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Veröffentlicht am 05.09.2017

Die Fliederinsel

Die Fliederinsel
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Mit ihrem neuen, aktuellen Buch hat es die Autorin einmal mehr geschafft. Sie hat es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Sie hat es geschafft, dass ich das Buch liebe und – für die Stärke des Buches ...

Mit ihrem neuen, aktuellen Buch hat es die Autorin einmal mehr geschafft. Sie hat es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Sie hat es geschafft, dass ich das Buch liebe und – für die Stärke des Buches – es relativ schnell ausgelesen hatte.

Mit Ruth und Jakob sowie Celia und Inger schafft Sylvia Lott Figuren, die authentisch und glaubhaft sind. Die menschlich und so lebensnah sind, dass man sich von ihnen gern mit in die Vergangenheit und die Gegenwart entführen lässt.

Sylvia Lott gelingt es, eine Geschichte zu weben, die alles miteinander verbindet. Eine großartige Liebesgeschichte mit tiefer Freundschaft, Verzweiflung und Hoffnung, Vertrauen und Verluste.

Sie lässt ihren Roman in der heutigen Zeit spielen, in der Celia ein Bild findet, mit Inger darüber spricht und damit tiefe Emotionen und lang verschwiegene Erinnerungen weckt. Erinnerungen an Ruth und Jakob, das jüdische Ehepaar, das vor der Nazi-Verfolgung nach Dänemark flüchtet, sich hier ein neues Leben aufbaut und dann doch alles wieder zurücklassen muss.

Wir erleben den Schrecken der Naziherrschaft, wir erleben die Vertreibung und die Angst; die Hoffnungslosigkeit und dann wieder den Glauben und die Hoffnung an das Gute; das alles wieder gut wird und man in Frieden leben kann.

Sylvia Lott verwebt viele historische Fakten, gerade was das Leben der Juden in Dänemark angeht, mit einer wunderbaren Geschichte und dabei gelingt ihr etwas meisterliches: ihr gelingt dies nämlich ohne den sprichwörtlichen „erhobenen Zeigefinger“. Sie schafft es, allein durch ihre Sprachgewaltigkeit und ihren Schreibstil, Betroffenheit zu wecken und den Leser mitfiebern zu lassen.

Ich mochte Ruth und Jakob – ich mochte wie Ruth ihren Liebsten lenkt und leitet und ich mochte seine Kraft, sie immer wieder aufzubauen. Beide haben sich verdient; beide gehörten bis zu einem gewissen Punkt zusammen. Ein Zitat gleich am Anfang des Buches, hat mir besonders gut gefallen:

»Eine gute Ehefrau hat natürlich das zu tun, was ihr Mann für richtig hält«, sagte sie.
»Aber eine kluge Ehefrau lässt sich etwas einfallen.«

Ich konnte die Verzweiflung von Ruth verstehen, als sie gezwungen war eine Entscheidung zu treffen und ich habe mich oft gefragt, wie ich mich entschieden hätte. Hätte ich die Kraft dazu gehabt?

Was mir ebenfalls richtig gut gefallen hat, was ich aber auch aus den anderen Büchern der Autorin bereits kannte waren die detailhaften Beschreibungen. Dadurch ist man mit der Autorin direkt in Gedanken an den Ort gereist und konnte sich alles sehr bildlich vorstellen. Die Orte, die Gebäude, die Fliederblüte … all das erwachte vor dem inneren Auge allein durch den Schreibstil der Autorin.

Für mich war das Buch wieder eine Leseempfehlung. Daher vergebe ich für dieses Buch 5 von 5 möglichen Sternen und sage Danke für die schönen Lesestunden.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Der Landarzt

Das Schweigen von Brodersby
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Mit diesem Buch hat es die Autorin einmal mehr geschafft, mich von Anfang an zu fesseln, zu begeistern. Sie hat es – wieder einmal – geschafft, das ich voll und ganz in die Geschichte eintauchen kann. ...

Mit diesem Buch hat es die Autorin einmal mehr geschafft, mich von Anfang an zu fesseln, zu begeistern. Sie hat es – wieder einmal – geschafft, das ich voll und ganz in die Geschichte eintauchen kann. Dass ich mich gefangen nehmen kann von den Charakteren und Geschehnissen im Buch.

