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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2023

Schönes Fantasy-Abenteuer mit kleinen Einschränkungen

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
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Das Buch hat mich eigentlich weder vom Klappentext noch vom Cover besonders angesprochen. Ich habe es nur ausgewählt, weil es mit "Keeper of the lost Cities" verglichen wird, welches für mich aktuell die ...

Das Buch hat mich eigentlich weder vom Klappentext noch vom Cover besonders angesprochen. Ich habe es nur ausgewählt, weil es mit "Keeper of the lost Cities" verglichen wird, welches für mich aktuell die Fantasy-Buchreihe schlechthin ist.

Den Vergleich finde ich allerdings völlig unzutreffend. Klar, allein der Buchumfang lässt eine Komplexität wie bei Keeper nicht zu, aber auch davon unabhängig liegen Welten dazwischen.
Ich wollte aber fair bleiben und habe versucht, den Vergleich auszublenden.

Mia lebt in einer Stadt, in der es ständig dunkel ist, in Nubis. Als die Stadt angegriffen wird und Mias Eltern gefangengenommen werden, muss Mia versuchen, ihre Stadt und ihre Familie zu retten.

Die Handlung ist relativ düster, denn neben der ständigen Dunkelheit lauert ständig Gefahr. Die Stadtmauern zu verlassen heißt Lebensgefahr, weil sich seltsame und vor allem gefährliche Wesen außerhalb der Mauern aufhalten.
Dann gibt es noch die Umbras, Fabelwesen, die - wenn sie gezähmt wurden - Schutz bringen, aber gefährliche und auch gruselige Wesen sind, auch noch völlig unterschiedlich.

Die Geschichte an sich ist für Zehnjährige schon sehr spannend. Mit war es etwas zu düster, für das Alter hätte ich mir die Umbras einfach etwas mehr in Richtung "haben auch eine Spur von Niedlichkeit" gewünscht. Die Entwicklung im Laufe des Buches hat das wieder etwas relativiert, trotzdem wäre hier mehr Verbundenheit beim Lesen schön gewesen.

Das ist auch mein Kritikpunkt: ich konnte keine Nähe zu den Figuren aufbauen. Außerdem ist kein Bild der Welt von Nubis und der Umbras vor meinem geistigen Auge entstanden, was ich schade finde. Hier hatte ich mir etwas mehr erhofft.

Insgesamt ist es aber für die empfohlene Altersgruppe trotzdem ein schönes Fantasy-Abenteuer mit ausreichend Spannung um Gut & Böse.

Veröffentlicht am 23.04.2023

Schön schräg und sehr lustig

Quest Kids - (K)ein Auftrag für Anfänger
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Über 300 Seiten und damit ein richtig dickes Buch. Puh, ob das Lesemuffel zum Buch greifen lässt?
Es zeigt sich aber schnell, die Seiten fliegen nur so dahin und man hat richtige Erfolgserlebnisse, weil ...

Über 300 Seiten und damit ein richtig dickes Buch. Puh, ob das Lesemuffel zum Buch greifen lässt?
Es zeigt sich aber schnell, die Seiten fliegen nur so dahin und man hat richtige Erfolgserlebnisse, weil man schon so viel gelesen hat!
De Comicroman hat ein riesiges Schriftbild und sehr, sehr viele echte Comic-Sequenzen. Das ideale Buch für "ich lese nicht so gerne-Lesende". Für Vielleser ist es allerdings ruckzuck ausgelesen, hat aber trotzdem eine gute Handlung und lässt kein schales Gefühl zurück.

Zum Inhalt: die Quest-Kids sind eine Truppe, die ihresgleichen sucht. Ich mag die Gedankengänge und den wirklich abgefahrenen Humor, der mich zum Lachen brachte.
Es ist ganz schön schräg, das macht das Buch aus.
Moralisch kann ihr Anführer nicht voll überzeugen. aber für mich müssen Kinderbücher auch nicht mit perfekten Vorbildern gefüllt sein.

Was mir allerdings nicht so gut gefällt, ist der sehr kantige und kastige Zeichenstil. Die Bilder waren einfach nicht mein Fall, ich muss aber zugeben, dass der Stil schon zur Story passt. Das ist einfach Geschmacksache.

Das Buch ist in sich abgeschlossen, hat aber einen nicht aufgelösten Aspekt der Rahmenhandlung, weswegen ich schon neugierig auf den Folgeband bin.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 11.04.2023

Gute Unterhaltung mit kauzigen Charakteren

30 Tage Dunkelheit
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Hannah schreibt Literatur mit Anspruch. Dumm nur, dass diese nur wenige Leser*innen findet, während jeder 08/15 Krimi dagegen begeistert gefeiert wird.
Aus dem Affekt heraus verkündet sie, dass ein Krimi ...

Hannah schreibt Literatur mit Anspruch. Dumm nur, dass diese nur wenige Leser*innen findet, während jeder 08/15 Krimi dagegen begeistert gefeiert wird.
Aus dem Affekt heraus verkündet sie, dass ein Krimi in dreißig Tagen wohl kein Problem sei. Tja...jetzt heißt es, die großmundige Behauptung auch zu realisieren.
Um in einen Schreibfluss zu kommen, verzieht sie sich von Dänemark in ein kleines isländisches Dorf.

Das Buch hat mich bestens unterhalten.
Ich mochte sowohl die Seitenhiebe auf den Literaturbetrieb und den Rahmenplot, also Hannahs Wirken als anspruchsvolle Autorin und ihre verzweifelte Versuche, den Krimi auch wirklich zu schreiben.

