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Veröffentlicht am 22.10.2017

La Vita Seconda

La Vita Seconda
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Das Buch von Charlotte Zeiler ist ein Buch, in dem ich im Buchladen mit Sicherheit vorbei gegangen wäre. Ich hätte es bestimmt nicht in die Hand genommen, wenn ich es entdeckt hätte.

Warum? Weil das Cover ...

Das Buch von Charlotte Zeiler ist ein Buch, in dem ich im Buchladen mit Sicherheit vorbei gegangen wäre. Ich hätte es bestimmt nicht in die Hand genommen, wenn ich es entdeckt hätte.

Warum? Weil das Cover dem Leser ein Fantasy-Roman suggiert und wenn man dann noch den Verlag erblickt – Drachenmond – dann denkt man erst recht an Fantasy. Denn der Drachenmond-Verlag steht für Fantasy. Und ich lese nur sehr wenige Romane, die man in den Bereich der Fantasy einordnen kann – eigentlich nur ganz bestimmte Autoren.

Warum ich heute dennoch über das Buch schreibe, eine Rezension dazu verfasse? Weil die Autorin mich in der Thalia-Buchhandlung angesprochen hat. Weil sie mich in einem netten Gespräch neugierig auf das Buch gemacht hat und mir eine Leseprobe in die Hand drückte. Die ich dann gleich beim Warten auf meinen Mann verschlang und dann … musste ich das Buch haben.

Zu Hause war ich dann skeptisch. Konnte das Buch halten, was die Leseprobe verspricht? Oder hätte ich doch die Finger davon lassen sollen?

Nachdem das Buch jetzt beendet neben mir liegt, kann ich als Fazit sagen, dass der Kauf sich gelohnt hat.

Mit „Genuss“ las ich noch einmal den Einstieg in die Geschichte: der Unfall und die Arbeit der Rettungskräfte hatte mich schon in der Leseprobe geflasht und ich war während des Lesens mittendrin. Es hat mich sofort in die Geschichte reingezogen, hat mich festgehalten und neugierig auf das gemacht, was da noch kommen mag.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Ebenen. Einmal in der heutigen Zeit und einmal in der Vergangenheit. Letztere führt uns zurück ins alte Cölln Anfang des 17. Jahrhunderts.

Es gibt also zwei Erzählstränge, die sich Kapitelweise abwechseln und so gut kenntlich gemacht sind. So kam ich nicht durcheinander und konnte mich gut auf die Geschichte konzentrieren.

Der Schreibstil der Autorin – deren Erstlingswerk „La Vita Seconda“ übrigens ist – lässt sich flüssig lesen; die Sprache ist klar und päszise. Ihr gelingt es auch sprachlich die jeweilige Zeit deutlich zu machen und den Leser so zu begeistern.

Die Beschreibungen der Arbeit im Krankenhaus, während der Intensivmedizinischen Betreuung aber auch darüber hinaus sind so detailliert und genau beschrieben, dass ich mir einbilden konnte, den typischen Krankenhausgeruch wahrzunehmen.

Die Charaktere waren sehr glaubhaft dargestellt. Ganz besonders hervorheben möchte ich Mark – den Notarzt. Er hat mir mit seiner ganzen Art und Weise sofort imponieren können. Seinen Kampf um die junge Frau aus dem Auto, seine Gefühle die er langsam entwickelt, seinen Starrsinn alles zu tun: ein Paradebeispiel für einen vielschichtige und lebensnah gezeichneten Charakter.

Aber auch Mia, die Krankenschwester, hat mir sehr gut gefallen. Ihr Gefühlschaos in Liebesdingen, ihr Zweifel daran ob sie ihrem Job gewachsen ist – ich habe mich bei ihr gut gefühlt und habe mich gefreut, das ich ihren Weg begleiten durfte.

Mit Sicherheit könnte ich hier noch mehr Figuren benennen, die mich begeistern konnten. Aber vielleicht kann ich, in dem ich das nicht tue, Euch ein wenig neugierig auf das Buch machen.

