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Veröffentlicht am 15.09.2016

Diese Praline schmeckte nicht

Die letzte Praline
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Der vorliegende kulinarische Krimi aus der Feder von Carsten Sebastian Henn ist der 3. Band einer Reihe und kam als Rezensionsexemplar von Piper ins Haus.

Der Autor wird als „König des kulinarischen Kriminalromanes“ ...

Der vorliegende kulinarische Krimi aus der Feder von Carsten Sebastian Henn ist der 3. Band einer Reihe und kam als Rezensionsexemplar von Piper ins Haus.

Der Autor wird als „König des kulinarischen Kriminalromanes“ betitelt, die Presse lobt seine Bücher in den höchsten Tönen. Eine Tatsache, die mich eigentlich eher abschreckt. Doch der Klappentext und das appetitlich aussehende Cover hat mich hier doch eher zum Zugreifen und Lesen gebracht.

Wird der Autor den Vorschuss-Lorbeeren gerecht? Ist er wirklich ein „König“ auf dem Gebiet des kulinarischen Krimis?

Er wird es, meiner Meinung nach, nur teilweise. Fangen wir beim Lob an …

Faszinierend fand ich, wie viel Hintergrundwissen zum Thema Schokolade; deren Herstellung und Verarbeitung; der Autor in die Geschichte einstreut, ohne jedoch belehrend oder schulmeisterlich zu wirken. Auch die Beschreibungen der Orte in Belgien – untere anderem Brügge und Knokke-Heist – sind sehr stimmungsvoll und detailliert. Ich selbst war schon mehrfach in Brügge und hab mich bei den Beschreibungen gleich an die wundervolle Stadt zurückerinnert.

Gerade bei dem Hintergrundwissen zum Thema Schokolade merkt man, dass Herr Henn auch Restaurantkritiker ist und sich mit dem Thema beschäftigt hat.

Diese Beschreibungen waren für mich das Highlight der Geschichte.

Die Story an sich; die Weltmeisterschaft der Chocolatiers und die dort passierenden Morde; konnten mich nicht wirklich fesseln. Sie war überzogen, wechselte zwischen langweiligen Phasen und überstürzten Handlungen ab.

Die Protagonisten sind, meines Erachtens, zu überspitzt gezeichnet. Professor Dr. Dr. Adelbert Bietigheim ging mit mir seiner arroganten und von sich selbst überzeugten Art schon nach wenigen Seiten gehörig auf die Nerven. Sympathiepunkte konnte diese Figur bei mir bei weiten nicht sammeln. Pit, selbsternannter „Bodyguard“ des Professors und ehemaliger Taxifahrer erfüllt so ziemlich jedes Klischee eines Rockers.

Aber auch die anderen Figuren konnten bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, so dass die Geschichte mehr oder weniger an mir vorbei rauschte.

Ein bisschen versöhnt wurde ich dann am Ende der Geschichte — gab es doch im Anhang ein ausführliches Glossar zum Thema Schokolade und ein paar wunderbare Rezepte.

Ob ich noch einmal einen Krimi aus der Feder des Autors mit dem Herrn Professor Dr. Dr. Bietigheim lesen würde, weiß ich noch nicht. Obwohl mit der 4. Teil – der sich mit Whisky beschäftigt – schon sehr interessieren würde.

Abschließen möchte ich meine Rezension mit drei Zitaten aus dem Buch, die mir sehr gut gefallen haben:

»… Dabei wusste doch jeder: Je größer die Pfeffermühle, desto schlechter der Koch« (S. 64)

»Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen … erst hast Du Spaß, dann wirst Du dick« (S. 70)

»… Ich geh jetzt was Essen. Fritten, keine Schokolade. Schokolade ist nur was für Komiker.« (S. 75)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ausbaufähig

Neue Meister, alte Sünden
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Diese Rezension habe ich beim “Weihnachtsputz” auf meinem Rechner gefunden. Im März geschrieben, aber dann irgendwie in der Versenkung verschwunden musste sie lange warten, um ans Tageslicht zu kommen. ...

Diese Rezension habe ich beim “Weihnachtsputz” auf meinem Rechner gefunden. Im März geschrieben, aber dann irgendwie in der Versenkung verschwunden musste sie lange warten, um ans Tageslicht zu kommen. Nun aber:

Der Anfang März erschienene Dresden-Krimi aus der Feder von Christine Sylvester ist der Auftakt-Band zu einer neuen Serie rund um den dänischen Taxifahrer Kökkenmöddinger.

