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Veröffentlicht am 28.07.2021

Der Killer in dir

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Tom Bachmann bekommt es in seinem neuen Fall mit einem äußerst brutalen und kaltblütigen Serientäter zu tun. Der "Seelenleser", wie er von seinen Kollegen im BKA auch genannt wird, hat ein Talent dafür, ...

Tom Bachmann bekommt es in seinem neuen Fall mit einem äußerst brutalen und kaltblütigen Serientäter zu tun. Der "Seelenleser", wie er von seinen Kollegen im BKA auch genannt wird, hat ein Talent dafür, in die Psyche der Täter einzutauchen und und sie so zu überführen. Hier scheint er es mit einem Killer zu tun zu haben, der die vermutlich schweren Traumata seiner Kindheit mit seinen blutrünstigen Taten zu überwinden versucht. Bei den Ermittlungen muss Tom Bachmann in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche, sowie in seine eigene Vergangenheit abtauchen, um eine Chance gegen den "Blutkünstler" zu haben...

Mit seinem Thriller "Blutkünstler" hat der Autor Chris Meyer ein aus meiner Sicht gelungenes Debüt veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte dieses harten Thrillers in einem schonungslosen und zugleich temperamentvollen Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit der spektakulär drapierten Leiche einer jungen Frau makaber aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Chris Meyer arbeitet hier mit vielen kürzeren Kapiteln und verleiht dem Buch so mit den begleitenden Perspektivwechseln ein zusätzliches Tempo. Der Hauptprotagonist Tom Bachmann wird interessant und nicht unbedingt sympathisch beschrieben, seine nicht unbelastete Vergangenheit gibt dem Thriller eine angenehme Tiefe. Definitiv ist der Thriller aber nichts für Zartbesaitete, da der Autor mit seinen Schilderungen oftmals an die Grenzen geht, ohne sie aber aus meiner Sicht zu überschreiten.

Insgesamt konnte mich "Der Blutkünstler" packen und in den Bann ziehen. Der außergewöhnliche Hauptprotagonist mit seiner zweifelhaften Vergangenheit lässt den Thriller für mich aus der Masse des Genres hervorstechen und auf weitere Fälle hoffen. Wem auch durchaus härtere und blutige Passagen nicht stören, sei das Werk ans Herz gelegt. Ich bewerte das Debüt von Chris Meyer mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Die Bedeutung der Worte

Die Chiffre
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In seinem neuen Fall ist für den Dresdner Kommissar Arne Stiller wird sein Talent für das Entschlüsseln von Nachrichten gefragt. Das Opfer ist ein berühmter Violinist und in seinem Mund wird eine kryptische ...

In seinem neuen Fall ist für den Dresdner Kommissar Arne Stiller wird sein Talent für das Entschlüsseln von Nachrichten gefragt. Das Opfer ist ein berühmter Violinist und in seinem Mund wird eine kryptische Nachricht gefunden. Auf Anhieb scheint es sich um lateinische Worte zu handeln, die aber gar keinen Sinn ergeben. Arne Stiller fühlt sich an einen alten Fall erinnert, wo ähnliche Worte hinterlassen wurden und für viel Ratlosigkeit gesorgt haben. Als die Ermittlungen nicht so recht voran kommen wollen, kommt es zu einem weiteren Mord. Der Zeitdruck nimmt zu, denn der Täter scheint sein "Werk" noch lange nicht vollendet zu haben...

"Die Chiffre" ist der zweite Band um den etwas eigenwilligen, aber aus meiner Sicht liebenswerten Ermittler Arne Stiller. Der erste Teil, sowie viele weitere Thriller aus der Feder des Autors Elias Haller konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das neue Abenteuer gestartet bin. Nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich wieder nicht enttäuscht werden würde. Mit seinem äußerst temperamentvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil, hatte mich Elias Haller schnell wieder in den Bann gezogen. Die kurzen und knackigen Kapitel sorgen mit den jeweiligen Perspektivwechseln für ein zusätzliches Tempo. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod des Violinisten zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen, sowie überraschende Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale rundet die Geschichte mit einer aus meiner Sicht überraschenden Auflösung gelungen ab. Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die mit ihrem nicht in den Vordergrund gestellten Privatleben dem Thriller eine zusätzliche Tiefe geben.

Insgesamt ist "Die Chiffre" für mich ein rundum gelungener Thriller, der die Reihe um Arne Stiller gut ergänzt und auf weitere Fälle für den sympathichen Kryptologen hoffen lässt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Kulinarische Mörderjagd

Mord au Vin (Claire Molinet ermittelt 1)
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Bei einem Spaziergang an der berühmten Wanderdüne "Dune du Pilat" stößt die Privatdetektivin und Foodbloggerin Claire Molinet auf die Überreste einer mumifizierten Leiche. Der hinzugerufene Commandant ...

