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Veröffentlicht am 27.10.2023

Perlenbach

Perlenbach
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Handlung
Monschau, Ende des 19. Jahrhunderts
Wilhelm, Jacob und Luise treffen aufeinander und schnell zeigt sich eine starke freundschaftliche Bande zwischen den drei Kindern. Sie verbindet nicht nur der ...

Handlung
Monschau, Ende des 19. Jahrhunderts
Wilhelm, Jacob und Luise treffen aufeinander und schnell zeigt sich eine starke freundschaftliche Bande zwischen den drei Kindern. Sie verbindet nicht nur der Wunsch, etwas zu erleben, sondern auch den strengen Normen ihrer Zeit zu entfliehen. So hat Jacob keine Lust, eines Tages in der Fabrik seines Vaters zu arbeiten und diese zu erben, vielmehr sehnt er sich nach einem ungebundenen Leben fernab der Fabrik. Luise möchte gern Ärztin werden und Wilhelm will der Armut und auch Enge seines Heimatdorfes Wollseifen entfliehen. Lange Zeit können sich die Freunde aufeinander verlassen und ihre Träume scheinen in Erfüllung zu gehen, allerdings kommt dann die Liebe in Spiel und alles ändert sich...

Meinung
Ich habe von Anna Maria Caspari „Ginsterhöhe“ gelesen und war absolut begeistert. Ein hammergeiler Roman, der toll geschrieben ist, dem eine schöne Recherche zugrunde liegt und der überzeugen konnte. Und daher habe ich mich riesig auf den zweiten Teil der Reihe gefreut und konnte es kaum erwarten, endlich mit dem Lesen zu beginnen. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar, welches mich sehr glücklich gemacht hat!

Wie gesagt, ich habe den anderen Roman der Autorin sehr geliebt und sehr sehr gern gelesen. Und daher sind meine Erwartungen an dieses Werk natürlich recht hoch gewesen, ich hatte darauf gehofft, dass auch mit diesem Buch das wirklich gute Niveau gehalten wird.
Ich finde, dass es einen lockeren Start in die Geschichte gibt, mir fiel es leicht, mich auf die Sprache, die Protagonisten, als auch die Ausgangssituation einzulassen und den Ereignissen zu folgen. Es gibt von der ersten Seite an lebendige und greifbare Schilderungen der Situationen und man erhält immer genau so viele Informationen, um der Handlung flüssig folgen zu können. An keiner Stelle des Buches wurde es langweilig, die Geschichte tappt nie auf der Stelle und es ist ein stetiger Fortschritt erkennbar.

Auch diesmal wieder ist mir besonders die nüchterne und dennoch interessante Stimmung aufgefallen. Auf ganz natürliche Art und Weise werden die Ereignisse beschrieben und im Grunde kommt die Geschichte ziemlich unaufgeregt und entspannt daher. Es werden die Lebensgeschichten verschiedener Protagonisten beschrieben, die sich gekreuzt und miteinander verbunden haben. Dabei kommt immer wieder ein starkes Maß an Bodenständigkeit zum Vorschein, wodurch die Ereignisse eine besondere Aura verströmen und sehr authentisch wirken.

Vor allem anhand der Lebenswege, aber auch an der Entwicklung der Handlungsorte und der Gesellschaft wird ein greifbares Abbild der Zeit abgebildet. Es lässt sich beobachten, wie auf Fortschritte reagiert wird und welche Normen nun gelten. Ab und an wird auch ein historisches Ereignis eingebunden, welches den Grundstein für eine realitätsnahe Geschichte legt.

Mit der Darstellung der Protagonisten bin ich sehr zufrieden, ihnen liegt eine tolle Zeichnung zugrunde und sie haben abwechslungsreiche Charaktere erhalten. Es macht Spaß, die Figuren kennenzulernen, die anfangs noch Kinder sind, und ihnen im Folgenden beim Aufwachsen zuzuschauen und zu sehen, was aus ihren Träumen und Zielen geworden ist.