Das Cover mit der Skyline von Dresden, mit dem tollen Blick auf die Dresdner Frauenkirche, ist ein Blickfang und lädt direkt ein, zuzugreifen. Hier kann man dem Verlag zu der gelungenen Auswahl nur gratulieren.

Ein Dresden-Krimi zu lesen hat für mich immer etwas ganz besonderes. Immerhin in Dresden meine Heimatstadt, ich kenn mich hier aus und daher fällt es mir sehr leicht, Kökkenmöddinger auf seinen Fahrten durch die Stadt zu begleiten.

Mit dem Dänen Kökkenmöddinger hat Christine Sylvester nach ihrer ersten Serienfigur Lale Petersen wieder einen sehr stimmigen Charakter geschaffen. Ein richtiger Mensch, mit allen seinen Fehlern und Schwächen und nicht so einen Superhelden wie sie oft in Krimis vorkommen. Man kann sich gut in den Charakter hineinversetzen, er wirkt echt und nicht gekünstelt.

Noch einen Tick besser gefällt mir Jelena. Die Mitbewohnerin von Kökkenmöddinger und Radiomoderatorin weiß eigentlich ganz genau was sie will – oder weiß sie es doch nicht? Will sie Kökki nur als guten Freund oder doch für mehr? Ihren Zwiespalt, ihr Gefühlschaos, ihre Träume und ihre Wünsche – so ganz hat Christine Sylvester nicht verraten, auf was es hinaus läuft. Aber sie bringt gerade diese widersprüchlichen Gefühle sehr gut rüber und das bringt die gewisse Würze in das Buch.

Auch die Nebenfiguren des Buches – die Kollegen von Kökki, die Kuratorin der Gemäldegalerie, der Kunstexperte … etc. etc waren – egal ob sie nur einen kurzen oder vielleicht auch einen längeren Auftritt hatte – gut charakterisiert und gaben in der der Hinsicht dem Roman Wärme.

Der erste Fall von Kökkenmöddinger führt den Leser, wie der Titel ja schon andeutet, in die Kunstwelt. Wir begleiten ihn in die Gemäldegalerie der neuen Meister hier in Dresden und schlendern durch die Räume. Im Roman selbst erfährt man sehr viel über die dortigen Kunstwerke, über die Maler und Geschichte. Der Leser tut hier also sogar noch etwas für die Bildung.

Die Stimmungen der Stadt, in der Ausstellung und der handelnden Personen hat die Autorin sehr gut eingefangen und mich damit sehr gut unterhalten.

Was ich bei diesem Roman allerdings vermisst habe, ist die Spannung. Es gab zwar einen Fall zu lösen, aber der war in meinen Augen eher unspektakulär und nicht gerade spannend. Auch die Auflösung kam zu schlicht und zu schnell, ging eigentlich in der Geschichte zwischen Kökki, Jelena und der Kuratorin komplett unter.

Alles in allem ein sehr guter Ansatz, der streckenweise jedoch nicht überzeugen konnte und damit noch Platz nach oben lässt, ausbaufähig ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Konnte nicht überzeugen

Himmelreich mit kleinen Fehlern
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Bei mir haben es Bücher sehr schwer, mich zu begeistern, wenn ich a) in die Geschichte ewig nicht hineinkomme oder b) mir die Protagonisten unsympathisch sind.

Ich hatte mich sehr auf den Auftaktbank ...

Bei mir haben es Bücher sehr schwer, mich zu begeistern, wenn ich a) in die Geschichte ewig nicht hineinkomme oder b) mir die Protagonisten unsympathisch sind.

Ich hatte mich sehr auf den Auftaktbank der Reihe um Himmelreich gefreut und war glücklich, als ich es auf der LoveLetter-Convention signiert in den Händen halten konnte.

Es lag auch nicht lange auf meinem SUB sondern ich habe es recht schnell nach dem Event zum Lesen angefangen. Und was soll ich sagen? Ich war nicht unbedingt enttäuscht, aber Valentina, die Hauptprotagonistin, machte mir das Leben nicht leicht.

Selten habe ich in einem Buch, beim Lesen, gleich am Anfang so eine Abneigung gegen eine Figur verspürt. So ich-bezogen, so arrogant und so von sich selbst überzeugt – das nervte gehörig. Für sie ist ihre Handtasche wichtiger als die Menschen; ihr Job und ihre Shoppinglust wichtiger als ihre Freunde.

