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Veröffentlicht am 12.09.2021

Die Sehnsucht nach Freiheit und Glück

Das Leuchten der Freiheit
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Also ich bin ganz überrascht von der Umsetzung dieser Geschichte. Nach der Inhaltsangabe hab ich ein eher heiteres Buch erwartet, aber letztendlich erlebt man die Geschichte beginnend mit einem jungen ...

Also ich bin ganz überrascht von der Umsetzung dieser Geschichte. Nach der Inhaltsangabe hab ich ein eher heiteres Buch erwartet, aber letztendlich erlebt man die Geschichte beginnend mit einem jungen Mädchen, dem wirklich schlimmes widerfährt und den daraus resultierenden Folgen. Ich hätte es gut gefunden, wenn eine Triggerwarnung vorhanden gewesen wäre - denn sowohl das Erlebnis als auch der weitere Verlauf ist nichts für Personen, denen ähnliches geschehen ist oder die nicht gut mit so etwas umgehen können.
Die Autorin hat es dennoch gut umgesetzt - jede einzelne Sekunde mit all ihren Gefühlen, der Dramatik hat sie gut in Szene gesetzt und damit einen Roman geschaffen, der hinter die Kulissen gucken lässt. Die innere Zerrissenheit, gerade wenn auch von den eigenen Eltern keine Unterstützung kommt, sondern man in jungen Jahren schon zu Entscheidungen gezwungen wird, die das gesamte Leben verändern ist wirklich gut und realistisch beschrieben. Die Charaktere sind entsprechend der Erlebnisse super entwickelt - egal ob boshaft, berechnend, oder aber auch liebenswert, freundschaftlich, verständnisvoll.
Man hat wirklich Verständnis für Luises Reaktionen, besonders wenn sie eine Art innere Selbstgespräche führt, diese Ängste, nicht mehr zu wissen, wem sie vertrauen kann und einiges auch gar nicht erzählen zu können, weil ihr doch niemand glaubt.
Ein heiteres Buch darf man hier nicht erwarten, obwohl ich am Schluss sagen muss, dass es dennoch lesenswert ist, um auch mal solche Themen anzusprechen. Schonungslos ehrlich, bewegend, es hat mich oft zu Tränen gerührt, weil man so mitgelitten hat, teilweise aber auch schockiert.
Der Titel passt für mehrere unterschiedliche Bereiche in diesem Roman, wie immer sich diese Freiheit auch zusammensetzt, ebenso wie das Cover selbst.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2021

Tod im Frauenhaus - Abi Logans 4.Fall

Ein Whisky auf den Tod
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Dies ist mittlerweile der 4.Band der unterhaltsamen Ermittlerreihe von Abigail Logan.
Es ist immer so herrlich, wie Abi durch einfache Abläufe unverhofft in so viele Schwierigkeiten gerät, man hat schon ...

Dies ist mittlerweile der 4.Band der unterhaltsamen Ermittlerreihe von Abigail Logan.
Es ist immer so herrlich, wie Abi durch einfache Abläufe unverhofft in so viele Schwierigkeiten gerät, man hat schon fast das Gefühl, sie zieht das Unglück an. Auch ihre engen Freunde Patrick und Grant sehen das ganz genauso. Der Inspektor Michaelson verzweifelt schon, ist er doch seit dem 3.Band in Dauerkontakt zu Abi. Genau diese Kombi ist so lustig, besonders wenn Abis Sarkasmus über ihre eigene Lage immer wieder durchkommt. Ich finde ihre Art jeweils 3 Wörter für jeden Charakter zu finden immer wieder klasse, das passt jedes Mal und ist mittlerweile zu ihrem Markenzeichen geworden. Zusätzlich der trockene Humor, unerwartete Ereignisse und Abis manchmal etwas plumpe Art dem Verbrechen auf die Spur zu kommen bieten auch im 4.Teil wieder gute Unterhaltung.
In jedem Teil erhält der Leser auch wieder einen extra Einblick in ihre Whiskydestillerie mit neuen Ideen und wie die Mitarbeiter und Dorfbewohner dazu beitragen, dass ihre Geschäfte laufen. Zusätzlich die Erlebnisse mit ihrer wachsenden Schafherde, für die sie eine Art Gnadenhof eingerichtet hat heitern die Geschichte zusätzlich auf.
In diesem Teil fehlte mir etwas der Spannungsbogen, die Ermittlung zog sich etwas zu lang und erst am Schluss wurde es ein wenig riskant. Abis ständige Entschuldigungen für ihr forsches und eigenmächtiges Vorgehen waren mir auf Dauer etwas zu oft, denn es erfolgte keine Änderung.
Und einige Details sind bis zum Schluss offen geblieben und haben mich nicht ganz so zufriedengestellt. Vielleicht klärt sich das ja im nächsten Teil mehr auf, aber so ganz rund ist für mich Bd.4 nicht gewesen, besonders was das Privatleben aller bereits bekannten Protagonisten angeht. Es ist zu viel unspektakulär verlaufen.
Ansonsten finde ich den Schreibstil unterhaltsam, ich freue mich auch auf weitere Bände über Abi, denn mittlerweile hat man die Charaktere richtig ins Herz geschlossen.
Der Titel passt super zur Geschichte und das Cover hat schon wie die Vorgängerbände Wiedererkennungswert.
Alles in allem ein etwas schwächerer Teil und dennoch 4 Sterne

