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Veröffentlicht am 13.08.2023

Das Glück der Geschichtensammlerin

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Handlung
Janice ist Putzfrau, Ehefrau, Mutter eines erwachsenen Sohnes und sie sammelt Geschichten. Jeden Tag hört sie neue Geschichten von den Menschen, bei denen sie putzt. Den während sie Bücherregale ...

Handlung
Janice ist Putzfrau, Ehefrau, Mutter eines erwachsenen Sohnes und sie sammelt Geschichten. Jeden Tag hört sie neue Geschichten von den Menschen, bei denen sie putzt. Den während sie Bücherregale abstaubt oder den Kühlschrank abtaut, öffnen sich die Menschen und beginnen, zu erzählen. So auch Mrs B, eine 92-jährige Dame, die durch ein sehr eigenwilliges und starkes Auftreten auffällt und sich sehr für Janice interessiert. Sie würde gern die Geschichte von ihr hören, aber Janice ist sich sicher: Sie hat keine Geschichte, sie sammelt lediglich die von anderen Menschen. Mrs B lässt nicht locker und nach und nach findet Janice heraus, dass auch sie eine Geschichte zu erzählen hat.

Meinung
Ich habe das Buch mal bei Vorablesen gesehen und war sofort angefixt. Die Inhaltsangabe klingt sehr vielversprechend, sie ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen und hat fast schon etwas magisches an sich. Und daher war es mir eine große Freude, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön an den DTV Verlag!

Ich finde, dass ein ansprechender Start in die Geschichte geboten wird. Man lernt Janice kennen, kann sich mit ihrer Person und ihrem Leben vertraut machen. Es werden erste Kunden vorgestellt und es gibt auch erste Geschichten, die sie in den letzten Jahren gesammelt hat. Es liegt eine schöne Sprache vor, die den Leser gut durch die Geschichte führt und stets genügend Informationen gewährleistet, um den Ereignissen gut zu folgen.
Aufgrund des Beginns, wo Janice mehrere Personen besucht und ein paar Geschichten von ihnen preisgibt, hatte ich die Erwartungshaltung, dass sich dies auch im Folgenden durchsetzt, näher auf die einzelnen Schicksale eingegangen wird. Das immer wieder neue Personen auftauchen, die ihre Geschichte erzählen, dabei Mrs B im Vordergrund steht. Leider hat sich die Erzählung ziemlich schnell auf Janice und Mrs B konzentriert, es gibt noch ein paar Nebencharaktere, die sich allerdings auch ziemlich schnell und ohne Probleme aus der Geschichte streichen lassen würden. Angesprochene Themen wurden nicht wirklich vertieft, es gibt immer wieder Sprünge, die nicht ganz zu der Situation gepasst haben.

Durchweg gefallen hat mir die Sprache. Die Autorin nutzt einen leichten, eingängigen und fein lesbaren Schreibstil, der zahlreiche Situationen lebendig werden lässt. Vor allem die Handlungsorte konnte ich mir sehr gut vorstellen, die Protagonisten kamen im Vergleich dazu ein bisschen blass daher. Sie haben zwar vielfältige Wesen erhalten, könnten aber noch mehr in die Tiefe gehen.

Man merkt zwar gerade an Janice eine solide Entwicklung im Verlauf der Geschichte, sie trifft einige weitreichende Entscheidungen und überdenkt ihre Situation, fasst den Mut, einiges zu ändern. Das fand ich wirklich toll, zumal diese Wandlung schrittweise und für den Leser gut vorstellbar daherkommt. Allerdings finde ich, dass sie durchaus noch interessanter vom Wesen her hätte auftreten können. Gefühlt geht sie jeden Tag für die Arbeit außer Haus und kehrt abends heim, macht den Haushalt, geht’s ins Bett und das wars. Ich hätte gern noch mehr Szenen gehabt, in denen Janice zeigt, was sie sonst noch interessiert...

Fazit
Ich bin echt flott mit dem Lesen vorangekommen und finde, dass eine gute, kurzweilige Geschichte vorliegt. Die viele Themen anspricht, die echt wichtig sind, die von Selbstfindung und Mut handelt und die extrem viel Potenzial besitzt. Das aber leider nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. Ich finde, dass die Handlung noch mehr Tiefe verdient hätte, noch mehr Abwechslung und eine stärkere Hauptprotagonistin hätten auch nicht geschadet. Ich kann verstehen, wenn viele sehr begeistert von dem Roman sind, bei mir ist der Funke leider nicht so richtig übergesprungen...

