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Veröffentlicht am 16.11.2020

Tolle Fortsetzung

Baskische Tragödie
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Immer wieder werden in letzter Zeit kleine Drogenpäckchen an die Küste der Aquitaine angespült, die Lage eskaliert als ein kleiner Junge das Pulver probiert und mit einer Überdosis ins Koma fällt. Luc ...

Immer wieder werden in letzter Zeit kleine Drogenpäckchen an die Küste der Aquitaine angespült, die Lage eskaliert als ein kleiner Junge das Pulver probiert und mit einer Überdosis ins Koma fällt. Luc Verlaine nimmt sich dem Fall an und die Ermittlungen führen ihn ins Baskenland. Kurz vor Biarritz wird er aber plötzlich festgenommen und er steht von einem Moment auf den anderen unter Mordverdacht. Kurz darauf kann er unter äußerst dubiosen Umständen fliehen und macht sich auf die Suche nach Antworten, die ihn noch mehr als fordern werden...

"Baskische Tragödie" ist mittlerweile der vierte Band um den sympathischen Ermittler Luc Verlain und der Autor Alexander Oetker konnte mich mit den vorherigen Teilen bereits begeistern. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich dann in den neuen Fall gestartet und war auch nach kurzer Zeit wieder im schönen Frankreich angekommen. Der Spannungsbogen wird mit den Drogenfunden und der völlig unerwarteten Festnahme von Luc Verlain sehr gut aufgebaut und über die Geschehnisse im Baskenland auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Der aktuelle Fall wird im Verlauf zum persönlichsten vom Hauptprotagonisten und besonders gut gefallen hat mir die Verbindung zu den vorherigen Bänden, in denen der aktuelle Fall quasi von langer Hand vorbereitet wurde. Im Verlauf entwickelt sich eine raffiniert aufgebaute Story, die bis zum fulminanten Finale spannend bleibt.

Die Umsetzung der Hörbuchfassung mit der Stimme von Frank Arnold ist wie in den ersten drei Bänden sehr gut gelungen. Seine ruhige und gut betonende Stimme passt hervorragend in die gemütliche Region und sorgt trotz der sehr spannenden Handlung für Urlaubsgefühle.

Insgesamt ist "Baskische Tragödie" eine wirklich mehr als gelungenen Fortsetzung einer besonderen Krimireihe, die mit einem sympathischen Ermittler, einem sehr schönen und wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Ich empfehle daher auch den vierten Band der Reihe sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Packender historischer Roman

Das Erbe der Päpstin
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Freyas Mutter wurde vor Jahren von dänischen Wikingern entführt und lebt nun mit ihren beiden Töchtern in Gefangenschaft. Sie haben unter dem gewalttätigen Anführer zu leiden. Bei einer erneuten Attacke ...

Freyas Mutter wurde vor Jahren von dänischen Wikingern entführt und lebt nun mit ihren beiden Töchtern in Gefangenschaft. Sie haben unter dem gewalttätigen Anführer zu leiden. Bei einer erneuten Attacke tötet Freya den Tyrannen und flieht mit ihrer Schwester vor der Rache der Dänen. In der Folgezeit schlagen sich die Beiden mehr schlecht als Recht durch und suchen nach ihrem Großvater, der ihnen eine neue Zukunft ermöglichen könnte. Dabei stoßen sie bis zum Papst vor und müssen auf einer Prozession dessen Ermordung miterleben. Das Leben nimmt von nun an für beide eine neue Wendung an...

Die Autorin Helga Glaesener hat sich mit ihren bisherigen Historischen Romanen einen Namen gemacht. Da ich noch kein Buch von ihr gelesen habe, war ich nun auf ihr aktuelles Werk gespannt, welches schon einige gute Bewertungen erhalten hat. Glaesener erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die damalige Zeit gut vor Augen führte. Mit Freya schickt sie eine sympathische und selbstbewusste Hauptprotagonistin ins Rennen, die mich mit ihrem Engagement und immer wieder geforderten starken Willen beeindruckte. Der Spannungsbogen wird um die dramatische Situation von Freya gut aufgebaut und über die Ermordung des Papstes und die immer anhaltenden Machtkämpfe voller Intrigen und Gier auf einem hohen Niveau gehalten. Der historische Hintergrund der Geschichte wirkt authentisch erzählt und sehr gewissenhaft recherchiert.

