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Veröffentlicht am 27.12.2022

Kai Meyer einmal anders ... aber immer noch gut

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Kai Meyer einmal anders. Der Vielschreiber beliebter Fantasybücher wagt sich hier in ein anderes Genre: den historischen Roman, auch wenn die Vergangenheit nicht so weit zurück liegt.
Erzählt wird die ...

Kai Meyer einmal anders. Der Vielschreiber beliebter Fantasybücher wagt sich hier in ein anderes Genre: den historischen Roman, auch wenn die Vergangenheit nicht so weit zurück liegt.
Erzählt wird die Geschichte in drei Zeitebenen und erst im Laufe der Handlung werden die Zusammenhänge ersichtlich. Es ist eine komplexe Geschichte, die sehr detailgetreu erzählt wird. Kai Meyer gelingt es problemlos, ähnlich wie in seinen Fantasywelten, den Leser zu fesseln und in eine andere Zeit zu versetzen.
Die Charaktere sind vielschichtig, interessant und in allen drei Zeitebenen wird langsam Spannung aufgebaut, dass man das Buch nicht aus den Händen legen will, oder ... wie im Falle des Hörbuchs ... es am Stück zu Ende hören möchte ... sind ja nur fast 16 Stunden..
Gesprochen wird das Hörbuch von drei großartigen Künstlern: Maria Koschny (die mit PHANTASMEN auch schon Kai Meyer-Erfahrung hat), Simon Jäger (der auch schon andere Meyer-Bücher gesprochen hat) und Schauspieler Johann von Bülow (bekannt unter anderem für MORD MIT AUSSICHT und HERR UND FRAU BULLE).
Auch wenn ich nicht wusste auf was ich mich einlassen würde, so konnte mich Kai Meyer durchaus überraschen. Ich habe zwar auch auf den fantastischen Moment gewartet (und wenn man Bücher liebt oder ein Buch über Bücher liest, wird es auf eine gewisse Art und Weise auf realistische Weise immer fantastisch), so blieb der Autor immer auf dem Boden der Tatsachen und kann überzeugen.
DIE BÜCHER, DER JUNGE UND DIE NACHT ist ein ergreifendes Buch, das auch als Hörbuch seriös und fesselnd umgesetzt wurde. Für Liebhaber von Büchern über Büchern ein Lesespaß. Und auch aus geschichtlicher Sicht ein interessantes Buch, wird doch der zweite Weltkrieg und das geteilte Deutschland thematisiert.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Irgendwie doch faszinierend

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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HAPPY NEW YEAR wird aus der Sicht von vier Personen beschrieben ... und am Anfang ist alles Friede, Freude, Eierkuchen und es dauert lange, bis sich das Drama zeigt. Aber langweilig wird es nicht, auch ...

HAPPY NEW YEAR wird aus der Sicht von vier Personen beschrieben ... und am Anfang ist alles Friede, Freude, Eierkuchen und es dauert lange, bis sich das Drama zeigt. Aber langweilig wird es nicht, auch wenn es tatsächlich eher unspannend ist und sich nicht von bekannten Silvesterfeiern unterscheidet. Eine Gruppe von Leuten trifft sich, man isst, man redet, man langweilt sich ... oder sorgt sich um die Kinder ...
Und dann beginnt es langsam spannend zu werden. Ein Kind verschwindet ... und nach und nach stellt man fest, dass da mehr dahinter steckt (natürlich). Durch die verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten bekommt der Leser Einblicke in deren Gedanken, Ängste und Befürchtungen. Es gibt das was man erwarten darf: Falsche Fährten en masse, Überraschungen en masse ... und es bleibt interessant obwohl ich im Nachblick zugeben muss, dass durch den ständigen Perspektivenwechsel die Spannung auf der Strecke bleibt. Aber das merkt man erst wenn man am Ende des Buchs angelangt ist, denn man wird durchaus gut unterhalten. Der Schreibstil ist spannend und durch den oft cliffhangerartigen Abbruch der einzelnen Kapitel will man wissen wie es weiter geht. Bereits durch zahlreiche andere Thriller kontaminiert (oft wiederholen sich die Plots, so dass es am Autor oder der Autorin liegt aus altbekannten Geschichten etwas Neues zu zaubern) bekommt man schnell ein Gefühl dafür, wer der Täter ist und wer nicht (aber meistens kommt es dann doch anders und ich habe lange nicht gewusst wer für das Verschwinden des Mädchens verantwortlich ist).
HAPPY NEW YEAR ist vielleicht für einen Thriller nicht spannend genug, die Nerven bleiben also unangetastet, aber ... gut geschrieben, auf gewisse Weise kurzweilig und unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Unterhaltsam

