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Veröffentlicht am 22.12.2017

Ein Koffer voller Träume

Ein Koffer voller Träume
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Handlung:
Tess will ihrem bisherigen Leben entfliehen. Viele Jahre lang hat sie von ihrer Mutter gelernt, wie sie Kleider näht und ihre derzeitige Arbeitsstelle beinhaltet nicht, wie versprochen, das Nähen, ...

Handlung:
Tess will ihrem bisherigen Leben entfliehen. Viele Jahre lang hat sie von ihrer Mutter gelernt, wie sie Kleider näht und ihre derzeitige Arbeitsstelle beinhaltet nicht, wie versprochen, das Nähen, sondern Tess wird wie ein Dienstmädchen behandelt, das alle Arbeiten ausführen muss, die gerade anfallen.
Als sie davon hört, dass die Titanic ihre Jungerfernfahrt nach New York antritt, zögert die junge Frau nicht lange und verlässt ihre Herrschaft, um ihr Glück in Amerika zu versuchen, einem Ort, von dem sie sich viel verspricht. Durch einen Zufall begegnet Tess der berühmten Designerin Lucile Duff Gordon und findet kurzerhand bei ihr eine Anstellung. Für Tess geht ihr großer Wunsch in Erfüllung, nach Amerika zu reisen, jedoch geschieht auf der Reise eine weltweit bekannte Katastrophe, die Titanic rammt einen Eisberg und sinkt.
Tess gelingt es, zu überleben und mit Lucile in New York einzutreffen. Sie taucht in die Welt der Schönen und Reichen ein und bekommt eine Gelegenheit, ihre große Leidenschaft auszuleben, mit Stoffen zu arbeiten und deren Vielfalt zu entdecken. Außerdem wird in sie in dem Land von zwei Männern umworben, die beide um Tess ihre Gunst buhlen.
Eigentlich scheint es, als würde nun alles gut enden für Tess, jedoch verschwinden die Ereignisse nicht einfach so aus ihrem Gedächtnis und es gibt noch einige, ungeklärte Fragen und Anklagen.
Schafft es die junge Frau, nicht nur beruflich Fuss zu fassen, sondern auch privat glücklich zu werden? Oder wird sie ihre Reise bereuen?

Meinung:
Schon als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, war ich von dem Klappentext sehr begeistert und hätte es am liebsten sofort gelesen. Jedoch ist dies erst vor kurzem geschehen und nun kann ich sagen, dass mich das Buch sehr gefesselt hat und ich froh bin, es endlich gelesen zu haben.

Die Ereignisse rund um die Titanic und die auf den Untergang folgenden Verhandlungen und Spekulationen sind sehr interessant beschrieben und geben einen guten Einblick. Das Hauptaugenmerk wurde hierbei auf die Verhandlungen in New York gelegt, wo Schuldfragen und Verständnisfragen geklärt wurden. Von Verhandlungen habe ich zwar schon gehört, jedoch waren mein Wissen darüber sehr beschränkt und deshalb hat das Buch einiges behandelt, von dem ich noch nichts wusste. Hierbei hat es mir sehr gut gefallen, dass die Autorin sich sehr auf die Beschreibungen von den Verhandlungen und Zeugen verlassen hat, welches dem Buch einen spannenden Charakter verleihen. Die Geschichte von Tess wurde sehr geschmackvoll in das Schiffsunglück eigebunden und hat dabei nicht die historischen Fakten gestört.

Während des gesamten Romans gab es eine angenehm zu lesende Schreibweise, die recht einfach war, für mich sehr gut zu dem Inhalt gepasst haben. Es ließ flüssig lesen und hat durch Beschreibungen ein Bild entstehen, was angenehm ruhig war und der Geschichte recht wurde.

Einige der Protagonisten sind historisch verbürgt und waren wirklich bei dem Schiffsunglück dabei, haben es teilweise überlebt oder den Prozess geleitet. Dies wurde vermischt mit fiktiven Charakteren, die sich aber gut in das bereits bestehende Bild eingefügt haben und alles haben rund wirken lassen. Die Charakterzeichnungen habe ich als sehr realistisch empfunden.

