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Veröffentlicht am 15.01.2023

Bin begeistert!

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Gab länger kein Buch mehr, das mich so begeistert und mitfiebern hat lassen.
Der Schreibstil reißt einen mit, ich konnte nicht aufhören weiter zu lesen, dieses Buch ist ein absoluter Pageturner.

Wir ...


Gab länger kein Buch mehr, das mich so begeistert und mitfiebern hat lassen.
Der Schreibstil reißt einen mit, ich konnte nicht aufhören weiter zu lesen, dieses Buch ist ein absoluter Pageturner.

Wir finden uns in einer dystopischen, düsteren Welt wieder, die so dermaßen brutal ist, dass viele Szenen mich sehr berührt und geschockt haben. Schon zu Beginn ist es sehr dramatisch und nervenauftreibend, von den ersten Seiten an habe ich mit den Charakteren mitgefiebert.
Sabaa Tahir fesselt einen und beschreibt sehr bildhaft diese neue Weilt in der wir uns wiederfinden. Der Spannungsbogen hat für mich nicht nachgelassen.

Was das Beste an dem Buch ist? Die Charaktere, alle von ihnen. Sie sind unglaublich authentisch und gut durchdacht. Selbst die Bösen sind absolut faszinierend.
Und natürlich gibt es in diesem Buch auch etwas Romantik, diese steht aber noch nicht im Vordergrund und ist eher Nebensache. Es gibt aber so etwas wie zwei Liebesdreiecke bzw. ein Liebesviereck, was zuerst tatsächlich gewöhnungsbedürftig war.

Die Geschichte wird von unseren beiden Protagonisten in der Ich Form erzählt. Laia und Elias sind 17 und es ist unglaublich was für Entwicklungen die beiden durchmachen. Vor allem Laia wächst an ihren Aufgaben. Die beiden kommen aus unterschiedlichen Welten und haben dennoch das selbe Ziel, nämlich ein Leben in Sicherheit und Freiheit.

Ich bin wirklich gespannt wie es in den folgenden Büchern weitergeht, weil dieses natürlich mit einem Cliffhanger geendet ist. Mal schauen was noch auf dir Charaktere zukommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.10.2017

Bringt einen zum Nachdenken

Die Quintessenz von Staub
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Marie führt ein zufriedenes Leben, doch ist ihr Bruder Richard der Ansicht, dass sie viel zu lange alleine war. Somit verkuppelt er sie bei einem Abendessen mit Pius, einem attraktiven und charismatischen ...

Marie führt ein zufriedenes Leben, doch ist ihr Bruder Richard der Ansicht, dass sie viel zu lange alleine war. Somit verkuppelt er sie bei einem Abendessen mit Pius, einem attraktiven und charismatischen Wissenschaftler. Marie ist sofort hin und weg und nach nur wenigen Verabredungen sind die beiden unzertrennlich und Pius nimmt in ihrem Leben die Rolle des wichtigsten Menschen ein. Es folgt das Zusammenziehen und die Hochzeit. Erst nach dem Schlaganfall, als sie in ihrem eigenen Körper gefangen ist, wird ihr bewusst was für einen Fehler sie begangen hat indem sie sich auf Pius einließ. Doch gibt es für sie überhaupt noch einen Ausweg?

Meine Meinung:

Ehrlich gesagt wusste ich vor dem Lesen nicht so ganz auf welches Thema ich mich hier einlassen würde. Hatte sogar eine romantische Liebesgeschichte erwartet, aber dies bekommt man hier nicht unbedingt. Hier geht es um so viel mehr, um ein Thema über das viele nur ungern reden oder grübeln. Denn wie weit darf Forschung gehen? Wo genau sollte man einen Schlussstrich ziehen und sich nicht in die Natur einmischen?

Nora Lachmann ist mit diesem Roman ein tiefgründiges, bewegendes und spannendes Buch gelungen, das man ganz locker in einem Rutsch lesen kann, weil es von der ersten Seite an fesselt. Der Schreibstil ist wunderbar, es ist alles verständlich erklärt, gut beschrieben und als Gesamtwerk überzeugt es auf ganzer Linie, sodass ich auch kein einziges Wort angezweifelt habe.