Bei einem Spaziergang an der berühmten Wanderdüne "Dune du Pilat" stößt die Privatdetektivin und Foodbloggerin Claire Molinet auf die Überreste einer mumifizierten Leiche. Der hinzugerufene Commandant Raoul Chenier reagiert zunächst etwas reserviert auf erste Hinweise und Beobachtungen, die Claire in der Zwischenzeit machen konnte. Die Wege der Beiden trennen sich zunächst und Claire beginnt mit den Ermittlungen zu einem neuen Auftrag. Eine Studentin wird vermisst und die vermögenden Eltern machen sich große Sorgen. Die Spur führt in die Weingüter der Region, wo sie auch wieder auf den Commandant trifft. Die Begegnung verläuft schon deutlich harmonischer und bei Claire drängt sich der Gedanke auf, dass der Fall der vermissten Studentin durchaus im Zusammenhang mit der Toten aus der Düne stehen könnte...

Mit "Mord au vin" hat die Autorin Sandine Albert, welches ein Pseudonym der deutschen Autorin Sandra Aslund ist, einen aus meiner Sicht spannenden Regionalkrimi veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an die südliche Atlantik-Küste Frankreichs entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem Leichenfund direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es gibt durchaus den einen oder anderen Verdächtigen, was dem Leser immer wieder die Möglichkeit gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathinter-gründe anzustellen, um dann im Finale wahrscheinlich doch noch wieder von der gut nachvollziehbaren Auflösung überrascht zu werden. Hervorragend hat mir der Rahmen der Handlung gefallen, Sandine Albert gelingt es den Charme der Region einzufangen und ihn mit vielen interessanten Informationen zum Weinanbau und der ortsansässigen Küche zu garnieren.

Insgesamt ist "Mord au vin" ein aus meiner Sicht gelungener Regionalkrimi, dem eine gute Balance zwischen Spannung und wohldosiertem Lokalkolorit gelingt und als Auftaktband Lust auf weitere Fälle für die charmante Hauptprotagonistin macht. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Erschütternder Roman

Girl A
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Alex ist erst 15 Jahre alt, aber sie hat bereits eine unfassbare Leidensgeschichte hinter sich. Ihr gelingt die Flucht aus dem Elternhaus, in dem sie mit ihren Geschwistern den Horror der absoluten Vernachlässigung ...

Alex ist erst 15 Jahre alt, aber sie hat bereits eine unfassbare Leidensgeschichte hinter sich. Ihr gelingt die Flucht aus dem Elternhaus, in dem sie mit ihren Geschwistern den Horror der absoluten Vernachlässigung erleben musste. Im Anschluss verdrängt sie all diese Erinnerungen, wird aber nach dem dem Tod der Mutter erneut mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Die Autorin Abigail Dean hat mit "Girl A" einen aufwühlenden Debüt-Roman mit viel Nachhall geschrieben. Sie thematisiert eine gesellschaftliche Problematik mit viel Authentizität, die dem Leser eine Gänsehaut beschert. Man mag sich nicht vorstellen, dass sich solche Familiendramen wirklich in der Realität abspielen. Abigail Dean erzählt die Geschichte in einem berührenden und flüssig zu lesenden Schreibstil, der sich unter Verzicht von Klischees seriös mit dem Thema beschäftigt.
"Girl A" ist ein bemerkenswerter Roman, der mich lange nachdenklich zurückgelassen hat. Das aus meiner Sicht sehr ansprechende Cover passt hervorragend zur beängstgenden Geschichte. Ein tolles Buch, welches ich an nicht zu Zartbesaitete sehr gerne weiterempfehle. Ich bewerte "Girl A" mit fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Toller Kriminalroman

Letzte Ehre
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Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party spurlos verschwunden. Oberkommissarin Fariza Nasri nimmt die Ermittlungen auf und recherchiert zunächst im engsten Umfeld der Verschwundenen. Dabei ...

Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party spurlos verschwunden. Oberkommissarin Fariza Nasri nimmt die Ermittlungen auf und recherchiert zunächst im engsten Umfeld der Verschwundenen. Dabei spricht sie auch mit Stephan Barig, dem Freund der Mutter von Finja. Ihr inneres Gefühl sagt ihr, dass er lügt, aber hat sie es hier mit dem Täter zu tun. Fariza stürzt sich immer tiefer in den Fall und stößt dabei an Grenzen, die zu einem Horrortrip werden...

Die Bücher vom Autor Friedrich Ani sind für mich etwas Besonderes. Gerade mit seinem wortgewaltigen und auf den Punkt gebrachten Schreibstil hebt er sich von der Masse des Genres gelungen ab. So auch in diesem Roman, der meine hohe Erwartungshaltung mehr als nur erfüllen konnte. Mit seinem Erzähltalent taucht der Leser in eine düstere und grausame Welt ein, die beim Lesen schockiert und für langen Nachhall sorgt. Es entstand für mich ein Sog, den ich mich kaum entziehen konnte. Spannend bis zur letzten Seite flog ich durch die Seiten und empfand den Roman als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.

Ich empfehle "Letzte Ehre" daher natürlich sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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