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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2018

Erschütternd und authentisch

Die Elemente des Todes
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Hauptkommissar Kiefer Larsen durchläuft nach einem traumatischen Ereignis in seinem privaten Leben in Amerika eine Ausbildung zum Profiler. Sein erster Fall nach seiner Rückkehr fordert gleich sein erlerntes ...

Hauptkommissar Kiefer Larsen durchläuft nach einem traumatischen Ereignis in seinem privaten Leben in Amerika eine Ausbildung zum Profiler. Sein erster Fall nach seiner Rückkehr fordert gleich sein erlerntes Wissen und seine Einfühlsamkeit in die Gedanken des Täters. Eine Mordserie beschäftigt die Polizei in Norddeutschland, wobei die brutalen Morde scheinbar keinen Zusammenhang auf-weisen. Bald ahnt Larsen wer für die Taten verantwortlich ist, nur leider gelingt es ihm nicht, den Täter auch zu überführen. Liegt er mit seinen Vermutungen richtig? Kann er einen weiteren Mord verhindern? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Das Autoren-Duo mit Claus Cornelius Fischer als erfolgreicher Krimi-Autor und Axel Petermann als Leiter einer Mordkommission und führender Profiler Europas lässt einen spannenden und packenden Thriller vermuten. Ich bin so mit hohen Erwartungen in das Buch ein-gestiegen und wurde auch schnell bestätigt. Die beiden erzählen die Geschichte in einem sehr lebendigen und sachlichen Stil, der das kaltblütige Geschehen sehr authentisch wirken lässt. Schnell ist man in der Welt der Täter gefangen und fiebert bei den sehr gut nachvoll-ziehbaren Ermittlungsarbeiten mit. Obwohl stellenweise die Taten schon bekannt sind baut das Autoren-Duo eine knisternde Spannung auf, in der man noch auf eine plötzliche Wendung hofft. Auch der Charakter des Profilers Kiefer Larsen wird gut herausgearbeitet. Er hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen, kann aber immer wieder den Fokus auf die Ermittlungen lenken und kommt so dem Täter immer näher. Die teilweise brutalen Übergriffe des Mörders werden schonungslos geschildert und sind so schon recht schwer zu verdauen, die Tatsache allerdings, dass die Geschichte auf wahren Begebenheit beruht, machte mich dann als Leser sprachlos.

Der Thriller "Die Elemente des Todes" gewährt uns einen Blick in die Tiefen der menschlichen Seele und bringt dabei unfassbares hervor. Das Buch ist daher sicherlich nicht für Zartbesaitete geeignet, aber ich halte es dennoch für sehr lesenswert, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte!!

Veröffentlicht am 01.12.2018

Packendes Science-Fiction-Abenteuer

Terra
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Der ökologische Raubbau an dem Planeten Erde fordert seinen Tribut ein. Es wird händeringend nach einem alternativen Lebensort gesucht, welches der rote Planet Mars sein könnte. In einem Prozess des ...

Der ökologische Raubbau an dem Planeten Erde fordert seinen Tribut ein. Es wird händeringend nach einem alternativen Lebensort gesucht, welches der rote Planet Mars sein könnte. In einem Prozess des Terraformings werden die vielen Rohstoffe in großen Fracht-schiffen Richtung Erde transportiert. Einer der Kapitäne des Konvois ist Jak, ein Mann der sich für seine Familie zu diesem undankbaren Job hat überreden lassen. Er stellt mit seiner an Bord befindlichen Assistenz Nina, einer künstlichen Intelligenz, Unregelmäßigkeiten in den Containern fest. Es scheinen große Mengen eines hoch-explosiven Sprengstoffs an Bord geschmuggelt worden zu sein. Der ganze Konvoi ist gespickt mit solchen Containern. Was steckt hinter dieser beunruhigenden Ladung?

