Profilbild von MartinS

MartinS

Lesejury Star
offline

MartinS ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MartinS über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2021

Ansteckende Begeisterung für die Natur

Wildes Paradies
0

Bisher fiel mir Claudia Praxmayer nur als Romanautorin auf („Bienenkönigin„) und ich wusste nicht, dass sie sich weitaus mehr für die Natur einsetzt als gedacht.
In Wildes Paradies erzählt sie von ihrem ...

Bisher fiel mir Claudia Praxmayer nur als Romanautorin auf („Bienenkönigin„) und ich wusste nicht, dass sie sich weitaus mehr für die Natur einsetzt als gedacht.
In Wildes Paradies erzählt sie von ihrem kleinen eigenen Paradies und weckt im Leser die Lust auf die Natur. Man merkt ihr die Begeisterung an, wenn sie von ihren Erfolgen schreibt, aber auch ihre Tiefschläge verschleiert sie nicht und zeigt dadurch auch, wie interessant (und aufwändig) der Erhalt der Natur ist. Aber, man bekommt auch etwas zurück: Interessante Tierbeobachtungen, eigenes Gemüse … Claudia ist schnell begeistert und der Leser auch und man bekommt wirklich Lust sich dieses Wilde Paradies selbst anzusehen. Immerhin bekommt man durch Fotos einen kleinen Einblick in die Welt der Autorin.
Aber trotz aller Begeisterung ist Wildes Paradies mehr als ein Erfahrungsbericht, denn Claudia gibt auch Tipps für Leser, die weniger Platz zur Verfügung haben (was die meisten sein dürften) und zeigt so, dass man auch im Kleinen der Natur etwas Gutes tun kann (und man bekommt immer etwas zurück).

Claudia schreibt wie der Schnabel ihr gewachsen ist und macht aus diesem Werk mehr eine Unterhaltung als ein Buch, das Wissen vermitteln will. Am Ende weiß man mehr über Streuobstwiesen, das Anlegen von Teichen, Gemüseanbau, aber alles so, dass es für den Normalsterblichen verständlich bleibt.
Und ich gebe zu, dass man auch hin und wieder etwas schmunzeln darf (was ich immer noch mache, wenn ich an die Teichgeschichten denke).

Empfehlenswert für jeden Naturliebhaber.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 22.03.2021

Ein wunderbares Ensemble

Tinte & Siegel
0

Bisher kannte ich von Kevin Hearne nur die Kurzgeschichten mit seinem eisernen Druiden. Die Reihe selbst habe ich noch nicht gelesen, aber das ist etwas, das ich in nächster Zukunft beginnen möchte. Vergleiche ...

Bisher kannte ich von Kevin Hearne nur die Kurzgeschichten mit seinem eisernen Druiden. Die Reihe selbst habe ich noch nicht gelesen, aber das ist etwas, das ich in nächster Zukunft beginnen möchte. Vergleiche zwischen den beiden Reihen kann ich, was die Qualität anbelangt, also nicht anstellen, aber zumindest hat Atticus, der Druide einen kleinen Gastauftritt (und Oberon auch).
Al MacBharrais ist ein ungewöhnlicher Held (oder so etwas ähnliches). Nicht jung, nicht gut aussehende .. spontan würden mir keine wirklich positiven oder negativen Charaktereigenschaften einfallen, irgendwie ist er nur alt und unauffällig. Mal was anderes ...
Ich gebe zu, dass mir die Geschichte gut gefallen hat, wobei ich bei einigem Nachdenken zugeben muss, dass es gar nicht die Geschichte ist, die begeistert sondern die Charaktere. Kevin Hearne hat sein Universum um einige interessante Personen und Kreaturen bereichert und das ist es, was die Geschichte lesenswert macht. Das Thema könnte ein ernsthaftes sein (Menschenhandel) wird aber eher humorvoll abgearbeitet (und ich finde das in Bezug auf das Genre auch nicht verwerflich, niemand erwartet bei Fantasy Realismus, oder darf das nicht erwarten).
Es ist noch viel Luft nach oben, aber es ist eine Freude Al und seine Freunde zu beobachten und ihren Wortgefechten zu lauschen. Kurzweilig, spannend mit sympathischen Charakteren und was die Story angeht ... darüber kann man leicht hinwegsehen, das Drumherum ist das interessantere und macht die Geschichte glaubwürdig (auch wenn wir immer noch von Fantasy sprechen).

Ich bin gespannt was DIE CHRONIK DES SPIEGELMAGIERS noch bieten wird. Die Akteure wurden vorgestellt, das Ensemble funktioniert in meinen Augen hervorragend, jetzt kann es gerne weiter gehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2021

Besser als DER BEGINN

Die Meisterin: Spiegel & Schatten
0

Der zweite Teil der Meisterin-Trilogie. Der Aufbau ist ähnlich wie bei DER BEGINN: Es werden zwei Geschichteen in zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt und Geneves Mutter dient als verbindende Erzählerin, ...

