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Veröffentlicht am 28.07.2021

Virtuos erzählte Träume von einer besseren Welt

Revolution der Träume
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Mit „Revolution der Träume“ hat Andreas Izquierdo einen überragenden zweiten Band der „Wege-der-Zeit-Reihe“ vorgelegt.

An diesem 9. November 1918 hat das Volk genug von Krieg, Hunger und Schmerz – ...

Mit „Revolution der Träume“ hat Andreas Izquierdo einen überragenden zweiten Band der „Wege-der-Zeit-Reihe“ vorgelegt.

An diesem 9. November 1918 hat das Volk genug von Krieg, Hunger und Schmerz – der Kaiser wird gestürzt - es ist Revolution! „Der Kaiser hat abgedankt! Der Kronprinz verzichtet auf den Thron! Ebert zum Reichskanzler ernannt!“ Mittendrin Isi, die unwiderstehliche Jagdgöttin, die rebellische, hinreißende Hochstaplerin und Revolutionärin. In ihrem zerschlissenen Mantel ist sie doch schön wie eine Königin, sie ist furchtlos, liebt dramatische Auftritte. Kämpft mit dem Spartakusbund für eine gerechtere Welt. Carl, gerade angekommen in Berlin, hofft, seine Freunde zu finden. In den ganzen Wirren trifft er auf Isi und gemeinsam wollen sie noch Artur, den Dritten in ihrem Bunde, aufspüren.

Viele sind verhungert in dieser Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und hungern noch. Von den Goldenen Zwanziger Jahren ist nichts zu spüren, zumindest nicht von denen, die eh nichts haben. Der (Geld)Adel lebt gut, hier kann man sich alles und alle kaufen. Es ist eine Zeit der Unsicherheit, in der die drei so unterschiedlichen Freunde ihren Platz suchen. Carl als begeisterter Fotograf trifft die Großen des Filmgeschäfts, wohingegen Artur mehr mit den Unterweltgrößen auf Du und Du ist. Alle drei zusammen sind sie unschlagbar.

Da war ein Könner am Werk, ein Virtuose der Worte. Einer, der seinen Lesern Geschichte in Geschichten gekonnt serviert, der aus den einzelnen Episoden ein homogenes Ganzes zaubert. Seine drei Hauptdarsteller haben sehr wohl Ecken und Kanten, wobei Carl mir am nächsten war. Trotz des ernsten Hintergrundes waren diese 500 Seiten schnell gelesen, ich musste einfach weiter, wollte wissen, wohin das Schicksal die mir bald vertrauten Charaktere führt.

Andreas Izquierdo verwebt die historischen Fakten versiert mit seiner sehr glaubhaften, gut nachvollziehbaren fiktiven Story, die uns Carl aus seiner Sicht erzählt. Seine Figuren sind gewitzt, vorlaut, zuweilen ganz schön dreist, ja schillernd, aber auch sehr ehrlich und redlich, andere nehmen es mit der Wahrheit nicht so genau, sind Schlitzohren.

Isi, Carl und Artur – alle drei waren mir fremd und jetzt ist es, als ob ich alte Bekannte, ja sehr gute Freunde, die mir ans Herz gewachsen sind, verlassen muss. Ein Buch, dem ich noch lange nachspüren werde. „Schatten der Welt“, den ersten Band, werde ich ganz schnell nachlesen – es muss einfach sein und dem Dritten fiebere ich jetzt schon entgegen.

Ein kurzweiliges Lesevergnügen, meisterhaft in Szene gesetzt, das jeder lesen sollte, der gute Geschichten sucht.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Wo ist der Fehler im System?

Systemfehler
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Innerhalb kürzester Zeit herrscht europaweit Chaos – großflächig bricht das Internet zusammen und damit sämtliche Infrastruktur. Nichts geht mehr, egal auf welchem Gebiet. Krankenhäuser können ihre Patienten ...

Innerhalb kürzester Zeit herrscht europaweit Chaos – großflächig bricht das Internet zusammen und damit sämtliche Infrastruktur. Nichts geht mehr, egal auf welchem Gebiet. Krankenhäuser können ihre Patienten nicht mehr versorgen, sämtliche Verkehrswege zu Lande oder in der Luft sind gekappt, Geschäfte müssen dichtmachen, da nichts mehr geliefert wird. Kurzum: Es herrscht Panik, ein Worst-Case-Szenario, der schlimmste anzunehmende Fall ist eingetreten. Nelson Carius vom BND ist dem IT-Experten Daniel Faber auf der Spur. Während dieser versucht, seine Unschuld zu beweisen, überschlagen sich die Ereignisse.