Fazit
Das ist so eines der Bücher, an die ich mit unheimlich großen Erwartungen herangegangen bin, die sich in beide Richtungen hätten entwickeln können. Und umso schöner war es dann für mich, dass mich die Geschichte sehr schnell packen konnte, ich mich lockerleicht aufs Lesen konzentrieren konnte und einfach viel Freude beim Lesen hatte. Ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen, mochte die Protagonisten auf Anhieb, dazu gibt’s interessante Handlungsorte, viel Abwechslung und spannende Wendungen. Für mich wars ein Lesegenuss auf höchstem Niveau, ich bin absolut begeistert und kann den Roman vollkommen weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Das Pensionat am Holstentor

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Handlung
Das renommierte Pensionat am Holstentor ist nicht nur in Lübeck bekannt. Es genießt einen hervorragenden Ruf und dort lernen die Höheren Töchter, was von ihnen erwartet wird. Und genau dorthin ...

Handlung
Das renommierte Pensionat am Holstentor ist nicht nur in Lübeck bekannt. Es genießt einen hervorragenden Ruf und dort lernen die Höheren Töchter, was von ihnen erwartet wird. Und genau dorthin soll nun die temperamentvolle und ihre Freiheit liebende Grafentochter Nora. Obwohl sie sich dagegen wehrt, bleibt ihr doch keine Wahl und zusammen mit ihren Freundinnen, der Kaufmannstochter Agnes, Senatorentochter Lotte und Stipendiantin Fanny, versucht sie, das Beste aus der Sache zu machen. Dabei finden die Mädels in ihrer jungen Lehrerin Gesche Petersen schnell eine Verbündete, sie findet es wichtig, dass Frauen gebildet und selbstbestimmt durchs Leben gehen. Und dabei lernt Gesche Henry kennen, den Bruder von Nora. Eine Verbindung scheint undenkbar und auch Noras Freundschaft mit einem jungen Hafenarbeiter ist gegen die Konventionen...

Meinung
Ich hatte mir zusammen mit jemanden die Verlagsvorschauen angeschaut und die Person war ganz begeistert von diesem Buch. Bei mir ist der Funke nicht so ganz übergesprungen, trotzdem wanderte der Titel erst mal auf meine Wunschliste und als der Erscheinungstermin näher rückte, habe ich mir den Roman nochmal angeschaut. Hat mich noch nicht vollkommen überzeugt, er klang interessant, das wars aber auch. Und als er schließlich bei Vorablesen angeboten wurde, habe ich mir gedacht, dass man ja mal reinlesen kann, ansonsten verschenke ich das Buch halt weiter. Dafür hab ich dann auch kurzerhand Punkte eingelöst, ein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an Vorablesen und den Rowohlt Verlag!

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich der Roman sehr schnell gut unterhalten hat. Die Sprache ist humorvoll und lebendig gestaltet, die Szenen sind oft mit einem kleinen Augenzwinkern gestaltet und besitzen eine herrliche Offenheit. Ich bin von der ersten Seite an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und konnte mir die Protagonisten schnell vorstellen, die Handlungsorte sind eingängig beschrieben und es gibt einen schönen Erzählfluss.

Ich finde, dass der Hintergrund des Romans sehr interessant gestaltet ist. Nicht nur wird dem Leser die Handlungszeit näher gebracht, sondern auch die Sitten und Umgangsformen der Gesellschaft werden gut herausgearbeitet. Anhand von vielen kleinen Details wird aufgezeigt, was damals wichtig und gern gesehen war und was eher verpönt gewesen ist.
Ein Großteil der Geschichte spielt in dem Pensionat am Holstentor, dabei verfolgt man die vier Mädels während ihres Alltags, schaut, was sie tagtäglich für Unterricht haben und und mit was für starken gesellschaftlichen Vorurteilen sie kämpfen müssen. Dies, vermischt zusammen mit den recht modernen Ansichten von der Lehrerin ergibt eine schöne Mischung, die mir echt gut gefallen hat.

Geschickt wurden verschiedene Perspektiven eingebunden, die eine gute Vielfalt zeigen. Man erlebt die Protagonisten aus einigen Blickwinkeln und kann dadurch gut schauen, was sie bewegt und was sie denken. Zudem ist es möglich, jede Person aus den Augen einer anderen Figur zu sehen, was immer wieder reizvoll ist.
Vonseiten der Protagonisten ist eine schöne Entwicklung zu sehen, die nicht zu überzogen erscheint. Dabei bleiben sie sich selbst treu, sie wirken durchweg authentisch und ihre Charakter und Eigenarten sind toll herausgearbeitet. Ich mag es, dass sie vieles hinterfragen und dabei auch einige Facetten zeigen.