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein Bürgermeister zum Verlieben

Man of the Year - Scandal Love
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Nachdem ich schon von "Gut geplant ist halb verliebt" aufgrund der so herrlich lockeren und witzigen Art so begeistert war, muss ich sagen, dass auch hier die Autorin wieder angenehm überrascht hat.
Der ...

Nachdem ich schon von "Gut geplant ist halb verliebt" aufgrund der so herrlich lockeren und witzigen Art so begeistert war, muss ich sagen, dass auch hier die Autorin wieder angenehm überrascht hat.
Der Titel klingt im ersten Moment skandalös, wo es um Machtgehabe und schmutzige Details geht, aber das ist hier nicht der Fall. In Robert erlebt man einen so liebenswerten, sympathischen Bürgermeister, dessen Wunsch es ist, die respektvolle, rücksichtsvolle Art seines Vaters weiterführen zu können und den Menschen in New York nahbar zu sein. Nun steht die Gouverneurswahl bevor und sein Gegner lässt keinen Versuch offen, ihm auf irgendwelche Art zu schaden, was er erfolgreich tut, indem er ihm alles anhängt, was er nur ausgraben kann. In der Hoffnung, über die Tochter des Gouverneurs etwas zu finden, was ihm zum Sieg verhilft, hat er allerdings unterschätzt, was es heißt, jemanden kennenzulernen, der einem alles bedeutet, auf der anderen Seite aber auch, dass die Presse jedes schmutzige Detail ausgräbt, um jemanden zu Fall zu bringen und es gibt genügend, die ihr dabei behilflich sind.
Ich bin so überrascht, wie toll die Protagonisten in Szene gesetzt sind, mit all ihren Fehlern, mit all ihren Wünschen und Hoffnungen, man spürt diese Schmetterlinge im Bauch, aber auch die Verzweiflung, weil es so einfach sein könnte und doch so schwer gemacht wird. Die vielen Entscheidungen, die zu treffen sind, bei denen aber so liebenswerte Freunde beistehen ist für mich eine sehr berührende, lesenswerte Geschichte gewesen, ohne Machoallüren oder die absehbare Handlung.
Wie sich die Geschichte wandelt, wie auch familiäre Bande Einfluss nehmen inklusive der vielen lustigen Einlagen hat mir sehr gefallen. Das Cover hätte mir etwas besser gefallen, wenn das Thema mehr herausgestellt worden wäre, aber der Titel passt, weil es erst in die Irre führt und man erst am Ende versteht, worum es eigentlich geht.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Der persönlichste Fall der LKA Ermittlerin Laura Kern

Der böse Mann: Thriller
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Handlung: Laura Kerns persönlichster Fall, denn sowohl ihre private Beziehung zum Drogenermittler Taylor wird auf eine harte Probe gestellt, aber auch ihre Vergangenheit holt sie auf schockierende Weise ...

