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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2016

Wiedermal Cornwall

Sommer in St. Ives
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"Sommer in St. Ives" ist ein Familienroman mit verwobenen Liebesheschichten und Schicksalen über mehrere Generationen. Es geht um verpasste Chancen, der Suche nach dem Glück und vor allem um die Suche ...

"Sommer in St. Ives" ist ein Familienroman mit verwobenen Liebesheschichten und Schicksalen über mehrere Generationen. Es geht um verpasste Chancen, der Suche nach dem Glück und vor allem um die Suche nach sich selbst. Die Autorin Anne Sander entwirft dabei der liebevoll ihre verschiedenen Charaktere und arbeitet deren positiven wie auch negativen Eigenschaften toll heraus, so dass es leicht fällt, sich in die Geschichte einzufühlen. Eine der Hauptfiguren, die junge Lola Lessing, mutet ein wenig an, wie die bekannte Bridget Jones und sorgt für einige humovolle Auftritte. Der Roman ist leicht zu lesen und überzeugt durch einen flüssigen Schreibstil. Vielleicht ist die Handlung an manchen Stellen etwas vorhersehbar und die Umgebung von Cornwall literarisch schon etwas überstrapaziert, dennoch möchte ich das Buch gern. Eine schöne Sommerlektüre ohne große Überraschungen.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Solider Thriller

Mooresschwärze: Thriller
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Die Rechtmediznerin Julia schwarz wird mit ihrem Kollegen Florian Kessler in die Ermittlungen zu bestialischen Serienmorden in Köln verwickelt. Dies war mein erster Thriller von Catherine Shepherds und ...


Die Rechtmediznerin Julia schwarz wird mit ihrem Kollegen Florian Kessler in die Ermittlungen zu bestialischen Serienmorden in Köln verwickelt. Dies war mein erster Thriller von Catherine Shepherds und ich bin quasi durchgeflogen. Die Autorin fesselt mit ihren sehr detailfreudigen Schilderungen der grausamen Bluttaten von der ersten Seite an. Die Auffindsituationen der Leichen und die Folter die den Opfern zugefügt worden sein muss lassen den Puls höher schlagen. Man kommt gut voran in der Geschichte, da die Kapitel klar abgegrenzt sind und die Anzahl der Protagonisten überschaubar bleibt. Im Gegensatz zu neuen amerikanischen Autoren konzentriert sich Shepherds auf klare Handlungsstränge, die der Leser sehr übersichtlich vorfindet. Das tut aber der Komplexität der Handlung keinen Abbruch. Zwar sind einige vermeintliche Spuren durchschaubar, aber die Story birgt auch Überrachungen. Kritidch sehe ich die Frage nach dem Realitätsbezug: die Gerichtsmedizinerin wird quasi zur Kommissarin und allzu oft sind es doch Zufälle, die den Fall vorantreiben. Darüberhinaus bestehen die letzten 30 Seiten des Buches aus Werbeanzeigen für weitere Shepherds Bücher. Das finde ich ein bißchen drüber. Ansonsten kann ich Mooresschwärze jenen Lesern empfehlen, die solide, strukturierte Thriller mögen und ich selbst werde sicher nocheinmal ein Buch von Shepherds in die Hand nehmen.

Veröffentlicht am 13.10.2016

Mops-magisch

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen
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Die Geschichte klingt verrückt und abgedreht. Lennart Malmkvist, ein aufstrebender Karrieretyp, wird plötzlich durch eine unerwartete Erbschaft in ein neues Leben, mit allerlei magischen Besonderheiten ...