Wie kann man als erwachsene Frau, die auf dem Dorf aufgewachsen ist und die Unwegbarkeiten und Eigenheiten kennen muss, nur mit Stöckelschuhen und im Kostümchen dort nur rumstolzieren? Anders kann man es nicht nennen, die Oberflächlichkeit der Protagonistin kommt hier richtig raus.

Ihre Eltern sind nicht gerade das leuchtende Vorbild – doch warum macht sie es nicht anders, wenn es sie so an ihren Eltern nervt.

Dabei verspricht die Geschichte so viel, hat so viel Potential. Nur hat sich das hier eben nicht entwickeln können. Der Ausgang dieses Bandes ist von Anfang an klar – wer öfters Liebesgeschichten liest, weiß was passiert.

Dazu kommt, das das spannende an der Geschichte – der Tod der Freundin Nattie – nicht wirklich zum Tragen kommt, nicht voranschreitet und immer irgendwie von der Geschichte um Valentina verdrängt wird.

Die Wandlung von Valentina kann ich ihr einfach nicht abnehmen – sie wirkt nicht echt sondern aufgesetzt.

An und für sich ist die Geschichte ganz nett, eine leichte Lektüre für den Strand wenn man mal abschalten will aber es ist nichts, was ich bedingungslos weiterempfehlen würde. Nette Unterhaltung halt – mehr nicht.

Etwas, das ich sehr schade finde, zumal ich einen weiteren Band der Serie noch in den Startlöchern habe und nun überlege, ob und wann ich dem Band – der von einer anderen Autorin geschrieben wurde – eine Chance gebe.

Mit viel „Augen-zu-drücken“ bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sternen – da die Idee, mit mehreren Autoren eine Serie zu schreiben, mir gut gefallen hat.

Reihenfolge der Serie
Band 1: „Himmelreich mit kleinen Fehlern“ von Emma Wagner
Band 2: „Tausche Himmelreich gegen große Liebe“ von Lana N. May
Band 3: „Himmelreich und Honigduft“ von Jo Berger
Band 4: „Sieben Minuten Himmelreich“ von Violet Truelove
Band 5: „Dich schickt das Himmelreich“ von Mia Leoni

Veröffentlicht am 15.09.2016

Konnte nicht überzeugen

Der Sommer mit Pippa
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Aufmerksam geworden bin ich eigentlich mehr durch Zufall auf das Buch – das Cover hat mich im Buchladen gleich angesprochen. Dann hatte ich bei Lovelybooks kein Glück bei der Verlosung, brauchte aber dringend ...

Aufmerksam geworden bin ich eigentlich mehr durch Zufall auf das Buch – das Cover hat mich im Buchladen gleich angesprochen. Dann hatte ich bei Lovelybooks kein Glück bei der Verlosung, brauchte aber dringend einen Trost und schwupps, war es gekauft.

Leider muss ich sagen, dass mich das Buch nicht wirklich fesseln und begeistern konnte. Obwohl der Schreibstil der Autorin Britta Sabbag locker und leicht ist, fand ich keinen wirklichen Zugang zur Geschichte und zu den Protagonisten.

Jetzt kommt ein vielleicht ein bisschen zu oft die kleine Präposition „zu“ vor, wenn es darum geht, meine Gedanken zu dem Buch zu beschreiben:

In meinen Augen ist Sarah zu spießig, die Schwiegermutter in spe zu besitzergreifend und nervig, Phillip zu offensichtlich nur auf sich zu bezogen und Pippa ist viel zu chaotisch dargestellt. Dazu kommt, das es in meinen Augen zu offensichtlich ist, worauf das ganze hinausläuft und damit die Geschichte nicht wirklich Überraschungen bietet.

Ich mag Geschichten, wo ich ein- und abtauchen kann. Ich mag Geschichten, die mich die Zeit vergessen lassen und die ich regelrecht verschlingen kann. Ganz besonders dann, wenn ich ein wenig Ablenkung gut gebrauchen kann.

Gerade Sarah hat mich enttäuscht und ich habe auch nicht wirklich eine Entwicklung der Figur gesehen. Erst am Ende, ziemlich abrupt und dadurch ein wenig unglaubwürdig, kam eine Wandlung. Sie ist so sehr ein Anhängsel ihres Verlobten, dass es gar keine Eigenständigkeit gibt und sie so unglaublich nervig, unsympathisch und blass daher kommt, das es schon weh tut beim Lesen.