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Greta Garbo - Die einsame Göttin

Greta Garbo (Ikonen ihrer Zeit 9)
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Handlung
Mit 15 Jahren schafft es Greta, eine heißbegehrte Stelle in einem Stockholmer Kaufhaus zu ergattern. Mit viel Hingabe widmet sie sich ihrer Arbeit und liebt es, Kunden zu beraten und dabei von ...

Handlung
Mit 15 Jahren schafft es Greta, eine heißbegehrte Stelle in einem Stockholmer Kaufhaus zu ergattern. Mit viel Hingabe widmet sie sich ihrer Arbeit und liebt es, Kunden zu beraten und dabei von der schönste Mode umgeben zu sein. Doch gleichzeitig ist diese Arbeit nicht ihr großer Traum, viel lieber würde Greta eine Schauspielschule besuchen. Mit viel positivem Zureden wagt sie es schließlich und erhält einen Platz an der renommierten Schauspielakademie des Königlich Dramatischen Theaters. Und schon bald wird ein bekannter Regisseur auf die junge Frau aufmerksam und nimmt sie unter ihre Fittiche. Er sieht in ihr viel Potenzial mit ihrer einmaligen Präsenz und Ausstrahlung und legt damit den Grundstein für eine rasante Karriere.

Meinung
Ich liebe Romanbiographien und ich habe bereits einige echt gute Werke von Kristina Lüding gelesen. Zwei Gründe, weshalb ich also ihr neuestes Buch unbedingt lesen wollte, ich finde, dass eine sehr spannende Persönlichkeiten vorgestellt wird und ich war auf die Darstellung der weltberühmten Schauspielerin sehr gespannt. Aus diesem Grund habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, herzlichen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich bin von der ersten Seite an gut mit dem Lesen vorangekommen. Die Sprache ist auf einem einfacher gehaltenen Niveau, die solide Bilder zeichnet und gute Blicke auf das Leben von Greta Garbo bietet. Man lernt diese als Jugendliche kennen und begleitet sie über einige Jahre, kann dabei beobachten, was für eine Wandlung sie nicht nur äußerlich und beruflich, sondern auch charakterlich durchlebt. Es ist eine stete Entwicklung zu sehen, dabei hält sie aber an ihren Prinzipien fest und behält sich gleichzeitig auch etwas mysteriöses bei.
Mir hat es gefallen, dass man Greta Garbo von den Anfängen ihrer Karriere bis hin zur großen Schauspielikone hin begleitet. Das ist echt gut gelöst und hat mich überzeugt. Mich hat es allerdings gestört, dass sie anfangs als ziemlich unbegabt und untalentiert dargestellt wird. Mag sein, dass es tatsächlich so war, aber jedes Vorsprechen wird als kompletter Reinfall beschrieben und diese Szenen häufen sich. Es wird zu häufig angesprochen, wie desaströs ihre anfänglichen Schauspielversuche sind, was mir ein zu wiederholendes Moment waren. Da hätte es gut und gerne ein paar Kürzungen geben können, mich hat Greta in diesen Momenten ziemlich gestresst.

Insgesamt wird der Roman im Grunde in vier Teile geteilt, diese widmen sich besonderen Zeiten in Greta Garbos Leben und erstrecken sich gesamt über den Zeitraum von 1921 bis 1941. Über 20 Jahre lang begleitet man sie und kann schauen, wie sie sich entwickelt, wie sich Hollywood von Stummfilmen bis hin zum Tonfilm wandelt. Einerseits mag ich es, dass sich die Handlungszeit über ein paar Jahren erstreckt, so kann man gut schauen, wie die Entwicklung von einer recht unbeholfenen jungen Frau bis hin zu einer der größten Schauspielerinen ausschaut. Gleichzeitig bleibt die Geschichte dadurch ein bisschen oberflächlich und es ist schwierig, zu Greta Garbo eine Bindung aufzubauen, sie näher einzuschätzen und ihrer Person näherzukommen. Sie bleibt durchweg ziemlich geheimnisvoll und man merkt einfach, dass sie sich dem Leser nicht wirklich öffnet.

