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Veröffentlicht am 13.04.2018

Ein Meisterwerk der Emotionen

Die Frauen von Ballycastle
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Inhalt: Fina Ramsey führt ihren über alles geliebten Buchladen The Reading Corner, muss zeitgleich die Wohnung ihrer Omi auflösen, da diese aufgrund ihrer Demenz ins Pflegeheim musste. Nicht nur, dass ...

Inhalt: Fina Ramsey führt ihren über alles geliebten Buchladen The Reading Corner, muss zeitgleich die Wohnung ihrer Omi auflösen, da diese aufgrund ihrer Demenz ins Pflegeheim musste. Nicht nur, dass ihr gegenüber eine Filiale der McClarys Bücherkette öffnet, die immer mehr Kunden fernhält, so fällt ihr beim Entrümpeln ein Brief in die Hände, wo scheinbar eine Verbindung zwischen den Ramseys und McClarys besteht. Doch wie das Geheimnis lüften, ohne dass man dem Feind zu nahe kommt?

Spannung: Aufgrund der Hintergrundgeschichte der Konflikte in Nordirland und der dazu gehörenden Liebesgeschichte von Finas Oma Bridget ist es wundervoll zu lesen, wie Fina Stück für Stück die Zusammenhänge rausgekriegt, gerade weil sie dazu einen raffinierten Plan ausheckt, der allerdings jederzeit nach hinten losgehen kann.

Humor: Ich habe selten so viel gelacht wie in diesem Buch. Die Dialoge sind so lustig, so genial und herrlich, absolut passend und gerade weil man es inach der inhaltlichen Beschreibung gar nicht vermutet, ist es umso schöner, so gut unterhalten zu werden.

Romantik: Es gibt soviele schöne Momente, wo man als Leser das Gefühl hat, mitten drin zu sein, die Schmetterlinge im Bauch zu spüren, egal ob durch das was gesagt wird oder wie gewisse Situationen einfach umschrieben werden. Man hofft, bangt, fiebert so sehr mit und auch wenn die Liebesgeschichte der Oma erzählt wird empfindet man so sehr mit.

Autor und Umsetzung: Das ist das erste Buch von Sandra Binder und gefällt mir ausgesprochen gut. Toller Schreibstil, flüssig, trotz der Wirren in Irland und den jeweiligen Gruppen und Absplitterungen super erklärt und recherchiert und dennoch spannend und emotional rübergebracht und mit der Neuzeit verbunden.

Personen: Sowohl die Protas Liam McClay als auch Fina Ramsey kommen so sympathisch rüber, sowohl in ihren Gefühlen, Emotionen als auch in den jeweiligen spritzigen Dialogen. Hinzu kommt noch Finas Freundin und Ladenhilfe Saoirse, eine bodenständige Person, die kein Blatt vor den Mund nimmt und auch vieles mit Witz verpackt Alle anderen Familienangehörigen sind auf ihre Weise gut getroffen, sehr passend umschrieben, so dass der Leser sich genau vorstellen kann, wer wie aussieht oder welchen Charakter hat..

Besonderes: Am Ende des Buches findet man nochmal eine tolle Beschreibung und Übersicht über die Konflikte in Nordirland, alle relevanten Erklärungen, Kürzel und Hintergründe, so dass man jederzeit nochmal nachschlagen kann. Super erklärt!

Seitenanzahl/Länge: 251 Seiten- super kompakte Geschichte, ohne Längen, ohne unverständliche Zeitsprünge oder schwierige Erklärungen, es passt einfach alles.

Cover: Sehr ansprechend und gleichzeitig geheimnisvoll- die Farbwahl gefällt mir auch sehr und der Titel lädt gleich ein, herauszufinden, was es mit den Frauen von Ballycastle auf sich hat und was für ein Geheimnis sie haben.

Preis: 6,99€ als Ebook- vielleicht nicht unbedingt der Standard/Durchschnittspreis für Ebooks, aber nach dieser Geschichte das Geld wirklich wert.

