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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2023

So spannend wie nervenaufreibend

Death Call - Er bringt den Tod (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 8)
2

Lange waren meine Nerven nicht stark genug für Chris Carter, jedoch hat sich dies radikal geändert und so lese ich mich durch die Fälle des Profilers Robert Hunter und seinem Partner Carlos Garcia. Der ...

Lange waren meine Nerven nicht stark genug für Chris Carter, jedoch hat sich dies radikal geändert und so lese ich mich durch die Fälle des Profilers Robert Hunter und seinem Partner Carlos Garcia. Der 8. Band hat es wieder in sich, ich war von Anfang an gefesselt…

…aber so wie Tanya Kaitlins Freundin Karen dann doch nicht. Von Karens Telefon erhält Tanya einen Videoanruf, diese ist nicht nur gefesselt, sie ist auch geknebelt. Zunächst denkt Tanya an einen makaberen Scherz, bis sie eines Besseren belehrt wird. Wie kann sie ihrer Freundin helfen? Lediglich zwei Fragen muss sie beantworten, und dafür bleibt ihr wenig Zeit. Die erste – kein Problem. Bei der zweiten Frage sieht das schon anders aus. Und so muss sie das allzu Schreckliche hilflos mit ansehen.

Eine grausame Geschichte, perfekt durchdacht. So, wie man es von Carter gewohnt ist. Hier passt alles zusammen, der Nervenkitzel tut ein Übriges. Der kaltblütige Killer schreckt vor nichts zurück, beim Lesen spürt man direkt seine sadistische Ader. Es geschehen weitere Morde, Hunter und Garcia gehen systematisch vor, sie sind dabei, die Vorgehensweise des Killers zu begreifen.

Einmal angefangen, kann man – kann ich – keinen Carter-Thriller zur Seite legen, auch diesen nicht. Mittlerweile sind es doch schon einige mehr, auch dieser „Death Call…“ hat mich wieder komplett gefesselt. Wer Chris Carter kennt und seine Bücher mag, ist hier bestens bedient.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Fesselnd, nervenaufreibend, hörenswert

Wolfskinder
2

Jakobsleiter. So heißt das Dorf, deren Bewohner mit denen in der nahe gelegenen Stadt nichts zu tun haben wollen. Was auch umgekehrt genauso gilt. Es ist eine düstere Stimmung, die gleich mit den ersten ...

Jakobsleiter. So heißt das Dorf, deren Bewohner mit denen in der nahe gelegenen Stadt nichts zu tun haben wollen. Was auch umgekehrt genauso gilt. Es ist eine düstere Stimmung, die gleich mit den ersten Worten hervorwabert und nicht mehr weichen will.

Mit Smilla reise ich nach Jakobsleiter und zurück in die Nacht, die sie mit ihrer besten Freundin Juli im Freien verbracht hat. Diese Mutprobe wurde schnell zum Albtraum, als Juli weg war und bis heute nicht mehr aufgetaucht ist. Noch immer hofft Smilla, sie zu finden. Was ist damals geschehen? Keiner weiß es, keiner sagt etwas. Diejenigen, die da oben wohnen, schotten sich ab, nicht alle Kinder schicken sie in die Schule - Jakob geht trotz aller Widerstände. Auch er weiß nicht, was mit seiner Freundin Rebekka geschah. Ohne Vorankündigung war sie plötzlich verschwunden. Und doch ist Jakob mir am nächsten, ganz anders die kleine Edith. Sie ist ein Kind der Natur, trotz ihrer Wildheit merkt man ihr an, dass sie auch ohne zu sprechen ihre Umgebung genauestens wahrnimmt.

Es muss nicht immer etwas Schlechtes dahinterstecken, wenn sich eine Gemeinschaft dazu entscheidet, der Zivilisation ade zu sagen, um den Lebensstil der Vorfahren anzunehmen. Es gibt sie, diese naturverbundenen Aussteigertypen. Jedoch kommen mir die Bewohner von Jakobsleiter nicht so vor und ich frage mich, warum isolieren sie sich, warum verschließen sie sich dermaßen, warum gewähren sie Fremden keinen Zutritt. Keinem der Männer da oben möchte ich begegnen.

„Die Wolfskinder“ werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, das Hörbuch lebt von den Erzählern. Es sind namhafte Sprecher, die über 12 Stunden und 51 Minuten exzellent und unheimlich fesselnd versuchen, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Wobei „unheimlich“ durchaus wörtlich zu nehmen ist. Allen voran Christiane Marx, die Smilla ihre Stimme leiht, zusammen mit ihren Kollegen und Kolleginnen entführen sie ihre Hörer in diese Bergregion, in tiefste menschliche Abgründe.