Meine Wertung für dieses Buch: 4 von 5 Sternen. Warum „nur“ 4 Sterne? Weil ich mich sicher bin, dass die Autorin mit ihrem neuen Buch, welches bereits in Arbeit ist und wo man auch bestimmte Charaktere aus diesem Buch wiedertreffen wird (siehe Interview), weiterentwickeln wird. Und so brauche ich bei der Bewertung noch Luft nach oben.

Aber: die 4 Sterne sind gerechtfertigt. Ich wurde richtig gut unterhalten und freue mich schon jetzt auf das zweite Buch.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Young Sherlock Holmes 8

Young Sherlock Holmes [8]
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Im nunmehr achten Band der Young Sherlock Holmes Serie wird der junge Sherlock plötzlich von seinem Bruder nach Hause gerufen. Das hat einen traurigen Grund, denn Sherlocks Mutter ist nach langer Krankheit ...

Im nunmehr achten Band der Young Sherlock Holmes Serie wird der junge Sherlock plötzlich von seinem Bruder nach Hause gerufen. Das hat einen traurigen Grund, denn Sherlocks Mutter ist nach langer Krankheit gestorben. Nach Jahren, in denen er nicht zuhause war, sieht er sich auch mit dem Verehrer seiner Schwester konfrontiert. Diesen nehmen er und sein Bruder Mycroft sich vor näher kennenzulernen.

Ein mysteriöser Einbruch im Anwesen der Familie Holmes lässt ihn Ermittlungen beginnen, die ihn schließlich zu Hintergründen führen, die seine Vorstellungen übertreffen.

Wieso es Sherlock und seinen Freund Matty nach Ägypten verschlägt, wo gerade der Suezkanal gebaut wird, und warum er sich im Kampf einem Freund stellen muss und alte Feinde an seiner Seite auftauchen – das erfahren Leser wie Hörer im wohl letzten Teil der Serie.

Diese Episode ist vor allem als vielseitig zu beschreiben. Spielt sie erst noch vor allem in seinem Geburtshaus, so verlagert sich die Geschichte, bis schließlich ein großer Teil (etwa ein Viertel) auf dem Weg nach und in Ägypten erzählt wird. Zwar hat das Buch in der Mitte (Ermittlungen und Beobachtungen) einige Längen, die die Freude etwas trüben, doch abgesehene davon ist die Geschichte so spannend, dass man immer wissen will, wie es weiter geht.

Die 3 CDs sind für Fans der Serie damit auf jeden Fall gut angelegt, inwiefern sie sich von der Buchvorlage unterscheiden, kann ich aber nicht beurteilen.

Die Geschichte endet offen, aber ohne Cliffhanger – wie ich finde ein schöner und würdiger Abschluss einer Serie, die Höhen und Tiefen hatte.

Ich möchte dieses Buch als eines der Besten der Serie mit 4 von 5 Sternen bewerten und erneut ein klare Empfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 01.07.2017

Mandelblüte auf Mallorca

Meeresblau & Mandelblüte
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Der Sommerroman von Elke Becker entführt uns – und die Protagonistin Leonie nach Mallorca.

Es ist mein erstes Buch der Autorin, zu dem ich gegriffen habe und ich durfte es auch noch vorab lesen.

Ich ...

Der Sommerroman von Elke Becker entführt uns – und die Protagonistin Leonie nach Mallorca.

Es ist mein erstes Buch der Autorin, zu dem ich gegriffen habe und ich durfte es auch noch vorab lesen.

Ich war natürlich auf mehreren Ebenen neugierig. Was würde mich erwarten? Wie komme ich mit Schreibstil klar und kann das Buch halten, was Klappentext und Titel versprechen?

Fangen wir mit dem Schreibstil der Autorin an: dieser ist sehr flüssig und dadurch sehr angenehm zu lesen. Leicht und locker schafft die Autorin es, eine Geschichte zu weben, die man gerne liest. Eine Geschichte, die einen nach Mallorca entführt und die neben der Protagonistin Leonie noch viele andere interessante Charaktere enthält.