„Um die Zivilisation in die Knie zu zwingen, braucht es keine Bomben, keine Raketen… Auf seinen Befehl hin wird sein Geschöpf Chaos, Tod und Zerstörung auslösen.“

Ein Systemfehler, der zwar utopisch anmutet, aber durchaus erschreckende Realität werden könnte. Tagtäglich werden neue Angriffe der Hackerszene bekannt. Ganze Firmen werden lahmgelegt, sie sind erpressbar genau so wie die einzelnen Staaten. Der Autor legt den Finger in eine offene Wunde, die nie mehr geschlossen werden kann. Alles ist mit allem vernetzt und nicht nur monetäre Forderungen sind denkbar. Verschwörungstheorien sind allgegenwärtig und es gibt genug Mitläufer, die ihren Kopf nicht zum Denken gebrauchen können oder wollen, die empfänglich sind für alle noch so hirnrissigen Behauptungen.

Ein Schritt zurück ist nicht mehr denkbar, ja die Welt offline würde nicht mehr funktionieren. Viel zu abhängig haben wir uns gemacht, in hochsensible Bereiche könnte sich jeder mit dem erforderlichen Wissen Zutritt verschaffen und mit der nötigen kriminellen Energie sehr viel Schaden anrichten.

Die einzelnen Charaktere sind gut gezeichnet, sie stehen mitten im Leben, haben ihre Ecken und Kanten. Diesen „Systemfehler“ wollte ich anlesen und habe es nicht mehr geschafft, das Buch zur Seite zu legen. Von Anfang an war ich dabei, zunächst wollte ich wissen, was es denn mit Daniel Faber und seinem Sohn Ben auf sich hat, um dann mit Nelson Carius und seiner - wie es den Anschein hatte - hochnäsigen Kollegin immer tiefer zu graben, den Fehler im System zu suchen.

Ein hochaktuelles, zudem sehr brisantes Thema, das uns bestimmt noch viel beschäftigen wird. Zum Schluss veranschaulicht der Autor das digitale Leben des modernen Menschen, die Chancen und die Gefahren. Die Cyberangriffe auf das Internet und auf kritische Infrastrukturen haben extrem zugenommen, der „Global Risks Report“ nennt diese als eines der Top-5-Risiken. Schöne neue Welt des Internets!

Mit „Systemfehler“ hat Wolf Harlander ein aktuelles, hochexplosives Thema in einen gut lesbaren Thriller verpackt.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Eindringliches Leseerlebnis

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
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Die gleiche Sehnsucht nach einem Zuhause treibt C Pam Zhang um wie ihre Figuren Lucy und Sam in ihrem Debüt „Wie viel von diesen Hügeln ist Gold“ - die Sehnsucht chinesischer Einwanderer, in den USA anzukommen, ...

Die gleiche Sehnsucht nach einem Zuhause treibt C Pam Zhang um wie ihre Figuren Lucy und Sam in ihrem Debüt „Wie viel von diesen Hügeln ist Gold“ - die Sehnsucht chinesischer Einwanderer, in den USA anzukommen, dazuzugehören. Das erfahre ich, bevor ich mich auf dieses Buch einlasse.

Mit Sam und Lucy bin ich unterwegs in diesen Hügeln, die all jene anziehen, die hier schürfen, Gold finden wollen. Ihre Mutter ist schon lange nicht mehr da, Ba, ihr Vater, erst kürzlich verstorben. Und nun machen sich die Geschwister auf, ihn traditionell zu begraben. Dazu bedarf es zweier Silberdollars, auf seine Augen gelegt, um diese für immer geschlossen zu halten. Plötzlich sind sie auf sich gestellt, zwei Kinder in den Hügeln, die im eigentlichen Sinne nicht ihre Heimat sind. Chinesische Einwanderer waren ihre Vorfahren, genaueres wird erst spät sichtbar.

In vier ganz unterschiedlichen Teilen und Zeiten gibt die Autorin von Sam und Lucy Bruchstücke ihres Daseins preis. Sie sind gekommen, um Gold zu finden, aber nur wenigen wird es gelingen, als Goldmänner die schuftende Mehrheit für sich arbeiten zu lassen. Die Einwanderer, die People of Color werden nie eigenes Land besitzen, dafür sorgen die Gesetze. Es waren harte Zeiten für die Immigranten, die Andersartigen. Die Sitten waren genauso rau wie die Gegend und die Ausbeutung der Landschaft, egal mit welch brachialen Mitteln, unwiederbringlich wurden ganze Landstriche zerstört. Diese Welt, der Wilde Westen damals, war sehr stark geprägt von den vermeintlich überlegenen Weißen.