„Die Männer sind auf den Berg gekommen, um alles kaputt zu machen, was bislang meine Welt war. Doch sie haben die falschen Waffen mitgenommen... Es braucht nur die Wahrheit.“ Dies sind Jakobs Gedanken und diese Wahrheit ist so bitter, so undenkbar und doch letztendlich nachvollziehbar. Es war ein zwar nervenaufreibendes Hören, die Geschichte dahinter hat mich aber derart gefesselt, dass ich gar nicht mehr loslassen wollte. Ein Thriller, der es verdient, als solcher betitelt zu werden.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Spannung pur!

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
2

Ein Auffahrunfall im Kreisverkehr hat ungeahnte Folgen. Jemand beobachtet, wie der Fahrer eines Kleinlasters flüchtet. Später stellt sich dann heraus, dass auf der Ladefläche dieses Lasters eine fast ...

Ein Auffahrunfall im Kreisverkehr hat ungeahnte Folgen. Jemand beobachtet, wie der Fahrer eines Kleinlasters flüchtet. Später stellt sich dann heraus, dass auf der Ladefläche dieses Lasters eine fast unbekleidete Tote liegt. Unübersehbar ist die Privatadresse des Bundeskanzlers auf ihrem Körper eingeritzt. Warum? Was hat dieser Schriftzug zu bedeuten?

Artur Mayer wird auf den Fall angesetzt, an seiner Seite die junge Nele Tschaikowski. Zwei ganz und gar gegensätzliche Typen, die sich trotz aller Differenzen gut ergänzen. Sie sind die Ermittler der neuen Thriller-Reihe von Marc Raabe, der Auftakt hierzu ist gelungen. Die zwei haben Biss, sie sind für mich ein Dream-Team. Artur, Art genannt, ist ein bärbeißiger Charakter, mit dem nicht jeder kann, was ihm aber auch herzlich egal ist. Nele gibt ihm Kontra, sie weiß mit ihm umzugehen. Beide haben mich mit ihrem herben Charme eingefangen, ihre Dialoge sind ein Genuss. Und sie lassen nicht locker, ihr Spürsinn spricht für sie. Auch die neuen Medien spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle, es tauchen Bilder im Netz auf, Fake-News mit all ihren negativen Folgen kennen wir alle.

Alles beginnt gut zwanzig Jahre zuvor. Eine eingeschworene Gruppe Jugendlicher taucht zwischendurch immer wieder auf, die Halbwüchsigen scheinen eine Verbindung zu dem Geschehen im Heute zu haben. Auch wenn beide Zeitebenen für sich stehen, so wird doch sichtbar, dass die Personen von Gestern und die im Heute miteinander zu tun haben. Und sie nähern sich an, die beiden Erzählstränge sind jeder für sich spannend, die Zusammenhänge zunehmend klarer erkennbar. Wenngleich die Richtung sich ändert, meine Vermutungen sich nicht bestätigen, so bin ich doch mit dem Ende sehr zufrieden. Lange sieht es ganz anders aus, die Wendung hat es nochmal in sich. Gut so!

„Der Morgen“ ist ein Thriller, dem ich mich nicht entziehen konnte, es auch gar nicht wollte. Die knapp 600 Seiten waren Spannung pur von der ersten bis zur letzen Seite. Ein Leckerbissen für jeden Thriller-Fan.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Lesenswerte Fortsetzung der Achenthal-Saga

Helden der Stille
1

Band 2 der Achenthal-Saga ist ausgelesen und nur zu gerne hätte ich weiterlesen wollen, denn Elises Schicksal liegt mir schon sehr am Herzen. Sie ist eine junge, eine mutige, eine tapfere Frau, die immer ...

Band 2 der Achenthal-Saga ist ausgelesen und nur zu gerne hätte ich weiterlesen wollen, denn Elises Schicksal liegt mir schon sehr am Herzen. Sie ist eine junge, eine mutige, eine tapfere Frau, die immer für andere da ist.

Konrad von Radenau, Elises große Liebe, gibt mehr von sich preis, sein Leben war wahrlich nicht leicht. Nun endlich sind so etliche Missverständnisse ausgeräumt, der Weg für sie beide wäre geebnet und doch wendet sich Elise pflichtbewusst Fletcher Cunningham zu. Er umwirbt sie, seinen Heiratsantrag nimmt sie an, auch und vor allem, um den Fortbestand von Gut Achenthal
und damit auch die Zukunft der Arbeiter zu sichern.
Den ersten Teil „Zwischen den Welten“ habe ich vorgezogen und konnte nahtlos und sehr komfortabel in „Die Helden der Stille“ übergleiten. Elise lebt von nun an in London, in Fletchers Heimat. Die Hochzeitsreise steht an und natürlich will der reiche Fabrikantensohn nicht einfach nach Italien reisen, auch wenn das Land hierfür gerade in Mode ist. Er will über den großen Teich, man ist schließlich wer. Und dass er „der Sohn von“ ist, zeigt er reichlich.