Handlung: Laura Kerns persönlichster Fall, denn sowohl ihre private Beziehung zum Drogenermittler Taylor wird auf eine harte Probe gestellt, aber auch ihre Vergangenheit holt sie auf schockierende Weise wieder ein. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und viel zu spät erkennt sie, worum es dem Täter eigentlich geht.
Aufgrund der vielen Verdächtigen entwickelt sich dieser Thriller zum Albtraum, der eine Tatort ist noch gar nicht abgewickelt, schon geht es zum nächsten und die hinterlassenen Botschaften am Tatort ergeben keinen erkennbaren Sinn. Parallel zu den Ermittlungen erhält man Einblick in die Abläufe des Täters, sein Verhalten, seine Gedanken, was einem wirklich Gänsehaut verschafft. Dadurch, dass nicht erkennbar ist, warum und mit welcher Absicht er so vorgeht, macht das ganze noch spannender. Man erkennt lange Zeit keine logische Strategie des Täters, was den Thriller erst richtig raffiniert macht.
Die Beziehung zwischen Laura und Taylor entwickelt sich, diesmal aber mit vielen aufs und abs, was nochmal mehr Abwechslung reinbringt. Sämtliche Charaktere sind so gut umschrieben, dass man denkt, man ermittelt direkt mit und erlebt sogar die letzten Stunden der Opfer hautnah mit. Man spürt die Angst - sowohl vor dem irrationalen Verhalten des Täters als auch dem eigenen Schicksal, besonders berührt hat mich dabei das Erlebnis mit der kleinen Luna, die in meinen Augen das Highlight des Romans ist.
Fazit: Ein Wettlauf mit der Zeit unter emotionaler Anspannung, immer neuen Verdächtigen und einem abscheulichen Täter, der es versteht, seine Spuren zu verwischen, aber für sein Ziel alles riskiert. Die Kombi zwischen Spannung, persönlicher Note der Ermittler und deren Privatleben und dem Fall selber ist so genial und spannend umgesetzt, dass man das Buch bis zum Schluss regelrecht verschlingt. Überraschung am Schluss, doch raffiniert und nicht vorhersehbar entwickelt. Der Titel absolut passend und das Cover mit dem gewohnten Wiedererkennungswert dieser Reihe.
Kleines Manko für mich war allerdings, dass offen blieb, was mit einigen Verdächtigen letztendlich geschehen ist, worauf ich aber doch noch drauf gewartet habe, weil es einfach mit dazugehörte.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Die verschwundenen Mädchen

Die Kräutersammlerin
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Ich liebe es, Bücher aus dem Mittelalter zu lesen, besonders wenn es noch wissenswerte Hintergründe liefert. Sowohl was die Heilkunst zur damaligen Zeit angeht, aber auch die Tätigkeit der Flösser ist ...

Ich liebe es, Bücher aus dem Mittelalter zu lesen, besonders wenn es noch wissenswerte Hintergründe liefert. Sowohl was die Heilkunst zur damaligen Zeit angeht, aber auch die Tätigkeit der Flösser ist interessant geschildert und wurde genau passend in der Geschichte integriert.
Das Cover vermittelt eine düstere Stimmung durch den Dunst über dem Wald und steigert noch mehr die Spannung und Erwartungshaltung.
Die Geschichte spielt im Schwarzwälder Schiltachtal und von Anfang bis Ende wird man wirklich mit verschiedenen spannenden Geschehnissen überrascht. Ein totes Mädchen lässt Fragen aufkommen und während die tapfere, mutige und sympathische Heilerin Johanna versucht, die Zusammenhänge zu finden, wird sie immer mehr in ein Abenteuer hineingezogen, was wirklich überraschende Wendungen nimmt. Besonders wenn Alchemie und Wahnsinn aufeinander treffen, man nicht mehr weiß, wer Freund oder Feind ist, wer dahinter stecken könnte und auch die Einheimischen sich seltsam verhalten.
Die Charaktere sind dafür sehr gut ausgewählt und passend umschrieben und die Handlung ist so spannend geschildert, dass man das Gefühl hat, man kann die Gerüche des Waldes, die Nebel, die Spannung und Eindrücke am eigenen Körper spüren. Und natürlich wurde im Mittelalter nicht zimperlich gehandelt und gewisse Abläufe sind auch nicht immer so angenehm.
Ein besonderes Highlight für mich war das Wolfsmädchen, die einen ganz speziellen Platz in der Geschichte verdient hat, gerade weil die Wölfe die Dramatik noch verstärkt haben und genau das mich am meisten überrascht hat.
Die Handlung des Alchemisten fand ich etwas unverständlich und nicht ganz nachvollziehbar, was den Sternabzug erklärt, aber sonst ist die Erzählung echt spannend und überraschend, teilweise zwar auch etwas düster aber durch etliche schöne niedliche Passagen wieder etwas ausgewogen.

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