Das Buch beherbergt zwar auch eine leichte Geschichte über eine Romanze, jedoch stand diese häufig im Hintergrund und wurde nicht ständig erwähnt. Ein Aspekt, der mir gefallen hat, da somit das Unglück und die darauf folgenden Verhandlungen im Vordergrund standen und das Hauptaugenmerk vollkommen darauf lag.

Fazit:
Ich hatte große Erwartungen in den Roman, welche auch erfüllt wurden. Zwar hatte ich mir vor dem Lesen den Verlauf der Handlung anders vorgestellt und bin eher davon ausgegangen, dass eine seichte Liebesgeschichte erzählt wird, deren Ursprung auf der Titanic stattgefunden hat, jedoch wurde ich positiv überrascht. Es hat sich als eine andere Geschichte entpuppt, welche viel spannender ist und ein wenig Historie näher beschreibt.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Der Weihnachtswald

Der Weihnachtswald
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Handlung:
Die äußerst erfolgreiche Anwältin Eva verbringt die Weihnachtsfeiertage wie jedes Jahr bei ihrer Großmutter Anna. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wuchs Eva in dem Haus der Großmutter auf und ...


Handlung:
Die äußerst erfolgreiche Anwältin Eva verbringt die Weihnachtsfeiertage wie jedes Jahr bei ihrer Großmutter Anna. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wuchs Eva in dem Haus der Großmutter auf und verbindet mit dem staatlichen Anwesen so einige positive, wie auch negative Erinnerungen. Wie jedes Jahr hält sich die Vorfreude der jungen Frau auf das bevorstehende Weihnachtsfest in Grenzen und auch ihre Großmutter behält eine Tradition bei, welche von Eva nicht gerne gesehen wird: Sie unterstützt ein Waisenheim in der Nähe und das Mädchen Antonie verbringt das Fest mit in Anna´s Haus. Eva fällt es sichtbar schwer, mit der Situation umzugehen und auch das Kind spürt den Unwillen der jungen Frau deutlich.
Während eines Schneesturms ist Antonie plötzlich verschwunden und nicht nur Eva und Anna machen sich Sorgen um den Verbleib des Kindes, sondern auch Philipp, ein Jugendfreund von Eva. Philipp und Eva machen sich sofort auf die Suche nach dem Kind und geraten dabei aus heiterem Himmel in die Vergangenheit.

Meinung:
Das Cover ist sehr schön weihnachtlich und wirkt gleichzeitig märchenhaft, eine gelungene Kombination, nicht nur für einen Weihnachtsroman, sondern auch sehr passend zu dem Inhalt des Buches. Die Farben sind recht leicht gewählt wurden, was mir gut gefällt, und zeigen die schönsten Seiten des Winters.

Schon von der ersten Seite an war der Schreibstil recht locker und hat geradezu dazu verleitet, dass man immer mehr lesen will und das Buch erst aus der Hand legen will, wenn es ausgelesen ist. Mit wenigen und simplen Worten ist es der Autorin perfekt gelungen, ein modernes Märchen zu schreiben, welches meiner Meinung nach in keinster Weise als kitschig beschrieben wird. Die Sprache ist einfach gewählt wurden, hat mich jedoch nicht gestört, das hat für mich noch zu dem weihnachtlichen Faktor gepasst, als wenn in einer Passage plötzlich irgendwelche hochtrabenden Begriffe gewählt wurden wären. Diese hätten den Inhalt irgendwie aus dem Gleichgewicht gebracht und auch der märchenhafte Aspekt des Buches wäre verschwunden gewesen.