Ich bin auf das Autoren-Bruder-Duo Stephan und Tom Orgel durch die vielen guten Bewertungen ihrer Blausteinkriege-Trilogie aufmerksam geworden. Sehr gespannt bin ich in ihr neues Werk gestartet und wurde in meinen hohen Erwartungen bestätigt. Die beiden Autoren erzählen die Geschichte in einer sehr bildreichen und lebendigen Schreibweise, die mir die zukünftige Vision hervor-ragend vor Augen führte. Ihnen gelingt es dabei, den spannenden und clever konzipierten Erzählverlauf nicht mit zu vielen technischen Details ihrer zukünftigen Welt zu überlagern und gleichzeitig ein Szenario zu schaffen, in dem der Leser einen Einblick bekommt, wohin es unseren Planeten bei einer fortwährenden Sorglosigkeit in Bezug auf unsere Umwelt führen kann. Die Geschichte bekommt so noch eine wohldosierte Spitze Richtung unserer Gesellschaft. Der Spannungsbogen wird direkt im Prolog aufgebaut und über die mysteriösen Hintergründe der gefährlichen Lieferung auf einem hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonisten Jak und seine Schwester werden gut charakterisiert und beide konnten bei mir schnell einige Sympathiepunkte sammeln. So wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, was die Erzählweise noch lebendiger wirken lässt.

Insgesamt ist aus meiner Sicht "Terra" ein sehr gut gelungenes Science-Fiction-Abenteuer, welches mich in den Bann ziehen konnte und im Nachgang auch ein wenig nachdenklich zurückließ. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Die komplexe Welt der Kommunikation

Die Sprache der Tiere
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ch bin durch die vielen guten Bewertungen zu dem Buch "Das Mysterium der Tiere" auf den Autor Karsten Brensing aufmerksam geworden. Ich war nun sehr gespannt auf sein neues Werk "Die Sprache der Tiere", ...

ch bin durch die vielen guten Bewertungen zu dem Buch "Das Mysterium der Tiere" auf den Autor Karsten Brensing aufmerksam geworden. Ich war nun sehr gespannt auf sein neues Werk "Die Sprache der Tiere", in dem er sich mit dem vielgehegten Wunsch der Menschen, mit einem Tier zu kommunizieren, auseinandersetzt. Er macht dies wissenschaftlich fundiert, ohne aber mit vielen fach-spezifischen Ausdrücken beeindrucken zu wollen oder zu sehr in die Theorie zu verfallen.

Karsten Brensing strukturiert sein Buch sinnvoll und setzt sich zunächst mit einer gewünschten universellen Übersetzungsformel auseinander. Hierbei geht er auf die unterschiedlichen Ebenen der Kommunikation ein und bezieht diese anhand vieler bereits durch-geführter wissenschaftlicher Test auf die Tierwelt. Im nächsten Teil stellt er die These auf, dass die Tiere vermenschlicht werden sollten, was mich zunächst ein wenig verwundert hat, aber sich mir im Nachgang durchaus erschloss, da ein Tier auf diesem Wege eine andere Wertschätzung erhalten würde. Der folgende Part ist mit dem Titel überschrieben, ob es sich beim Mensch-Tier-Verhältnis um ein Missverständnis handelt. Hier kann Karsten Brensing auch sehr authentisch von seinen eigenen Erlebnissen berichten und klärt über einige vermeintliche Phänomene wie der Delfin-Therapie auf.

Insgesamt konnte mich das Buch begeistern, da der Autor mit seinem Erfahrungsschatz gute Aufklärungsarbeit leistet und dies mit einer lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibweise auch erlebbar macht. Sehr positiv habe ich die vielen Verweise zu den über dreihundert Quellen empfunden. Hier konnte ich mir die theoretischen Tests anhand von ausführlichen Berichten oder stellenweise auch verlinkten YouTube-Videos sehr gut vor Augen führen. Aus meiner Sicht ist das Buch sehr lesenswert, auch weil es den Leser dazu anregt, nach aktuellen Kenntnissen, die Mensch-Tier-Beziehung neu zu überdenken. Ich empfehle "Die Sprache der Tiere" daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!

Veröffentlicht am 24.11.2018

Beeindruckender Roman

Mein Ein und Alles
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Die vierzehnjährige Turtle Alveston lebt mit ihrem Vater in einer abgeschiedenen Hütte in den nordkalifornischen Wäldern. Die Mutter ist vor Jahren gestorben, so dass die beiden auf sich selbst gestellt ...

Die vierzehnjährige Turtle Alveston lebt mit ihrem Vater in einer abgeschiedenen Hütte in den nordkalifornischen Wäldern. Die Mutter ist vor Jahren gestorben, so dass die beiden auf sich selbst gestellt sind. Es hat sich im Laufe der Zeit einen gegenseitige Abhängigkeit aufgebaut, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Als Turtle eines Tages den gleichaltrigen Jacob kennenlernt, mehren sich die Sehnsüchte, ein anderes Leben zu leben. Wird es ihr nun gelingen, sich aus der Umklammerung des Vaters zu befreien und ihr Leben in eine neue Richtung zu lenken?