Es ist ein „typischer Ross“ und dennoch ist dieses Buch irgendwie anders.

Worum geht es?

Kurz gefasst um einen Ex-Soldaten, dessen letzter Einsatz schief gegangen ist und der Abstand gewinnen will und muss, wenn er die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen will. Das tut er in einem kleinen Städtchen – als Landarzt. Ruhig, beschaulich … eigentlich. Wenn, ja wenn da nicht so ein Vorfall wäre J

Mehr will ich über die Geschichte eigentlich gar nicht erzählen. Man muss sie einfach selber lesen.

Mir gefällt hier, das das Buch zum einen in etwas ruhigeren Gewässern „schwimmt“, auch wenn es spannend ist.

Das Buch befasst sich mit den Schwierigkeiten, die Soldaten haben, wenn sie aus einem Einsatz in das normale Leben zurückkehren. Das, was passiert ist muss verarbeitet werden und da werden die Jungs leider ziemlich oft alleine gelassen. Sie müssen mit den Geschehnissen alleine klar kommen. Das Buch zeigt, dass der Soldat eben nicht immer nur taff und hart ist, sondern auch verletzlich und traumatisiert.

Das ist ein Punkt, der mir an dem Buch sehr gut gefallen hat.

Des Weiteren steht hier – wieder – das zwischenmenschliche im Vordergrund. Und dabei meine ich nicht immer nur die Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen. Die es natürlich auch hier gibt. Lena und Jan – die zarten Bande, die Annäherung zweier Menschen – die schlimmes erlebt haben und dennoch einen Neustart wagen … Stefanie Ross beweis hier wieder Feingefühl und Takt, beschreibt die Annäherung glaubhaft und menschlich.

Ich meine hier auch die freundschaftlichen Beziehungen. Freundschaft, die teilweise ohne viele Worte auskommt. Freundschaft, die vieles überstehen kann.

Natürlich kommt auch hier die Spannung nicht zu kurz. Denn auch hier gibt es einen Fall, der gelöst werden muss. Es kommen Charaktere aus anderen Büchern hinzu. Charaktere die man bereits kennt und liebt, wo man sich über ein Wiedersehen sehr freut.

Und die Tierliebe der Autorin kommt, einmal mehr, in wunderbaren Szenen zum Vorschein ? Damit lässt sie das Buch und die Geschichte noch menschlicher werden. Diesmal spielt ein kleines Meerschweinchen eine wunderbare Rolle.

Der Schreibstil von Stefanie Ross ist gewohnt flüssig. Dabei verwebt sie Romantik und Spannung mit Humor. Und ihr gelingt es wieder, den Spannungsbogen kontinuierlich zu halten. Man fiebert mit, will nur noch ein paar Seiten, ein Kapitel lesen und ist doch so im Sog drin, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen mag.

Und dann wundert man sich beim Blick auf die Uhr, dass es schon so spät ist. Das man das Buch – entgegen dem „ich komm gleich … nur noch ein paar Seiten“ wieder ausgeschmökert hat und die ganze Wohnung im Dunkeln liegt lach

Mein Fazit: ein absolut lesenswertes Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen – mehr kann ich ja leider nicht geben.

Veröffentlicht am 03.07.2017

Meerblick

Frühstück mit Meerblick
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Der Einstieg in das Buch mit der wunderbar witzig formulierten Stellenanzeige und der gefühlvoll-traurigen Bewerbung von Laura ist herrlich gelungen. Man bekommt sofort Lust, in das Buch einzusteigen, ...

Der Einstieg in das Buch mit der wunderbar witzig formulierten Stellenanzeige und der gefühlvoll-traurigen Bewerbung von Laura ist herrlich gelungen. Man bekommt sofort Lust, in das Buch einzusteigen, weiterzulesen, sich treiben zu lassen.

Ich habe eine leichte Sommerlektüre erwartet, bekommen habe ich aber so viel mehr.

Ein Buch mit Tiefgang. Ein Buch, das zeigt dass man nach einem schweren Schicksalsschlag den Weg zurück ins Leben findet. Ein Buch, das einen mit in einen wunderbaren kleinen Ort nimmt. Ein Buch, das zeigt, dass Zusammenhalt wichtig ist.