Fazit
Ich war extrem gespannt auf den Roman und habe ihn auch mit einigen Erwartungen begonnen. Teils wurden diese auch erfüllt, aber ich bin nicht vollkommen glücklich. Einerseits finde ich, dass auf eine spannende Weise an die große Greta Garbo herangegangen wurde, sie wird interessant und geheimnisvolle dargestellt und oft war ich von ihr sehr fasziniert. Gleichzeitig ist mir ihre Person zu oberflächlich gezeichnet und mich haben die ständigen Wiederholungen, wie unbegabt und unbeholfen sie am Anfang ihrer Karriere aufgetreten ist, sehr gestört. Ich finde, dass der Roman viel mehr Potenzial besitzt, das nicht ganz ausgeschöpft wurde...

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Die Tochter der Zarin

Die Tochter der Zarin
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Handlung
St. Peterburg 1725
Elisabeth, Tochter von Peter dem Großen und Katharina I., steht eine aufregende und ungewisse Zukunft bevor. Eine Seherin hat ihr vorhergesagt, dass die Schicksale des russischen ...

Handlung
St. Peterburg 1725
Elisabeth, Tochter von Peter dem Großen und Katharina I., steht eine aufregende und ungewisse Zukunft bevor. Eine Seherin hat ihr vorhergesagt, dass die Schicksale des russischen Zarenreiches mit ihrer eigenen Zukunft verwoben sein wird. Daher muss Elisabeth stets wachsam sein, wird doch jede Aussage und jede Geste aufs schärfste beobachtet und analysiert. Immer wieder muss sich Elisabeth neu positionieren, oft denkt sie, dass ihre Zeit nun gekommen ist und immer wieder versuchen Verwandte die junge Frau auszuschalten. Doch sie gibt nicht auf und hat stets ihr Ziel vor Augen: die Krone Russlands.

Meinung
Seit ich den ersten Band, 'Die Zarin', gelesen und für sehr gut empfunden habe, freue ich mich auf die Fortsetzung. Ich bin sehr begeistert von dem Roman gewesen und habe mich einfach darauf gefreut, nochmals in die Geschichte des russischen Zarenhauses einzutauchen und habe auf eine lebendige Handlung mit einem schönen historischen Hintergrund gefreut. Deshalb wanderte der Titel auch schnurstracks auf meine Wunschliste, als ich ihn in der Vorschau gesehen habe. Ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Vorab gibt es ein sehr ausführliches Personenverzeichnis, was ich einerseits gut finde, so erhält man einen Eindruck von der Fülle der Protagonisten und kann sich einen ersten Eindruck verschaffen. Allerdings zeigt es auch auf, wie viele Figuren auftreten und das hat mich ein wenig überwältigt. Ich habe mich vorab nicht näher mit den Personen befasst, es hatte auf mich einen leicht demotivierenden Eindruck und diese Energie wollte ich nicht verstärken, indem ich mich näher auf das Verzeichnis einlasse.

Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Am Anfang hat mich die Geschichte einfach nicht gepackt, ich hatte mit den Figuren, der allgemeinen Situation und auch ein wenig mit der Sprache meine Probleme. Ich konnte nicht einordnen, wo die Geschichte gerade steht und welche Zusammenhänge es mit dem ersten Band gibt. Dazu tritt eine Fülle an Personen auf, die mich anfänglich ein wenig erschlagen hat. An den ersten 180-200 Seiten habe ich rund eine Woche gelesen, ich bin einfach nicht vorangekommen und hatte auch nicht sehr viel Motivation dazu, weiterzulesen. Ein wenig war auch schon der Gedanke vorhanden, ob ich den Roman vielleicht abbreche, aber ich wollte noch nicht aufgeben. In meinem Kopf spukte der Gedanke, dass Band eins sehr sehr gut war und damit war bei mir noch Hoffnung vorhanden, dass auch die Fortsetzung überzeugen kann.

