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Veröffentlicht am 13.07.2020

tolles Ermittlerduo mit großem Spannungsbogen

Tod hinter der Maske
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Diese Geschichte hat mich sehr gefesselt, denn das Los der Frauen gerade zu dieser Zeit war nicht gerade einfach und arrangierte Ehen an der Tagesordnung.
Zum Glück ist Charlotte von Winterberg eine ...

Diese Geschichte hat mich sehr gefesselt, denn das Los der Frauen gerade zu dieser Zeit war nicht gerade einfach und arrangierte Ehen an der Tagesordnung.
Zum Glück ist Charlotte von Winterberg eine mutige, tapfere Frau, die dank der Hilfe ihres Dienstmädchens und ihrer geliebten Hauslehrerin noch vor ihrer Eheschließung nach London flüchten und bei Roisin/Fleur Fatale, die gefallenen und in Not geratenen Mädchen eine liebevolle und sichere Zufluchtsstätte gab, Unterkunft findet.
Roisin ist ein unglaublich hilfsbereiter, liebenswerter Mensch und hat auch eine Menge erlebt, was sie dazu veranlasst, für andere da zu sein und sie zu beschützen. Charlotte stellt sich zur Verfügung, um den Mord an Sir William bei dem Maskenball in Roisins Haus aufzuklären, an Informationen zu kommen und diese dem attraktiven und auch sehr sympathischen Basil Stockworth zuzuspielen. Aber die Aufklärung gestaltet sich nicht wirklich einfach, denn es gibt so viele, die ein Motiv gehabt hätten und je mehr ans Tageslicht kommt, desto gefährlicher wird es für Charlotte.
Die Geschichte ist wirklich spannend aufgebaut, man hat immer wieder Verdachtsmomente und dann passiert wieder etwas, was alles bisherige verwerfen lässt. Und natürlich ist dieser Mord nicht die einzige Gefahr für Charlotte, denn ihr sitzengelassener Bräutigam ist auch auf der Suche nach ihr.
Dieser Krimi plätschert nicht vor sich hin, immer wieder kommen neue dramatische Szenen dazu und ich hoffe sehr, dass es noch eine Fortsetzung oder eine spannende Ermittlungsreihe für Charlotte und Basil geben wird, denn mir erschien das Ende noch nicht abgeschlossen.
Auch der Spannungsbogen wurde von der Autorin super gehalten, dadurch, dass hier mehrere Standorte und Abläufe geschildert werden, ist die Handlung sehr abwechslungsreich und hebt die Spannung noch mehr. die Eindrücke werden so authentisch geschildert, als wenn man sich selbst an diesen teilweise düsteren Orten wiederfindet. Prunkvolle Salons, ein düsterer Park, dunkle Gassen, rauchgeschwängerte Pubs und etliche Personen selber, die durch ihr Verhalten Misstrauen erregen. Auch die Kombination zwischen Krimi und wachsender Liebesgeschichte ist genau richtig dosiert worden.
Ich würde mich freuen, wenn es noch mehr Fälle der beiden geben würde, mir hat das Debütalbum sehr gefallen und kann es nur empfehlen.
Und auch die Titelwahl und das Cover sorgen genau für die richtige Erwartung und sind ein toller Aufmacher, um das Buch lesen zu wollen -absolut passend für die damalige Zeit.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Die Brücke aus Gras

Ein Blick in deine Augen
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Ein Blick in deine Augen von Nicole Walter ist für mich ein ganz besonders emotionales und zu Herzen gehendes Buch.

Wenn Menschen durch viele Tiefschläge im Leben gebeutelt sind und begonnen haben, Schutzmauern ...

Ein Blick in deine Augen von Nicole Walter ist für mich ein ganz besonders emotionales und zu Herzen gehendes Buch.

Wenn Menschen durch viele Tiefschläge im Leben gebeutelt sind und begonnen haben, Schutzmauern zu ziehen und keine Emotionen mehr zuzulassen, weil sie eh nur schmerzen und nicht weiterführen, aber auch ihre Umwelt immer mehr zu ignorieren anfangen, dann muss ein kleines Wunder geschehen und genau das ist Maria Popp, von allen aufgrund ihrer Ähnlichkeit auch oft Mary Poppins genannt. passiert.
Sie ist Kreditsachbearbeiterin und muss natürlich auch mal negative Nachrichten überbringen, wenn Kredite nicht mehr gedeckt werden und auch keine Verlängerung mehr möglich ist.

