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Veröffentlicht am 27.11.2023

Auseinandersetzung mit der Jahreslosung 2024

Agape
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„Das Leben ändert sich, wenn du aus Liebe handelst“

Gunnar Engel legt mit „Agape“ einen Planer für die Auseinandersetzung mit der Jahreslosung 2024 vor. Nach der Erklärung des Unterschiedes zwischen Eros, ...

„Das Leben ändert sich, wenn du aus Liebe handelst“

Gunnar Engel legt mit „Agape“ einen Planer für die Auseinandersetzung mit der Jahreslosung 2024 vor. Nach der Erklärung des Unterschiedes zwischen Eros, Philia und Agape beleuchtet Gunnar Engel in zwölf Kapiteln verschiedene Bereiche des Lebens.

Der Aufbau dieser Kapitel ist das Jahr über identisch. Ein passender Bibelvers, eine kurze Einleitung, eine Reflexionsfrage stehen zu Beginn. Nach und nach werden weitere Erläuterungen gegeben, unterbrochen von Fragen zum Thema. Der Leser/die Leserin wird aufgefordert, sich konkrete Vorhaben zu notieren, die im Lauf des Monats umgesetzt werden sollen. Unter der Überschrift „Tiefer tauchen“ werden weitere Bibelstellen mit Hinweisen zu ihrer Bedeutung angeboten. Schlussendlich wird der Monat reflektiert. In diesem Arbeitsbuch gibt es ausreichend Platz für die Antworten und eigene Beobachtungen und ggf. Veränderungen.

Ich hätte mir in den einzelnen Kapiteln kleine Beispiele aus der Erfahrung des Autors oder seiner Gemeinde gewünscht, die dem doch eher sachlich gehaltenen Text etwas mehr Lebendigkeit gegeben hätten. Ein zweiter Kritikpunkt betrifft die folgerichtig aufgebauten Kapitel, denn nicht jeder hat eine Familie und/oder lebt in einer Beziehung. Hier werden m.E. Alleinstehende nicht eingebunden, für die jedoch das Wissen um die Liebe Gottes wichtig erscheint, um Menschen kennen zu lernen und damit der Einsamkeit zu entkommen.

Gunnar Engel, Jahrgang 1987, ist Pastor einer Gemeinde in Kiel und betreibt einen erfolgreichen YouTube-Kanal zu Fragen des Glaubens.

Fazit: ein mit Einschränkungen empfehlenswertes Arbeitsbuch

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Veröffentlicht am 13.11.2023

"In Gedenken an ein Mädchen"

Das achte Haus
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Linda Segtnan, Jahrgang 1986, lebt in Stockholm. Sie hat Audio-Horrorgeschichten mit historischem Bezug zu Orten in Schweden recherchiert und geschrieben. Als sie auf den ungelösten Mordfall an der neunjährigen ...

Linda Segtnan, Jahrgang 1986, lebt in Stockholm. Sie hat Audio-Horrorgeschichten mit historischem Bezug zu Orten in Schweden recherchiert und geschrieben. Als sie auf den ungelösten Mordfall an der neunjährigen Birgitta Sivander stößt, nimmt sie dies zum Anlass, ihren Debütroman zu schreiben. Kerstin Schöps lebt mit ihrer Familie in Berlin und hat u.a. Arne Dahl, Johan Theroin, Sofia Lundberg und Lone Frank übersetzt.

Kurz nach dem Verschwinden von Birgitta Sivander im Mai 1948 wird ihre Leiche im nahen Wald gefunden. Der Fall kann nicht eindeutig geklärt werden. Hat die Polizei sorgfältig genug ermittelt? Linda Segtnan ist schwanger, als sie mit ihrer Recherche zu dem ungeklärten Mord beginnt. Möglicherweise liegt es an dieser besonderen Situation, dass Linda wie besessen versucht, diesen Fall zu lösen. Sie gräbt sich in die Akten ein, besucht mehrfach den Ort Perstorp, spricht mit Zeugen und macht sogar den älteren Bruder Karl ausfindig. Ihre Beschäftigung mit Birgitta geht soweit, dass sie fast ihre Familie aufs Spiel setzt, weil sich Grenzen derart verschieben, dass Linda das Gefühl hat, Teil der Geschehnisse des Jahres 1948 zu sein.