Bei Leonie muss ich sagen, hatte ich zum Anfang ein sehr zwiespältiges Gefühl. Ich mochte sie, auf Grund ihrer überheblichen und arrogant-kalten Art überhaupt nicht. Andererseits tat sie mir einfach nur Leid – so ganz ohne Freunde und nur auf ihren Job und die Anerkennung fixiert.

Ihr Einstand in der Finca auf Mallorca, ihr herablassendes Getue, trug nicht dazu bei, sie sympathischer zu machen. Das änderte sich erst Stück für Stück, mit der Entwicklung der Figur. Erst da stellte man fest, dass sich unter der Eispanzerschicht ein ganz verträglicher Mensch verbirgt.

Für mich war die Wandlung von Leonie relativ glaubhaft dargestellt, ging mir aber an manchen Stellen ein wenig zu schnell. Nicht alle Beweggründe waren klar nachvollziehbar.Ich habe lange überlegt, auf was das ganze hinausläuft, was der Hintergrund für ihr Verhalten ist. Das wird im Roman dann sehr gut erklärt und dargestellt. ABER: es ging mir dann ein Tick zu schnell. Erst wird ewig drumherum geredet und dann geschieht alles auf wenigen Seiten.

Hier hätte ich mir eine ausführlichere Darstellung gewünscht und einen „Abspann“, der ein wenig ausführlicher ist und die offenen Fragen in meinem Kopf erklärt. Es ging viel zu schnell. So blieb einiges offen.

Gut gelungen fand ich die Darstellung der „Rentner-WG“ und die Tiere. Der Ziegenbock und der Pfau – die beiden haben mir ein lautes Lachen entlockt. Das Leonie im Umgang mit den Tieren ruhiger wurde und anders rüberkam ist sehr gut nachvollziehbar – so geht es mir teilweise auch ?

Die Rentner-WG – die vier Mitbewohner – habe ich von Anfang sehr gemocht, auch wenn ich sie teilweise zu harmlos fand. Erst große Töne spucken und dann doch schnell „weich“ werden – das passte leider nicht so ganz.

Das Titelbild, der Titel und der Klappentext versprechen eine leichte sommerliche Unterhaltung und genau das bekommt der Leser auch.

Von mir bekommt das Buch, auf Grund der oben genannten Kritikpunkte, 4 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 21.06.2017

Poker-Krimi

Dead Man’s Hand
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Pokern kann sehr spannend sein, ein guter Krimi ist es allemal. Passt das Ganze auch, wenn man beides kombiniert? Autorin Nina Weber hat es mit Dead Man’s Hand probiert. Ob ihr das gelungen ist, lest ihr ...

Pokern kann sehr spannend sein, ein guter Krimi ist es allemal. Passt das Ganze auch, wenn man beides kombiniert? Autorin Nina Weber hat es mit Dead Man’s Hand probiert. Ob ihr das gelungen ist, lest ihr im Folgenden:

Sara Hansen, Polizistin in Hamburg, nimmt an ihrem ersten großen Pokerturnier teil. Im H3, einem Hamburger Hotel in der Hafencity, hat sie es weit gebracht. Nur noch wenige Runden und ein bisschen Glück trennen sie vom Final Table, an dem ein sattes Preisgeld winkt.

Sie sitzt am selben Tisch wie die Pokerlegende Joel Dixen, den sie seit langem bewundert. Plötzlich, noch vor Ende der Runde, kippt dieser tot von seinem Stuhl.

Aus irgendeinem Grund weiß sie, dass es sich um Mord handelt, doch weder Notarzt noch Kollegen nehmen sie ernst. Ihr bleibt nur, auf eine Faust zu ermitteln, denn sie vermutet den Mörder unter den Spielern am Tisch. Unterstützung bekommt sie dabei einzig von ihrem Freund, dem Journalisten Linus, der Abseits der Tische alles für eine gute Story tut.

Poker, ein Kartenspiel das die Gemüter erhitzt. Taktik, Erfahrung, Menschenkenntnis und das Wissen um die eigene Außenwirkung sind ebenso wichtig wie der richtige Umgang mit Geld. Sara muss, um unter den verbleibenden Spielen weiter ermitteln zu können, sie nicht nur im Poker schlagen, sondern auch herauswinden ob und wer der Täter unter ihnen ist.