Und irgendwann ist tatsächlich der Knoten geplatzt. Es kam eine Textstelle, die eine Szene aus dem ersten Band aufgreift, diesmal allerdings aus einer anderen Perspektive erzählt und damit kamen die Erinnerungen wieder. An den Auftakt, die Ereignisse und die Figuren. Die Handlung hat sich für mich als interessanter erwiesen, ich finde, dass endlich Schwung in die Geschichte gekommen ist und fortan bin ich deutlich flüssiger mit dem Lesen vorangekommen, habe für die restlichen rund 400 Seiten knapp drei Tage benötigt. Ich war sehr erleichtert, dass das Buch noch eine so gute Wendung genommen hat und ich nicht vorzeitig abgebrochen habe.

Auch die Sprache wurde für mich irgendwann angenehmer zu lesen. Sie wirkte nicht mehr so hölzern und distanziert, sondern wurde lebendiger und greifbarer, ich mag es, wie vor allem die Figuren davon profitiert haben und sie nicht mehr so steif auftraten. Schließlich bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, konnte mir die Situationen recht gut vorstellen und dadurch hat das Buch einen viel besseren Eindruck bei mir hinterlassen.

Mit zunehmender Handlung bin ich besser mit den Protagonisten klargekommen, sie sind mir im Gedächtnis geblieben und haben es zugelassen, dass ich sie einschätzen konnte und ihre Handlungen bewertet habe. Zwar bin ich mit keiner Figur so richtig warm geworden, aber sie wurden mir auf ihre Weise vertraut und ich mag es, wie vielfältig die Zeichnungen ausgefallen sind. Es treffen unglaublich viele Charaktere aufeinander, die einfach ein sehr interessantes Bild von sich zeigen!
Außerdem empfinde ich es als gelungen, welche Entwicklung Elisabeth hinlegt, man merkt richtig, wie sie sich im Verlauf der Geschichte entwickelt. Nicht nur wird sie älter und reifer, sondern auch ihr Denken verändert sich und passt sich ihrer jeweiligen Lebenssituation an.

Fazit
Ich hatte auf eine hammergeile und schön recherchierte Geschichte gehofft. Davon hat sich leider nur zweiteres bestätigt, ich bin echt beeindruckt, wie lebendig das Leben von Elisabeth und ihrer Familie daherkommt und was für einen guten Eindruck man von der Handlungszeit, ihren Ereignissen erhalten hat. In dieser Hinsicht konnte der Roman vollkommen überzeugen.
Allerdings habe ich ziemlich lange gebraucht, um mich in der Geschichte zurechtzufinden, sie hat mich lange Zeit nur wenig, schließlich mehr, aber leider nicht vollkommen in ihren Bann gezogen. Ich musste mich anfänglich stark zum Lesen motivieren und bin nicht so recht vorangekommen, hatte einige Startschwierigkeiten, die glücklicherweise vorbeigegangen sind, aber doch einen nicht runden Eindruck des Romans hinterlassen...

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Der schönste Zufall meines Lebens

Der schönste Zufall meines Lebens
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Meinung
Den Roman hatte ich gar nicht auf dem Schirm, er ist mir in der Verlagsvorschau nicht wirklich aufgefallen und daher war die Überraschung natürlich umso größer, vom Droemer Knaur Verlag ein Päckchen ...

Meinung
Den Roman hatte ich gar nicht auf dem Schirm, er ist mir in der Verlagsvorschau nicht wirklich aufgefallen und daher war die Überraschung natürlich umso größer, vom Droemer Knaur Verlag ein Päckchen mit dem Buch und einigen Goodies zu erhalten. Auf jeden Fall habe ich mich sehr darüber gefreut und möchte mich noch einmal herzlich dafür bedanken:)

Den Großteil des Buches habe ich gehört, er bildete für mich eine sehr angenehme Zweitlektüre, die locker leicht und nicht zu anspruchsvoll ist. Mir ist es von Anfang an leicht gefallen, mich auf die Handlung einzulassen, ohne Probleme konnte ich mich darauf konzentrieren und den Ereignissen folgen. Das liegt unter anderem auch an der sehr angenehmen Sprache, die sich auf einem soliden Niveau befindet, von jeglichen Situationen gute Bilder zeichnet und den Leser gut durch die Ereignisse führt.