Gesamtbewertung: Ich bin absolut begeistert von dieser Geschichte. Ich bin überrascht, überwältigt und freu mich, dass ich nach anfänglicher Skepsis (ob mich solche Geschichten interessieren), mich doch dazu entschieden habe und ich hab es nicht eine Sekunde bereut. Ich hab nie gedacht, dass mich ein Buch so berührt, mich so abholt, ich alle Emotionen durchlebe, von Traurigkeit, über die Spannung und Wirrungen der vergangenen Zeit bis über Finas Erlebnisse in ihren Recherchen, ihrem Kampf um ihren Laden, wie süss sie sich um ihre Omi kümmert, das Zusammentreffen beider Familien und auch die lustig spritzigen Dialoge bis hin zu den romantischen Teilen und die Frustmomente, wenn es nicht so läuft, wie erhofft.
Sandra Binder hat für meinen Geschmack ein Meisterwerk geschrieben und ich würde mir wünschen, dass gerade solch ein Buch verfilmt werden könnte. Für mich ist in diesem Buch alles verpackt, was man von einem guten Buch erwartet und deshalb vergebe ich herzlich gerne 5 Sterne und sage NetGalley und dem Verlag herzlichen Dank, dass ich das Buch vorablesen und rezensieren durfte.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Ermittlerduo Rosenberg/Neubauer 2.Teil

Haremsblut
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Inhalt: Die junge Malerin Vera Schwarze wird vermisst und alles deutet darauf hin, dass sie sich im Palast des berühmt berüchtigten Oman Mokthari befindet, dem man nachsagt, dass viele, die seinen prunkvollen ...

Inhalt: Die junge Malerin Vera Schwarze wird vermisst und alles deutet darauf hin, dass sie sich im Palast des berühmt berüchtigten Oman Mokthari befindet, dem man nachsagt, dass viele, die seinen prunkvollen Palast betreten haben, nicht wieder aufgetaucht sind. Das ist für den Ermittler Alexander Rosenberg Grund genug, dass er die geplante Versönungsreise mit seiner Verlobten Susa von der Nordsee nach Marokko umbucht. Natürlich unterstützt ihn seine Kollegin Kathleen Neubauer wieder und es wird ereignisreicher als geplant.

Spannung: Die Geschichte startet anders als erwartet, fast wie in tausend und einer Nacht, doch im Folgendem versteht man immer mehr, was hinter dem anfangs merkwürdigen Titel steckt. Es gibt zwischendurch immer mal spannende Teile, die aber insgesamt gesehen schnell wieder an Spannung verlieren. Man hofft auf eine gewisse Steigerung, aber es plätschert ein wenig dahin mit der Spannung und die Abwicklung ist viel zu schnell erledigt, dass man sagen kann, es gab Gänsehautmomente.

Humor: Am lustigsten finde ich zum einen Rosenbergs Nachbarin, Frau Wolf- eine süsse lustige, teilweise garstige Frau im Rollstuhl, die aber das Herz auf dem richtigen Fleck hat und man immer wieder lachen muss, weil sie meist immer zum merkwürdigsten Zeitpunkt einen Knaller loslässt. Einerseits nervt sie, andererseits muss man sie aber auch ins Herz schließen. Genauso wie Kathleens Nachbarin und Freundin, Nora, die trotz ihrer Berufswahl, bei der sie auch keine Hemmungen gegenüber ihren Kindern oder Kathleen hat, als echte Helferin in der Not zeigt, aber auch lustige Sprüche parat hat.

Romantik: Je nachdem wie man die Romantik zwischen Alexander und Susa sieht, es war für mich eher eine Stolperbeziehung, die erst zum Ende durch ein zusätzliches Ereignis ein bißchen Romantik schimmern lässt. Bedingt durch die Situation vorweg, aber auch jetzt im Urlaub ist es aber auch schwierig, romantische Gefühle aufkommen zu lassen.

Autor und Umsetzung: Es ist mein erstes Buch von Kristina Herzog, den ersten Teil habe ich leider noch nicht gelesen. Man kommt aber trotzdem gut ins Buch rein, auch wenn es eine Fortsetzung des Ermittlerduos ist. Leider finde ich die vielen Rechtschreib- u.Grammatikfehler teilweise zu häufig und störend, das hat den Lesefluss leider oft unterbrochen. Der Schreibstil ist sehr trocken, fast schon wie eine Auflistung an Abläufen, das finde ich etwas schade. Die Geschichte klingt einfach nicht richtig rund und flüssig.