Wie oft sie das wohl schon gehört haben "dieses Mal bleiben wir wirklich". Ba ist derjenige, den es immer weiter treibt. Er ist Goldgräber, glaubt an den großen Goldfund eines Tages und bis dahin schuftet er im Kohlebergwerk. Ein unstetes Leben führt diese Familie, Sam und Lucy kennen es nicht anders, führen dies auf sich gestellt genau so weiter. Während Sam schon immer der forsche, burschikose Typ war, Ba nacheifert, kommt Lucy eher nach Ma. In den Rollenklischees sind wir immer noch verhaftet, der Gendergedanke drängt sich auf. Zwei ganz unterschiedliche Charaktere auf der Suche nach sich selbst. Themen wie die eigene Identität in all seiner Vielfalt, die Zerstörung unserer Umwelt und der einhergehende Klimawandel, Verlust und Trauer sind eingebettet in die Vita der Geschwister. Wir haben nur dieses eine Leben, nur diese eine Welt. Aber wir achten sie nicht, treiben Raubbau.

C Pam Zhang ergänzt, das jemand wie sie in ihren gelesenen Büchern nie vorkam. In Peking geboren kam sie mit vier Jahren in die USA und war dort fremd, war die Immigrantin. Sehr lebensklug, sehr poetisch erzählt, passen viele dieser beschriebenen Probleme auch in unser Hier und Heute. Es hat sich nicht viel verändert, es wird sich nichts ändern. Der anspruchsvolle Schreibstil weist eindrücklich und eindringlich auf all diese Problematik hin, die bildhafte Sprache schildert explizit die raue Wirklichkeit, aber auch an der landschaftlichen Schönheit lässt die Autorin ihre Leser teilhaben.

Ein sehr eindringliches Buch, das zum Nachdenken anregt. Nicht nur in diesen Hügeln, in denen Gold vermutet wird, findet so oder so ähnlich das Leben, die Gier nach Reichtum statt. Leben und Tod, Rassismus und Migration in seiner Vielfalt sind einige der Themen, welche die Autorin eingeflochten in das Schicksal von Sam und Lucy ihren Lesern näherbringt. Ein gelungenes Debüt, das noch lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Spannender Serienauftakt

Die Verlorenen
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Eine neue atemberaubende Thrillerreihe von Bestsellerautor Simon Beckett gibt mit „Die Verlorenen“ ihr Debüt. Als besonderen Leckerbissen hörte ich vom Argon-Verlag das Hörbuch, authentisch eingesprochen ...

Eine neue atemberaubende Thrillerreihe von Bestsellerautor Simon Beckett gibt mit „Die Verlorenen“ ihr Debüt. Als besonderen Leckerbissen hörte ich vom Argon-Verlag das Hörbuch, authentisch eingesprochen von Johannes Steck.

Thriller sind meine Leidenschaft, bis jetzt allerdings vorwiegend lesend. Johannes Steck ist es mit seiner Stimme, seinem facettenreichen Vortrag gelungen, mich direkt ins zwielichtige London zu verfrachten. Jedem einzelnen der Charaktere gibt er Profil und Persönlichkeit, mit geschlossenen Augen lauschte ich dem Geschehen, konnte alle Figuren gut zuordnen. Die kurzen, aber sehr prägnanten Pausen zwischen den Kapiteln runden den Hörgenuss präzise ab, ohne den Hörfluß zu beeinträchtigen. Steck schafft eine Lebendigkeit, vermittelt temperamentvolle Typen genauso wie Gehässigkeiten und daneben auch sehr viel Angst, ja Todesangst zuweilen. Nach diesem für mich so intensiven Hörerlebnis bin ich immer mehr der Überzeugung, dass ein Hörbuch, gut eingelesen, ein Leckerbissen der Extraklasse ist. Gerne und immer wieder mehr davon.

„Jonah, ich brauche deine Hilfe, du bist der Einzige, dem ich vertrauen kann“. So fleht Gavin, sein ehemals guter Freund, ihn an. Zu dem alten Lagerhaus am Slaughter Quay soll er kommen - und Jonah kommt. Auch wenn er sich nicht vorstellen kann, warum Gavin ausgerechnet ihn anruft, denn ihre Freundschaft endete vor zehn Jahren abrupt, als Jonahs Sohn Theo spurlos verschwand und so einiges geschah, das bis heute nachhallt.

Ich bin begeistert und das gleich zweifach. Zum einen wegen des schon erwähnten brillanten Vortrages von Johannes Steck und zum anderen ist es Simon Beckett gelungen, mich für „Die Verlorenen“ und Jonah Colley, Mitglied eines bewaffneten Eliteteams der Metropolitan Police in London, zu entflammen. Wie von Beckett gewohnt geht es auch hier gleich richtig zur Sache. Neben dem noch immer rätselhaften Verschwinden Theos, das zwischendurch immer wieder anklingt, erwartet Jonah in dem verlassenen Lagerhaus Grauenhaftes. Was es mit den in Plastikfolie eingewickelten Toten auf sich hat, ist ein spannendes Szenario mit unvermuteten, rasanten Wendungen. Jonah stößt vermehrt auf Unverständnis und Hindernisse, auch in den eigenen Reihen. Er kämpft an allen Fronten, muss seine Glaubwürdigkeit immer wieder beweisen.