Mit Marie, aus deren Sicht geschildert wird, bekommen wir eine leicht naive Protagonistin, die von ihrer Liebe zu Pius geblendet wird und das Offensichtliche übersieht. Und auch wenn ich sie manchmal am liebsten geschüttelt und ihr gesagt hätte, dass sie einen Fehler begeht, konnte ich verstehen weshalb sie auf ihn so dermaßen gehörig reagiert. Er war der erste Mann, der deutliches Interesse an ihr zeigte, der ihr jeden Wunsch von den Augen lesen konnte und sie verwöhnt hat. Während er Marie schamlos, auf eine überaus charismatische Art, manipuliert und an sich gebunden hat, hat sie in allem nur seine Liebe zu ihr gesehen.

Als sie am Hochzeitstag einen Schlaganfall erleidet und als Folge mit dem Locked-In-Syndrom zu kämpfen hat, wird das Ausmaß von Pius Grausamkeit immens, denn für ihn ist sie sein persönliches Forschungsobjekt. Getrieben von Ehrgeiz, Wissensdurst, Macht und Ruhm tut er alles um in der Wissenschaft voranzukommen und für seine Erfolge anerkannt zu werden, Marie’s Wünsche völlig außer acht lassend. Und als Leser kann man nichts anderes tun als hoffen, dass Marie Fortschritte in der Genesung macht, es schafft, sich jemandem anzuvertrauen und dem Ganzen entfliehen kann.

Aus ihrer Sicht erzählt ist es einfach nur rührend ihre Gedanken und Gefühle zu verfolgen und beklemmend zu erfahren wie es sein muss alles mitzubekommen aber weder in der Lage zu sein sich zu bewegen noch zu kommunizieren. Unfassbar, wie die Autorin es geschafft hat das Ganze so glaubwürdig rüberzubringen. Man fühlt, leidet und hofft mit Marie mit. Zwischendurch wird der Text von einigen Träumen und Rückblenden unterbrochen, die Marie schon längst verdrängt hat und die verdeutlichen, weshalb ihr Leben so ist wie es ist und nebenbei auch ein schwieriges Thema aufgreifen.

Die Charaktere neben Marie und Pius sind genauso fabelhaft ausgearbeitet und als Leser bekommt man das Gefühl sie alle gut einordnen zu können, zu wissen wer Freund und wer Feind ist, doch musste ich mich geschlagen geben und am Ende erkennen, dass nicht alle so sind wie sie scheinen.

Das Buch schafft es ein überzeugendes Bild unserer Gesellschaft wiederzugeben, das im ersten Moment erschüttert, mich nachdenklich gestimmt hat und dem ich dennoch nichts zu widersetzten habe. Hier werden Themen angesprochen, die vielleicht keine einfache Kost sind jedoch durchaus wichtig und bedeutend.

Fazit:

Empfehlens- und lesenswerter Debütroman, der verdiente 5 Sterne von mir bekommt. Von der ersten bis zur letzten Seite konnte mich das Buch überzeugen.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Emotionaler Roman

Zeit ihres Lebens
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Nadja Panou führt mit ihrer 13jährigen Tochter, dem 12jährigen Sohn und ihrem Lebensgefährten zwar nicht das perfekte und stressfreie Leben, das sie sich wünscht, doch ist sie zufrieden. Als sie erfährt, ...

Nadja Panou führt mit ihrer 13jährigen Tochter, dem 12jährigen Sohn und ihrem Lebensgefährten zwar nicht das perfekte und stressfreie Leben, das sie sich wünscht, doch ist sie zufrieden. Als sie erfährt, dass sie mit 35 Jahren noch einmal schwanger geworden ist und dazu auch noch mit Zwillingen, freut sich die ganze Familie darauf. Die finanziellen Sorgen werden durch Laurenz’ Beförderung geringer, sie finden eine schönere, größere Wohnung und das Leben könnte eigentlich nicht besser verlaufen. Bis eines Tages das Schlimmste passiert, das sich Eltern nur vorstellen können. Wie soll eine Mutter den Weg zurück ins Leben finden?