Fazit
Ich bin echt positiv überrascht von dem Roman. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich so überzeugen wird, dass er so toll geschrieben ist und eine absolut mitreißende und interessante Geschichte beherbergt. Ich bin superflott mit dem Lesen vorangekommen, wollte immer wissen, wie es weitergeht und was noch alles passieren wird. Die Protagonisten sind toll gezeichnet, die Handlung ist abwechslungsreich und mit kleinen, geschickt gesetzten Wendungen versehen. Ich bin begeistert und kann den Roman definitiv weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Die Sehnsucht nach Licht

Die Sehnsucht nach Licht
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Handlung
In Luisas Familie spielt der Bergbau schon immer eine wichtige Rolle. Während ihre Vorfahren noch aktiv unter der Erde gearbeitet haben und teils nicht wieder zurückgekehrt sind, führt die junge ...

Handlung
In Luisas Familie spielt der Bergbau schon immer eine wichtige Rolle. Während ihre Vorfahren noch aktiv unter der Erde gearbeitet haben und teils nicht wieder zurückgekehrt sind, führt die junge Frau „nur“ Besuchergruppen durch das Bergwerk im Schlematal im Erzgebirge. Und sie kann sich keine schönere Arbeit vorstellen.
Eines Tages beschließt sie, Nachforschungen über den verschollenen Großonkel anzustellen. Dafür taucht sie nicht nur in die Familiengeschichte, sondern auch in die Historie ein, kommt Geheimnissen auf die Spur und fühlt sich ihren Vorfahren noch näher verbunden...

Meinung
Von Kati Naumann habe ich letztes Jahr erstmals einen Roman gelesen, der unheimlich gut geschrieben und hochinteressant war! Ich dachte ehrlich nicht, dass mich die Geschichte so vom Hocker hauen wird, auf weitere Werke der Autorin war ich daher sehr gespannt. Und als in der Verlagsvorschau ihr neuer Titel angekündigt wurde, klang dieser für mich auf Anhieb interessant. Ich habe mir das Buch schließlich bei Vorablesen für Punkte gesichert, ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar!

Mir hat es sehr gut gefallen, dass auf den Umschlaginnenseiten wieder ein kleiner Stammbaum abgedruckt wurde. Dort sind nicht nur die Namen der wichtigsten Familienmitglieder vermerkt, sondern auch deren Geburts- und Sterbejahre. Empfand ich durchweg als sinnvoll und hilfreich, gerade am Anfang habe ich immer mal einen Blick darauf geworfen, um keine falschen Schlüsse zu ziehen.

Der Roman ist ähnlich aufgebaut wie das vorherige Werk der Autorin. Wieder begleitet man eine Familie über mehrere Generationen, der Beruf steht ebenso im Mittelpunkt, wie die politischen Änderungen. Ich mag das Konzept richtig gern, so wird ein Gesellschaftsbild gezeichnet, ich finde es unheimlich interessant zu verfolgen, wie sich die Protagonisten entwickeln und wie genau man verfolgen kann, was das Schicksal für eine jede Person bereithält.
Vor allem jene Abschnitte, die in der Vergangenheit stattfinden, sind hervorragend gelungen. Ich mag die Stimmung, die Ereignisse in Deutschland, in Schlema und die Erlebnisse der Protagonisten sind sehr interessant geschildert und ich bin der Handlung mit viel Interesse gefolgt. Diese Kapitel sind für mich Pageturner gewesen, sie haben sich als vielfältig erwiesen und zeichnen ein starkes Bild der Zeit. Im Gegensatz dazu konnten mich die Kapitel in der Gegenwart, rund um Luisa, nicht ganz so überzeugen. Ihnen fehlt der Reiz und auch die Spannung, sie haben für mich nicht so eine starke Ausstrahlung und auch Luisa empfand ich in ihrem Auftreten als nicht so ausführlich und greifbar. Während in der Vergangenheit richtige Typen gestaltet worden, kam Luisa da doch ein bisschen blass daher. Und ihre Erlebnisse waren für mich nicht so packend, so überzeugend, was ich sehr schade finde.

Die Sprache befindet sich auf einem sehr soliden, gut lesbaren Niveau. Von der ersten Seite an hat sie es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen, indem sie so eine schöne bildhafte Note verliehen bekommen hat, das es mir leicht gefallen ist, mir die Szenen vorzustellen. Durchweg werden die Ereignisse auf eine bodenständige und greifbare Art und Weise dargestellt, die es leicht macht, sich auf die Geschehnisse einzulassen und diesen zu folgen.