Insgesamt ist "Das Erbe der Päpstin" aus meiner Sicht ein sehr gut gelungener Historischer Roman, bei dem der Mut der Autorin ein Meisterwerk wie "Die Päpstin" von Diana W. Cross weiter zu erzählen mit viel Anerkennung belohnt wird. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Mord am Filmset in den späten 60ern

Mord unter Stars
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Es sollte für die vier befreundeten Jugendlichen ein entspannter und erholsamer Urlaub an den beliebten Stränden von Saint Tropez werden. Vor Ort wird das Interesse aber plötzlich auf ein Filmset gerichtet, ...

Es sollte für die vier befreundeten Jugendlichen ein entspannter und erholsamer Urlaub an den beliebten Stränden von Saint Tropez werden. Vor Ort wird das Interesse aber plötzlich auf ein Filmset gerichtet, an dem Größen wie Romy Schneider und Alain Delon aktuell an ihrem neuen Kinofilm drehen. Der angehende Schauspieler Serge ist hin und weg und verfällt so auch ein wenig der Maskenbildnerin am Set, die ihm ein Treffen mit den Stars ermöglichen will. Seine Freundin Aurelie ist wenig begeistert von Serge neuen Plänen für ihren Urlaub und zieht sich eifersüchtig zurück. Als dann kurze Zeit später ein Mord am Filmset geschieht, ist die Zahl der Verdächtigen schnell auf eine stattliche Größe angewachsen und die örtliche Polizei wird von der toughen und immer mit einer Gitanes ausgestatteten Commissaire Lucie Girard in ihrer Arbeit unterstützt. Sie soll mit ihrer femininen Intuition dem Täter auf die Spur kommen...

"Mord unter Stars" ist der erste Band um Commissaire Lucie Girard. Ich habe bereits nachfolgende Fälle der mittlerweile 7 Teile umfassenden Reihe mit großer Begeisterung gelesen und war nun sehr gespannt darauf, wie alles begonnen hat. Schnell hat mich der Autor Luc Winger mit seinem temperamentvollen und äußerst flüssig zu lesenden Schreibstil nach Saint Trope in den späten 60ern entführt. Sehr clever verlagert er den Tatort in das Filmset eines Filmklassikers aus dieser Zeit. Beim erneuten Schauen des Films, weiß ich nun auf welche Filmszenen ich zu achten habe, um die Protagonisten des Kriminalromans vielleicht auch mal vor Augen zu haben. Der Spannungsbogen wird behutsam über den Mord aufgebaut und über die Entschlüsselung vieler Tatmotive, Verdächtiger und Spuren auf einem hohen Niveau gehalten. Dem Leser bietet sich dabei immer wieder die Gelegenheit, eigene Überlegungen zur Lösung des kniffligen Falls anzustellen. Das Finale wartet dann aus meiner Sicht mit einer überraschenden Lösung auf, die mich noch ein wenig über den Fall hat nachdenken lassen.

Insgesamt ist "Mord unter Stars - Swimmingpool" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Kriminalroman, der mich mit dem Charme der damaligen Zeit und der besonderen Region, sowie dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Racheengel

Ich bin der Sturm
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Das Leben der jungen Madonna ist schon in jungen Jahren in völlig falsche Bahnen gelaufen. Sie hat ein Martyrium zu erleiden, welches für jeden unvorstellbar erscheint. Sie wird eingesperrt und laufend ...

Das Leben der jungen Madonna ist schon in jungen Jahren in völlig falsche Bahnen gelaufen. Sie hat ein Martyrium zu erleiden, welches für jeden unvorstellbar erscheint. Sie wird eingesperrt und laufend missbraucht. Die Peiniger lassen keine Gnade gelten und Madonna lernt mit Schmerzen und Demütigungen umzugehen. Aber in ihr reift ein Hass und Wunsch auf Rache, den sie erst wirklich ausleben könnte, wenn ihr die Flucht gelingt. Als dies der Fall ist, nimmt sie sofort die Fährte auf und es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn ihre Peiniger wollen sie zurückholen...