Die Geschichte klingt verrückt und abgedreht. Lennart Malmkvist, ein aufstrebender Karrieretyp, wird plötzlich durch eine unerwartete Erbschaft in ein neues Leben, mit allerlei magischen Besonderheiten geworfen. Ihm zur Seite steht ein mürrischer Mops, der logischer Weise sprechen kann und ihn in die verwirrende neue Welt einführt. Schnell wird klar, das eine Mission wartet und diese nicht ungefährlich ist. Der Autor führt sehr langsam und behutsam in die Parallelwelt ein und fast bis zur Hälfte des Buches ist der Leser in Erwartungshaltung ob der unausweichlichen Ereignisse, doch treibt den unbeirrten Schriftsteller nicht zur Eile. Langsam baut er die Geschichte auf und intensiv führt er seine Figuren, nebst Hund ein. Erst wenn man sich in Lennart Malmkwist Welt sicher fühlt kommen die diversen magischen Unwägbarkeiten zum Vorschein. Für meinen Geschmack war das Tempo genau richtig, da der Schreibstil flüssig und viele Szenen humorvoll gestaltet sind.Andere Leser mögen hier schon ungeduldig mit den Hufen scharen, weil die spannungsgeladeneren Episoden erst im letzten Drittel des Buches beginnen. Wenn man nicht ahnt, das dieses Buch erst der Auftakt eines Mehrteilers ist, verweilt man am Ende doch ratlos. Jetzt wo die Mission erst beginnt, soll schon mit Seite 429 Ende sein? Literarisch vielleicht ein etwas befremdliches Ende, um den Verkauf des Nachfolgeromans zu sichern, eine gute Strategie. Ich bin zumindest so gut überzeugt, dass ich unbedingt wissen muß, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zuckersüss

Liebe, Zimt und Zucker
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Julia Hanel schreibt mit "Liebe, Zimt und Zucker" eine schöne Geschichte um die junge Marit, die sitzengelassen von der großen Liebe, in einem kleinen Kaff festsitzt, ohne recht zu wissen, was sie mit ...


Julia Hanel schreibt mit "Liebe, Zimt und Zucker" eine schöne Geschichte um die junge Marit, die sitzengelassen von der großen Liebe, in einem kleinen Kaff festsitzt, ohne recht zu wissen, was sie mit ihrer Zukunft anfangen soll. Insgesamt ist die Handlung etwas vorhersehbar aber bleibt immer wieder durch diverse Highlights unterhaltsam und abwechslungsreich. Die Figuren, die die Autorin lebendig werden lässt sind interessant und haben meine Sympathie. Insbesondere der Senior der Geschichte, Emil, konnte mein Herz gewinnen. Von ihm hätte ich gerne mehr erfahren. Der Schreibstil ist frisch und flüssig und ganz witzig. Ich freu mich auf mehr von Julia Hanel und kann sie als unterhaltsame Autorin auf jeden Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Langsam aber gewaltig

Meine geniale Freundin
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"Meine geniale Freundin" wird ja in vielen Foren hoch gelobt und in Kritiken bereits gut besprochen. Meine Erwartungen waren dem entsprechend hoch. Es handelt sich hierbei um den ersten Band von insgesamt ...

"Meine geniale Freundin" wird ja in vielen Foren hoch gelobt und in Kritiken bereits gut besprochen. Meine Erwartungen waren dem entsprechend hoch. Es handelt sich hierbei um den ersten Band von insgesamt bisher vier. Es wird eingeführt in die Kindheit und Jugend der Hauptfiguren Lenu und Lila und deren außergewöhnlicher Freundschaft. Die Autorin Elena Ferrante nimmt uns mit in die verarmte, teils triste und brutale Welt der beiden Mädchen und ihres Umfeldes. besonders herauszuheben ist die unglaubliche Genauigkeit mit der die Autorin ihre Figuren und deren Beziehung entwickelt. In nahezu jeden Prozess wird der Leser mitgenommen, fast wie in Zeitlupe durch die Jahre. Gerade, wenn man die Konturen der einen oder der anderen Freundin zu erkennen glaubt, verwischt die nächste Szene den so sicher geglaubten Eindruck schon wieder. So richtig zu fassen bekommt man keine der beiden und auch Empathie und Sympathie befinden sich in ständigem Pendel. Die Schriftsprache und Kraft der Beschreibungen ist gewaltig und hat jedes Lob verdient. Die Spannungsbögen allerdings verlaufen oft ins Leere. Das Ende ist ja nicht wirklich eines, da noch drei Bände zu erwarten sind. Vielleicht tröstet das darüber hinweg, das die Handlung an manchen Stellen träge anläuft, aber noch nicht richtig in Fahrt kommt.Verrate uns hier Deine Meinung zum Buch