In einem sehr angenehmen Maß wurden immer wieder historische Details, sei es zur Politik, zum Bergbau, zu Entwicklung von Schlema oder zur Gesellschaft eingeflochten. So wird ein sehr interessantes Bild der Zeit vermittelt, was mich vollkommen begeistert hat. Zumal deutlich herauszulesen war, was für eine starke Recherchearbeit hinter dem Werk steckt, um dem Leser eine so interessante, abwechslungsreiche und teils auch spannende Geschichte zu präsentieren!

Fazit
Ich habe mich sehr auf das Lesen des Buches gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte erweist sich als sehr interessant, vielfältig und liebevoll ausgeschmückt. Vor allem jene Kapitel die in der Vergangenheit spielen, sind äußerst gelungen und zeigen ein sehr spannendes Bild der Zeit, als auch der Gesellschaft und der Politik. Verfeinert werden die Ereignisse durch eine schöne Sprache und tolle Charaktere, die das Lesen zu einem großen Vergnügen machen!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Das schönste Geschenk

Das schönste Geschenk
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Handlung
Eigentlich ist für Emma Weihnachten die schönste Zeit des Jahres. Jedes Jahr kommt sie dafür nach Snowhill, feiert dort mit ihrer Mutter Bonnie und verlebt ein paar stimmungsvolle, entspannte ...

Handlung
Eigentlich ist für Emma Weihnachten die schönste Zeit des Jahres. Jedes Jahr kommt sie dafür nach Snowhill, feiert dort mit ihrer Mutter Bonnie und verlebt ein paar stimmungsvolle, entspannte und gemütliche Tage. Dieses Jahr ist jedoch alles anders. Bonnie ist vor wenigen Wochen gestorben und Emma plötzlich ganz allein. Trotzdem will sie die Weihnachtstage in dem hübschen Cottage in Snowhill verbringen, Erinnerungen nachspüren und dabei entscheiden, was mit dem Haus werden soll. Außerdem ist da noch Cooper, der Hund ihrer Mutter, um den sie sich kümmern muss und der sie auf Trab hält. Jeden Tag unternehmen sie lange Spaziergänge durch den verschneiten Park und eines Tages findet Emma dort einen Aushang. Ein kleines Mädchen hat ihr heißgeliebtes Kuscheltier verloren und ist untröstlich. Und tatsächlich findet Cooper kurze Zeit später den Stoffhasen. Allerdings ist der Aushang plötzlich verschwunden, Emma hinterlässt auf einem Zettel ihre Nummer, in der Hoffnung, dass die Eltern des Kindes sich melden. Und tatsächlich erhält sie einen Anruf, der etwas fast schon magisches in Gang setzt...

Meinung
Mir ist der Roman durch ein Lesezeichen aufgefallen, wo das Buchcover abgedruckt wurde und auf der Rückseite auf das Buch hingewiesen wurde. Das Cover ist ansprechend gestaltet und der Titel hat mein Interesse geweckt, weshalb ich mal geschaut habe, um was sich die Handlung dreht. Und die Angabe dessen hat mich direkt überzeugt, die Geschichte klingt zuckersüß, weshalb direkt der Wunsch vorhanden war, sie zu lesen. Freundlicherweise hat mir der Thiele Verlag den Roman als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Ich habe mich so auf den Moment gefreut, wenn ich mit dem Lesen beginne und ich wurde nicht enttäuscht. Die Handlung startet richtig gut, auf Anhieb waren mir die Figuren vertraut, ich mag es, wie sie charakterisiert werden und alle ein paar Eigenheiten erhalten haben. Die Sprache hat es mir unglaublich leicht gemacht, mich auf die Ereignisse einzulassen, der Geschichte zu folgen und einfach alles um mich herum zu vergessen. Schon auf den ersten paar Seiten habe ich einen unglaublich positiven Eindruck erhalten, der sich im Folgenden immer weiter verstärkt und vertieft hat. Ich bin durch die Handlung geflogen, bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und habe die Geschichte letztendlich innerhalb von einem Tag ausgelesen gehabt.

Die Sprache ist lebendig und greifbar gehalten, sie führt den Leser sehr angenehm durch die Handlung. Sie ermöglicht ein problemloses Lesen, zeichnet von jeglichen Situationen, Personen und Handlungsorten ganz tolle Bilder und hinterlässt bei mir einen positiven Eindruck.
Besonders gelungen ist die Stimmung. Sie hat sich beim Lesen auch auf mich übertragen, ist sehr atmosphärisch gestaltet und macht viel Lust auf die Weihnachtstage. Ab und an mögen die Ereignisse vielleicht ein bisschen sehr schnulzig daherkommen, aber genau das erwarte ich ja von Weihnachtsromanen und ich bin von der Stimmung absolut begeistert!