Schon während der Überfahrt wird das Menschenverachtende mehr als deutlich. Es geht um Sklaven, um deren Stellenwert in gewissen Kreisen und auch später dann, als sie etliche Tage auf einer Baumwollplantage verbringen, muss Elise mit Entsetzen feststellen, dass die hier gehalten Sklaven sehr schlecht behandelt werden. Sie sind lediglich Besitz, sind eher Sache denn Mensch, der Eigentümer kann mit ihnen machen, was er will. Der Sklavenhandel mit all seinem Schrecken verdeutlicht aufs Anschaulichste, wie inhuman, ja zynisch auf sie herabgeschaut wurde.

Nur zu gerne bin ich Elise gefolgt. Bald schon ist Fletcher ihrer überdrüssig, er kauft sich noch in den USA eine junge Sklavin, nimmt die „nur-zum-Vergnügen-Salvinia“ mit nach London. Wie lange wohl wird es dauern, bis auch sie ihn langweilt? Fletcher hat Elise und ihre gerade geborene Tochter Leah in der Sommerresidenz der Familie untergebracht, sie regelrecht entsorgt. So zuckersüß wie er zu Zeiten der Brautwerbung war, so zeigt er nun schon lange sein wahres Ich. Ein rücksichtsloser Nichtsnutz, ein Rohling sondersgleichen. Ja, er war mein Feindbild, Elise dagegen habe ich mehr und mehr bewundert ob ihrer Großmut, ihrer zupackenden Art. Sie weiß um die Belange der Anderen, sie kümmert sich um diejenigen, denen das Leben nicht gerade wohlgesonnen ist. Auch wenn sie selber so manches hinnehmen muss, bleibt sie stark und verbiegen lässt sie sich schon gar nicht.

Izabelle Jardin hat mich mit ihrem so eindringlichen und unterhaltsamen Schreibstil sofort mitgenommen. Das Schicksal der Weber und deren Familien auf Achenthal schildert sie gut nachvollziehbar, genau so auch das Leben derer, die sich jeden Luxus leisen können – von denjenigen, die verantwortungsbewusst damit umgehend und auch von den anderen, den eher Selbstgefälligen. All die Charaktere sind authentisch dargestellt, sie schildert die so unterschiedlichen Lebensweisen überzeugend. Ich war nicht nur dabei, hab von ihnen allen gelesen, ich war gefühlt mittendrin und freue mich auf den finalen dritten Band.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Sommerliche Wohlfühl-Romanze

Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)
2

Mariellas Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sie von ihrem Erbe erfährt. Ihre italienische Nonna ist gestorben, sie erbt ihr Haus mitsamt dem gut geführten Spezialitätengeschäft in der Toskana. ...

Mariellas Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sie von ihrem Erbe erfährt. Ihre italienische Nonna ist gestorben, sie erbt ihr Haus mitsamt dem gut geführten Spezialitätengeschäft in der Toskana. Aber will sie hier bleiben? Gerade hat sie sich von ihrem sizilianischen Ehemann getrennt und nun das. Italien will sie anscheinend nicht loslassen. Aber alles erst mal in Augenschein nehmen, das will Mariella schon und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Bald findet sie Nonnas Tagebuch. Mariella bekommt ein Gespür für ihre unbekannte Oma, denn die Familienverhältnisse standen nicht zum Besten, war doch ihre Nonna eine Persona non grata. Und dann ist auch noch Celio, der Koch – charmant, undurchschaubar und so temperamentvoll, wie es ein Italiener nur sein kann. Die Komplikationen nehmen zu, auch mischt ihre allzu aufgesetzt nette Widersacherin Rosa, eine eher hinterhältige Nachbarin, kräftig mit.

Als absoluter Italien-Fan habe ich mich sofort verliebt in diese „Sommernächte im Bistro Romantico“. Die Atmosphäre, der südländische Flair und dazu die (Liebes)Geschichte laden ein, sich zurückzulehnen und zu genießen.

Hanna Holmgren hat mich bestens unterhalten. Kompliziert und ein wenig verrückt waren sie alle, so wie es eben zugeht im Leben. Dazu die wunderschöne Toskana, der zauberhafte Ort und die italienischen Köstlichkeiten, gewürzt mit viel Amore – eine rundum gelungene Sommer- Sonne- Wohlfühl-Romanze. Alles abgerundet mit Rezepten, die unbedingt nachgekocht und –gebacken werden wollen. Ich wünsche guten Appetit.

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