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Jeder einzelne wurde sehr lebendig dargestellt und auch Macken und Angewohnheiten wurden erwähnt, sodass man das Gefühl hatte, eine teilweise wahre Geschichte zu lesen. Besonders gelungen ist die Entwicklung, welche die Charaktere durchmachen. Auch wenn diese womöglich einen kleinen Tacken zu schnell passiert ist, habe ich lange keinen Roman mehr gelesen, in dem die Protagonisten einen so deutlichen Wandel mitmachen.
Nicht jeder Charakter wurde sofort als sympathisch und liebenswürdig dargestellt, bei einigen brauchte ich einige Zeit, ehe ich mit ihnen warm wurde und mit ihnen mitfiebern konnte. Jedoch war auch diese Detail etwas, was mir ein Gefühl von Authentizität vermittelt hat.
Die Anzahl der Charaktere war recht beschränkt, als Leser lernt man fast nur Personen der Familie Koffler kennen. Zwar gab es innerhalb der Familie recht viele Personen, welche man durch eine kleine Zeitreise kennenlernt, jedoch fiel es mir sehr leicht, diese einzuordnen und bei wiederholtem Auftauchen sofort wiederzuerkennen.

Fazit:
Schon auf dem Cover wird ein „Wintermärchen“ angepriesen und für mich passt dieser Begriff perfekt zu dem Roman. Von der ersten bis zur letzten Seite hat der Roman mich überzeugt und war nicht nur sehr liebevoll geschrieben, sondern hat die schönen Seiten des Weihnachtsfestes perfekt dargestellt.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Handlung:
Aza Holmes ist nicht das, was man unter einem einem typischen Teenager verstehen würde. Sie leidet unter einer Zwangsstörung und hat höllische Angst vor Bakterien und den Körperflüssigkeiten ...

Handlung:
Aza Holmes ist nicht das, was man unter einem einem typischen Teenager verstehen würde. Sie leidet unter einer Zwangsstörung und hat höllische Angst vor Bakterien und den Körperflüssigkeiten von anderen Personen.
Als nun der vermögende Unternehmer Russell Pickett verschwindet, hat die junge Frau vollkommen andere Dinge zu tun, als sich an der Suche nach einem Mann zu beteiligen, den sie gar nicht kennt. Jedoch interessiert sich Daisy, Aza´s beste Freundin, für den Fall, als bekannt wird, dass es eine Belohnung gibt, wenn man einen wichtigen Hinweis auf den Verbleib des Mannes liefert. Dadurch fühlt sich Daisy angespornt und schafft es schließlich auch, Aza für die Suche ein wneig zu begeistern.
Bei der Suche nach Hinweisen trifft Aza Davis wieder, den Sohn des Milliardärs und ein ehemaliger Freund von ihr. Dieses Wiedersehen und die künftigen Treffen verwirren Aza und während des Abenteuers, welches nun in Aza´s Leben stattfindet, findet sie nicht nur einen Weg, um sich selbst besser zu verstehen.

Meinung:
Das Cover wirkt auf mich sehr traumhaft und äußerst passend für ein Jugendbuch. Es vereint gleichzeitig etwas leichtes (die Schildkröten, welche durch die blauen Wellen schwimmen) mit einem ernsten Hauch (der schwarze Kreisel, welcher sich einmal quer durch das Bild zieht, sowie die schwarze Schrift). Mir gefällt der Bezug zu dem englischen Originaltitel („Turtles all the way down“ → Schildkröten auf dem Cover), aber auch die Gemeinsamkeiten zwischen dem englischen und dem deutschen Cover sehr gut.

Die Schreibweise war wieder typisch für John Green. Das Buch ließ sich locker und leicht lesen, es hatte Humor und auch ernste Passagen, die zum nachdenken angeregt haben. Teilweise habe ich beim lesen inne gehalten, um einige Textstellen nochmal zu lesen oder auf mich wirken zu lassen, weil ich sie so traumhaft fand. Viele beschriebenen Dinge und Orte konnte ich mir gut bildlich vorstellen, sie entstanden während des Lesens bei mir automatisch. Vielleicht liegt das auch an der Erzählperspektive, auf jeden Fall konnte ich dadurch in den Roman eintauchen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive geschrieben, als Leser bekommt man die Sicht auf die Dinge aus Aza´s Sicht geschrieben und es ist dem Autor bestens gelungen, die Gedanken und Gefühle von einem Mädchen im Teenageralter einzufangen. Auch ihre psychische Erkrankung wird sehr authentisch beschrieben, und vermittelte mir eine vollkommen andere Sichtweise auf die Krankheit, welche ich so vorher noch nie erlebt habe.