Es werden nebenbei viele der weniger bekannten Pokerbegriffe erklärt (auch im Glossar am Ende noch einmal), sodass auch nicht-Spieler das Spielgeschehen verfolgen können.

Bestimmte „Hände“ sind im Buch bebildert, was das Verständnis erleichtert. Das hat mir sehr gut gefallen.

Neben der recht spannend erzählten Geschichte sind vor allem die skurrilen Teilnehmer und ihre Verbindungen sehr interessant. Die Psychogramme von Profispielern mit ihren verschiedenen Stilen, Marotten und Werten lassen es zu, dass man sich fast mit an den Tisch setzt.

Das Buch ist spannend geschrieben, auch wenn der Krimi kein Weltformat hat. Die Geschichte lässt sich trotz der Spielbeschreibungen flott und flüssig lesen. Die Charaktere, Haupt- wie Nebenfiguren, werden recht plastisch beschrieben – vor allem ihre Gefühlsregungen aus der Sicht von Sara und Linus. Das macht die Geschichte authentisch.

Da wir hier über einen Debüt-Roman einer Spiegel-Online Redakteurin reden, bleibt mir nur der Hut zu ziehen und dem Werk 4/5 Sternen zu geben. Weiter so!

Veröffentlicht am 17.06.2017

Tödliche Geheimnisse

Young Sherlock Holmes [7]
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Nach einiger Zeit, die der junge Sherlock Holmes ohne richtige Aufgabe in London verbrachte, stehen neue Abenteuer an.

Um seine Ausbildung fortzusetzen, entsendet sein Bruder Mycroft ihn nach Oxford. ...

Nach einiger Zeit, die der junge Sherlock Holmes ohne richtige Aufgabe in London verbrachte, stehen neue Abenteuer an.

Um seine Ausbildung fortzusetzen, entsendet sein Bruder Mycroft ihn nach Oxford. Dort soll er einige Lehrstunden bei Prof. Charles Lutwidge Dodgson nehmen. Dessen Spezialgebiet ist die Mathematik und Logik, aber auch die Fotographie fasziniert ihn. Bekannt wurde der kauzige aber wohl geniale Professor mit seinem Alter Ego Lewis Carroll, dem Mann der „Alice im Wunderland“ schrieb.

Neben dem Besuch bei Prof. Dodgson geht Sherlock auch zu Seminaren der Anatomie und stößt dabei auf einige seltsame Ereignisse. Seine Neugier wird geweckt, als er erfährt, dass in Unregelmäßigen Abständen Leichenteile entwendet werden.

Zusammen mit seinem Freund Matty versucht er, den Dieb zu stellen und gerät dabei immer tiefer in ein Gewirr von Rätseln und Geheimnissen.

Was ein alter Schatz, eine Diebesbande und ein wanderndes Haus damit zu tun haben, erfährt man im 7. Teil der Young Sherlock Holmes Serie.

Nach zwei eher schwachen Bänden und dem bereits deutlich erstarkten 6. Band kann auch Band 7 wieder punkten. Spannung, viel Wissenswertes und ein gelungener Handlungsstrang garantieren ein kurzweiliges Vergnügen auf 3CDs.

Leider hat man das Gefühl, dass viele kleine Dinge dem Rotstift bei der Kürzung für die Hörbuch Variante zum Opfer gefallen sind. Auch bleiben viele Erzählstränge offen, dafür gibt es aber erneut keinen Cliffhanger.

Das Buch schließt mit einer interessanten Selbsterkenntnis des jungen Sherlock, der feststellen muss, wieder Mittel seines großen Bruders geworden zu sein. Die Motive hierfür jedoch sind ehrenhaft und langsam reift in Sherlock eine erste Idee, was er mit seinem Leben anstellen möchte.

Trotz der kleinen Schwächen eines der besten Bücher der Serie für das ich heute 4 von 5 Sternen vergebe und eine Hör- bzw. Leseempfehlung ausspreche.