Anfangs eher unsympathisch, trocken, kühl, ist es für sie ein Graus, nicht nur vom Schreibtisch aus zu agieren und Entscheidungen zu treffen, sondern mal hinter die Kulissen zu gucken. Gezwungenermaßen gelangt sie aufgrund des schlechten Zustandes und der fehlenden Planvorlage auf den Archehof in Chiemgau.
Eigentlich sträubt sie sich, weil sie nicht bereit ist, für aussichtslose Situationen Mühe und Zeit zu verbrauchen, doch sowohl der liebenswerte Bobby, der mit Down Syndrom auf die Welt gekommen ist, kämpft für sich und seine Träume und Vorstellungen, seine offene und aufrichtige Art, die andere Umgebung, die vielen lustigen Momente mit den Alpakas, und auch die empfindsame, ruhigere Schwester Steph, Paul und Bärbel, die beiden guten Seelen vom Hof, Abubakar und Mariama mit ihren 3 Kindern aus Sierra Leone, die den Hof mit am Laufen halten - alle zusammen bilden eine gemischte, teilweise etwas kuriose Wohneinheit, was einen als Leser aber einfach nur berührt und man sich wünscht, einmal dort zu sein.
Eine völlig neue Welt erwartet Maria, doch leider will sie Gefühle und die abweisende Art des Eigentümers nicht akzeptieren, woraus viele Tränen und auch ein paar Unglücksfälle resultieren.
Was mir einfach so sehr gefallen hat, dass hier mit eigentlich eher traurigen Themen wie dem Verlust eines Menschen, schlimmen Erlebnissen und auch einer Krankheit so behutsam umgegangen und so süss in die Geschichte eingebunden wird, so dass emotional ein wunderschönes Werk entstanden ist, weil man Gefühle einfach nicht abstellen kann. Man muss lernen mit ihnen umzugehen und genau das wird hier in vielen Szenen wunderbar gezeigt. Es müssen dabei nicht immer Tränen fließen, nein auch Traditionen, Geschichten, Träume, Vorstellungskraft und Tiere schaffen es, auf ihre eigene spezielle Art Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Schon alleine das Cover hat für sich gesprochen, es fällt sofort ins Auge, dann liest man noch den Klappentext und denkt, das klingt doch wirklich unterhaltsam und man wird nicht enttäuscht.
Ich hab mir so viele Stellen markiert, die mich sehr berührt haben, die mich zum Nachdenken gebracht haben, worüber man noch gar nicht gedacht hat oder einfach mal eine andere Sicht braucht, um einen kleinen Anschubs zu bekommen. Genau das sind für mich besondere Bücher und ich hab mich wirklich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Die mutige Novizin

Die siebte Schwester
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Tryngen, eine junge Novizin, lernt unter der Infirmaria Maria die Heilkunst im Kloster Weiher in Köln. Dort begegnet sie dem schwerverletzten zukünftigen Erzbischof Engelbert von Berg, der ihre Heilkünste ...

Tryngen, eine junge Novizin, lernt unter der Infirmaria Maria die Heilkunst im Kloster Weiher in Köln. Dort begegnet sie dem schwerverletzten zukünftigen Erzbischof Engelbert von Berg, der ihre Heilkünste auch am Hofe wünscht.
Um den Plänen ihres Vaters zu entgehen, begibt sie sich an den Hof, nichtsahnend, dass sie in eine große Verschwörung gerät, die sie aufgrund eines eigenen Geheimnisses in große Schwierigkeiten bringt.

Dieses Buch spielt eh schon im düsteren Mittelalter, voller merkwürdiger Vorstellungen, Mythen, Vorgehensweisen- sowohl um die Gesundheit als auch diverse kirchliche Abläufe und Auseinandersetzungen zwischen den regierenden Mächten.
Doch die Geschichte selbst ist auch so unglaublich spannend, dunkel, intrigant und unvorstellbar, dass man wirklich teilweise den Kopf schütteln muss, wozu Menschen doch so fähig sind und aus welchen Gründen sie sich so abgründig verhalten.
Gewisse Riten/Geheimbünde, die scheinbar in Klostern so vorherrschten, ist man doch sehr überrascht, man hat eine Gänsehaut, wenn man überlegt, dass Menschen so fest davon überzeugt sind, andererseits hat der Klerus auch oft dafür gesorgt, dass viele über den Glauben im Dunkeln gehalten wurden und waren der Meinung, sie handeln in Gottes Namen.
Interessant für mich ist auf jeden Fall auch das Nachwort, weil dies nicht nur ein erfundener Roman ist, sondern gewisse Personen tatsächlich gelebt haben und in diese Geschichte mit eingebunden wurden. Das machte das Ganze noch authentischer, dunkler, spannender und fesselnder.
Ich hab mich gut unterhalten gefühlt, dies war das erste Buch der bereits erschienen Rhein-Trilogie. Der Schreibstil, der Spannungsbogen, den die Autorin erzeugt hat, die gut dargestellten/geschilderten Charaktere haben mich wirklich gut unterhalten, diese Geschichte wirklich absolut authentisch wirken lassen, und ich werde mit Sicherheit weitere Bücher von Marion Johanning lesen.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Wenn das Gewissen schlägt

Wie Schiffe am Horizont
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Im 2.Teil wird die Geschichte um Haakon erzählt, dem Jüngsten der 3 Noorgaard Brüder erzählt, ein rastloser Mensch, der leider in seinem Überschwang im ersten Teil ein Drama ausgelöst hat und einige Jahre ...