Bevor ich mit dem Lesen begonnen habe war meine Erwartung die, dass sich die Geschichte vor allem um Penny und Francesco dreht, sie im Mittelpunkt des Buches stehen und die Zeit, in der sie sich kennenlernen, Freunde werden und Gefühle füreinander entwickeln, besonders stark beleuchtet wird. Mich hat es überrascht, dass dem nicht so war, sondern dieser Teil nur am Anfang des Buches behandelt wird, die Handlung sich im Folgenden den Erlebnissen in Derbyshire zuwendet und Francesco nur noch ziemlich selten auftaucht. War eine für mich gute Wendung, vielleicht habe ich mich aber auch in meiner Erwartungshaltung etwas getäuscht, da ich mir vor dem Lesen des Romans nicht noch einmal den Klappentext angeschaut habe und dadurch ein bisschen blind mit dem Lesen angefangen habe.

Lange Zeit empfand ich die Handlung als in Ordnung. Sie besitzt ein gutes Erzähltempo, es gibt keinen Stillstand und ich finde, dass eine solide Geschichte vorliegt. Das ändert sich aber ein bisschen, als Penny nach Derbyshire zieht, dort noch andere Herren kennenlernt und die junge Frau sich einfach nicht entscheiden kann, keine Position bezieht. Obwohl sie die beiden Männer anfangs nicht sonderlich gut leiden kann, hüpft sie schließlich doch mit ihnen in die Kiste und dieser Wandel ist mir zu plötzlich. Erst totale Abneigung, dann plötzlich Leidenschaft füreinander? Mir wurde das nicht greifbar genug herausgezeichnet, der Sinneswandel kam zu plötzlich und ich hätte mir gewünscht, dass Penny eher eine Stellung bezieht und reinen Tisch macht. So kam es nur zu Missverständnissen, die ein bisschen unnötig waren und die Handlung auch ein wenig in die Länge gezogen haben.

Im Gesamten betrachtet sind die Protagonisten ganz okay. Keiner hebt sich besonders heraus, sie sind nicht zu knapp, aber leider auch nicht tiefgreifend genug beschrieben und bleiben daher nicht lange im Gedächtnis. Das finde ich schade, teils sind gute Ansätze vorhanden, dass richtige Typen entstehen könnten, leider wurde dies nicht weiter verfolgt und vertieft.

Fazit
Alles in allem ein netter Roman, der eine schöne leichte Lektüre bietet und bei dem man während des Lesens nicht immer schön abschalten kann. Ich bin gut mit dem Buch vorangekommen, empfinde die Geschichte als gut, wenngleich auch leider nicht überzeugend. Dafür gab es für meinen Geschmack so einige Längen und ich konnte nicht immer die Entscheidungen von Penny nachvollziehen und verstehen. Meiner Meinung nach hat der Roman definitiv noch mehr Potenzial, das leider nicht entfaltet wurde. Wenn ihr aber eine Geschichte sucht, bei der ihr einfach abschalten könnt, solltet ihr es definitiv mit dem Buch versuchen!

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Das Inselmädchen

Das Inselmädchen
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Handlung
Sylt 1931
Zwar läuft es für Moiken mit ihrem Hotel, der „Strandvilla“, und dem Dünencafé richtig rund und sie konnte schon einige berühmte Gäste begrüßen, doch umso mehr Sorgen hat sie privat. ...

Handlung
Sylt 1931
Zwar läuft es für Moiken mit ihrem Hotel, der „Strandvilla“, und dem Dünencafé richtig rund und sie konnte schon einige berühmte Gäste begrüßen, doch umso mehr Sorgen hat sie privat. Ihre Ehe erfüllt sie absolut nicht, sondern hat sich zu einer Zweckgemeinschaft entwickelt, der sie aus finanziellen Gründen leider nicht entfliehen kann. Und auch das Verhältnis zu ihren Töchtern gestaltet sich als schwierig, zu Emma ist der Kontakt ziemlich eingeschlafen und Frieda hat sich in einen Mann verliebt, der nicht standesgerecht ist. Moiken ist gegen diese Verbindung, jedoch scheint sich die Vergangenheit zu wiederholen. Kann sie ihrer Tochter wirklich die große Liebe verwehren?