Hannah selbst ist keine Person, die man auf Anhieb ins Herz schließt. Ganz im Gegenteil, sie ist grässlich. Das macht aber wiederum viel Spaß, ein Kollege Hannahs sagt es so schön "Niemand mag eine sympathische Hauptfigur in einem Krimi". Nein, dass kann man Hannah wirklich nicht nachsagen. Im Laufe der Handlung nähert man sich ihr aber an, sehr harte Schale, kein Sonnenschein, aber vielleicht doch nicht so übel wie anfangs gedacht.
Die Figur gefällt mir sehr gut!

Überhaupt sind alle Figuren sehr lebendig geschildert, es haben sich Bilder entwickelt, sie sind zu Bekannten geworden. Das mag ich sehr.

Der Krimi an sich ist nicht megaspannend, aber das Buch fesselt trotzdem.

Lediglich der Schluss hat mich nicht ganz so begeistert. Es war mir dann zu viel Show-Down, vielleicht ist hier die Drehbuchautorin in der Autorin durchgegangen? Das hätte so gut in einem Kinofilm gepasst, im Buch hat es mir nicht so gefallen. Zudem habe ich mit dem Motiv, nein, vielmehr mit den daraus resultierenden Handlungen so meine Probleme.
Deshalb wahrscheinlich das leicht diffuse Gefühl der Unzufriedenheit beim Beenden des Buches, das aber erst ganz am Ende entstand.

Insgesamt aber beste Unterhaltung, vier Sterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Ein anderer Blickwinkel und eine frische Interpretation

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Es geht um Medusa und ihre Geschichte aus der griechischen Mythologie - so war meine Vorstellung.
Ja, das ist der rote Faden, aber es geht beileibe nicht nur um Medusa und ein wenig drumherum.
Vielmehr ...

Es geht um Medusa und ihre Geschichte aus der griechischen Mythologie - so war meine Vorstellung.
Ja, das ist der rote Faden, aber es geht beileibe nicht nur um Medusa und ein wenig drumherum.
Vielmehr fährt die Autorin das große Götterkino auf. Alles was Rang und Namen hat, ist dabei. Und nachdem ich leider nicht viel Ahnung und Vorwissen hatte, für mich auch jede Menge Götter und Halbgötter, die ich nicht einordnen konnte. Es erschließt sich dann schon alles, anfangs ist es aber ziemlich herausfordernd, weil es so viele Akteure sind.
Andererseits fand ich das aber -nach erster Irritation, weil ich mit einem alles dominierenden Medusa-Strang gerechnet habe - auch wiederum ziemlich gut, denn so habe ich endlich mal ziemlich viel aus der griechischen Mythologie mitbekommen.

Was mir auch gut gefallen hat, ist der andere Blickwinkel. Monster und strahlender Held? Wirklich richtig? Es kommt immer auf den Blickwinkel des Betrachters an und der war hier erfrischend anders. Man kann alles auch ganz anders wahrnehmen.

Schön auch der zeitweise flapsige Schreibstil, der keine verstaubte Göttersprache verwendete, sondern die völlig abgenervte Göttin schon mal sagen lässt "Er ist nur ein Fleischsack, der durch die Gegend rennt und allen auf die Nerven geht".

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Buch brutal ist. Das liegt in der Natur des Ursprungs-Mythos, die Autorin scheut sich aber auch nicht, das Kind beim Namen zu nennen und verkriecht sich nicht hinter blumigen Umschreibungen.
Vergewaltigungen sind bei den Göttern an der Tagesordnung und Frauensolidarität Fehlanzeige. Es spritzt auch mal Hirnmasse - ich wollte das Buch eigentlich der Teenie-Tochter geben, das lasse ich jetzt aber lieber mal.
Aber keine Bange: es geht nicht in tiefe Detail-Beschreibungen von Gewaltszenen, aber benannt werden sie eben schon.

Insgesamt komplex, interessant und mit einer schönen Prise Humor.
Hat mir gut gefallen.
Übrigens auch das schöne Cover und die farblich passende Vorsatzpapier, ein Hingucker.

Veröffentlicht am 05.03.2023

Furchteinflößende Magie

Ein Geheimnis aus Magie und Eis
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Marit und Eve haben nur einander. Sie wuchsen als Waisen im Waisenhaus auf und als Eve adoptiert wird, schafft es Marit, dass sie im neuen Zuhause von Eve eine Anstellung als Schneiderin findet.

Die Handlung ...

Marit und Eve haben nur einander. Sie wuchsen als Waisen im Waisenhaus auf und als Eve adoptiert wird, schafft es Marit, dass sie im neuen Zuhause von Eve eine Anstellung als Schneiderin findet.

Die Handlung spielt in Dänemark zur Zeit Hans Christian Andersens und erinnert ein klein wenig an die Schneekönigin. Viele der Einwohner haben magische Kräfte, die aber mit einer großen Gefahr einher kommen. Zu intensiv angewendet bedeuten sie den Tod. Und obwohl sie so besondere Kräfte haben, sind sie meist in niederer Stellung als Diener und billige Arbeitskräfte und werden von den Reichen ausgenutzt.
Und dann gibt es da auch noch ein großes Geheimnis um Dänemarks Diamantenmiene.

Das Buch wird ab zwölf Jahren empfohlen, das passt meines Erachtens gut. Es hat auch viele düstere und schwere Szenen, deshalb empfehle ich, sich hier an die Altersempfehlung halten.

Mir hat hier besonders gut der Aspekt gefallen, dass Magie mit der Gefahr für den Inhabenden einhergeht, das war mal eine anderer Ausrichtung und hat es sehr spannend gemacht.

Für die kompletten fünf Sterne hat es nicht ganz gereicht, weil mir der letzte Funke gefehlt hat, so ganz konnten sich die Charaktere nicht in meinem Leseherz einnisten, sie blieben auf Distanz.

Insgesamt aber sehr spannend.