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Michelle_Yolanda

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2018

Science Fiction mit einem ganz anderen Charakter

Die drei Sonnen
1

Es beginnt mit einer einzigen kleinen Handlung.

Seit jeher stellen sich die Menschen die Frage, wie das Aufeinandertreffen mit einer außerirdischen Spezies ausfallen wird und auf welche Art und Weise ...

Es beginnt mit einer einzigen kleinen Handlung.

Seit jeher stellen sich die Menschen die Frage, wie das Aufeinandertreffen mit einer außerirdischen Spezies ausfallen wird und auf welche Art und Weise dies geschieht, zu welcher Zeit. Anstatt einer plötzlichen Begegnung, zeigt dieses Buch eine Entwicklung über mehrere Jahrzehnte, beginnend zum Ende der 60er Jahre in China. Während der Kulturrevolution in jenem Land, welcher viele Menschen aufgrund ihrer Gedanken und Professionen zu Opfer fallen, gelangt die Tochter eines Professors, Ye Wenjie, als Astrophysikerin zu einem geheimen Projekt, dem Roten Ufer. Anfangs scheint sich die Station nur mit der Auswertung der Daten des größten Radioteleskopes des Landes zu befassen, doch entpuppt sich dessen Funktion als etwas überaus Größeres. Durch Zufall erfährt Ye Wenjie als Erste von einer Antwort auf die in den Weltraum entsendete Nachricht und begeht möglicherweise einen folgeschweren Fehler.

Die eigentliche Hauptgeschichte beginnt nach dem ersten Teil des Buches mit Blick auf den Nanotechnologen Wang Miao, welcher nach der mysteriösen Aufforderung, seine derzeitige Forschung zu unterbrechen, einen Countdown – auf Fotos oder wie in die Netzhaut der Augen eingebrannt – sieht. Erst als er der Forderung nachkommt, verschwindet dieser. Zur gleichen Zeit haben schon erstaunlich viele Wissenschaftler unerklärlicherweise Selbstmord begangen und standen diese Menschen beinahe alle in Kontakt mit der Organisation Frontiers of Science. Nach einem Besuch bei Ye Wenjie, deren Tochter sich erst kürzlich das Leben nahm, bekommt Wang Miao von ihr die URL zu der Seite www.3body.net, die Zugriff auf das VR-Spiel Three-Body gibt. Dieses handelt von einer fiktiven Welt, die an die Geschichte der Erde angelehnt ist, lediglich mit drei Sonnen und dem daraus entstehenden Dreikörperproblem, einem bisher noch nicht gelösten Problem, das die Zivilisation in dem Spiel immer wieder dem Untergang weiht und somit stabile und chaotische Zeitalter schafft. Ziel des Spielers ist es, das Problem zu lösen.

Während das Buch voranschreitet, sich aus dem Geflecht der Gegenwart und Vergangenheit zu einer komplexen Form zusammenfügt, durchläuft man erschreckende und den Atem nehmende Gefühle, Zustände. Es ist erstaunlich, wie tief das Buch einen selbst in das Leben von Wang Miao zieht und man ähnlich wie er selbst das große Ganze erfasst. Doch leider verliert sich dieser mit dem Buch verbundene Zustand ab und zu, aufgrund von langatmigen und teils absurden Ausführungen. Außerdem fehlte den Charakteren schließlich dennoch eine Entwicklung.

Cixin Liu erzählt den Anfang dieser Trilogie mit vielen wissenschaftlichen Details und Ausführungen, Gedanken, die ich persönlich äußerst interessant fand. Trotz dass ich nicht alles verstand, doch Teile in Anhang zur Erklärung nachlesen konnte, ist es ein schöner Charakterzug des Buches.

Es ist durchaus möglich, dass manches durch die komplizierte Übersetzung aus dem Chinesischen ins Deutsche verloren ging und Anspielungen nicht verstanden werden, da man es sich nicht um ein typisch westliches Buch handelt. Des Weiteren schafften die speziellen ostasiatischen Namen für mich oftmals Verwirrung, weshalb ich froh über das Verzeichnis am Anfang war.

