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Veröffentlicht am 15.09.2019

Rüebliland ist ein unterhaltsamer Krimi mit indischer Note

Rüebliland
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Als Samantha zu ihren Adoptiveltern fährt um mit ihnen in den Urlaub zu verreisen, macht sie eine schreckliche Entdeckung.

Ihre Adoptiveltern wurden in deren Haus in der Schweiz, nur kurz vor Samantha´s ...

Als Samantha zu ihren Adoptiveltern fährt um mit ihnen in den Urlaub zu verreisen, macht sie eine schreckliche Entdeckung.

Ihre Adoptiveltern wurden in deren Haus in der Schweiz, nur kurz vor Samantha´s Eintreffen, ermordet. Da es keine Einbruchsspuren gibt und keine Wertsachen fehlen, erhärtet sich der Verdacht, dass der Tod mit Samantha´s Adoption zusammenhängen muss. Denn zu allem Übel fehlen die kompletten Adoptionspapiere und eine vermeintliche, leibliche Schwester meldet sich bei Samantha.
Als Samantha daraufhin beginnt, Nachforschungen zu ihrer Adoption anzustellen, gerät sie plötzlich selbst in den Fokus des Täters.

Das Cover zu "Rüebliland" finde ich farblich super gelungen. Für mich war es nämlich der Grund, warum ich mir den Klappentext angeschaut habe. Ein interessantes Thema, welches wirklich gut umgesetzt wurde.

Ina Haller hat einen authentischen, flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt.
Sie baut Spannungskurven ein und schafft es, den Leser auf die ein oder andere falsche Fährte zu locken.

Die Protagonistin, Samantha ist schon eine sehr eigenwillige Person, die sich lieber auf sich selbst verlässt, als die Hilfe anderer anzunehmen. Ehrlicherweise musste ich mich mit dieser Charaktereigenschaft im Laufe der Geschichte erstmal anfreunden.

Was der Autorin sehr gut gelungen ist, ist die realistische Beschreibung Indiens. Hier hat man tatsächlich das Gefühl, direkt im Geschehen zu sein, Menschen, Lebensumstände und Gerüche leibhaftig zu erleben.

Zum Ende hin wird auch der komplette Fall aufgelöst, so dass keine offenen Fragen beim Leser zurück bleiben.

Alles in allem ein guter, unterhaltsamer Kriminalroman, der spannende Passagen bietet und einen Hauch Indien versprüht.

P.S. Und als Zugabe findet man zwei Rüebli-Rezepte zum Ausprobieren.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Ein Roman der besonderen Art

Die Gärten von Monte Spina
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Nachdem Toni Andersen im Alter von 20 Jahren bereits beide Elternteile verloren hat, muss sie nun 10 Jahre später erneut einen Schicksalsschlag verkraften - den Tod Ihres Mannes. Auf der Suche nach einem ...

Nachdem Toni Andersen im Alter von 20 Jahren bereits beide Elternteile verloren hat, muss sie nun 10 Jahre später erneut einen Schicksalsschlag verkraften - den Tod Ihres Mannes. Auf der Suche nach einem neuen Platz im Leben, bekommt Toni das Angebot, die Gärten von Monte Spina, einer kleinen Privatinsel im Atlantik, kurz vor Lanzarote, zu pflegen. Als leidenschaftliche Gärtnerin überlegt sie nicht lange und tritt die Reise auf die durch Stille und Einsamkeit gezeichnete Insel an. Neben Sonne, rauer Landschaft und harter Arbeit erwartet Toni außerdem der geheimnisvolle Inselbesitzer, Max Bror, der sich als unangenehmer Zeitgenosse herausstellt.

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, die kleine Insel Monte Spina, mit vielen Pflanzen und Blüten umrandet. Ich wurde beim Lesen mehrfach aufgrund des Covers auf das Buch angesprochen. Auch die Kapitelanfänge sind von Pflanzen eingerahmt.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Es ist in der Ich-Form geschrieben und liest sich wirklich flüssig, so dass man nur so durch die Kapitel fliegt.
Die Beschreibung der Umgebung, der Insel, der Pflanzen ist Henrike Scriverius wirklich sehr gut gelungen. Ich hatte ziemlich schnell ein klares Bild vor Augen und konnte gedanklich mit auf die Insel reisen.

Darüber hinaus hat die Autorin sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen, die die unterschiedlichsten Gefühle in mir ausgelöst haben. Von Mitgefühl, Freude, Entsetzen, Wut und Fassungslosigkeit war alles dabei.

