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Veröffentlicht am 25.09.2016

Wedora

Wédora – Staub und Blut
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Markus Heitz hat mit „Wedora – Staub und Blut“ sein neustes fantastisches Werk veröffentlicht. Dies ist bisher ein Einzelband und lässt sich ohne Vorkenntnisse aus anderen Werken von Markus Heitz gut lesen.

Inhaltsangabe ...

Markus Heitz hat mit „Wedora – Staub und Blut“ sein neustes fantastisches Werk veröffentlicht. Dies ist bisher ein Einzelband und lässt sich ohne Vorkenntnisse aus anderen Werken von Markus Heitz gut lesen.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Im Mittelpunkt einer gigantischen Wüste liegt die schwer befestigte Stadt Wédōra. Sämtliche Handelswege der fünfzehn Länder rings um das Sandmeer kreuzen sich hier, Karawanen, Kaufleute und Reisende finden Wasser und Schutz. In diese Stadt verschlägt es den Halunken Liothan und die Gesetzeshüterin Tomeija. Die beiden kommen zum ungünstigsten Zeitpumkt in die Stadt, steht Wédōra doch kurz vor einem gewaltigen Krieg, denn die Grotte mit der unerschöpflichen Quelle, die die Stadt zum mächtigen Handelszentrum hat aufsteigen lassen, war einst das größte Heiligtum der Wüstenvölker. Nun rufen die geheimnisvollen Stämme der Sandsee zum Sturm auf die mächtige Stadt. Liothan und Tomeija geraten schnell in ein tödliches Netz aus Lügen und Verschwörungen, besitzen sie doch Fähigkeiten, die für viele Seiten kriegsentscheidend sein können.