Einzig das Thema – nämlich der eigentlich unbezahlbare Wert der Freundschaft – die beste Freundin und das sich in einer Freundschaft fallen lassen können, hat mir das Lesen ein wenig versüßt.

Ich habe immer gehört, das Britta Sabbat humorvolle Bücher schreibt, die vor Charme und Witz nur so sprühen. Allerdings habe ich das hier vermisst. Wenn ich mir die durchweg 4 und 5 Sterne-Rezensionen bei verschiedenen Plattformen anschaue, frage ich mich, ob es vielleicht das falsche Buch zur falschen Zeit für mich war? War ich einfach nicht in der richtigen Stimmung dafür?

Auf jeden Fall tummelt sich auf meinem SUB noch ein Buch der Autorin, so dass sie auf jeden Fall noch eine Chance bei mir bekommen wird.

Für dieses Buch reicht es jedoch gerade mal zu 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leicht versalzen

Der Geschmack von Salz und Honig
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Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch die Auslagen im örtlichen Buchhandel und durch Werbung. Da der Titel irgendwie in Richtung Essen spielt und ich sehr gerne koche, war es nur eine Frage der ...

Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch die Auslagen im örtlichen Buchhandel und durch Werbung. Da der Titel irgendwie in Richtung Essen spielt und ich sehr gerne koche, war es nur eine Frage der Zeit, bis es den Weg auf meinen SUB finden würde.

Da hat es dann auch nicht lange liegen müssen – ich hab schnell zugegriffen und es gelesen.

Schon nach den ersten 30 Seiten war mir klar, dass es nicht das Lesevergnügen werden würde, das ich mir erhofft hatte. Ich kam weder in einen richtigen „Lesefluss“ noch konnten mich die Protagonisten berühren.

Woran lag das? Da bin ich mir nicht wirklich sicher und kann daher nur sagen, was mir aufgefallen ist.

Zum einen waren es die teilweise sehr kurzen, abgehackt und abgehetzt wirkenden Sätze. Die ließen in meinem Kopf weder Bilder aufkommen noch brachten sie die Emotionen rüber, die ich auf Grund des Buchinhaltes – Verlust eines geliebten Menschen; Trauerbewältigung und das feststellen, wie er wirklich war – erwartet hätte.

Im Gegenteil: trotz der zu erwartenden Emotionen blieb ich das ganze Buch über seltsam emotionslos gegenüber Frankie. Es berührte mich nicht, was sie durchmachen musste. Es lies mich eher erschreckend kalt.

Das zweite, was mich massiv gestört hatte, waren die Rückblenden in die Vergangenheit. Normalerweise stört mich das nicht oder nur sehr wenig. Aber hier waren diese Rückblenden wie ein „Fließtext“ in die eigentliche Geschichte eingebaut, ohne dass dies mal kenntlich gemacht wurde. Hier hätten Absätze oder meinetwegen auch eine kursiv gesetzte Schrift Abhilfe geschaffen. Dann wären auch die Rückblenden von mir nicht als störend empfunden wurden sondern hätten vielleicht viel mehr Sinn gemacht und die Geschichte voran gebracht.

Sehr viel Mühe hat sich die Autorin jedoch mit der Umsetzung des Themas gegeben. Sie hat versucht, die Trauer und die Trauerbewältigung gut an den Leser zu bringen und das ist ihr, in einigen Teilen zumindest, recht gut gelungen. Dann gab es jedoch wieder Längen, die das dran bleiben und weiterlesen wollen erschwerten.

Gut gezeichnet waren die anderen Personen im Buch, wobei auch diese trotz allen Bemühungen blass blieben und nicht in weiten Teilen berühren konnten. So habe ich dieses Mal nicht – wie sonst eigentlich immer – eine Lieblingsfigur.

Was mir an dem Buch sehr gut gefallen hat, waren die einstreuten Rezepte bei einigen Kapiteln. Diese habe, für mich als Hobbyköchin, das Buch definitiv aufgewertet. Auch das Cover ist sehr ansprechend gestaltet – sonst wäre ich bestimmt nicht über das Buch gestolpert.

Was ist mein Fazit?

Ich war von dem Thema irgendwie angesprochen, hatte mir von der Umsetzung und den Protagonisten mehr erhofft und vor allen Dingen mehr gewünscht. Eine Bewertung ist für mich schwer, da mit Sicherheit auch das Thema schwer umsetzbar ist.

Von mir gibt es gutgemeinte 3 von 5 Sternen für dieses Buch.