Der Autor Gabriel Talent hat mit "Mein ein und alles" ein bemerkens-wertes Debüt hingelegt. In seinem Roman setzt er sich mit einer exzessiven Vater-Tochter-Beziehung auseinander. Die beiden Haupt-protagonisten Turtle und Martin werden ausführlich und interessant charakterisiert. Beide befinden sich in einer starken Abhängigkeit zueinander, die von der vierzehnjährigen Turtle nach und nach immer mehr in Frage gestellt wird. In dem bevorstehenden Zer-würfnis entlädt sich die in Martin immer lauernde Gewalttätigkeit und er lässt ihr gerade in Bezug auf Turtle freien Lauf. Dies macht es nicht immer einfach der Geschichte zu folgen, da die Gewaltexzesse deutlich beschrieben werden. Das Buch entwickelt sich so zu einer unbequemen und aufschreienden Geschichte, die mich mit ihrer Offenheit in den Bann zog. Der Autor erzählt dies in einer sehr ausgeschmückten und gut zu lesenden Schreibweise, die das Buch zu etwas besonderen macht. Selten habe ich einen inneren Konflikt, der in Turtle herrscht, so deutlich vor Augen geführt bekommen. Sie kann schnell die Sympathie des Lesers gewinnen und alle Logik lässt nur den Schluss zu, ihren Vater möglichst schnell zu verlassen, aber auf der anderen Seite liebt sie ihn trotz seiner Gewaltausbrüche, so dass es sie immer wieder zu ihn hinzieht.

"Mein ein und alles" hat mich wirklich beeindruckt und noch einige Zeit nachdenklich zurückgelassen. Aus meiner Sicht ein äußerst lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle, aber dabei noch einmal auf die schonungslos geschilderte Gewalt hinweisen möchte. Ich zähle das Buch zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen!!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Der Eiskünstler

Winterkalt: Thriller
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Julia Schwarz wird in ihrer Funktion als Rechtsmedizinerin zu einem Tatort gerufen. Es handelt sich um einen außergewöhnlichen Mord, das Opfer ist in einer Eisskulptur eingefroren und ihr Anblick lässt ...

Julia Schwarz wird in ihrer Funktion als Rechtsmedizinerin zu einem Tatort gerufen. Es handelt sich um einen außergewöhnlichen Mord, das Opfer ist in einer Eisskulptur eingefroren und ihr Anblick lässt Julia das Blut in den Adern gefrieren. Sie unterstützt ihren Lebens-gefährten Kriminalkommissar Florian Kessler bei den Ermittlungen, welche aber zunächst aus dem Umstand ins Stocken geraten, dass eine Obduktion erst durchgeführt werden kann, wenn das Opfer aufgetaut ist. So schlägt der Eiskünstler auch schon wieder zu, ehe die ersten wirklichen Spuren vorliegen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Die Autorin Catherine Shepherd hat mich bisher mit jedem von ihren Büchern überzeugen können, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihr neues Werk gestartet bin. Auch "Winterkalt" schließt sich nahtlos den Vorgängern an. Es handelt sich um den dritten Band der Serie mit der engagierten Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Catherine Shepherd überzeugt wieder mit ihrem äußerst temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil und konnte mich schnell wieder in den Bann ziehen. Der Spannungsbogen wird über die skurrilen Morde gekonnt aufgebaut und mit plötzlichen Wendungen und spannenden Szenen auf einem hohen Niveau gehalten. Auch im fulminanten Finale weiß die Autorin wieder zu überzeugen und konnte mich mit einer schlüssigen Auflösung überraschen. Die Thematik des neuen Thrillers wirkt wieder, wie bei den Vorgängern, sehr gut recherchiert so dass der positive Gesamteindruck noch abgerundet wird.

Es ist fas nicht zu glauben, mit welcher Regelmäßigkeit und Qualität die Autorin ihre Thriller veröffentlicht. Aus meiner Sicht ist "Winterkalt" wieder ein sehr gelungener Thriller, der Liebhabern der Spannungsliteratur viel Freude machen wird. Ich bewerte das Buch daher mit den vollen fünf von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.