Eine vielschichtige, tiefgründige und emotionale Geschichte die zum Nachdenken anregt
TokioregenMir wurde das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst hat.
Tokioregen ist mehr als es auf den ersten Blick scheint. Ich habe ...
Mir wurde das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst hat.
Tokioregen ist mehr als es auf den ersten Blick scheint. Ich habe eine süße YA Romance mit Tokio Vibes erwartet und habe am Ende sehr viel mehr als das bekommen.
Die Autorin schafft es von Beginn am eine Atmosphäre zu schaffen die einen fesselt und man spürt auf jeder Seite die Liebe zu Japan und zu der japanischen Kultur. Zudem ist ihr Schreibstil wirklich wunderbar authentisch und hat etwas leicht poetisches, was ihn für mich besonders gemacht hat.
Wir begleiten Malu auf ihrer Reise ins Unbekannte und gleichzeitig Vertraute. Sie war noch nie in Japan und doch ist das Land seit Jahren ihre Zufluchtsort. Es war wirklich schön Tokio mit Malu gemeinsam kennenzulernen. Und dabei ist sie auch noch eine wirklich wunderbare Protagonistin, die trotz ihres jungen alters schon sehr reif wirkt. Sie hat einen Schicksalsschlag erlitten und ist dennoch ein positiver Mensch. Sie hat Angst vor Veränderungen und ist trotzdem viel mutiger als ich es mit 16 Jahren gewesen wäre. Besonders zum Ende hin wächst sie wirklich über sich hinaus, was ich bewundernswert fand. Gleichzeitig sorgt sie in dieser doch eher emotionalen Geschichte auch für amüsante Momente, weil sie teilweise echt unbeabsichtigt witzig ist. Sie tritt wirklich in viele Fettnäpfchen und über ihren Orientierungssinn müssen wir gar nicht erst reden. Es ist auf jenem Fall kein Wunder das Kentaro sie Dojikko nennt😅
Kentaro mochte ich auch sehr gerne. Er steckt voller Geheimnisse und entführt Malu in sein ganz eigenes Japan. Ich mochte seinen Umgang mit ihr wirklich sehr und ihre Liebesgeschichte ist einfach nur süß. Ich kann es nicht anders sagen. Die beiden passen einfach so gut zusammen und ergänzen sich auf einer Ebene die man nicht sehen, sondern nur fühlen kann.
Auch die Nebencharaktere wie Kentaros Freunde und Malus Gastfamilie sind wirklich schön ausgearbeitet und jeder für sich authentisch und liebenswert. Besonders Kentaros Freunde und Malus Gastschwester Aya mochte ich sehr und wer weiß, vielleicht bekommt Aya ja auch ihre Geschichte. Ich würde es mir jedenfalls wünschen.
Das einzige was mir aufgefallen ist, ist das ich Malu und Kentaro die meiste Zeit in meinem Kopf älter gemacht habe. Es gibt Momente in denen sind sie klar Teenager, aber die meiste Zeit hätte ich sie von ihrem Verhalten und ihrer Kommunikation her älter geschätzt, was natürlich auch daran liegen kann, dass sie durch ihre bisherigen Erfahrungen einfach reifer als andere 17 jährige sind.
Insgesamt hat mich das Buch also wirklich für sich eingenommen und ich wollte es gar nicht aus der Hand legen. Die Geschichte ist vielschichtig, tiefgründig und stimmt einen nachdenklichen über das Leben, die Vergänglichkeit und über Veränderungen die gleichzeitig Trauer und Glück beinhalten können. Das Buch ist wirklich etwas ganz besonders und für mich definitiv ein Highlight.