Eine Geschichte, die fesselt und berührt. Eine Geschichte, die traurige, witzige, romantische und sehr viel berührende Momente hat.

Was mir sehr gut gefallen hat war der stetige Wechseln zwischen den humorvollen und den (in welcher Hinsicht auch immer) gefühlvollen Szenen. So warmherzig, so liebevoll.

Figuren, die so glaubhaft und lebensnah dargestellt werden, dass man ihnen ohne weiteres folgt und an ihrem Leben teilhaben will. Gerade bei Jugendlichen habe ich oft Probleme, eine „Beziehung“ zu ihnen aufzubauen, aber bei Nate und Lizzie ist es mir extrem leicht gefallen. Gerade diese beiden werden so gekonnt und so glaubhaft dargestellt, das es eine wahre Freude ist, ihren Sommer mitzuerleben.

Der Schreibstil der Autorin ist locker leicht, so dass man ganz in die Geschichte eintaucht und die Zeit vergessen kann.

Für mich war das Buch eine Überraschung – ich kannte die Autorin bisher noch nicht – und ich werde mit Sicherheit auch zum zweiten Band greifen.

Ein tolles Zitat aus dem Buch:

Es sind die kleinen Dinge, die dich zerbrechen können – die kleinen Dinge,
wenn du in deinem neuen Garten zwei Lerchen hörst und jemandem erzählen möchtest,
wie wunderschön sie klingen

Von mir bekommt das Buch 5 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Ein Geschenk

Die Nightingale Schwestern
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Endlich geht es weiter mit der Reihe um die Schwester im Nightingale-Hospital und wieder bin ich sehr gerne zurückgekehrt. Habe alte Freunde besucht, neue Gesichter und Geschichten kennengelernt. Ich habe ...

Endlich geht es weiter mit der Reihe um die Schwester im Nightingale-Hospital und wieder bin ich sehr gerne zurückgekehrt. Habe alte Freunde besucht, neue Gesichter und Geschichten kennengelernt. Ich habe mit ihnen gelacht und geweint, habe mich freut, herzhaft gelacht und mich auch sehr geärgert.

Wie auch in den vorherigen 4 Bänden schafft es die Autorin auch diesmal, vom ersten Moment des Buches an, mich in ihren Bann zu ziehen. Sie schafft eine dichte Atmosphäre und lässt die Zeit um 1940 vor dem geistigen Augen lebendig werden.

Diesmal ist die Geschichte überschattet von dem Beginn des Krieges. Die Evakuierung des Hospitals droht. Alles scheint düster und aussichtslos. Aber dennoch gibt es sie: die wunderbaren leichten Momente. Die Liebe und Freundschaft, das Glück und auch den Neuanfang.

Als Leserin freut es mich ungemein, auf welche tollen Ideen die Autorin kommt. Es wird nicht langweilig, wenn wir alte bekannte Gesichter auf ihrem weiteren Weg begleiten. Viel Spielraum hat diesmal Helen, die neu hoffen darf. Hoffen auf ein neues Glück, nur wer ist der Richtige? Bei Dora steht eine Überraschung ins Haus und ich muss sagen, ich freue mich riesig für sie und ihren Nick. Nach all den Irrungen und Wirrungen, die sie durch hat, hat sie sich das mehr als nur verdient.

Eine weitere Lieblingsfigur darf diesmal etwas mehr Raum einnehmen: die Oberin Kathleen. Sie hat nicht nur gegen den Verwaltungsrat zu kämpfen, nein. Diesmal muss sie sich um sich selbst Sorgen machen.

Mein Lieblingssatz im Buch, der auch verdammt viel Wahrheit enthält, ist dieser hier:

„Jedes Mal, wenn du jemandem dein Herz schenkst, riskierst du, dass es dir gebrochen wird.
Aber wenn du es nicht tust, erfährst du nie, was du verpasst haben könntest.“ (S. 484)

Nun bin ich schon jetzt auf den nächsten, den 6. Band gespannt. Hier wird es mit Sicherheit sehr turbulent zugehen und ich hoffe, dass es neben den düsteren Zeiten, die auf uns zukommen, auch wieder wunderbare Lichtblicke gibt. Lichtblicke, die zeigen dass das Leben lebenswert ist. Ich hoffe, dass alle unbeschadet aus der Zeit rauskommen, aber ich weiß, dass dem nicht so sein wird.