„Der Tod steht jetzt manchmal mit ihr im Raum und lockt. Und er sieht nicht abstoßend aus, ist nicht der düstere Mann mit der scharfen Sense. Er sieht freundlich aus.“

Meine Meinung:
Sabine Schabicki hat es geschafft mich mit ‚Zeit ihres Lebens’ dermaßen zu berühren, dass mir über Seiten hinweg die Tränen flossen. Musste mich sogar einmal dazu zwingen das Buch zur Seite zu legen, um den Tränenfluss zu stoppen. Als Leser leidet und fühlt man mit, immerhin geht es um ein Thema an das die meisten Eltern verständlicherweise gar nicht erst denken möchten, aber einige haben es sogar vielleicht schon selber erlebt. Obwohl ich keine Kinder habe und auch nicht schwanger bin, konnte ich, als wäre ich selbst betroffen, diesen Schmerz fühlen, den Nadja bei dem Verlust der Kinder verspürt. Ich kam mir hilflos vor einfach nur zu lesen, nicht helfen zu können. Es ist unglaublich, wie die Autorin es schafft, das Thema so gefühlvoll zu beschreiben, man spürt die Emotionen bis in die Fußspitzen und leidet geradezu mit der ganzen Familie.
Es ist so realistisch, glaubwürdig, detailliert und vor allem authentisch erzählt, man versteht Nadja in jeder Situation, jeder Gedanke von ihr ergibt Sinn. Nach diesem Schicksalsschlag gibt es für sie nicht vieles, das sie aus ihrem lethargischen Zustand herausholen kann. Sie durchlebt alle Phasen der Trauer und Laurenz versucht ihr Kraft zu geben, doch Nadja verschließt sich, weiß, dass er nicht in der Lage ist die gleiche Trauer wie sie zu verspüren. Und dieser weiß nicht, wie er Nadja zurück ins Leben befördern soll. Trotz der großen Liebe zwischen ihnen und dem zusammenleben gehen sie immer mehr auf Abstand, können ihre Gefühle nur schwer in Worte fassen.
Mit dem schönem, ruhigem Cover, auf dem wiederkehrende Zugvögel abgebildet sind, verbinde ich das weiterleben. Es ist in Ordnung sich dem Schmerz hinzugeben, versuchen mit der Trauer allein fertig zu werden, doch muss man sich auch bemühen wieder ins Leben zu finden. Es gibt immer jemanden oder etwas, für das es sich zu leben lohnt und es gibt immer Menschen, die versuchen die größte Hilfe für einen zu sein, man darf nicht einfach aufgeben sondern muss, wie die Zugvögel eben auch, wiederkommen. Man sollte das Positive nicht aus den Augen verlieren.

Fazit:
Ein bewegendes und glaubwürdiges Buch, das mich sicher auch ein zweites oder drittes Mal zu Tränen rühren würde und das mich immer noch beschäftigt. Ich bin der Meinung, dass Sabine Schabicki die richtigen Worte für den Schmerz des Verlustes gefunden hat.
Würde es jedem weiter empfehlen, denn obwohl ich sensibel bin und es emotional sehr schwer zu verkraften war, so bereue ich keineswegs das Buch gelesen zu haben. 5 verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Mein kleines Highlight!

Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich dir
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Cloé Beauchamp hat alles wovon sie immer geträumt hat. Sie sieht gut aus, ist intelligent, vermögend und ihr Chef hat sie als seine Nachfolgerin auserwählt. Hinzu kommt noch, dass sie einen tollen Freund ...

Cloé Beauchamp hat alles wovon sie immer geträumt hat. Sie sieht gut aus, ist intelligent, vermögend und ihr Chef hat sie als seine Nachfolgerin auserwählt. Hinzu kommt noch, dass sie einen tollen Freund hat mit dem alles geradezu perfekt ist. Für sie könnte es also kaum besser laufen. Doch eines Abends hat sie das Gefühl von einem Mann ganz in schwarz, einem Schatten, verfolgt zu werden. Und es bleibt nicht bei dieser Verfolgung, jedoch will weder ihre beste Freundin noch ihr Freund Bertrand ihr Glauben schenken. Beide sind der Meinung, dass Cloé sich alles nur einbildet. Haben die beiden recht oder gibt es den Schatten möglicherweise doch?