Dieses Buch ist ein Science-Fiction-Roman, der wahrhaftig viel technische Tiefe besitzt und sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander setzt. Es ist interessant, dass einmal der Anfang eines großen Ereignisses geschildert wird, doch ging durch die Länge für mich die Spannung verloren. Und dennoch interessiert mich die Fortsetzung sehr, denn stellen sich mir noch viele Fragen. Gibt es eine Lösung? Werden Jahre vergehen? Dieses Buch gibt einem keine aktionreichen Szenen, aber dafür tatsächliche Science Fiction.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Eine neue Entdeckung

Wächter und Wölfe - Das Ende des Friedens
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vollständige Rezension: http://hiddenbookparadise.blogspot.de/2018/03/rezension-wachter-und-wolfe-das-ende.html

Eine interessante Beschreibung und ein blutig-düsteres englisches Cover haben mich auf dieses ...

vollständige Rezension: http://hiddenbookparadise.blogspot.de/2018/03/rezension-wachter-und-wolfe-das-ende.html

Eine interessante Beschreibung und ein blutig-düsteres englisches Cover haben mich auf dieses Buch gebracht und war es absolut kein Fehlgriff, sondern ein Auftakt, der mich neugierig auf mehr gemacht hat.

Nach beinahe tausend Jahren der Verbannung scheint es als wäre die Zeit gekommen, dass die Roten Götter wieder ihre Macht zurückerlangen, so meint die Gesegnete Lanta des Volkes der Mirak. Gleichzeitig möchte auch sie ihre Position erheben. Dass die entflohene Sklavin Rillirin den vorherigen König umbrachte und nun ein für Lantas Zwecke nützlicher Nachfolger den Thron besteigt, kommt ihrer Sache sehr nützlich. Währenddessen braut sich auch etwas Dunkles in der Hauptstadt des angrenzenden Reiches zusammen. Truppen versammeln sich und außer dem Seher Dom, bekannt unter Calestar, sieht niemand, was kommen wird.

Resümierend ist diese kurzweilige Lektüre ein gelungener Einstieg und mit seiner Vielfältigkeit, vor allem bezüglich der Charaktere und der angedeuteten Welt, regt sie zu mehr an. Ich bin gespannt die Entwicklungen im Folgeband zu erfahren und vielleicht tiefer in das von Stephens geschaffene Universum eintauchen zu können. Dies ist eine wahrlich schöne Mischung aus Spannung und Humor, Kämpfen und Verbundenheit, der nicht für jedermann sein mag, aber für mich ist es eine gute neue Entdeckung, die sich zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Die Suche nach Glendower geht weiter

Was die Spiegel wissen (Band 3)
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Auch wenn ich bisher manchmal meine Probleme mit dieser Buchreihe hatte, so ließen mich die Charaktere und die Geschichte im positiven Sinne nicht los. Somit war ich froh, endlich wieder in diese fantastische ...

Auch wenn ich bisher manchmal meine Probleme mit dieser Buchreihe hatte, so ließen mich die Charaktere und die Geschichte im positiven Sinne nicht los. Somit war ich froh, endlich wieder in diese fantastische und andersartige Welt eintauchen zu können.

Die Suche nach Glendower bekam ganz neue Ausmaße als Adam zu den Augen Cabeswater wurde und Blues Mutter verschwand, auf der Suche nach dem Vater Blues. Nun, Wochen sind vergangen, erreicht eine Vision von drei Schlafenden Adam. Einer darf geweckt werden, ein anderer nicht. Bei dem dritten ist es ungewiss. Die Frage ist, wer von den Schlafenden ist wer. Zudem sind sie schwerer zu finden als gedacht.

Es ist schlichtweg erfrischend schön ein Buch wie dieses zu lesen, bei welchem die Geschichte etwas Natürliches und Selbstverständliches an sich hatte, nichts Erzwungenes und keine im direkten Vordergrund stehende Liebe. Trotzdem fehlte diesem Band etwas, das er am Anfang besaß, eine ganz bestimmte Tiefe, was einen allerdings erst im Nachhinein klar wird und einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Und dennoch bin ich gespannt auf das große Finale, auch wenn ich danach die Charaktere in ihrer Einzigartigkeit vermissen werde.

Veröffentlicht am 28.07.2017

Gelungene Rezension mit Humor

Die Feenjägerin – Das verbotene Königreich
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Die Fortsetzung eines faszinierenden Buches und in diesem Fall kann sie durchaus mit ihrem Vorgänger mithalten.

Der vorherige Band endete mit einem Cliffhanger, dessen Auflösung interessierte Leser eine ...

Die Fortsetzung eines faszinierenden Buches und in diesem Fall kann sie durchaus mit ihrem Vorgänger mithalten.

Der vorherige Band endete mit einem Cliffhanger, dessen Auflösung interessierte Leser eine sehr lange Zeit warten ließ. Während der Schlacht – auf der einen Seite um die Sicherheit Schottlands, auf der anderen für das Neuerwachen des Feenreiches – kämpfte Alieana dafür, das über viele Jahrtausende die Feen einsperrende Siegel wieder zu verschließen, doch ein kleiner Augenblick der Ablenkung als Kiaran vermeintlich tödlich verwundet wurde reichte, um ihr Vorhaben und all die Mühen zum Scheitern zu bringen. Mit den Worten, sie würde es noch bereuen Kadamach nicht getötet zu haben, wurde sie von ihrem Feind Lonnrach in die Welt der Feen entführt, wo sie gefangen gehalten wird, ewige Qualen erleidend, bis man ihr zur Flucht verhilft. Jedoch scheint Lonnrach nie weit von ihr zu sein, denn kann sie ihn zu etwas führen, das seine geliebte Welt retten könnte.

Durch den einfachen Schreibstil und das Interesse an der neuen dargestellten Welt, konnte man sich schnell wieder in die Welt Alieanas einfinden, obschon manche spezielle Bezeichnungen für Feen verwirrend waren, zumal leider nicht alle Arten in dem kleinen von Alieana geschriebenen Lexikon vorkommen, sondern eher nur jene am Anfang des Alphabetes, dennoch war das Fehlen gewisser Details zu einzelnen Feen nicht störend, denn bekam man vieles noch einmal zu lesen. Und noch einmal. Das war ein Aspekt, der mir bei dem ganzen Buch ein Dorn im Auge war. Nicht nur die Sprache, die nicht ganz harmonisch in ihrer Art mit der Geschichte war, vielmehr die unzähligen Wiederholungen nervten zusehends, zum Beispiel der Vergleich von Kiaran und seiner Schwester Aithinne, die Schuld die Alieana empfand oder Beschreibungen der Umgebung, die gleichzeitig aber traumhaft waren, wie gemalt.

Die Sicht auf die einzelnen Charaktere wurde natürlich wiederum durch die Schreibweise beeinflusst, sodass Alieana manchmal sehr nervtötend sein konnte, vor allem in Bezug auf die häufig vorkommende Rede über sich selbst, die wiederholten Gedanken. Sie wurde als eine schwache Person beschrieben, doch eine Vielzahl ihrer Handlungen sprach jedes Mal dagegen. Ähnlich verhält es sich mit fatal dargestellten Verletzungen, die im nächsten Moment doch nicht so schlimm waren. Neben ihr und den altbekannten Charakteren, lernt man auch neue kennen, wenngleich sie nichts Herausragendes an sich hatten. Eine Person wie Aithinne lernt man in jedem Buch finden. Und was in einem Jugendbuch nicht fehlen darf, ist natürlich die Liebesgeschichte, die mich vorrangig gestört hat. Was ich jedoch sehr an all den handelnden Personen mochte, war ihre Direktheit. In diesem Buch entstehen keine Probleme, weil etwas endlos verschwiegen wird oder Reden ständig unterbrochen werden. Nein, Dinge werden geradeheraus gesagt, nicht selten begleitet von herrlichem schwarzen Humor.

Kurzum ist dieses Buch eine gelungene Fortsetzung, doch konnte mich der Schreibstil nicht überzeugen, da er für mich die Atmosphäre und auch Glaubwürdigkeit der Geschehnisse zunichte machte. Für seine fast 500 Seiten geschah schlussendlich äußerst wenig und bestand dadurch aufgrund seiner Schnelllebigkeit. Auch wenn mich an diesem Buch manches negativ ansprach, bin ich trotzdem von der einmal anderen Weltdarstellung imponiert mit all ihrer Dunkelheit und dem schwarzen Humor. Wahrscheinlich werde ich keinen weiteren Band lesen, zumal vieles schon denkbar ist, aber bleibt diese Welt für mich positiv in Erinnerung.

Veröffentlicht am 27.11.2016

Der Auftakt zu einer zauberhaften Welt

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Als ich das Buch zum zweiten Mal las, dies nach einem Jahr, zeigte sich mir eine andere Seite.

Elias und Laia können unterschiedlicher nicht sein. Er wurde zu einer Maske ausgebildet, welche aus dem Volk ...

Als ich das Buch zum zweiten Mal las, dies nach einem Jahr, zeigte sich mir eine andere Seite.

Elias und Laia können unterschiedlicher nicht sein. Er wurde zu einer Maske ausgebildet, welche aus dem Volk der Martialen entspringen und tödliche Kämpfer sind. Sie entstammt den Kundigen, welche seit vielen Jahren durch einen folgenschweren Fehler von den Martialen unterworfen werfen. Er möchte seinem Leben entfliehen, während sie als Sklavin den einzigen Weg eingeht, der ihren Bruder retten kann. Zwei Welten treffen aufeinander und im Kern könnten sie ähnlicher nicht sein.

Nach einem Jahr schien ich den größten Teil des Buches wieder vergessen zu haben, doch ein durchaus gutes Gefühl war zurückgeblieben. Ich meinte mich an eine zauberhafte Welt erinnern zu können, mit Schmerz und Liebe, dem Unmöglichen und der Hoffnung. Sabaa Tahir hat einen wunderschönen Schreibstil, der Elias und Laias gelteilte Sichtweisen miteinander zu einem großen Ganzen verschmelzen lässt und nicht darunter leidet, sondern dem Buch mehr Seele und Spannung gibt. Die Worte schaffen eine traumhafte und atemberaubende Atmosphäre - dunkel, mystisch, anders -, obwohl die Beschreibung der silbernen Maske weiterhin Unklarheiten hervor bringt. Auch spürt man die Tiefe der Geschichte und deren Alter, als würde sie tatsächlich schon über Jahrhunderte bestehen und Wirklichkeit sein. Es schien erst der Anfang zu sein.

Doch während des Lesens, bei welchem immer wieder Bilder der Erinnerung aufblitzten, fiel mir auf, wie vorhersehbar dieses Buch eigentlich ist. Ohne zu wissen, was passiert, kann man dennoch sagen, dass viele Handlungsverläufe offensichtlich sind und die Charaktere dadurch nur überaus blind erscheinen. Des Weiteren wirkt alles viel zu einfach. Beschreibungen, die große Stärke und ein genaue Vorstellung schafften, wurden durch kleine Handlungen entkräftet, verloren an Substanz. Erschütternde Ereignisse wurden vergessen und manchmal lernten die Charaktere nicht daraus, wenngleich sie sich wiederum weiterentwickelten, aber teils in unvorstellbare Richtungen.

Viele der Charaktere waren leider nach der allseits bekannten Vorlage entworfen, was die Umgebung und Handlung nicht verbergen konnte. Das rebellische Mädchen, die treue Freundin, der heiße Kämpfer mit einem weichen Kern, der böse Gegenspieler ohne viel dahinter. Und dabei basiert erneut alles auf der Liebe, die vorhanden ist, aber sich lückenhaft entwickelte. Andere Worte deuten hingegen auf eine Liebe hin, die nicht da ist. Aus diesem Grund war es nicht nur ein Liebesdreieck, sondern es waren zwei, denen aber die Magie fehlte. Dennoch hatten alle etwas Faszinierendes auf ihre Art und Weise. Nur ist es nervenaufreibend, dass Elias sich all die Jahre die Maske hatte überstreifen können, aber plötzlich war es mit der Vernunft und Überlegung vorbei.

Das Buch hat seine mitreißenden Stellen, viele davon, manchmal mit leichtem Humor unterlegt, aber wird es aus seiner Einzigartigkeit durch seine Normalität herausgerissen. Und trotzdem bleibt die Spannung auf das Folgende bestehen, obschon das Ende abzusehen war. Tahir hat den Anstoß zu einer wunderschönen Welt gegeben.