Was ich auch noch weiß: Es wird einen Weihnachtsband geben. Zumindest habe ich das auf der Verlagshomepage entdeckt und das macht mich grad happy.

Ich vergebe für diesen 5. Band der Serie wieder 5 von 5 Sternen. Die Nightingale-Schwestern sind und bleiben eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Wer weiß schon ...

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Eine Verlagsmitarbeiterin und ein Bestsellerautor gehen gemeinsam auf Lesereise … Als ich den Klappentext gelesen habe war ich sofort begeistert. Dazu das ansprechende Cover und die Tatsache, dass eine ...

Eine Verlagsmitarbeiterin und ein Bestsellerautor gehen gemeinsam auf Lesereise … Als ich den Klappentext gelesen habe war ich sofort begeistert. Dazu das ansprechende Cover und die Tatsache, dass eine meiner Lieblingsautorinnen das Buch geschrieben hat: ich musste es lesen.

Wie immer war ich durch den lockeren, humorvoll-chaotischen Schreibstil sofort in Bann der Geschichte. Auch wenn ich, zugegebenermaßen am Anfang nur Bea leiden konnte. Tim war mir am Anfang total unsympathisch und ich mochte keine Beziehung zu ihm aufbauen.

Das kam wahrscheinlich daher, dass die Geschichte aus der Sicht von Bea in der Ich-Form erzählt wurde und ich als Leserin dahin nur Einblicke in ihre Gedankenwelt hatte. Die Welt von Tim, seine Gedanken und Gefühle, waren mir am Anfang total fremd.

„Schlafen wird nicht überbewertet.“
(Seite 88)

Erst nachdem er mit Bea unterwegs war, sich immer mehr öffnete und immer mehr von sich preisgegeben hatte, wurde er mir sympathischer und ich konnte ihn mehr in meine Gedanken aufnehmen.

Ich fand die Charaktere der beiden Hauptfiguren sehr gut, sehr authentisch gezeichnet und ich fand eines ganz besonders gut: es sind nicht glattgebügelte Charaktere sondern welche mit Vergangenheit. Figuren, die ein Geheimnis mit sich herumschleppen, ein Geheimnis das erklärt, warum sie so sind wie sie sind.

Ein weiterer Pluspunkt ist, das aber dieses Geheimnis nicht dramatisiert wird, nicht überspitzt dargestellt wird. Es wird erzählt um zu erklären, aber nicht zu sehr hervorgehoben.

Die Einblicke in die Verlagswelt; in die Arbeit der dortigen Angestellten, aber auch in die Nöte eines Autoren waren für mich Highlights im Buch.

„Ich halte es für eine Unterstellung, dass man die Persönlichkeit eines Autors
aus seinen Büchern herauslesen kann.“
(Seite 58)

Ganz besonders viel Begeisterung weckten zwei Nebenfiguren bei mir:

Zum einen die Mama von Bea: so eine starke Frau, die so vielen Kindern mit trauriger Vergangenheit ein sicheres Leben und Halt gibt. Es ist Wahnsinn was sie leistet – und dabei nimmt sie auf sich selbst keine Rücksicht.

„Ich glaube, das ist ihr Geheimnis. Sie hat keine Angst.
Und weil sie keine Angst hat, verliert man in ihrer Gegenwart seine eigene Angst.“
(Seite 92)

Und Fritzi. Der kleine Junge, der so tapfer ist. Ich hatte beim Lesen einen anderen wunderbaren Jungen vor meinen Augen, den ich vor einigen Jahren mal kennenlernen durfte und der mich, auch wenn ich ihn viel zu selten nur sehe, im Herzen immer begleitet.

Für mich ist dieses Buch wieder ein reines Lesevergnügen gewesen. Daher kann ich nicht anders und vergebe 5 von 5 Sternen.

Und ich sage Danke an Kristina Günak, dass sie mich wieder nicht enttäuscht hat. Dass sie die Erwartungen, die ich in sie und ihr neues Buch gesetzt habe, nicht enttäuscht hat.