Linda Segtnan verbindet die beiden Stränge, die Vergangenheit und die Gegenwart, auf eine ganz besondere Art und Weise. Birgitta und ihr Tod wird mit viel Empathie und Spannung erzählt, dann jedoch rückt die eigene Familie, ihr Sohn Sam, den sie streckenweise etwas zu vernachlässigen scheint und die Sorge um ihr ungeborenes Kind (in meinen Augen zu sehr) in den Vordergrund, bevor sich Linda neuen Unterlagen zuwendet. Linda ist offen für Übersinnliches und Horoskope, was den Titel des Buches erklärt.

Es gibt schnell einen Verdächtigen, einen Jungen aus der Nachbarschaft. Obwohl ungeklärt bleibt, ob er Birgitta umgebracht hat, denn es spricht einiges dagegen, sind die Folgen für ihn und seine Familie enorm. Hier hätte ich mehr Deutlichkeit gewünscht.

Fazit: Trotz einiger Schwächen ein lesenswertes Debüt

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Feel-Good-Roman für graue Herbsttage

Herbsthimmel über der kleinen Ambulanz in Wales
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Die Geschichte von Holly und ihrer Ambulanz in einer walisischen Ortschaft geht weiter, wir wie es aus dem ersten Band kennen, gibt es eine Menge Trubel. Nach wie vor streiten sich die beiden Schwestern ...

Die Geschichte von Holly und ihrer Ambulanz in einer walisischen Ortschaft geht weiter, wir wie es aus dem ersten Band kennen, gibt es eine Menge Trubel. Nach wie vor streiten sich die beiden Schwestern Claire und Gwyn in ihrer gewohnt schlagfertigen Art, der auch die Krebserkrankung nichts anhaben kann. Damit, mit den Patienten in der Ambulanz und mit dem Wiederaufbau des kleinen Cottages ist Holly voll ausgelastet. Dann jedoch kündigt ihre Mutter einen Besuch an. Die beiden Frauen haben ein eher unterkühltes Verhältnis. Warum? Lest selbst.

Die Charaktere sind lebendig beschrieben. Vor allem Miss Peabody, Ex-Agentin und immer noch auf der Höhe der Ereignisse und die beiden Schwestern verleiten immer wieder zum Schmunzeln. Es gibt ein Wiedersehen mit der Polizistin Anne, der Tierärztin Jane und Charlotte, die versucht, ihren Noch-Ehemann loszuwerden. Ein Diebstahl verursacht einige Aufregung, genauso wie Hollys Mutter, die sich gut in die Dorfgemeinschaft einfügt und schon bald Anschluss findet. Nicht alles wird am Ende aufgelöst, so dass zumindest ein weiterer Band folgen wird.

In diesem Fall empfehle ich, die Reihenfolge einzuhalten, um die Vorgeschichte besser verstehen zu können.

Das Cover entspricht bis auf wenige Details und der Farbe dem des ersten Bandes und garantiert einen hohen Wiedererkennungseffekt.

Der Schreibstil ist amüsant und kurzweilig, genau das richtige für gemütliche Lesestunden an grauen Herbsttagen.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Kulinarische Geschichte

Bittermandeln aus Byzanz
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Geschichte ist hier durchaus doppeldeutig zu verstehen. Zum einen geht es um historische Begebenheiten, die so oder ähnlich stattgefunden haben können. Zum anderen ist es eine gut durchdachte Geschichte ...