Meine Meinung:

Karine Giebel hat es geschafft mich von der ersten Seite an zu fesseln. Was für ein meisterhafter Thriller!
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, man ist als Leser sofort mitten im Geschehen und es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen. Es sagt wohl schon alles aus, wenn ich sage, dass ich am ersten Abend bis drei Uhr nachts aufblieb um zu lesen, weil es mich so gefesselt hat. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel und selbst in Abschnitten, in denen nicht allzu viel passiert, kommt man emotional auf seine Kosten. Die Autorin weiß nur zu gut wie man Emotionen rüber bringt. Das Ende von Kapitel 12 hat mich so berührt, dass mir die Tränen gekommen sind.

Die Frage, die man sich beim lesen stellt ist, ob Cloé sich alles einbildet oder der Schatten doch real ist. Einen Verdächtigen hatte ich auf jeden Fall von Anfang an, doch konnte ich mir nie sicher sein und habe weiter gerätselt.
Cloé hat das Gefühl, dass der Schatten in ihrem Haus die einfachsten Sachen verändert wie die Umstellung der Bilder oder das auffüllen des Kühlschranks. Es ist verständlich, dass weder ihre beste Freundin Carole noch Bertrand das ernst nehmen, immerhin sind es Kleinigkeiten die Cloé vielleicht selber getan hat und sich wegen ihrer Überarbeitung nicht mehr daran erinnern kann. Sie jedoch ist fest davon überzeugt, dass es den Schatten gibt und ich habe mich als Leser hilflos gefühlt einfach nur zu lesen wie sich Cloé wegen dem Verfolgungswahn von der starken Frau am Anfang zu einer hilflosen entwickelt, die alleine ist, keinen Ausweg mehr weiß und der niemand glauben möchte. Man spürt ihre Angst, ihre reine Verzweiflung, die sie in den Wahnsinn treiben. Auch in der Arbeit kann sie mit der Zeit nicht mehr ihre gewohnte Leistung abrufen. Und nicht einmal die Polizei nimmt sie ernst, sie wird als Verrückte abgestempelt.
Nur ein Mensch möchte ihr helfen und das ist der vom Dienst suspendierte Hauptkommissar Alexandre Gomez. Sie geben sich gegenseitig Kraft und ergänzen sich gut. Beide haben kein einfaches Leben hinter sich, haben mit Schuldgefühlen zu kämpfen und fühlen sich einfach nur alleine. Die Jagd nach dem Schatten gibt Gomez einen Sinn, doch kann er Cloé helfen oder kommt auch er zu dem Entschluss, dass sie verrückt ist?

Beide Protagonisten wirken absolut realistisch und authentisch, man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Cloé macht zwar einen unsympathischen Eindruck, dadurch dass sie gerne mal auf andere herunterguckt und oft arrogant wirkt, doch habe ich sie gemocht. Sie ist keineswegs einfach und besitzt neben den schon genannten noch andere negative Eigenschaften. Mich hat sie insgesamt eher fasziniert und ich denke nicht, dass jemand wegen ihrer Art in der Lage wäre das Buch aus der Hand zu legen.
Die Frau weiß was sie will und was sie tun muss um es zu bekommen. Auch ihr Wille und Überzeugung sind bemerkenswert. Mit der Zeit lernt man aber die ‚echte’ Cloé kennen, eine die keine Maske trägt um stark rüber zu kommen. Man wird auch erfahren, was sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie heute ist. Und vor allem wird man lesen können wie eine Kämpfernatur wie sie, Stück für Stück aufgibt.
Alexandre Gomez ist der zweite Protagonist, aus dessen Sicht geschrieben wird. Er wirkt ganz anders als die üblichen Polizisten in Büchern. Am Anfang wusste ich nicht, was ich von ihm wegen seiner einschüchternden Art halten soll, doch auch ihn habe ich ins Herz geschlossen. Bei ihm trifft der Spruch „harte Schale, weicher Kern“ haargenau. Er ist ganz speziell. Die Menschen haben Angst vor ihm, können ihm nicht einmal lange in die Augen schauen. Aber auch er hat kein einfaches Leben, habe mit ihm getrauert und mitgefühlt. Unglaublich, wie ihm so viel Schlimmes in kurzer Zeit passieren konnte.

Und mal ehrlich, ist dieses Cover nicht absolut schön? Also mich hat es direkt angesprochen. Nicht zu aufdringlich und doch so gemacht, dass es auffällt. Passt perfekt.

Fazit:

Bin absolut begeistert :) Ein MUSS für Thriller-Leser! Es hat alles, was ein Buch braucht und man kann hier nun wirklich nicht viel falsch machen :) Am Ende warten dann doch einige Überraschungen auf den Leser!