Die Anzahl der Protagonisten ist sehr übersichtlich, man wird nicht von ihnen überschwemmt, hat aber auch nicht das Gefühl, als würde es zu wenig Abwechslung geben. Es wurden keine seitenlange Beschreibungen über die Charaktere genutzt, es gab ab und an mal einen kleinen Hinweis auf das Äußerliche, das Hauptaugenmerk jedoch lag auf den charakterlichen Eigenschaften eines jeden einzelnen. Man konnte sich durch Dialoge und Aktionen ein Bild von den Protagonisten machen und sie somit auch gut einschätzen. Mir hat das Fehlen des Aussehen gefallen, weil dadurch auch die Aussage verstärkt wird, dass es bei einem Menschen auf den Charakter ankommt und nicht auf das Aussehen.

Meiner Meinung nach werden auf der recht geringen Anzahl an Seiten (280) so viele Botschaften und Hinweise vermittelt, dass man diese bei der ersten Lektüre gar nicht richtig wahrnimmt, weshalb das für mich auf jeden Fall ein Buch wird, welches ich noch viele Male lesen werde und immer wieder neue Aspekte entdecken werde.

Fazit:
Auch mit diesem Buch hat mich John Green nicht enttäuscht, ich war traurig, als ich es ausgelesen hatte, weil ich gerne noch mehr Zeit mit Aza und ihren Freunden verbracht hätte.
Auch wenn es eigentlich ein Jugendbuch ist, ist es auch für Erwachsene ein Leseerlebnis und für mich auch ein Jahreshighlight. Besonders gut gefallen hat mir der wunderbare Blickwinkel in die Welt von Jugendlichen, in diesem Fall in die Gedankenwelt von Aza, wo auch psychische Probleme eine große Rolle spielen.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Das italienische Mädchen

Das italienische Mädchen
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Handlung:
Die junge Rosanna lebt mit ihrer Familie in Neapel, wo die Eltern ein kleines, charmantes Café betreiben. Leider erfährt die junge Italienerin von ihren Eltern nur kaum Beachtung, deren Hauptaugenmerk ...

Handlung:
Die junge Rosanna lebt mit ihrer Familie in Neapel, wo die Eltern ein kleines, charmantes Café betreiben. Leider erfährt die junge Italienerin von ihren Eltern nur kaum Beachtung, deren Hauptaugenmerk liegt auf der älteren Tochter Carlotta, welche von den Herren viele Komplimente bekommt. Nur Rosanna´s älterer Bruder Luca hält stets zu ihr und beschützt seine kleine Schwester.
Eines Tages findet in dem Restaurant der Eltern eine Familienfeier statt, bei welcher auch der aufstrebende, junge Tenor Roberto Rossini anwesend ist. Anfangs beachtet er die elfjährige Rosanna kaum, als sie jedoch auf Wunsch ein Lied vorsingt, ist er von dem Mädchen begeistert. Sofort ist ihm klar, dass Rosanna eine sagenhafte Stimme wird, die es verdient, gefördert zu werden.
Nach diesem Treffen vergehen sechs Jahre bis sich Rosanna und Roberto wiedertreffen, diesmal an der Mailänder Scala. Rosanna ist noch genauso sehr von Roberto begeistert, wie bei dem ersten Treffen und ist unglaublich glücklich, als Roberto sich anbietet, mit ihr zu üben, damit sie bald auf der großen Bühne ihr Debüt geben kann. Doch nicht nur beruflich merken beide, dass sie ein fantastisches Team abgeben, sondern auch privat fühlen sich beide voneinander angezogen. Eine Liebe, die sie vieles vergessen lässt und nicht von allen gern gesehen wird.

Meinung:
Ich hatte schon ein paar Bücher von Lucinda Riley gelesen und bisher hat mich noch keines enttäuscht. Auch mit „Das italienische Mädchen“ hat sie bei mir einen Treffer gelandet und das Buch war definitiv ein Highlight für mich dieses Jahr. Es hat alles gepasst, die Geschichte, die Charaktere, der Verlauf und auch das Ende hat mich überzeugt.