Geschichte ist hier durchaus doppeldeutig zu verstehen. Zum einen geht es um historische Begebenheiten, die so oder ähnlich stattgefunden haben können. Zum anderen ist es eine gut durchdachte Geschichte mit vielen Rezepten aus der Zeit.

Dorothe Zürcher führt uns zurück in das Jahr 1189 nach Byzanz, wie der Titel bereits vermuten lässt. Friedrich Barbarossa zieht mit seinem Heer nach Jerusalem. Bei der Besetzung von Adrinopol wird Alkmene dem Ritter Diethelm als Zeltmagd zugeteilt. Alkmene ist eine begnadete Köchin und schafft es, mit wenigen Zutaten und rudimentären Küchengeräten köstliche Mahlzeiten zuzubereiten. Besonders hier, aber auch in anderen Dingen, werden die Unterschiede zwischen den Franken und den Byzantinern besonders deutlich. Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Rezept, die von der Autorin getestet wurden. Das Leben unter schwierigen Bedingungen wird sehr lebendig und bildhaft beschrieben. Intrigen und Wirrungen machen den in einem flüssigen Stil geschriebenen Roman kurzweilig.

Das wunderschön gestaltete Cover passt hervorragend.


Fazit: ein gut recherchierter und spannender Roman

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Spannender Wismar-Roman

Tempus fugit venceremos
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Marlis Lindenkamp ist die beste Kryptologin und Archäologin Norddeutschlands. Allerdings hat sie ein paar Probleme, aber sie fühlt sich sofort in Wismar wohl, etwas, was sie selbst erstaunt. Dann bekommt ...

Marlis Lindenkamp ist die beste Kryptologin und Archäologin Norddeutschlands. Allerdings hat sie ein paar Probleme, aber sie fühlt sich sofort in Wismar wohl, etwas, was sie selbst erstaunt. Dann bekommt sie es mit mystischen Geheimnissen zu tun, die zurück ins Mittelalter reichen.

Bente Amlandt, Jahrgang 1972, schreibt und illustriert Romane für Jugendliche und Erwachsene auf Deutsch und Englisch. Sie hat Germanistik, Romanistik und Kunst in Kiel studiert und in Norddeutschland sowie in Südamerika, Paraguay, unterrichtet. Bente Amlandt arbeitet in Lübeck-Travemünde und in Wismar. Sie hat die "Rodiwana"-Saga, "Die Magie der Trohpa" und als Lu C. Ohm "Anna Apokalypse" geschrieben. Die Autorin liebt die Natur, utopische Welten, mittelalterliche Städte und Skandinavien. Weitere Informationen sind auf ihrer Webseite zu finden.

Die Geschichte Wismars und der dortigen Nikolaikirche steht im Mittelpunkt dieses sehr besonderen Romans. Sehr viele Fakten werden vermittelt, die gleichwertig neben der Geschichte stehen und mitunter den Lesefluss etwas hemmen. Dabei spielt das Mittelalter eine große Rolle, Bente Amlandt schlägt den Bogen jedoch auch in die neuere deutsche Geschichte. Quellenangaben vervollständigen das mit 234 Seiten eher schmale Buch.

Der fiktiven Geschichte, die Marlis Lindenkamp hier erlebt, liegt eine sehr schöne Idee zugrunde, die Bente Amlandt auch hervorragend umsetzt. Ihre Protagonistin ist beruflich sehr erfolgreich, hat aber, wie bereits erwähnt, große Probleme. Dank der hervorragenden Konstruktion dieser Geschichte weiß der Leser am Ende mehr als Marlis. Wieso? Bitte unbedingt selbst lesen.

Das Ende lässt auf eine Fortsetzung schließen.

Das Cover gibt einen Teil des Inhaltes in seiner Düsternis sehr gut wieder und passt ausgezeichnet zum Titel, der übrigens auch eine Rolle spielt.

Fazit: ein spannender Wismar-Roman mit einer Überraschung

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