Wer aufgrund des Covers denkt, dass es sich um einen leichten Sommerroman handelt, liegt definitiv falsch.

Da alle Charaktere ihre eigene Geschichte und Vergangenheit haben, gibt es zahlreiche Wendungen, die ich so nicht vermutet hätte, die aber die Geschichte spannend und interessant machen. Schön ist, dass die Fragen, die man sich während des Lesens stellt, zum Ende der Geschichte aufgeklärt werden.

Zur Hälfte des Buches, war ich mir wirklich nicht sicher, wie ich diese Geschichte bewerten würde, da mir diverse Charakterzüge zu schaffen gemacht haben.
Allerdings muss ich rückblickend sagen, dass mir "Die Gärten von Monte Spina" gut gefallen hat. Es ist nicht der typische Roman mit den "normalen" Charakteren und der seichten Liebesgeschichte.

Man muss sich mit einigen Verhaltensmustern der Protagonisten wirklich erstmal auseinander setzen und versuchen sich anzufreunden. Sicherlich ein Buch, das kontroverse Meinungen hervorruft und den Leser aus seiner Komfortzone holt.

Ich würde mich über weitere Bücher der Autorin freuen.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Ein Kriminalroman, der wirklich lesenswert ist!

Der Preis des Lebens
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"Der Preis des Lebens" ist ein Auftaktkrimi um eine Wiener Sondereinheit. Der erste Fall greift ein hochbrisantes Thema auf - Organhandel !

Das Cover ist schon makaber, ein entnommenes Organ auf einem ...

"Der Preis des Lebens" ist ein Auftaktkrimi um eine Wiener Sondereinheit. Der erste Fall greift ein hochbrisantes Thema auf - Organhandel !

Das Cover ist schon makaber, ein entnommenes Organ auf einem Teller (wie auf einem Silbertablett präsentiert) und das Skalpell liegt am Tellerrand. Es fehlen nur noch ein paar Geldscheine, dann wäre wirklich alles mit diesem Cover gesagt. Es passt absolut zur Geschichte.

Eigentlich gesagt man ja immer, dass man sich für Geld alles kaufen kann, bis auf die Gesundheit.

Nicht so, in "Der Preis des Lebens"!

Hier bekommt man z.B. für 2 Mio. EUR ein neues Herz, wenn man den Kontakt zu skrupellosen Organhändlern nicht scheut und in Kauf nimmt, dass ein gesunder Mensch sein Leben lassen muss. Die Organhändler suchen mittels Big Data gezielt nach unwissenden Spendern, denn sie garantieren eine 95%ige Sicherheit, dass das Organ nicht abgestoßen wird.

Das kaltblütige und skrupellose Ärzteduo, Dres. Keller und Vekete hat eine nahezu perfekte Vorgehensweise ihre Opfer ausfindig zu machen, ihnen die Organe zu entnehmen und die Leichen verschwinden zu lassen. Jedoch taucht bei einem Zwischenfall auf dem Wiener Zentralfriedhof ein zweite Leiche in einem Sarg auf. Als wäre das nicht genug, wird festgestellt, dass dem jungen Mann ein Organ fachgerecht entnommen wurde.
Nun kommen die Sonderermittler, Michael Lenhart und Sabine Preiss ins Spiel. Die beiden bilden ein tolles Team und ergänzen sich prima. Michael ist sehr gradlinig, risikofreudig und agiert äußerst durchdacht. Sabine ist taff und arbeitet zielstrebig.


Bernhard Kreutner´s Schreibstil ist recht flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Ich war sofort von dem Thema angetan und auf die Umsetzung gespannt. Beim Start des Buches blieb mir kurz die Luft weg. Die Vorstellung, eines so skrupellosen Vorgehens ist wirklich grausam.
Ich bin schnell in die Geschichte gekommen und fand es spannend, das Ermittlerduo sowie auch die Organmafia bei ihren Machenschaften zu begleiten. Die wechselnden Perspektiven ermöglichen dem Leser einen besseren Rundumblick.

Nach und nach begreift man, wer alles in den Organhandel verwickelt ist und warum.

Leider verliert das Buch in der Mitte etwas an Spannung, was ich sehr schade finde. Glücklicherweise nimmt "Der Preis des Lebens" zum Ende hin wieder an Fahrt auf und schließt mit einem Ende ab, was keine Fragen offen lässt.