Von der ersten Seite an hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich hatte keine Probleme mit dem Einstieg und habe großes Fernweh verspürt, als ich von den Mailänder Tagen gelesen habe. Mich hat es begeistert, dass die Autorin geschafft hat, die Gegenden, in welchen die Handlung stattfindet, so wunderbar zu beschreiben, dass ich vieles genau vor Augen hatte. Besonders die Beschreibungen von Italien haben es mir angetan, obwohl ich leider noch nie in diesem Land war.

Anfangs musste ich aufpassen, dass ich die Namen der Protagonisten nicht durcheinander bringe, aber das war in diesem Buch einfach Gewöhnungssache, weil es nicht häufig vorkommt, dass ich Bücher lese, die in Italien spielen. Nachdem ich dann aber einmal alle zuordnen konnte, war dies kein Problem mehr.

Sprachlich habe ich auch nichts zu beanstanden, mir hat die Schreibweise sehr gut gefallen. Besonders die Einbeziehung von einigen italienischen Begriffen, welche sich durch das ganze Buch gezogen haben und teilweise auch immer wieder aufgetaucht sind. Dadurch wird nicht nur deutlich, dass sich die Autorin Lucinda Riley sehr gut mit dem Thema befasst hat, sondern dieses kleine Detail verleiht dem Buch viel Charme und lässt es authentischer wirken.

Die Protagonisten waren fabelhaft gezeichnet, sie sind nicht nur sehr authentisch und lebendig, sondern machen im Verlauf des Buches auch einen Wandel durch, welcher sehr gut beschrieben wurde und somit auch für den Leser gut sichtbar. Das hat mir sehr gut gefallen, weil das Buch sich über mehrere Jahre erstreckt und die Menschen auch verschiedene Lebenstadien durchmachen. So lernt der Leser zum Beispiel Rosanna als elfjähriges Mädchen kennen, welche sich im Verlauf der Handlung zu einem Jugendlichen entwickelt und schließlich eine junge Frau wird. Es wäre äußerst merkwürdig gewesen, wenn sie sich in all den Jahren nicht entwickelt hätte.
Das Buch beinhaltet sehr verschiedene Charaktere, welche alle ihre Eigenarten haben und nicht immer als positiv wahrgenommen werden. Dadurch konnte man mit vielen Protagonisten mitfühlen und hat mit sich mit ihnen gefreut, aber sie auch bemitleidet.

Auch der Aspekt, dass es in dem Buch viel um klassische Musik geht, hat meiner Lesefreude nicht geschadet, im Gegenteil, ich habe während des Lesens auch ständig Lieder aus einem Musical gehört, welches ich erst kurze Zeit zuvor besucht hatte.

Fazit:
Das Buch hatte ich längere Zeit schon im Schrank liegen, wo es darauf gewartet hat, endlich gelesen zu werden. Nun war es endlich Zeit dafür und ich bin sehr froh darüber, dass ich in den letzten Tagen viel Zeit hatte, weil es mir wirklich schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Selbst bei längerem Nachdenken gibt es keinen Aspekt, der mir nicht gefallen hat und für mich ist das Buch eines meiner diesjährigen Highlights, welches ich bestimmt noch häufig weiterempfehlen und verschenken werde.

Veröffentlicht am 25.12.2019

Das Sams feiert Weihnachten

Das Sams 9. Das Sams feiert Weihnachten
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Handlung:
Es naht das erste gemeinsame Weihnachten vom Sams und Herrn Taschenbier. Und erstmals erlebt das Sams die Vorweihnachtszeit mit all ihren Bräuchen mit. Natürlich ist das Sams manchmal etwas verwirrt ...