Personen: Alexander ist ein liebendwerter Chaot, der seiner Verlobten trotz ihres Fehltritts eine zweite Chance gibt, aber sich durch seine Art auch öfter mal ihren Unmut zuzieht. Einerseits tut es einem oft leid, weil Susa gern mal zickt, dann aber erstaunt sie wieder durch ihre tapfere Art, ok, wir ziehen das jetzt zusammen durch. Dennoch hat sie mich oft genervt mit ihrer Maulerei und was ihr alles nicht gepasst hat und auch, dass sie der Meinung ist, er müsste ihr doch eine Chance geben.
Vera ist zwar zum Schluss hin schon mutig, dennoch hab ich mich teilweise gefragt, wie man so unbedarft und unüberlegt an so eine Entscheidung rangehen kann, ohne nachzudenken, ohne zu überlegen. Auch im Palast kam sie mir oft vor, wie ein kleines Kind, was unbeholfen wirkte. Ich musste beim Lesen oft den Kopf schütteln.

Seitenanzahl/Länge: 268 Seiten- eine normale ausreichende Geschichte, in der man gut alles unterbringen konnte ohne es unnötig in die Länge zu ziehen. Für eine Fortsetzung finde ich es vollkommen ausreichend.

Cover: Cover und Titel sind gut ausgewählt, man sieht die Bedrohung im Hintergrund des Tempels, auch gerade der rote Himmel und der Titel passt genau zum Inhalt, obwohl man da noch ein bißchen mehr erhofft hat.

Preis: Der Preis ist für ein Taschenbuch für 14,99€ etwas happig, dafür dass es nur verhältnismäßig wenig Buchseiten sind und auch 4,99€ als Ebook finde ich schon etwas viel. Ich persönlich würde etwas enttäuscht sein, gerade nach der nicht ganz überzeugenden Story.

Gesamtbewertung: Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht, deswegen geht man auch mit gewissen Erwartungen an eine Geschichte ran. Es liest sich zwar schnell durch,zwischendurch hat man auch mal was zu schmunzeln, es wird auch ab und zu mal spannend, doch die Spannung verfliegt mir für meinen Geschmack zu schnell und ich bin leider nicht mit allen Protagonisten warm geworden, weil ich mich gefragt habe, warum sie sich so verhalten und was das soll. Ich hab von Seite zu Seite auf mehr gehofft, was dem Titel gerecht wird, aber wahrscheinlich kommt es mehr auf das Ermittlerduo an und nicht auf den Fall als solches, der auch zu schnell und zu einfach abgewickelt wurde. Einige Fragen blieben zum Schluss offen, was zum Beispiel aus Ahmed dem Taxifahrer geworden ist usw. Mal sehen, wie die weiteren Teile werden!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Wenn Wut tödlich endet

Stumme Wut
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Inhalt: DCI Matilda Darke erhält als Einstieg in den alten Job nach ihrer monatelangen Zwangspause den alten Fall über das Harkness-Massakers in der Hoffnung auf endgültige Klärung. Doch ein weiterer Mord ...

Inhalt: DCI Matilda Darke erhält als Einstieg in den alten Job nach ihrer monatelangen Zwangspause den alten Fall über das Harkness-Massakers in der Hoffnung auf endgültige Klärung. Doch ein weiterer Mord scheint irgendwie mit dem alten Harkness-Fall zusammen zu hängen und deshalb will sie sich, ihrer Vorgesetzten, den Kollegen beweisen, dass sie keine Versagerin ist.

Spannung: Die Geschichte ist interessant aufgebaut, neue Wirrungen, Windungen, dann wieder sieht es wie eine Einbahnstrasse aus und die Ermittler drehen sich im Kreis, bis das nächste passiert. Und dennoch hat ein Teil gefehlt, es war etwas vorhersehbar, oft wird die Spannung durch das penetrante Verhalten des Kollegen und Konkurrenten Ben Hales gestört oder weil Matilda auch zu sehr in der Vergangenheit hängt und sich noch nicht ganz wieder unter Kontrolle hat.

Humor: Kam hier eigentlich gar nicht vor, mal ein paar lustig gemeinte Ermunterungssprüche der Ärztin und guten Freundin Adele, aber ansonsten ist der Humor in diesem Fall nicht präsent und passend.

Romantik: Ist hier gar nicht vorhanden gewesen, auch wenn man bei dem einen oder anderen Kollegen mal drauf gehofft hat, aber leider hat der Autor hier drauf verzichtet, vielleicht hätte das das ganze etwas belebt und nicht so trocken rübergebracht.