Als Rangerin im Politik-Dschungel
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Ich muss gestehen, dass ich mir einige Gedanken gemacht habe, ob ich das Buch lesen soll oder nicht … ich war mir nicht sicher in wieweit der politische Teil des Buch dominieren würde, beziehungsweise ...

Ich muss gestehen, dass ich mir einige Gedanken gemacht habe, ob ich das Buch lesen soll oder nicht … ich war mir nicht sicher in wieweit der politische Teil des Buch dominieren würde, beziehungsweise wie sich Politik und Natur verbinden lassen. Aber manchmal sollte man einfach nicht zu viel denken… denn ich bereue nicht, dass ich das Buch gelesen habe.
Ja, es geht um Politik, aber eher von der erheiternden Sorte und man bekommt u. a. Einblicke in die Kleidungsfragen mancher PolitikerINNEN und natürlich auch den politischen Alltag. Aber abgesehen davon ist ALS RANGERIN IM POLITIK-DSCHUNGEL ein interessantes Buch einer Pressereferentin und ihrer Erfahrungen in der afrikanischen Wildnis. Amüsant zu lesen zeigt Maria Henk den Alltag ihrer Rangerausbildung und stellt (durchaus naheliegende) Vergleiche zu ihren politischen Beobachtungen und Erfahrungen an, immer mit einem Augenzwinkern.
Kurzweilig lässt die Autorin den Leser an ihren Erfahrungen teilnehmen und ich gestehe, dass mir die politischen vergleiche gefallen haben. Man muss nicht unbedingt ein großes Interesse an Politik haben, die beschriebenen Politiker sind größtenteils bekannt (und ständig präsent in den Medien … oder waren es) und nebenbei bekommt man auch Einblicke in die Arbeit einer Pressereferentin.
ALS RANGERIN IM POLITIK-DSCHUNGEL ist keine schwere Kost, aber gefahrlos geht es auch nicht von statten, weder in der Wildnis noch in der Politik. Und am Ende bleibt dem Leser selbst die Entscheidung ob ihm ein Leben als Pressereferent mehr zu sagt als das Leben als Ranger. Aber man kann immer einen anderen Weg wählen und das Buch zur Unterhaltung lesen. Denn das bekommt man: Gute Unterhaltung mit viel Herzblut und Ironie geschrieben.

Veröffentlicht am 08.12.2022

Spannende Reise durch die Zeit

Die letzten Tage der Dinosaurier
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Riley Black führt den Leser in DIE LETZTEN TAGE DER DINOSAURIER auf eine Reise in die Vergangenheit und vermischt ihre Fantasie mit Fakten, soweit sie bisher bekannt sind. Wobei der Titel etwas irreführend ...