Meinung
Band eins und zwei der Reihe habe ich jeweils kurz nach dem Erscheinungstermin gelesen und weil mir beide gut gefallen haben, wollte ich mir das große Finale natürlich nicht entgehen lassen. Ich war gespannt darauf, wie die Ereignisse zu einem Ende finden werden und wie die politische Situation Moiken und ihre Familie beeinflussen wird. Aus diesem Grund hat es mich sehr gefreut, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag!

In groben Zügen sind mir die Ereignisse aus den ersten zwei Teilen im Gedächtnis geblieben, viele Geschehnisse sind mir jedoch entfallen und erst anhand von kleinen Erwähnungen dessen wieder eingefallen. Mir fiel es trotzdem recht leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen und mich auf die Geschichte zu konzentrieren, die Figuren waren mir schnell wieder vertraut und ich bin von Anfang an flüssig mit dem Lesen vorangekommen.

Die Sprache ist einfach gehalten und lässt sich dadurch gut lesen, gerade von vielen Handlungsorten gibt es tolle Umschreibungen, die sehr bildhaft gewirkt haben. In die Geschichte eingebunden wurden öfters ein paar historische Informationen, diese treten in einem angenehmen Umfang auf, sie bieten einen guten Hintergrund und verleihen der Szenerie Authentizität.

Mir hat es gefallen, dass sich die Geschichte auf mehrere Perspektiven aufteilt. So kommt nicht nur Moiken zu Wort, sondern auch ihre Familie und man kann gut verfolgen, was sie gerade beschäftigt und wie es in ihnen drin ausschaut. Zudem bietet sich so ein vielfältiger Blick auf verschiedene Charaktere und man kann sich ein breiteres Bild von ihren Wesen und Charakteren machen. Mochte ich sehr und hat der Geschichte definitiv gut getan!

Ein großer Kritikpunkt meinerseits sind die häufig genutzten Zeitsprünge. Bei diesen wird für meinen Geschmack zu viel Zeit übersprungen, viel zu schnell ist ein Jahr vergangen und man weiß nicht, was die Figuren in diesem Jahr erlebt haben und was allgemein passiert ist. Darüber wird nur selten ein Wort verloren und man wird ein bisschen im Ungewissen gelassen. Hat mir nicht so gefallen, mir wurde dieses stilistische Mittel zu oft genutzt und gerade gegen Ende des Romans gibt es einen krassen Sprung, der mehrere Jahre beträgt und eine Zeit überspringt, in der sicherlich viel Spannendes passiert ist. Darüber erfährt der Leser nur leider nichts, stattdessen wird dieser Zeitraum ein wenig so dargestellt, als hätte er auf das persönliche Leben der Protagonisten keinen Einfluss gehabt. Und das finde ich extrem schade...

Bei den Personen hat mir zum einen Lebendigkeit gefehlt, zum anderen zeigten sie mir im Verlauf der Geschichte zu wenig persönliche Entwicklung. Gerade bei Moiken und Emma habe ich das Gefühl, dass sie vom Charakter her noch immer dieselben sind wie schon in den vorherigen Teilen. Sie zeigen keine Entwicklung, werden von ihrem Denken her nicht reifer und scheinen einfach nicht gealtert zu sein. Und genau das war mir nicht realistisch genug, wenn man bedenkt, was die Beiden alles erlebt haben und allein dadurch, aber auch durch die Jahre, die vergangen sind, ändert sich ein Mensch und damit auch sein Auftreten. Und das ist leider nicht passiert, was ich wirklich schade fand!

Fazit
Leider hat sich der letzte Band der Band der Saga auch als der für mich schlechteste herausgestellt. Er war interessant, ihm liegt eine gute Sprache vor und ich mag die vielfältigen Erzählperspektiven und ich bin auch froh, ihn gelesen zu haben, um der Reihe dadurch einen Abschluss zu geben. Aber es gab ab und an auch immer wieder ein paar Aspekte, die mir nicht so gefallen haben. Allen voran die Zeitsprünge und die zu geringe Entwicklung der Figuren. Diese zwei Punkte haben mich leider nicht überzeugen können und führen letztendlich auch zu dem Fazit, dass Band drei leider nicht so gut ist wie die anderen zwei Teile...

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