Die Autorin Michaela Kastel konnte mich bereits mit zwei vorherigen Thrillern begeistern, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in ihr neues Werk gestartet bin. Nach nur wenigen Seiten hat sie mit ihrem tiefgründigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil eine äußerst düstere Atmosphäre geschaffen, die mich von Beginn an in den Bann ziehen konnte. Die anfängliche Verwirrung weicht einer Unfassbarkeit der vorhandenen Situation, in der sich die Hauptprotagonistin Madonna befindet. Damit wird auch der Spannungsbogen gleich auf ein hohes Niveau gebracht, welchen er auch bis zum fulminanten Finale, das mit einem genialen Plot ausgestattet ist, nicht mehr abbaut. Der Leser leidet mit den leidgeprüften Protagonisten, schlägt sich auf ihre Seite und hofft auf ein wenig Gerechtigkeit und Genugtuung. Michaela Kastel nimmt uns mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und inszeniert ein dunkles Szenario, welches man sich schlimmer nicht ausdenken kann.

Insgesamt ist "Ich bin der Sturm" aus meiner Sicht ein absolut fesselnder Thriller, der sicherlich nicht für zartbesaitete Leser geeignet ist, aber auch nicht mit gewaltverherrlichenden Szenen überzeugen will. Er lebt von der dunklen Atmosphäre, interessant herausgearbeiteten Protagonisten und dem Erzähltalent der Autorin. Ich empfehle das Buch daher auch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Abenteuerliche Reise ins 10. Jahrhundert

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Der junge Bootsbauer Edgar lebt am Ende des 10. Jahrhunderts mit seiner Familie im englischen Ort Combe. Obwohl es ihnen sehr gut geht und sie sich innerhalb der Familie gut ergänzen, will Edgar im Morgengrauen ...

Der junge Bootsbauer Edgar lebt am Ende des 10. Jahrhunderts mit seiner Familie im englischen Ort Combe. Obwohl es ihnen sehr gut geht und sie sich innerhalb der Familie gut ergänzen, will Edgar im Morgengrauen seine Heimat verlassen, um sich mit seiner Geliebten eine Zukunft aufzubauen. Aber es kommt alles ganz anders, denn die Wikinger überfallen an diesem Morgen die Ortschaft und hinterlassen viel Leid und Trauer. So ändert dieser Angriff das Leben von Edgar völlig, er bleibt bei seiner Familie und seine Zukunft soll nun ein hinterlassener Bauernhof sein. Ein Umstand, den der findige und clevere Bootsbauer nicht akzeptieren will. Gleichzeitig findet ein Kampf um die Macht über das Land statt, in dem die Kirche und die Landherren zu allen Mitteln bereit zu sein scheinen...

Der mehr als erfolgreiche Autor Ken Follett hat mit seinen historischen Romanen einen Maßstab für das Genre gesetzt und so bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet. Schnell hatte er mich mit seinem bildreichen und lebendigen Schreibstil ins 10. Jahrhundert entführt. Ihm gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, die Bilder der damaligen Zeit in den Köpfen hervorzurufen und das Geschehen für den Leser sehr erlebbar zu machen. Der Hauptprotagonist Edgar konnte mit seinem Charakter bei mir schnell die ersten Sympathiepunkte gewinnen und es machte Spaß ihn auf seinem abenteuerlichen und ereignisreichen Leben zu begleiten. Die historischen Hintergründe wirken, wie man es von Ken Follett gewohnt ist sehr gut recherchiert und es entwickelt sich eine clever konzipierte und fesselnde Geschichte um Macht und Liebe im mittelalterlichen Kontext. Das Finale rundet die Geschichte aus meiner Sicht gelungen ab und ich hatte trotz der über 1000 Seiten niemals das Gefühl, mich zu langweilen.

Insgesamt wird in "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" der Autor Ken Follett aus meiner Sicht seinem Ruf eines guten Geschichtenerzählers mehr als gerecht. Er entführt den Leser in eine entfernte Zeit und lässt ihn daran teilhaben. Eine packende Geschichte fesselnd und ergreifend erzählt, was mich das Buch gerne weiterempfehlen und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerten lässt.

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