Der zweite Teil der Meisterin-Trilogie. Der Aufbau ist ähnlich wie bei DER BEGINN: Es werden zwei Geschichteen in zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt und Geneves Mutter dient als verbindende Erzählerin, die dem Leser nebenbei weitere Informationen über Scharfrichter und ihre Zunft näherbringt.
Zum einen wird die Geschichte aus dem ersten Teil aufgegriffen, zum anderen wird eine neue Geschichte erzählt und, weil es der Mittelteil eines Dreiteilers ist, auf kommende Ereignisse vorbereitet.
Spannend und überraschend (egal in welcher Zeitebene) bietet SPIEGEL UND SCHATTEN kurzweilige Unterhaltung, die Lust auf mehr macht.
Es wird zwar darauf hingewiesen, dass man in der Geschichte auf Personen aus anderen Heitz-Romanen trifft und tatsächlich kommen mir einige Charaktere bekannt vor (und das nachdem ich jahrelang ein HEITZ-Abstinenzler war), aber ich habe nicht den Eindruck, dass man als Neuling, der die entsprechenden Bücher nicht kennt, einen Nachteil hat.
SPIEGEL UND SCHATTTEN ist meiner Meinung nach noch spannender als DER BEGINN; was aber vielleicht auch daran liegt, dass man einige der Figuren bereits kennt.

Jetzt bin ich gespannt auf Teil drei.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2021

Meisterhaft

Die Geschichte eines Lügners
0

Maurice Swift hat einen Roman geschrieben... das es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt und er dabei das Leben eines anderen zerstört, ist ihm egal.
Maurice Swift schreibt wieder einen Roman, ...

Maurice Swift hat einen Roman geschrieben... das es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt und er dabei das Leben eines anderen zerstört, ist ihm egal.
Maurice Swift schreibt wieder einen Roman, das es sich dabei um den einer anderen handelt und er dabei ihr Leben zerstört ist ihm egal.
Maurice Swift weiß was er will und alle anderen sind ihm egal.
DIE GESCHICHTE EINES LÜGNERS beginnt interessant, obwohl es für mich eine Wendung nimmt, die ich nicht unbedingt lesen wollte (aber ich bin froh, dass sich der Rest des Buchs nicht mit der NS-Aufarbeitung der Deutschen befasst), trotzdem weiß John Boyne den Leser zu fesseln und wenn man unbedarft an das Buch herangeht auch zu überraschen. Erzählt wird Maurices Geschichte aus der Sicht anderer (jener, die durch ihn geschädigt wurden), erst gegen Ende des Buchs kommt der Autor selbst zu Wort.
Johm Boyne gibt einen interessanten Einblick in die dunkle Seite des Autorendaseins und (abgesehen vielleicht von Kleinigkeiten, die durch Swifts Persönlichkeit bedingt sind) leider ist das Erzählte nicht unbedingt an den Haaren herbeigezogen, schwarze Schafe unter den Autoren (oder wie man diese auch nennen mag) klauen, des Geldes wegen.
Boyne begleitet den Leser auf Swifts Reise durch den Erfolg (gespickt mit Leichen und zerstörten Seelen) und gibt ein nicht langweilendes Bild der Autorenszene wieder: Ideenklau, Neid, Missgunst und Intrigen sind hier an der Tagesordnung und die Branche ist durchsetzt von Homosexuellen. Nun ja einiges mag übertrieben sein, aber ein Kern Wahrheit steckt dahinter.

Meisterhaft geschrieben, mit einem gewissen Augenzwinkern und einer guten Charakterstudie.
Die Geschichte eines Lügners ist ein überzeugendes Werk, das das Potential für einen Klassiker hat.
Warten wir ab!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2021

Fiction und Fakten - Henker

Die Meisterin: Der Beginn
0

Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich ein Buch von Markus Heitz gelesen habe, aber damals hat mir sein Stil sehr gut gefallen. Schade eigentlich, dass mir wohl das eine oder andere Highlight in den ...

Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich ein Buch von Markus Heitz gelesen habe, aber damals hat mir sein Stil sehr gut gefallen. Schade eigentlich, dass mir wohl das eine oder andere Highlight in den letzten Jahren entgangen ist.
Mit DIE MEISTERIN hatte ich die Gelegenheit wieder in die Welten des Autoren einzutauchen und es ist das passiert, was mir damals bei seinen Büchern gefallen hat: Ich wurde sofort in seine Geschichte hineingezogen und war sofort gefesselt von Geneves Geschichte. Als Erzählerin fungierte Geneves Mutter, was ich am Anfang etwas irritierend fand, im Nachhinein gesehen allerdings als unterhaltsame Idee. Dadurch wurde die Zeit- und Ortsänderungen idiotensicher angekündigt.
Außerdem erfährt man reale Hinweise über das leben eines Scharfrichters einschließlich einiger berühmt/berüchtigter Vertreter dieser Zunft. Es ist also nicht alles nur Fiction was Herr Heitz seinen Lesern vermittelt, trotz aller Werwölfe und anderer Kreaturen der Nacht...

Der Beginn ist der spannende (und informative) Anfang einer Henkertrilogie, mit sympathischen (teilweise auch mysteriösen) Charakteren, der Lust auf mehr macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere