Profilbild von MelC

MelC

Lesejury Profi
offline

MelC ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MelC über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nette Idee, tolle Bilder

Flätscher – Die Sache stinkt
0


Flätscher ist ein höchst selbstverliebtes Stinktier, das gerne der absolute Meisterdetektiv wäre. Der kleine Kochsohn Theo wird kurzerhand sein Assistent und so machen sich die beiden an ihren ersten ...


Flätscher ist ein höchst selbstverliebtes Stinktier, das gerne der absolute Meisterdetektiv wäre. Der kleine Kochsohn Theo wird kurzerhand sein Assistent und so machen sich die beiden an ihren ersten Fall eines dubiosen Zechprellers. Die Idee, ein Stunktier als Hauptfigur einzusetzen gefällt mir gut. Flätscher hat so natürlich eine äußerst originelle Waffe, den Gestank, um sich aus brenzligen Situationen zu befreien. Sein Charakter ist cool und raubeinig dargestellt, doch ab und zu zeigt der Meisterdetektiv sogar Gefühl. Theo, der kindliche Assistent wächst mit seinen Aufgaben und beweist Mut und Durchblick. Schön, wie sich seine Rolle entwickelt. Die Kriminalgeschichte bleibt eher oberflächlich und, was die Spannung angeht, im Mittelfeld. Einige Dinge erschließen sich mir auch nicht richtig: woher kennt Theo die O- Clique? Warum muss Flätscher eine Stinkepistole nutzen, wo er doch eine Stinkdüse hat? Ansonsten besticht das Buch einfach durch die wunderbaren, coolen Zeichnungen von Jan Birck. Angelehnt dem Comicstil sind die Zeichnungen einfach toll und überbieten nach meinem Geschmack Text und Handlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leichtes Lesevergnügen für Jugendliche

FLOWER
0

" Flower" ist ein leichter Jugendroman, der die komplizierte Beziehung eines jungen Mädchens mit hohen Ansprüchen an sich selbst und einem jungen Rockstar schildert. Das dies keine einfache Liebesgeschichte ...

" Flower" ist ein leichter Jugendroman, der die komplizierte Beziehung eines jungen Mädchens mit hohen Ansprüchen an sich selbst und einem jungen Rockstar schildert. Das dies keine einfache Liebesgeschichte wird, zeigt schon der Klappentext. Die äußeren Umstände der beiden Protagonisten, aber auch prägende Erlebnisse in der Vergangenheit haben beide mit sehr unterschiedlichen Ängsten belastet, die sich nun nicht einfach abschütteln lassen. Insgesamt ist die Liebesgeschichte schön und flüssig geschrieben. Die Handlung ist nicht besonders mtiefgehend und reißt leider die schwierigen Themen nur an. Da hätte man wertigeres drauß machen können. So bleiben die Figuren mit ihren Charakteren etwas blass. Dennoch ist das Buch unterhaltsam und durchaus mit charmanten Ideen gespickt. Eine nette Lektüre für zwischendurch wie ich finde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Glaube und Wahn in Schweden

Der Prediger von Fjällbacka
0


Im hochsommerlichen Schweden werden neue und alte Leichen gefunden. Kommissar Patrik Hedström wird aus seinem Urlaub zurück zitiert um diesen kniffligen Fall zu bearbeiten. Eigentlich wollte er sich um ...


Im hochsommerlichen Schweden werden neue und alte Leichen gefunden. Kommissar Patrik Hedström wird aus seinem Urlaub zurück zitiert um diesen kniffligen Fall zu bearbeiten. Eigentlich wollte er sich um seine hochschwangere Frau Erica kümmern, die aufgrund der dramatischen Ereignisse nun zurückstecken muss. Insgesamt entwickeln sich die Ermittlungen spannend, wie man es von Schweden- Krimis gewöhnt ist. Immer dichter spinnt sich das Netz um eine große Familie des Ortes. Wie dicht liegen hier Religion und Wahn beieinander? Dies ist der zweite Fall um die Protagonisten Patrik und Erica. Auch wenn man den ersten Fall nicht kennt, findet man einen guten Einstieg, aber die diversen Nebenschauplätze um die Charaktere sind nach meinem Geschmack etwas zu überladen. Weniger wäre für mich hier mehr gewesen, um den Spannungsbogen zu halten. Ericas Rolle ist mir in diesem zweiten Teil einfach zu blass und überflüssig. Ansonsten ein spannender Krimi, der verzwickte Wendungen nimmt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Sommer am Kanal

Mein wunderbares Gartencafé
0

Carole Matthews nimmt uns in ihrem Roman "Mein wunderbares Gartencafe" mit in die wunderbare englische Kanallandschaft. Fay betreibt hier ein Gartencafe und kümmert sich um alles, außer um sich selbst. ...

Carole Matthews nimmt uns in ihrem Roman "Mein wunderbares Gartencafe" mit in die wunderbare englische Kanallandschaft. Fay betreibt hier ein Gartencafe und kümmert sich um alles, außer um sich selbst. Im Laufe der Geschichte allerdings muss sie ihr Leben grundsätzlich und sehr weitgreifend in Frage stellen und gewinnt einige, wenn auch nicht immer einfache, Erkenntnisse. Was zu Beginn des Romans noch im gemächlichen Tempo des Kanals in Fahrt gerät entwickelt sich im letzten Drittel des Romans zu einer stürmischen Ozeanfahrt, um in Matthews Bildern zu bleiben. Die Autorin besticht durch einen schönen Schreibstil, der sich gefällig ließt, aber herausragend sind auf jeden Fall die tollen Charaktere der Handlung. Am Ende sind mir Fays Leute richtig ans Herz gewachsen, und es fällt mir schwer, sie zu verabschieden. Vielleicht ist die Handlung an einigen Stellen etwas vorhersehbar, aber damit kann ich gut Leben. Ich würde eine Fortsetzung sofort lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu duster um mich zu begeistern

Der kalte Saphir
0

Düblin beschreibt in seinem Roman "Der kalte Saphir" die Recherche der Musikjournalistin Jule Sommer zu einem in der Neujahrsnacht 1981/82 um die Band Klarstein. Dazu trifft sie den ehemaligen Tontechniker, ...

Düblin beschreibt in seinem Roman "Der kalte Saphir" die Recherche der Musikjournalistin Jule Sommer zu einem in der Neujahrsnacht 1981/82 um die Band Klarstein. Dazu trifft sie den ehemaligen Tontechniker, der ihr verspricht, erstmalig die ganze Wahrheit zu erzählen. Der Roman besteht aus Interviewsequenzen und Rückblicken, die wohlsortiert sind, so dass man der Chronologie der Ereignisse als Leser gut folgen kann. Schnell wird deutlich, dass Düblin sichnicht allein auf den Mordfall beschränkt, sondern ein intensives Bild des Zeitgeistes, Der Band Klarstein und vor allem der Bandmitglieder und ihren Beziehungen entwirft. Er arbeitet die Charaktere seiner Protagonisten sehr fein heraus und läßt doch dabei einiges offen. Sein Schreibstil ist flüssig und abwechslungsreich, immer wieder mit poetischen Einschüben, die zu dem beschriebenen Künstlermilieu passen. Wer einen Krimi erwartet, wird trotz der Rahmenhandlung, enttäuscht sein, da sich Düblin Zeit läßt, die Geschichte zu entwerfen und der Leser, genau wie die ambitionierte Journalistin, Geduld mitbringen muss. Insgesamt fand ich den Roman durchaus interessant und zeitweise auch sehr spannend, bin aber durch die düstere und kaputte Atmosphäre der Geschichte doch froh gewesen, als ich ihn nach der letzten Seite wieder weglegen konnte.