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Das Gesamtkonzept war einfach stimmig. Es sind hilfreiche Karten, Personenregister und ein umfangreiches Glossar beigefügt wurden. All dies sind Zusatzmaterialien, die ich beim Lesen gerne zur Hilfe genommen habe, um mich besser in Wedora oder Telonia zurechtzufinden. Auch die Covergestaltung hat zum Inhalt des Werkes gepasst.
Den detaillierten und bildhaften Schreibstil von Markus Heitz kenne ich bisher aus mehreren vorherigen Werken aus seiner Feder. Auch diesmal hat mir sein angenehmer Erzählstil wieder sehr gefallen und „Wedora“ hat sich flüssig lesen lassen. Heitz hat es auch diesmal wieder geschafft, mich mit seinem Werk in den Bann zu ziehen und in eine fremde Welt einzutauchen. Das Buch ist durchweg spannend gestaltet, es gibt einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Der Autor Markus Heitz hat es sich auch diesmal nicht nehmen lassen, ein paar blutige Szenen mit einzuarbeiten. Diese sind teilweise nicht für Zartbesaitete geeignet. Die Wüstenstadt Wedora bzw. die Welt, die um diese Stadt herum aufgebaut wurde, fand ich sehr interessant und konnte mich überzeugen. Hier werden viele Kleinigkeiten eingearbeitet, welche diese Welt spannend gestaltet. Auch Telonia hat einiges zu bieten – ähnelt Walfor im Königreich Telonia eher einem Dorf in der Nähe eines Waldes zu Zeiten des Mittelalters, in der Witgos – also Hexer – so gut wie ausgelöscht wurden sind. Mir haben beide Atmosphären der jeweiligen Welten recht gut gefallen, wobei mir Wedora eher zugesagt hat. Diese Wüstenstadt hatte etwas Geheimnisvolles und exotisches. Telonia wirkte eher ruhig und in sich geruht auf mich. Der Gegensatz der jeweiligen Atmosphären der beiden Welten konnte mich überzeugen. Auf das Konzept von Wedora wird im Verlauf des Buches mehr eingegangen und so lernen wir einiges über die Entstehung der Stadt, aber auch über das Leben und dessen Gefahren dort. Dieses hat mir zugesagt. Am Anfang dachte ich noch, dass dieses eigentlich recht durchdacht wirkte. Doch im Verlauf der Geschichte musste ich immer mehr erkennen, dass dies eher Trug ist. In Wedora bröckelt es an einigen Stellen und nicht alles ist so verlockend, wie es auf den ersten Blick erscheinen könnte. Die Stadt birgt viele Geheimnisse und nicht alle stellen sich als positive Überraschungen heraus.
Der Autor Markus Heitz schafft es auch diesmal wieder, interessante und vielseitige Protagonisten zu erschaffen. Hierbei stehen der Holzfäller Liothan und die Gesetzeshüterin Tomeija, beide aus dem Königreich Telonia, im Mittelpunkt. Diese werden zu Beginn des Buches von einem Witgo in eine fremde Welt befördert. Beide gelangen in eine Wüste und müssen sich dort zurechtfinden – nach einigen Schwierigkeiten gelangen sie in die Wüstenstadt Wedora und müssen dort einige Hürden meistern. Recht schnell werden die beiden voneinander getrennt. Der Leser kann so anhand von zwei Erzählperspektiven die unterschiedlichsten Ecken von Wedora kennenlernen. Einige Abenteuer müssen gemeistert werden und nicht selten stehen die beiden Protagonisten vor einem großen Problem, welches unüberwindbar erscheint. Von den beiden Protagonisten hat mir Tomeija eher zugesagt. Sie ist eine clevere Frau, die kampferfahren ist und etwas Geheimnisvolles hat. Liothan kämpft zwar auch auf seine ganz eigene Art für das Recht, ist in seiner Welt so etwas wie Robin Hood, doch manchmal hatte er mir einfach mehr Glück als Verstand gehabt. Aber auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Viele wirkten auf mich durchaus durchdacht und waren auch für den Verlauf der Geschichte relevant. Es gab hier einige interessante Charaktere und auch Kreaturen. In einem dritten Erzählstrang wird das Geschehen in Telonia beleuchtet. Dieser ist meistens nicht so umfangreich. Dennoch fand ich das durchaus ausreichend. Nach diesem Erzählstrang wird meist ein kursives Zwischenkapitel eingefügt. Dieses berichtet aus Reisetagebüchern oder Stadtchroniken oder ähnlichen Werken. Als Leser erfährt man so Wissenswertes über Wedora und dessen angrenzenden Länder. Meist waren diese recht interessant, teilweise auch hilfreich. Andere jedoch fand ich überflüssig und haben eher den Lesefluss gestört.
Etwas schade fand ich, dass viele interessante Handlungsfäden angefangen werden, auch weitergesponnen werden, aber dann im Verlauf des Buches einfach fallengelassen werden. Nicht alle Geheimnisse oder Andeutungen werden aufgedeckt, ein paar offene Fragen bleiben bestehen. Es werden viele interessante Gedankengänge eingebracht, doch leider nicht alle zu Ende erzählt. Im Nachwort deutet Heitz an, dass „Wedora – Blut und Staub“ bisher ein Einzelband ist, er es sich aber offen hält, ob eine Fortsetzung erscheinen wird. Potential hierfür hat dieses Fantasy- Buch auf jeden Fall. Ebenfalls schade fand ich es, dass der Daremo, der Herrscher über Wedora, nicht näher beleuchtet wird. Es erfolgen viele Andeutungen, die alle recht nebulös sind, aber etwas Konkretes bekommt der geduldige Leser leider nicht.
Das Ende hat mich persönlich überrascht. Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet gehabt, ich hätte eine andere Richtung vermutet. Nach kurzer Überlegung meinerseits ist es jedoch stimmig und passt irgendwie zur Atmosphäre des Buches.

Ich möchte an das neuen Fantasy- Werk „Wedora – Staub und Blut“ von Markus Heitz vier Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tödliche Berührung

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
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Die Autorin Melinda Salisbury hat mit „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ ihr Debüt geschrieben. Dieses Buch ist ein Jugendroman mit leichten Fantasy- Elementen, welcher aber auch gut für Erwachsene ...

