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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2024

Ein sehr persönlichres Buch

Nacht über Bayreuth
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Mit "Nacht über Bayreuth" liegt ein autobiographisches Buch einer der Enkelinnen von Richard Wagner vor. Sehr persönlich und aus subjektiver Perspektive beschreibt Friedelind Wagner ihre Kindheit, ihre ...

Mit "Nacht über Bayreuth" liegt ein autobiographisches Buch einer der Enkelinnen von Richard Wagner vor. Sehr persönlich und aus subjektiver Perspektive beschreibt Friedelind Wagner ihre Kindheit, ihre Jugend und ihre Emigration aus Deutschland. Ob nun ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und anderen Familienangehörigen, das besonders intensive Verhältnis der Familie zu Adolf Hitler, ihre beginnenden Zweifel und vor allem die unstillbare Sehnsucht danach geliebt und angenommen zu werden. Das Buch zeigt sehr klar, mit welcher Zerissenheit die Autorin lange zu kämpfen hatte, wie sie unter der Entfremdung zur Familie litt und wie sie verzweifelt versuchte ihren Weg zu finden. Gerade das Teilhabenlassen an ihrer subjektiven Erlebnis- und Erfahrungswelt ist die große Stärke dieses Buches. Nicht alle Beschreibungen und Datierungen sind immerr hundertprozentig korrekt und manche Nicht-Erwähnungen von Ereignissen mögen irritieren, was aber nichts daran ändert, das hier ein intimer Einblick in das Wesen dieser so schillernden und umstrittenen Persönlichkeit möglich wird.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Der dritte Streich

Leichenstarr an der Bar
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Mit "Leichenstarr an der Bar" liegt bereits der dritte Band rund um die Friesenbrauerin Gesine und die Einwohner von Sünnum vor. Im Mittelpunkt steht diesmal der Mord an einem Umweltaktivisten und eine ...

Mit "Leichenstarr an der Bar" liegt bereits der dritte Band rund um die Friesenbrauerin Gesine und die Einwohner von Sünnum vor. Im Mittelpunkt steht diesmal der Mord an einem Umweltaktivisten und eine dubiose Firma, die den Bau von klimaneutralen Ferienanlagen verspricht. Da die völlig überforderte Polizei nicht weiter kommt nimmt die Friesenbrauerin zusammen mit den anderen Einwohner*innen von Sünnum die Ermittlungen selbst in die Hand, bringt sich mehr als einmal in große Gefahr und muss am Endfe feststellen, dass sie sich auf ihr Urteilsvermögen bezogen auf Menschen nicht immer hundertprozentig verlassen kann. Die Geschichte wird voller Humor und ostfriesischen Schnack erzählt, so dass die eigentlicher Krimihandlung manchmal in den Hintergrund gerät und die Spannung teilweise darunter leidet. Unterhaltsam ist das Buch aber auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Yrsas Weg

Yrsa. Journey of Fate (Yrsa. Eine Wikingerin 1)
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Dieses fast 600 Seiten starke Buch über die junge Yrsa in der Nähe von Haithabu zur Wikingerzeit hat vieles, was das geneigte Leser*Innenherz höher schlagen lässt: Interessante Charaktere, eine spannende ...

Dieses fast 600 Seiten starke Buch über die junge Yrsa in der Nähe von Haithabu zur Wikingerzeit hat vieles, was das geneigte Leser*Innenherz höher schlagen lässt: Interessante Charaktere, eine spannende Geschichte, viel Magie und Naturheilkunde und auch eine Liebesgeschichte, die zwar viel, aber nicht zu viel Raum einnimmt. Ich fand es sehr spannend Yrsas Weg auf ihrer Suche nach ihrem Bruder zu folgen und dabei mitzubekommen, welchen Hindernissen sie da jeweils begegnete. Auch der Umgang und das Verständnis von Krankheiten ist sehr anders, als wir es heute kennen und mir persönlich näher als die reine technologische Medizin. Was mir persönlich nicht gefallen hat ist die Farbe des Covers: Ein pinkes Cover passt so absolut gar nicht zu dem, wie Yrsa Auftritt. Sie ist eben bewusst kein "Klischeepüppchen". Dafür muss ich leider einen Stern abziehen, das geht gar nicht.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Für ein Umdenken

Mitte des Lebens
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Der Lebenslauf eines Menschen verläuft oft in verschiedenen Zyklen, die in der medialen Betrachtung mal mehr, mal weniger Betrachtung finden. Geburt, Kindheit, Pubertät oder das höhere Alter nehmen in ...

Der Lebenslauf eines Menschen verläuft oft in verschiedenen Zyklen, die in der medialen Betrachtung mal mehr, mal weniger Betrachtung finden. Geburt, Kindheit, Pubertät oder das höhere Alter nehmen in der medialen Berichterstattung oft einen hohen Stellenwert ein, die Mitte des Lebens hingegen eher weniger. Das will die Autorin dieses Buches - Barbara Bleisch - ändern, indem sie mit diesem Werk eine "Philosophie der besten Jahre" entwirft. Auf knapp 270 Seiten und in sieben Kapiteln versucht sie in philosophischen Betrachtungen zu den existentiellen Fragen der Lebensmitte vorzudringen und dem vorherrschenden Bild der "Midlife Crisis" ein positiv konontiertes Gegenmodell entgegen zu stellen. Die Sprache des Buches ist, wie nicht anders zu erwarten, eher philosophisch und erfordert ein aktives Mitdenken der Leser*innen. Wer sich in der Lebensmitte befindet und auf der Suche nach Antworten ist könnte diese eventuell hier finden.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Auf in eine neue Welt

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt
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Ich liebe historische Romane, die reale Gegebenheiten so mit Fiktion verknüpfen, dass mensch einerseits ganz tief in die Geschichte der Charaktere eintauchen kann, andererseits aber zusätzlich auch die ...

Ich liebe historische Romane, die reale Gegebenheiten so mit Fiktion verknüpfen, dass mensch einerseits ganz tief in die Geschichte der Charaktere eintauchen kann, andererseits aber zusätzlich auch die Möglichkeit hat, weiter zum historischen Kontext zu recherchieren. Genau dies ist bei dem hier vorliegenden Buch "Aufbruch in eine neue Welt" der Fall. Als Leserinnen können wir uns stark mit dem Hauptcharakter Nellie verbinden, die von ihrem Vater nach einer Vergewaltigung verstoßen wird und sich nach einigen Umwegen auf den Weg nach Amerika macht, wo sie dann zu den Gründungssiedlerinnen der Ortschaft Savannah gehörte, die zur ersten Siedlung in der britischen Kolonie Georgia wurde. Wir erleben hautnah mit, welchen Witterungsbedingungen die Siedlerinnen ausgesetzt waren, welche Hilfe sie von den indigenen Yamacraw erhielten und wie diese Hilfe vergolten wurde. Dieser Aspekt des Landraubs durch die weißen Koloniallistinnen und ihres brutalen Umgangs mit den indigen Völkern hätte meines Erachtens noch noch weiter heraus gearbeitet werden können. Ansonsten ist die Schreibweise aber lebendig und spannend. Wie es wohl in Band Zwei weiter geht?

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