Wie von Beckett nicht anders zu erwarten, hat er mit Jonah Colley einen komplexen, facettenreichen Charakter mit genug Potential erschaffen. Der Start in die neue Reihe ist gelungen, alle Aspekte eines hochspannenden Thrillers sind da, um Band zwei werde ich nicht herumkommen, möchte es aber auch nicht. Und – da ich Johannes Steck sehr gerne zugehört habe – werde ich Jonahs nächsten Einsatz hörend genießen. Kurz und prägnant: Ein Hörgenuss vom Feinsten, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Ich bin begeistert von der Geschichte, vom Hörbuch

Stay away from Gretchen (Die Gretchen-Reihe 1)
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Zwei /drei Hörbücher hatte ich bis jetzt gehört und danach beschlossen, doch beim gedruckten Wort zu bleiben. Dann aber ist mir „Stay Away from Gretchen“ in Hörform begegnet und es war ein so eindringlicher ...

Zwei /drei Hörbücher hatte ich bis jetzt gehört und danach beschlossen, doch beim gedruckten Wort zu bleiben. Dann aber ist mir „Stay Away from Gretchen“ in Hörform begegnet und es war ein so eindringlicher Hörgenuss, dass ich mein Urteil bezüglich dieses Formates revidiere. Diese so wundervolle Geschichte hat durch die ausdrucksstarke Stimme der Synchronsprecherin Vera Teltz ganz enorm gepunktet. Zum einen war es die sehr berührende, emotionale Geschichte Gretchens und zum anderen das so gekonnte Vortragen. All die Stimmungsschwankungen der einzelnen Charaktere konnte ich gut heraushören. Die Sprecherin hat jedem Einzelnen ein Gesicht gegeben, ich konnte mich zurücklehnen und genießen, mich mit ihnen freuen, ob ihres Schicksals traurig und verzweifelt sein. Vera Teltz, ihre Stimme, werde ich mir merken, ich werde sie bestimmt wieder hören.

„Geschichte, so bitter sie auch sein mag, ist Realität, die täglich in unserer Gegenwart und in unserer Zukunft fortwirkt.“ Willy Brandt in einer Rede in Jerusalem am 7. Juni 1973. So beginnt Gretchens Lebensgeschichte und in diesem Satz verbirgt sich ganz viel Wahrheit.

Heute: Greta ist topfit, so denkt sie sich und will nur schnell was besorgen. Mit ihrem Auto fährt sie immer weiter, sie ist auf der Autobahn, verpasst die Ausfahrt, bis sie irgendwo im ihr unbekannten Nirgendwo stehen bleibt, im Krankenhaus landet. Der bekannte Nachrichtenmoderator Tom Monderath wird angerufen, er holt seine 84jährige Mutter zurück, muss sich eingestehen, dass er ihre weiter fortschreitende Demenz nicht länger ignorieren kann. Er wird sich zwangsläufig um sie kümmern müssen. So beginnt er nachzuforschen, findet in Gretas Sachen ein Foto von einem ihm unbekannten dunkelhäutigen Mädchen.

Gestern: Gretas Familie muss weg aus Ostpreußen, in Heidelberg finden sie eine neue Heimat und die blutjunge Greta – Gretchen genannt – erlebt während des Zweiten Weltkrieges und der US-Besatzung ihre große Liebe, aber auch die bitterste Enttäuschung, die sie fast nicht verkraften kann.

Vertreibung und Flucht, der auch hierzulande verbliebene Rassenhass mit all seinen Folgen werden hier thematisiert, genau so Adoption und die Suche nach den eigenen Wurzeln. Heute ist unvorstellbar, was im Nachkriegsdeutschland alles möglich war. Ein Frauenschicksal, das für viele andere steht. Gegen die starren Vorschriften der aus jetziger Sicht verstaubten Behörden kam man nicht an, im Gegenteil. So manches menschliche Drama war amtlich gewollt.

Die Autorin erzählt ausdrucksstark in zwei Zeitebenen, die gut ineinandergreifen. Tom in seinem durchgestylten Leben in der Gegenwart gräbt immer tiefer in der verborgenen, verschwiegenen Vergangenheit seiner Mutter.

„Stay Away from Gretchen“ hat mich in seiner Gänze umgarnt, bewegt, begeistert. Ein Stück Zeitgeschichte, mitreißend geschrieben von Susanne Abel, von Vera Teltz wundervoll vorgetragen. Gerne empfehle ich diesen Leckerbissen.

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