Die Autorin Melinda Salisbury hat mit „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ ihr Debüt geschrieben. Dieses Buch ist ein Jugendroman mit leichten Fantasy- Elementen, welcher aber auch gut für Erwachsene geeignet ist. Auch ist der der Auftakt einer Trilogie.


Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ich bin die perfekte Waffe. Ich töte mit nur einer Berührung.
Twylla ist gesegnet. Die Götter haben sie dazu auserwählt. Einmal die Frau des Kronprinzen zu werden und an seiner Seite das Land zu regieren. Aber die Gunst der Götter hat ihren Preis: Unter Twyllas Haut fließt giftiges Blut. Wer bei der Königin in Ungnade fällt, den muss Twylla mit ihrer Berührung töten. Nur Lief, ihr neuer Wächter, blickt hinter Twyllas Fassade aus Angst und Pflichterfüllung und erkennt das Mädchen, das sie in Wahrheit ist. Doch die Wahrheit kann gefährlich sein und die Grundfesten eines ganzen Landes erschüttern…

Die Gestaltung des Buches hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Cover ist ansprechend und passt zum Inhalt des Buches. Auch eine hilfreiche Karte ist beigefügt wurden, sodass man über die Welt einen besseren Überblick erhält. Diese erfunden Welt ist recht vielseitig und ist interessant dargestellt wurden. Im Verlauf des Buches lernt man etwas über diese fremdartige Welt und dessen Länder, über deren Geschichten aber auch über dessen Mythen und Legenden und auch über die unterschiedlichen Religionen.
Der Erzählstil von Melinda Salisbury ist leicht und bildhaft, das Buch hat sich flüssig lesen lassen. Schnell ist man mitten in der Geschichte. „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ wird aus der Ich- Perspektive erzählt. Hierbei wird aus dem Blickwinkel der jungen Protagonistin Twylla berichtet. Als Leser erfährt man aus ihrer Sicht, was sie erlebt und wie sie zu den einzelnen Charakteren steht – auch was in ihrem Inneren vorgeht erfährt man als Leser aus dieser Perspektive.
Im Mittelpunkt des Buches steht eindeutig das Mädchen Twylla. Sie ist die Wiedergeburt der Daunen, der Tochter der angebeteten Götter. Twylla hat die Besonderheit, dass sie durch eine Berührung Menschen töten kann und sie sieht sich selber als der Scharfrichter der Königin. Denn sie wird von der Königin dazu benutzt, dass sie Hochverrätern mit einer Berührung den Tod bringt. Außerdem soll Twylla später den Kronprinzen heiraten und somit selber mal Königin über das Reich Lormere werden. Da Twylla wertvoll und gefährlich zugleich ist, lebt sie im königlichen Schloss. Daher lebt sie recht isoliert, die Menschen meiden sie und selbst ihre Wächter halten es nicht lange in die Position aus und wechseln daher öfters. Es ist nicht verwunderlich, dass Twylla durch ihr abgeschiedenes Leben meist noch recht naiv und weltfremd wirkt. Auch hat sie sich mit ihrer Position und damit auch mit ihrem Schicksal abgefunden. Selten hinterfragt sie ihre aktuelle Lage.
All dies ändert sich, als der Tregellaner Lief ihr neuer Wächter wird. Lief ist ein interessanter und vielseitiger Charakter, der durch seinen Charme besticht und mir sofort sympathisch war. Aber auch der Prinz Merek ist komplex dargestellt. Er hadert mit seinem Schicksal Zu Beginn der Geschichte bin ich nicht sofort mit ihm warm geworden, aber im Verlauf der Geschichte lernt man ihn und seinen Standpunkt besser kennen, kann seine Gedanken besser nachvollziehen und sich in ihn hineinversetzen. Der typische Bösewicht ist in diesem Werk eindeutig die Königin. Sie ist machthungrig und schnell fällt man bei ihr in Ungnade und wird des Hochverrates angezeigt.
Das Buch besticht durch einige Wendungen, wobei leider nicht alle so unvorhersehbar sind. Twylla gerät in eine Zwickmühle und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen. Was mir aber gefallen hat, Twylla wächst an ihren Aufgaben und entwickelt sich im Verlauf der Geschichte. Am Ende des Buches wirkt sie definitiv reifer. Leider wird mir persönlich der Schwerpunkt manchmal zu sehr auf die Liebesgeschichte gelegt. Zu gerne hätte ich mehr von dem Drumherum gelesen. Da „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ jedoch der Auftakt zu einer Reihe ist, hoffe ich, dass dieses Potential in den folgenden Bänden genutzt wird. Enden tut dieses Werk mit einem bösen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte, da man als Leser nur zu gerne wüsste, wie es wohl weitergehen wird.