Ein toller Kriminalroman, der wirklich lesenswert ist!

Ich freue mich jedenfalls auf eine Fortsetzung mit den Sonderermittlern Lenhart und Preiss.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Schöner Roman, der in Paris spielt

Die kleine Parfümerie der Liebe
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Del, eine Amerikanerin tritt bei einem Wettbewerb für junge Parfümeure in Paris an.
All ihr Wissen über Düfte und die Herstellung von Parfüm lernte sie einst von ihrer
mittlerweile verstorbenen Nan. Eine ...

Del, eine Amerikanerin tritt bei einem Wettbewerb für junge Parfümeure in Paris an.
All ihr Wissen über Düfte und die Herstellung von Parfüm lernte sie einst von ihrer
mittlerweile verstorbenen Nan. Eine klassische Ausbildung hat sie jedoch nicht.

Wird sie ihr Wissen als ungelernte Parfümeurin ausreichen um den Wettbewerb gewinne zu können? Wer ist dieser gut aussehende Mann, der ihr immer wieder über den Weg läuft? Was führen ihrer Mitbewerber im Schilde?

Nach anfänglichen Unsicherheiten findet Del doch noch den Duft der Liebe...

"Die Parfümerie der Liebe" ist der dritte Teil einer Reihe. Bisher habe ich keines der Bücher aus der Reihe gelesen. Das war aber nicht von Nachteil. Ich habe sofort in die Geschichte gefunden und es blieben keine Fragen offen. Es scheint, als wäre jeder Teil in sich abgeschlossen.

Das Cover gefällt mir richtig gut. Es passt zu 100% zum Buch und vermittelt schon ein leichtes Pariser Flair. "Die kleine Parfümerie der Liebe" ist ein Hardcoverbuch in einem handlichen Format, nicht zu klein und nicht zu groß.

Rebecca Raisin hat einen flüssigen, gut lesbaren Schreibstil. Die Geschichte wird von der Protagonisten Del in der Ich-Form erzählt.
Paris als Stadt und einige Sehenswürdigkeiten werden sehr schön beschrieben, so dass man diese gleich vor Augen hat.
"Die kleine Parfümerie der Liebe" ist eine schöne Geschichte um Düfte und Liebe, die man gut lesen kann.

Ich fand die Geschichte allerdings leicht zu durchschauen, ohne größere Überraschungen oder Verwirrungen. Daher vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Ein gelungener Roman in aussergeöhnlicher Schreibweise

Passwort: Schmetterling
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Ich fange erstmal mit dem tollen Cover dieses Buches an. Ein totaler Hingucker und super schön gelungen. Es hat sofort mein Interesse geweckt.

Der Schreibstil in Emailform ist schon etwas Besonderes und ...

Ich fange erstmal mit dem tollen Cover dieses Buches an. Ein totaler Hingucker und super schön gelungen. Es hat sofort mein Interesse geweckt.

Der Schreibstil in Emailform ist schon etwas Besonderes und eher ungewöhnlich. Aber so ist das nun mal auf Online-Datingportalen. Einen Roman in dieser Form zu lesen war auch der Reiz für mich.

Zunächst einmal wird man durch das ausgefüllte Profil von Eric geführt.
Eric, m52 und sucht w 48-55.
Dann folgen diverse Kurz-Chats, die auf die unterschiedlichsten Weisen enden, aber auch ein längerer Chat mit Ina. Das Ende wird hier noch nicht verraten

"Passwort: Schmetterling" besticht durch eine besondere Art der Kommunikation, oft ausschweifend, umschreibend, manchmal sehr direkt.
Was in diesem Buch ganz deutlich gemacht wird, dass die Suche nach der/dem Richtigen/m auf Partnersuchportalen die ein oder andere Tücke mit sich bringen kann und es manchmal einfacher wäre, sich gegenüber zu sitzen. Schnell klingen Dinge verletzend, die gar nicht so gemeint waren.

Ich finde das Buch gut gelungen, zum Teil waren mir die vielen Mails zwischen den Dates etwas langatmig.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Dates in herkömmlicher Schreibweise beschrieben worden wären, um mir als Leser eine weitere Perspektive auf die Charaktere zu geben. Danach hätte es wieder im Email-Stil weitergehen können. Für mich hätte es das Buch noch etwas mehr aufgelockert.

Alles in allem aber ein gelungener Roman in aussergewöhnlicher Schreibweise, der zum Schmunzeln, Grübeln und Mitfühlen einlädt.