Außerdem hat es mich sehr überzeugt, wie gelungen die Mischung von ernsten Themen mit einer schönen Leichtigkeit ist. Das macht ganz viel vom Charakter des Romans aus und ist einer der Punkte, weshalb ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Ich habe für die Geschichte knapp einen Tag benötigt, danach war der Lesespaß vorbei, gleichzeitig war ich aber auch sehr zufrieden und habe das Werk mit einem sehr guten Gefühl beiseite gelegt.

Auch die Protagonisten haben mich vollkommen überzeugt. Ich mag es, wie sie trotz des recht geringen Buchumfangs eine schöne und nicht zu oberflächliche Zeichnung erhalten haben, sie treten sehr authentisch auf und zeigen viele lebendige Züge. Sie durchdenken Situationen und Aussagen, zeigen Emotionen und eine gute Portion an Humor.

Fazit
Ach, ich habe die Geschichte richtig gern gelesen, sie ist wunderschön geschrieben, stimmungsvoll, lebendig, festlich, mitreißend, an den passenden Stellen emotional gehalten und einfach nur niedlich. Ich bin super flüssig mit dem Lesen vorangekommen, habe wunderschöne Lesestunden mit dem Roman gehabt und kann ihn euch nur ans Herz legen. Es liegt eine wahre Wohlfühlgeschichte vor, die einfach nur zuckersüß ist und für mich ein absolutes Highlight darstellt!

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Veröffentlicht am 04.01.2023

KaDeWe - Haus der Träume

KaDeWe. Haus der Träume
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Handlung
Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts
Das KaDeWe gilt als Tempel des Luxus und des guten Geschmacks, es ist nicht nur in Deutschland bekannt und wird von allen Kunden geliebt. Zudem gilt Eigner ...

Handlung
Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts
Das KaDeWe gilt als Tempel des Luxus und des guten Geschmacks, es ist nicht nur in Deutschland bekannt und wird von allen Kunden geliebt. Zudem gilt Eigner Jandorf als guter Chef, der auf das Wohl seiner Angestellten bedacht ist und harte Arbeit zu würdigen weiß. Und genau aus diesem Grund hat es die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke geschafft, ihre Probezeit zu bestehen und kann sich nun über eine Stelle als Verkäuferin freuen. Allerdings lernt sie schon bald, wie stark der Konkurrenzkampf ist.
Judith Bergmann, Tochter des KaDeWe-Justiziars, soll derweil den Sohn von Adolf Jandorf heiraten. Eine Verbindung, die die junge Frau unglücklich stimmt, ihre Pläne für die Zukunft sehen ganz anders aus.
In all den Wirren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit werden Pläne zerschlagen, Existenzen zerstört, aber auch Träume erfüllt. Und nicht nur für Rieke und Judith, sondern auch für Adolf Jandorf und sein KaDeWe stehen aufregende Zeiten bevor...

Meinung
Von Marie Lacrosse sind mir allerhand Werke bekannt. Immer wieder schafft es die Autorin, mich mit ihren Büchern zu überzeugen, sie sind stets unglaublich gut recherchiert und beherbergen eine spannende Mischung aus Historie und Fiktion. Und deswegen freue ich mich auf Ankündigungen zu neuen Romanen, genau das war auch bei diesem Titel der Fall. Schon in der Verlagsvorschau hat mich die Inhaltsangabe überzeugt und auch als ich mir diese nach einiger Zeit erneut angeschaut habe, war mein Interesse noch vorhanden. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, das Buch als Rezensionsexemplar vom Bloggerportal zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön dafür!