Riley Black führt den Leser in DIE LETZTEN TAGE DER DINOSAURIER auf eine Reise in die Vergangenheit und vermischt ihre Fantasie mit Fakten, soweit sie bisher bekannt sind. Wobei der Titel etwas irreführend ist, denn Dinosaurier spielen hier keine große Rolle (jedenfalls wenn man an Tyrannosaurus oder Triceratops denkt …).
Ein Komet rast Richtung Erde und sein Einschlag wird die Welt verändern … und Blacks Erzählung beginnt dort. Der Dinosaurier letzte Stunde hat geschlagen und bald wird keiner der großen Riesen zusammen mit einigen anderen Tiergruppen verschwunden sein. Vor dem Einschlag, die erste Stunde, der erste Tag … noch sind die Veränderungen nicht gravierend, aber Black schreitet weiter in der Zeit voran und andere Tiergruppen gewinnen an Bedeutung.
Es ist eine fiktive Geschichte, die auf Tatsachen beruht und auch dem Laien das Aussterben der Dinosaurier und die Evolution näher bringt. Langweilig wird es nie, auch nicht zu wissenschaftlich.
Nach etwas weniger als 300 Seiten könnte man das Buch beiseite legen und hätte bis dahin gute Unterhaltung geboten bekommen. Aber es geht noch weiter und Black erklärt im Anhang die Fakten, die Hypothesen und ihre eigenen Spekulationen … und das ist nicht weniger interessant und informativ wie die Seiten davor.
Unterhaltsames Nature Writing, das viel über die ausgestorbenen Lebewesen vor uns zu berichten hat und auch Quellenangaben für Interessierte bietet.

Veröffentlicht am 13.11.2022

Spannender Antarktis-Thriller

The Dark
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Ich mag Bücher, die am Ende der Welt, sprich Arktis oder Antarktis, spielen. Irgendwie hat es mir diese Region und die Kälte angetan. Und es gibt einige Krimis/Thriller, die in dieser Gegend spielen. Wie ...

Ich mag Bücher, die am Ende der Welt, sprich Arktis oder Antarktis, spielen. Irgendwie hat es mir diese Region und die Kälte angetan. Und es gibt einige Krimis/Thriller, die in dieser Gegend spielen. Wie hätte ich bei THE DARK also nein sagen können ... auch wenn ich diesmal zum Hörbuch gegriffen habe.
Am Anfang kam mir vieles sehr bekannt vor, ich hatte sogar den Eindruck, ich hätte das Buch bereits gelesen. Zumindest die Ausgangssituation war mir sehr vertraut. Inzwischen kann ich das wohl als Deja-Vu abhaken, ich konnte kein Buch finden, das vergleichbar wäre, sieht man von Rudimenten der Allgemeinsituation aus.
Nach dieser kleinen Irritation konnte ich mich aber ganz auf das Buch konzentrieren und ... ich habe es nicht bereut. Tatsächlich wird dem Leser (oder Hörer) ein unterhaltsames, spannendes Bäumchenwechseldichspielchen präsentiert, mit überraschenden Wendungen, Enthüllungen und einer durchaus überzeugenden Story. Hat jeder auf der Station etwas zu verbergen? Warum reagiert Stationsleiterin Sandrine so merkwürdig (und das bei fast allen Situationen, die eine starke Hand verlangen). Neben dem Setting wirken auch die Charaktere (auf gewisse Art glaubwürdig, wenn sie auch etwas merkwürdig sind, aber vielleicht liegt das auch am Ort ... vielleicht muss man seltsam sein, um in der Arktis arbeiten zu können, oder man wird durch den Arbeitsplatz merkwürdig ... oder der Leser wünscht sich seltsame Charaktere an seltsamen Orten). Der einzige Schwachpunkt mag vielleicht Kate sein, die nicht immer eine sympathische Protagonistin ist und manchmal eher das Gegenteil bewirkt ... leider ist sie die Erzählerin, ich verrate also nicht viel, wenn ich sage, dass sie überlebt (aber ich kann zumindest versprechen, dass es mehr als einen Toten gibt und manche Dinge aus der Vergangenheit wieder ans Tageslicht kommen). Vielleicht hilft aber auch die Erzählweise durch eine direkt betroffene Person über einige Schwächen und Logikfehler (und Ungereimtheiten) hinwegzusehen.
THE DARK ist nicht perfekt, aber ein guter Thriller, der mir das bietet, was ich von einem Thriller erwarte: Gute Unterhaltung. Und das habe ich bekommen.
Wer Freude an Thrillern mit ungewöhnlichem Setting nach Agatha Christie-Manier (... und dann gabs keines mehr...) hat, wird auch hier seine Freude haben. Und Cornelia Röser, die Sprecherin dieses Buchs schafft es problemlos, dass man als Zuhörer die Umgebung vergisst ...

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