nicht mal Spongebob anschauen, weil ich dabei die Krise bekomme.


Fazit

Ein unterhaltsamer Comic über die Hürden auf dem Weg zu einer französischen Promotion, der auf witzige Weise in Szene gesetzt wurde und einen mit der armen Jeanne mitleiden ließ. Gut zu empfehlen für arme Doktoranden hierzulande, denn nach meiner Erfahrung geht es uns nicht ganz so schlimm – also Kopf hoch.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Schöner Abschluss

Secret Fire
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Taylor und Sacha suchen gemeinsam Zuflucht bei den Alchemisten in Oxford. Sachas 18 Geburtstag und damit auch sein Tod rücken unweigerlich näher, und auch der Feind zieht seine Kreise enger. Doch wenn ...

Taylor und Sacha suchen gemeinsam Zuflucht bei den Alchemisten in Oxford. Sachas 18 Geburtstag und damit auch sein Tod rücken unweigerlich näher, und auch der Feind zieht seine Kreise enger. Doch wenn sie Sachas Fluch brechen wollen, müssen sie aufhören, sich zu verstecken…

Wie auch schon der erste Band wechseln sich die Perspektiven in dem Buch ab und wechseln vor allem zwischen Tayler und Sacha, aber auch Luisa kommt zu Wort. Mir gefällt es immer gut, da man so einfach einen guten Einblick in die verschiedenen Charaktere bekommt. Vor allem über die Perspektive von Luisa habe ich mich gefreut, da ich sie seit dem ersten Band immer sehr distanziert fand und mich einfach gefragt habe, was in ihrem Kopf wohl so vorgeht. Man erfährt sogar ein bisschen etwas über ihre Vergangenheit, auch wenn ich mir in dieser Hinsicht noch wesentlich mehr gewünscht hätte. Denn Taylor und Sacha hätten insgesamt noch etwas spannender sein können, vor allem Taylor ist auch weiterhin in ihrer Streberrolle, auch wenn sie immerhin ein bisschen lockerer wird.

Gefallen hat mir auch die Atmosphäre, die das Buch erzeugt. Die ständige Bedrohung durch den Feind, ebenso wie durch Sachas Fluch kam bei mir sehr gut an. Was ich allerdings nicht so schön fand war, dass sich hier natürlich wieder einmal eine Liebesgeschichte ergibt. Ich hatte es im ersten Band bereits erwartet, fand aber nun im zweiten Band dann doch, dass man besser darauf verzichtet hätte, denn Sacha und Taylor passen für mich als Freunde einfach besser zusammen.

Obwohl ich das Thema der Alchemie auch hier wieder recht spannend fand, hat mir im Buch insgesamt ein bisschen mehr Spannung gefehlt. Denn trotz der guten Atmosphäre hat es sich zeitweise etwas gezogen und auch vom Endkampt hätte ich mir dann einfach noch ein kleines bisschen mehr erwartet. Aber das Ende ganz am Schluss fand ich dann wieder ganz schön und passend.

Fazit
Ein Ende, dass mir zwar gefallen hat, von dem ich mir insgesamt aber einfach noch ein bisschen mehr erwartet hätte. Vor allem von der Idee der Alchemie hätte man noch mehr heraus holen können.