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich ein bisschen davor gescheut habe, mit dem Lesen zu beginnen. Was einzig und allein an der Seitenanzahl liegt. Und ich eigentlich den Plan hatte, in meiner Woche Urlaub so viel wie möglich zu lesen. Irgendwie dachte ich, dass ich mit der Lektüre des KaDeWe nur langsam vorankomme und als ich die ersten rund dreißig Seiten gelesen habe, hat mich die Geschichte auch noch nicht ganz packen können. Wahrscheinlich hat sich irgendwas in mir noch ein bisschen gewehrt. Am nächsten Tag bin ich dann offener an das Lesen herangegangen, der Knoten ist geplatzt, ich bin super flüssig mit dem Lesen vorangekommen und habe letztendlich vier Tage für die Lektüre benötigt. Jeden Tag habe ich rund 200 Seiten gelesen, die Geschichte hat sich schnell als sehr abwechslungsreich und spannend herausgestellt. Immer wieder wurde ich beim Lesen überrascht, es treten Wendungen auf, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte und ich mag es sehr, was für einen umfassenden Blick man auf die Politik, das Kaufhaus, die einzelnen Protagonisten und ihre Lebensumstände erhält.

Schnell hat sich gezeigt, dass sich die Sprache auf einem hohen Niveau befindet, was sich durch den gesamten Roman zieht. Dieses Niveau entsteht unter anderem durch den historischen Hintergrund, aber auch durch die lebendigen und tiefen Schilderungen jeder einzelnen Situation. So entsteht eine unglaublich starke Geschichte, die auf jeder Ebene punkten kann.
Ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen, ich mag die umfassenden Umschreibungen der Szenen, die offenen Einblicke in das Leben von unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und die greifbaren Beschreibungen des KaDeWe. Gerade hier hatte ich die Befürchtung, dass sich die Dimensionen des Kaufhauses gar nicht greifen lassen. Doch schon nach kurzer Zeit wurde das Gebäude vertrauter und es war mir möglich, die Wege der Figuren ohne Probleme zu verfolgen und einen ungefähren Lageplan in meinem Kopf zu erstellen.
Es werden einige Erzählperspektiven genutzt, die sich allesamt als interessant und für den weiteren Fortgang der Handlung als wichtig gestaltet haben. Ich mag die Vielfalt und Abwechslung, die dadurch entsteht und wie man auf jede einzelne Person mehrere Sichtweisen erhält.

Es hat mich überrascht, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen. Es gibt keinen Stillstand, immer wieder werden Zeitsprünge genutzt, die dazu führen, dass es stete Entwicklungen gibt und in keinem Moment Längen oder Langeweile entstehen. Zudem lässt sich so schön die Reifung der Protagonisten, aber auch die politische Lage nachvollziehen. Es wird auf eine eindrucksvolle Weise dargestellt, was die Bevölkerung für Hoffnungen und Sorgen hatte und was sich auf politischer Ebene entwickelt hat. Das alles verleiht der Geschichte einen starken Hintergrund, der sehr spannend ist und ein interessantes Bild der Handlungszeit zeichnet.

Als ich mir vorab das Personenverzeichnis angeschaut habe, wurde mir ein bisschen schlecht. Es werden viele Personen genannt und im ersten Moment hatte ich den Eindruck, dass die Fülle ein bisschen überfordernd ist. Aus diesem Grund habe ich schnell aufgehört, mir die weiteren Namen durchzulesen und mich so ein bisschen auf die Handlung vorzubereiten und habe mit dem Lesen begonnen. Und wie sich zeigt, habe ich das Verzeichnis am Anfang des Buches vielleicht zwei-drei Mal genutzt, danach war es mir leicht möglich, die Zusammenhänge zu erfassen und mir eine jede einzelne Person zu merken. Sie haben durchweg so ausdrucksstarke Zeichnungen erhalten, sodass richtige Typen entstehen und sie dem Leser leicht im Gedächtnis bleiben. Ich mag es, was für ausführliche Umschreibungen ihre Gedanken erhalten haben, dadurch lassen sich viele Handlungen und Aussagen nachvollziehen. Außerdem tritt eine Vielzahl an Charakteren auf, die alle unterschiedliche Ziele verfolgen, wodurch ein breites Bild der Gesellschaft gezeichnet wird.

Fazit
Meine anfängliche Angst, dass sich die knapp 700 Seiten starke Geschichte ziehen könnte, wurden glücklicherweise schnell beseitigt. Als ich einmal in der Handlung drin war, mir die Personen vertraut waren und ich mich an die Ereignisse, die Ausgangssituation und die Sprache gewöhnt habe, wollte ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Ich bin superflüssig damit vorangekommen, finde, dass eine sehr interessante, abwechslungsreiche und spannende Geschichte geschaffen wurde, die mich immer wieder überraschen konnte und einen äußerst gelungenen Start ins neue Lesejahr dargestellt hat. Absolute Empfehlung, ich kann euch den Roman nur ans Herz legen!

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