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Veröffentlicht am 17.05.2019

Lustvolles Grauen!!!

Lotus House - Lustvolles Erwachen (Die Lotus House-Serie 1)
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Nach dem Tod ihrer Eltern muss sich Genevieve, kurz Vivvie, allein um ihre Geschwister kümmern. Um das Haus und die vielen Rechnungen zu bezahlen, hat sie zwei Jobs u.a. im Lotus House als Yogalehrerin. ...

Nach dem Tod ihrer Eltern muss sich Genevieve, kurz Vivvie, allein um ihre Geschwister kümmern. Um das Haus und die vielen Rechnungen zu bezahlen, hat sie zwei Jobs u.a. im Lotus House als Yogalehrerin. Dort trifft sie auf Trent. Er ist der Baseballstar und soll nach einer Knieverletzung durch Yoga wieder in Form kommen. Auch wenn ihre Leben nicht unterschiedlicher sein könnten, fühlen sie sich zueinander hingezogen...

Die Geschichte ist aus der Sicht von Vivvie und Trent erzählt. Auch wenn beide immer wieder in ihren Gedanken betonen dass sie noch nie so gefühlt haben und so verliebt waren, fühlt man davon beim Lesen - nichts! Reden tun die beiden nie ernsthaft miteinander und nach Diskussionen haben sie sofort Sex, um sich wieder zu streiten um dann gleich wieder Sex zu haben ... Es fehlt von vorne bis hinten die Tiefe und Ernsthaftigkeit in der Geschichte, was sehr schade ist. Vivvie und ihre Geschwister sind anfangs sehr sympathisch, doch durch Trent wird sie nur noch zur "Sexgöttin". Das ständige rummachen vor ihrem Bruder (der damit angeblich überhaupt kein Problem hat!!!) oder diese sich wiederholenden Wörter "Zuckerkirsche", "Moves", "Long Dong", machen das Ganze nicht besser und sind einfach nur nervig (vielleicht liegt es auch an der Übersetzung?!?!). Selbst bei einem simplen Date kommt kaum Romantik auf und entartet in lüsternen Gedanken seitens Trent. Einzig den verschiedenen Yogaübungen und Chakren, die vor jedem Kapitel erklärt werden, kann man etwas Gutes abgewinnen.

Lotus House Lustvolles Erwachen ist ein reiner Erotikroman ohne viel Tiefe oder gar Spannung. Die Charaktere entwickeln sich eher zurück als weiter und denken nur noch an sich. Das Lotus House, die Yogaübungen oder auch die Nebencharaktere sind interessanter geraten als die eigentlichen Hauptdarsteller.

Veröffentlicht am 16.03.2020

Ein Reisebericht den die Welt nicht braucht

Ohne Flugzeug um die Welt
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Giulia soll die Trauzeugin ihrer besten Freundin Rosa werden. Das Problem: Rosa lebt in Sydney, doch Giulia und Lorenz haben dem Fliegen abgeschworen. Also suchen sie nach Alternativen und stoßen dabei ...

Giulia soll die Trauzeugin ihrer besten Freundin Rosa werden. Das Problem: Rosa lebt in Sydney, doch Giulia und Lorenz haben dem Fliegen abgeschworen. Also suchen sie nach Alternativen und stoßen dabei an ihre (moralischen)Grenzen...

Wo soll man bei diesem Buch nur anfangen! Der Prolog ist wirklich gut gelungen und hat Freude auf mehr gemacht. Doch dann die große Enttäuschung! Die folgenden Kapitel (+Infoboxen) sind eine Aneinanderreihung von den dramatischsten Aussagen verschiedener Experten (die man jeden Tag in Zeitung/Internet liest/hört!). Es ist nicht nur kompliziert, sondern auch langweilig. Gerade von angehenden Umweltnaturwissenschaftlern sollte man meinen, dass sie die Klimakrise in eigenen verständlichen Worten erklären könnten. Stattdessen werden nach jedem Satz gefühlt x Quellen angegeben. Bis zum Schluss habe ich nicht wirklich verstanden, warum ein Frachtschiff nun "klimaneutraler" sein soll als ein Flugzeug!

Des weiteren wurde alles ziemlich emotionslos beschrieben (auch die wunderschöne Hochzeit!). Von den ständigen Perspektivenwechsel (von der Wir Form in einem Satz zur dritten Person im nächsten Satz) will ich gar nicht erst anfangen. Auch das Jahr in Australien und die Rückreise wurden auf drei Seiten abgehandelt. Letztlich hätte man auch die Hinreise so kurz abhandeln können, denn viel ist nicht passiert! Auf die Vorbereitung zur Reise wurde ebenso wenig eingegangen und ich habe nicht wirklich etwas Neues erfahren. Auch wie Lorenz zu seinem Auslandssemester nach Großbritannien gekommen ist wurde mit keiner Silbe erwähnt, denn ich glaube kaum dass er mit dem Fahrrad gefahren ist!

Ihre Naivität ist besonders in China zu spüren als sie sich mit eingeschränkter Meinungsfreiheit konfrontiert sehen (das ist ebenfalls schon vorher bekannt!). Auch ihre vegane Lebensweise ist nicht immer leicht umsetzbar. Ja, auf einem Frachtschiff kann man eben nicht auf Fleisch verzichten, schließlich brachen die Männer genug Energie für ihren Knochenjob!

Ohne Flugzeug um die Welt ist kein unterhaltsamer Reisebericht! Viel mehr fühlt es sich an einigen Passagen wie eine Anklage an überhaupt auf der Welt zu sein und zu atmen. Mich konnte das Buch auch nicht zum Umdenken anregen, da es zu langweilig geschrieben ist. Da ist ein Reiseführer über China/Australien oder eine Doku über die Transsibirische Eisenbahn informativer.



"Und sowieso sehen wir Nationalstolz und Patriotismus kritisch, kein Wunder bei der deutschen Geschichte." (Seite 97)

Dieser Satz ging mir bis zum Schluss nicht aus dem Kopf und hat mich unglaublich wütend gemacht!

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