Veröffentlicht am 08.10.2017

Sehr emotional

Kopfüber zurück
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Nach dem Tod von Kit zerbricht die Familie Stewart, dabei schienen sie doch solch eine perfekte Familie zu sein. Die Eltern leben nur noch nebeneinander her, der mittlere Sohn Jamie verschwand nach Kit’s ...

Nach dem Tod von Kit zerbricht die Familie Stewart, dabei schienen sie doch solch eine perfekte Familie zu sein. Die Eltern leben nur noch nebeneinander her, der mittlere Sohn Jamie verschwand nach Kit’s Tod und die nun 14 jährige Emma weiß auch nach fünf Jahren nicht so recht was passiert ist und wieso Jamie überhaupt weg ist. Als sie endlich mehr erfahren möchte, bringt sie etwas ins Rollen das schon längst hätte geschehen müssen. Der Schmerz und die Trauer sitzen tief und die Familienmitglieder müssen anfangen sich mit der Vergangenheit und auch mit sich selber auseinander zu setzen. Doch ist dies, wie so oft, leichter gesagt als getan..

Meine Meinung:
Rebecca Wait hat meine Erwartungen mit ‚Kopfüber zurück’ eindeutig mehr als übertroffen. Hätte nie erwartet in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde und wie emotional das Ganze für mich werden könnte. Wundervoller, eindringlicher Schreibstil bei dem mich sogar die ganz sachlich erzählten Passagen zu Tränen rührten. Sehr deutlich und vor allem einfühlsam beschreibt die Autorin die Geschehnisse rund um Kit’s Tod und die damit entstandene Situation für die Familie. Die Stimmung ist eher bedrückend und ging zumindest mir sehr nahe. Man kann gar nicht anders als mitzufühlen und sich in die Lage hineinzuversetzen.
Denn obwohl schon fünf Jahre seit Kit’s Tod vergangen sind ist keine Besserung oder gar Heilung zu sehen. Rose, Joe, Emma und Jamie versuchen jeder für sich die Tage zu überstehen, als wären sie alleine und absolute Fremde füreinander, wobei es vor allem für Jamie schlimm ist, da er sich von anderen Menschen einfach nur isoliert. Rose stürzt sich in die Hausarbeit um möglichst das Bild einer perfekten Familie aufrecht zu erhalten, Joe verbringt mehr Zeit in seinem Schuppen als im Haus und Emma findet Zuflucht im Glauben sowie einen Trost im Essen.
Gerade dass sie als Familie nicht in der Lage sind miteinander zu reden, das anzusprechen was sie bewegt, hat mich ganz wahnsinnig und traurig zugleich gemacht. Und doch ist es ihre Art so zu tun als wäre alles okay um nicht über die Vergangenheit reden zu müssen, es ist glaubhaft.
Nur Stück für Stück erfährt man als Leser wieso die Familie so auseinander gegangen ist. Gerade die Frage um Kit’s Tod bleibt länger unbeantwortet und lässt einen Seite um Seite umblättern, denn dass das der Auslöser für den Abstand zueinander ist, kann man nicht leugnen. Und je mehr man voran kommt, desto bewegender wird es.
Durch Perspektivwechsel und häufige Rückblenden bekommt man das ganze Bild der Ereignisse präsentiert und dabei handelt es sich um keine einfachen Themen. Mich hat es länger beschäftigt und zum nachdenken gebracht und wenn ich ehrlich bin, habe ich gegen Ende über Seiten hinweg geweint. Authentisch und bewegend setzt sich Rebecca Wait mit den Themen auseinander, wobei ganz besonders Depressionen im Vordergrund stehen und da die Autorin als Jugendliche selber daran litt wirkt alles umso realer und glaubhafter.
Das ist ein Roman bei dem es eigentlich nichts ausmacht, wenn man mal ein oder zwei Personen nicht mag, denn hier steht was viel Bedeutenderes im Vordergrund und das sollte jeder für sich selber herausfinden. Wirklich schwer nicht allzu viel zu spoilern.

Fazit:
Lesenswerter Roman, der mehr bietet als er verspricht. Bin hin und weg und würde mich wirklich freuen mehr von der Autorin zu lesen.