Handlung:
Es naht das erste gemeinsame Weihnachten vom Sams und Herrn Taschenbier. Und erstmals erlebt das Sams die Vorweihnachtszeit mit all ihren Bräuchen mit. Natürlich ist das Sams manchmal etwas verwirrt und stellt allerhand Fragen, denn es möchte alles wissen. Angefangen von der Weihnachtsgeschichte bis über die typischen Essenrituale. Herr Taschenbier beantwortet seinem Mitbewohner geduldig alle Fragen und äußert auch ganz nebenbei, was er sich eigentlich zu Weihnachten wünscht: ein heiteres Fest mit vielen Personen. Und dazu fällt dem Sams schnell eine besondere Idee ein...

Meinung:
Das Cover finde ich gelungen und sehr niedlich. Das Sams, neu gezeichnet, aber trotzdem noch unglaublich liebenswert, steht klar im Mittelpunkt. Es trägt immer noch den bekannten Taucheranzug, trägt nun auch noch Handschuhe und eine Weihnachtsmannmütze, ganz der Handlungszeit der Geschichte entsprechend! Auch Herr Taschenbier darf auf dem Cover nicht fehlen, er hat genau wie sein kleiner Mitbewohner ein festliches Detail erhalten...
Das Buch wurde sehr schön in einem festlichen Rotton gehalten, dazu gibt es Schneeflocken und auch die Wunschpunkte durften nicht fehlen.

Auch bei diesem Buch handelt es sich ein reread. Ich hatte kurz nach dem Erscheinungstermin das Glück, das Buch bei Lovelybooks im Zuge einer Leserunde zu gewinnen und habe mich darüber riesig gefreut. Als Kind war ich ein unglaublicher Sams-Fan, ich habe die Bücher viele Male gelesen und auch die Verfilmungen haben mir gut gefallen. Die Nachricht, dass ein neues Sams-Buch herauskommt und dieses auch noch zu Weihnachten spielt, hat mich begeistert.
Jetzt hatte ich irgendwie Lust darauf, das Buch noch einmal zu lesen und in die Geschichte einzutauchen. Genau das habe ich getan und mir hat die Handlung wieder genauso gut gefallen wie beim ersten Mal...

Vor dem Beginn der Handlung gibt es ein erklärendes Vorwort. Dort erfährt man den Grund, weshalb es noch eine Fortsetzung der Sams-Reihe gibt und auch die Handlung der bisher erschienenen Teile wird nochmal kurz zusammengefasst. Außerdem werden einige Charaktere kurz vorgestellt und so ist es dürften auch Leser, die die Vorgänger nicht kennen, kein Problem haben um der Handlung zu folgen.

Die Schreibweise wurde sehr kindgerecht gehalten, öfter wurden kurze Sätze genutzt, die einen Sachverhalt auf den Punkt bringen. Aufgelockert wird die Handlung durch einige amüsante Dialoge zwischen den Charakteren und auch das Sams hat seine Marotten nicht verloren. Es reimt noch genauso gerne wie früher und ist auch um ein kleines Lied nie verlegen. So entsteht eine lockere Handlung, der man leicht folgen kann und die für Kinder einige weihnachtliche Aspekte genau erklärt. Insgesamt ist die Geschichte recht kurzweilig geschrieben, ich bin beim Lesen schnell vorangekommen und hatte das Buch viel zu schnell ausgelesen. Es hat mich ein wenig in meine Kindheit zurückversetzt, mal wieder etwas vom Sams zu lesen und auch bekannte Personen aus den anderen Teilen wiederzutreffen.

In diesem Buch gibt es eine Besonderheit, die für mich ein absolutes Highlight war. Ich glaube, ich habe mir noch nie darüber Gedanken gemacht, wo das Sams eigentlich herkommt. Es war einfach da und das war gut so. Bei dieser Geschichte gibt es erstmals einen Einblick in den Herkunftsort des Sams. Einige Seiten spielen in einer Sams-Welt, wo noch weitere der Wesen auftreten. Meiner Meinung nach ist die Reise in die andere Welt sehr gelungen und informativ dargestellt, man das Sams auch einmal in seinem ursprünglichen Umfeld agieren sieht. Für das Sams war es nicht leicht zu verstehen, was eigentlich dieses „Weihnachtsfest“ ist und wieso es gefeiert wird. Im Gegenzug fand ich es immer schwer vorstellbar, dass es tatsächlich eine ganze Welt voller Samse geben könnte. Die gelungene Darstellung dessen hat mir beim Lesen großen Spaß bereitet. Außerdem war es einfach herrlich, mehrere der Wesen an einem Ort zu sehen und zu sehen, wie sie miteinander umgehen.