Im 2.Teil wird die Geschichte um Haakon erzählt, dem Jüngsten der 3 Noorgaard Brüder erzählt, ein rastloser Mensch, der leider in seinem Überschwang im ersten Teil ein Drama ausgelöst hat und einige Jahre von zuhause geflüchtet ist, bis die Wogen sich glätten. Doch das Heimweh und das schlechte Gewissen plagt ihn und so kommt er zu einer Zeit nach Hause, die wirklich allerletzte Sekunde ist, denn sein Bruder ist schwer erkrankt und die Farm wird von den niederträchtigen Nachbarn bedroht, die zum Ku-Klux-Clan gehören..
Joanne Bischof schafft es immer wieder, Momente zu zaubern, um die Gefühlswelten und auch den jeweiligen dramatischen, romantischen oder traurigen Moment so lebhaft zu gestalten, so realistisch, dass man sich vollkommen mitgerissen fühlt und sämtliche Achterbahnen der Gefühle erlebt.
Ich habe mit gelitten, mitgefiebert, getrauert, geschnieft und war berührt von einer Geschichte, die von einem zutiefst reumütigen Mann erzählt, der mit sich selbst und dem Leben hadert, der aufgehört hat an Gott und das Gute, an seine Chancen zu denken und zwar auf so zu Herzen gehende Weise, dass es mich sehr bewegt hat. Kein Hollywoodgedusel, alles sofort Vergeben und Vergessen, nein die sanfte Annäherung, die Taten die folgen mussten, um wieder Vertrauen zu fassen und die dramatische Kulisse drum herum verschaffen dieser Geschichte das Nötige Flair und fesseln den Leser.
Verbunden mit Mut machenden und vielen nachdenklich stimmenden Sätzen ist diese Fortsetzung absolut gelungen.
Authentisch, berührend, sanft und ein nicht ganz einfacher Lernprozess über das Vertrauen, Hoffnung auf Vergebung sowohl von der Familie als auch den Willen, Dinge zu ändern, damit man nach vorne schauen kann.
Und das Thema Gebärdensprache zur damaligen Zeit, wie damit umgegangen wurde, wie dies in die Geschichte integriert wurde, hat mich ganz besonders fasziniert, denn es ist mit ganz viel Feingefühl umschrieben worden.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Zukunft ungewiss

Dorthin, wo der Tag anbricht
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Julia Broeder hat ein aufrichtiges, gutes Herz und als angehende Missionsärztin setzt sie sich ein, wo immer es geht und saugt alles auf, was sie für ihre Ausbildung bekommen kann. Doch genau dieses gute ...

Julia Broeder hat ein aufrichtiges, gutes Herz und als angehende Missionsärztin setzt sie sich ein, wo immer es geht und saugt alles auf, was sie für ihre Ausbildung bekommen kann. Doch genau dieses gute Herz wird ihr zum Verhängnis und sie wird vom College verwiesen.
Da sie auf dem Grundbesitz des reichen aber auch sehr exzentrischen Nickolaas Vandermark leben, ist sie nun von seiner Gunst abhängig und sucht umgehend seinen vertretenden Anwalt Ashton Carlyle auf, doch hier stößt sie auf Granit und nun muss sie sich in ihr tragisches Los ergeben, was jetzt so völlig sinnlos geworden ist.
Diese Geschichte hat mich sehr begeistert, weil man hier das aufeinander prallen von unterschiedlichen Welten sehr intensiv mitbekommt. Hoffnungen und Wünsche zerplatzen, obwohl man sich nicht schuldig fühlt, sondern doch nur etwas Gutes tun wollte, man ist auf Gnade angewiesen, aber diese wird einem verwehrt und jetzt steht man da und braucht eine Alternative, die sich in der damaligen Welt gar nicht so einfach auftut. Doch die herrlich frische Variante, Julias Erlebnis ist so genial umschrieben, mit viel Humor, aber auch Dingen, die ans Licht kommen, die auf einmal ganz anders wirken und mich als Leser total überrascht aber auch berührt haben.
Menschen, die nie etwas über Gott hören wollten oder die Hoffnung aufgegeben haben, dass er jemals ein Ohr für sie hätte, erleben auf einmal Situationen, wo ihnen bewusst wird, worin er sich überall zeigt und wie wichtig es ist, aufmerksam zu sein.
Diese Mischung aus einer ausweglosen Situation, teilweise auch traurigen Erlebnissen, hin zu emotionalen und etlichen lustigen Situationen ist sehr gut und unterhaltsam, denn als Leser denkt man sich ja seinen Teil, doch der weitere Verlauf überrascht einen doch immer wieder.
Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und ich muss immer wieder feststellen, mit welch angenehmer, unaufdringlichen Art sie in ihre jeweiligen ganz eigenen Geschichten den Glauben einfließen lässt, worüber man immer wieder nachdenken muss und sich selbst hinterfragt, wie hätte ich wohl reagiert?
Sowohl die Charaktere, als auch Cover und Titel sind gut gewählt, denn am Ende weiß man, warum genau dieser Titel so passend ist.

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