Autor und Umsetzung: Es ist das erste Buch des Autors und von der Grundidee und der Umsetzung war es schon interessant geschrieben, obwohl es teilweise schon Längen hatte, nicht alles ist so nachvollziehbar, dadurch hängt man als Leser ein wenig oder stockt erst mal, um das Verhalten oder die Reaktionen zu verstehen. Der Schreibstil so war gut und flüssig, nur von der Umsetzung und inhaltlich ist einiges mit Fragezeichen geblieben.

Personen: Matilda wird als labile Person dargestellt, die aufgrund ihres Erlebnisses die Hoffnung und das Vertrauen in ihre Ermittlungsfähigkeit verloren hat und immer wieder an sich selbst zweifelt und sich auch gerade von ihrem Kollegen die verbalen Attacken gefallen lässt und ihren Kummer dann zu Hause im Alkohol ertränkt.
Dagegen tritt die Ärztin Adele als tolle Freundin auf, die oft zur richtigen Zeit bei Matilda auftaucht und ihr immer wieder auf die Beine hilft. Das macht sie sehr sympathisch, obwohl sie selbst auch genug miterlebt hat.
Auch die Kollegin Sian ist eine treue Seele, immer wieder hin und hergerissen, zwischen Ben Hales, ihrem Vorgesetzten und Matilda, die sie sehr gerne mag. Sie macht ihre Arbeit gewissenhaft und auch wenn sie mal ein schlechtes Gewissen hat, dass sie eine Seite bevorzugt, weil sie eben dahintersteht, so bleibt sie ihren Prinzipien treu und macht ihre Arbeit wirklich gut. Strategie, es geht darum, den Fall zu klären und nicht persönliche Differenzen auszuleben.
Jonathan Harkness ist der letzte Überlebende und wird von allen als zurückgezogen, verunsichert, schlaksig und in seiner eigenen Welt lebend beschrieben. Einzig seine Nachbarin kümmert sich um ihn, kocht für ihn und ist bemüht, dass es ihm gut geht. Er arbeitet fleißig und liebt Bücher über alles. Immer wieder taucht die Frage auf, was musste er mit ansehen, was hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist.

Fehler, Grammatik,Rechtschreibung: Der Schreibstil ist flüssig, man stolpert über keine grammatikalischen Unstimmigkeiten oder merkwürdigen Worte, deshalb kann man sagen, dass man das Buch gut lesen kann und es klar und verständlich rübergebracht wird.

Besonderes: Bis auf das nicht erwartete Ende sind sonst keine besonderen Merkmale aufgefallen.

Seitenanzahl/Länge: 414 Seiten sind schon eine ganze Menge, es hatte zwischendurch ein paar Längen, die vielleicht etwas kompakter gefasst sein können.

Cover: Das Cover ist schon interessant, obwohl es während des Lesens etwas irritiert, da das Anwesen der Harknesses ja keine Häuserreihe ist. Dann tendiert man wieder zu dem jetzigen Wohnort und Block, wo Jonathan jetzt lebt. Das Absperrband mit dem Titel drauf ist interessant gemacht und der düstere Himmel mit den kreisenden Vögeln lädt zu Spannung im Buch ein.

Preis: 8,99€ als E-Book oder 9,99€ ist für Taschenbuchpreise völlig angemessen und auch für die Seitenlänge absolut akzeptabel.

Gesamtbewertung: Bei der Gesamtbewertung muss man in diesem Buch ein wenig aufpassen, dass man nicht zu viele Details erwähnt, die schon alles verraten könnten. Die Geschichte ist interessant und endet doch etwas ungewöhnlich und nimmt auch immer neue obskure Wendungen, das Verhalten von Matilda und Ben ist teilweise etwas unverständlich, genauso wie das der Kollegen oder Matildas Vorgesetzten (ACC Valerie Masterson). So einige Sachen sind am Ende auch offen geblieben, das hat mich etwas verwundert, beziehungsweise hätte ich mich gefreut, darüber noch ein bißchen was zu lesen. Ich bin ein wenig hin und hergerissen, denn letztendlich ist es für mich kein richtiger Pageturner, wie man es bei einem Thriller erwartet, eher so eine dahinziehende Ermittlung, deren Charaktere nicht wirklich überzeugen und man am Ende überlegt, ob man jetzt erleichtert ist, dass es zu Ende ist oder enttäuscht, weil noch Fragen offen sind. Verworren, teilweise absehbar und doch irgendwie auch wieder interessant. Fazit, ich gebe 3 Sterne, werde bestimmt weitere Bücher des Autoren lesen und hoffen, dass da noch Spannung und Steigerung möglich ist.