Das Buch überrascht außerdem mit neuen Illustrationen des Sams. Zu Ehren des 80. Geburtstags von Paul Maar erhielt das kleine Wesen ein neues Aussehen. Eigentlich ist dies eine Sache, die ich recht kritisch sehe. Ich mag es eigentlich nicht, wenn sich Figuren aus dem TV, aber auch aus illustrierten Büchern verändern und plötzlich ganz anders aussehen. Hier ist die Verwandlung gut gelungen, das Sams hat immer noch seinen Charme behalten und ist noch genauso niedlich wie in den alten Büchern. Darüber bin ich wirklich sehr erleichtert, eine Umgestaltung hätte auch schnell in die Hose gehen können.
Bildhaft unterlegt wurden viele Szenen durch wunderschöne Illustrationen. Diese sind abwechslungsreich, mit viel Liebe gestaltet und tauchen zahlreich, aber nicht zu oft auf. Mir gefällt jede einzelne, sie sind wirklich ein Blickfang geworden und verleihen der Geschichte zusätzlichen Charme.

Während der ganzen Geschichte herrscht eine fröhliche und lustige Stimmung. Dies entsteht nicht nur durch die lockere Schreibweise mit haufenweise Witzen, Reimen und Fragen, sondern auch die zahlreichen Illustrationen tragen dazu bei. Ich finde, das ist genau die richtige Stimmung für ein Kinderbuch und erinnert mich sehr an die anderen Sams-Teile!
Mit einer weihnachtlichen Stimmung dagegen kann das Buch nicht wirklich bestechen. Diese bleibt bei mir leider aus, obwohl viele Bräuche und Traditionen darin vorkommen und am Ende ein schönes Weihnachtsfest zelebriert wird.

Die Protagonisten sind einfach herrlich. Es treten einige wohlbekannte Gesichter auf, nur wenige sind neu und diese sind vor allem aus der Sams-Welt. Ein jeder wurde wirklich herzlich und liebevoll gestaltet und hat einen interessanten Charakter. Lediglich bei einem Gast, der zu Weihnachten aus der Sams-Welt auftaucht hätte ich mir mehr Details und Tiefe gewünscht. Diese Person wurde von den anderen leicht überstrahlt und bleibt nicht so in Erinnerung wie die anderen Figuren.
Mir gefällt es richtig gut, dass man hier Frau Rotkohl von noch einer anderen Seite kennenlernt. Ich kann mich an keine Information aus ihrer Kindheit oder Jugend erinnern, bei dieser Geschichte gibt es wenige dazu. Dadurch kann man auch ein Stück weit nachvollziehen, weshalb sie teilweise so abweisend und eigenbrötlerisch geworden ist
Meine heimliche Lieblingsfigur ist ein weiterer Gast aus der Sams-Welt: das Mini-Sams. Ich finde die Darstellung von ihm unglaublich gelungen und liebevoll. Es tritt etwas tollpatschig auf, ist noch jung und unschuldig und geht ohne Vorurteile auf die Leute zu. Dazu zeigen die Illustrationen ein sehr niedliches kleines Wesen, welches ich schnell ins Herz geschlossen habe.

Fazit:
Ach, die Geschichte hat mich wieder schnell gefangen genommen und ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Ich war wieder vollkommen begeistert davon und hatte großen Spaß beim Lesen. Es stimmt einfach alles. Angefangen von der Gestaltung und den Illustrationen, über die Geschichte und der Schreibweise bis hin zu den Protagonisten.
Nicht bei jedem Kinderbuch genieße ich das Lesen so sehr. Das mag auch etwas an meiner heimlichen Leidenschaft für das Sams liegen, ich denke aber auch, dass das Buch nicht nur für Kinder amüsant und unterhaltsam sein kann....

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