Mir hat der Debütroman „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ von der Autorin Melinda Salisbury gut gefallen. Zu gerne würde ich lesen, wie es weitergeht und hoffe, dass das Potential in den nächsten Büchern genutzt wird. Auch bin ich auf die spätere charakterliche Entwicklung gespannt. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rotes Gold

Rotes Gold
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Robert Corvus hat mit „Rotes Gold“ seinen neuen Dark- Fantasy- Roman veröffentlicht. Dieser Roman ist der Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga und ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Inhaltsangabe ...

Robert Corvus hat mit „Rotes Gold“ seinen neuen Dark- Fantasy- Roman veröffentlicht. Dieser Roman ist der Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga und ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Der Klingenrausch ist eine Söldnertruppe aus den besten Kriegern, die für Schätze zu kaufen sind. Doch Gold ist nur ein Teil ihrer Bezahlung. Ihr Stahl dürstet nach dem Blut der Gegner, und ihre gierigen Herren verbrennen Seelen im Dämonenfeuer. Als der Anführer des Klingenrauschs fällt, droht die ruhmreiche Einheit zu zerfallen. Eivora, seine Tochter, bildet einen Rat aus den erfahrensten, kühnsten und gerissensten Offizieren und führt ihre Banner zum Sturm auf Ygôda. Niemand hat die Mauern dieser Stadt jemals überwunden. Wird Eivora die Söldner zu Glorie und Reichtum führen - oder ihrem Vater in die Flammen ungnädiger Dämonen folgen?

Auch bei diesem Fantasy- Roman konnte mich die Gestaltung überzeugen. Ich habe dieses Buch in der E-Book- Ausgabe gelesen. Hier sind sowohl hilfreiche Karten beigefügt wurden, als auch ein Personenregister und ein Glossar mit der Erklärung der wesentlichen Begriffe. Auch das Cover passt sowohl zum Genre als auch zum Inhalt des Buches, was ich persönlich immer positiv finde.
Der Schreibstil von dem Autor Robert Corvus ist wie gewohnt sehr angenehm und bildhaft. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, jedoch ist es nichts für schwache Gemüter. Mit seinem fesselnden Erzählstil schafft es der Autor, seine Leser in die dunklen Abgründe zu führen. Oftmals werden Kampf- oder Schlachtszenen geschildert und auch mit Brutalität wird nicht gespart. Hierbei geht der Autor aber nicht zu sehr ins Detail, dennoch reicht die Vorstellungskraft durchaus aus, um sich die blutigen und ausführlichen Kampfszenen bildhaft vorstellen zu können. Allein der Klappentext lässt nichts anderes vermuten. Wer ein Buch über eine Söldnergruppe liest, sollte auf solche Szenen eingestellt sein. Die beschriebene Welt ist interessant gestaltet und besticht durch seine düsteren Eigenschaften. Sie wirkt bedrohlich, Gewalt und Machtkämpfe scheinen auf der Tagesordnung zu stehen, auch werden von manchen Menschen Dämonen verehrt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch viele Menschen und Wesen, die in dieser Welt leben müssen, eine harte Schale haben und sich durchzusetzen wissen, in dem sie Gewalt und auch Foltermethoden einsetzen.
Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der Stadt Ygôda, welche im Verlauf des Buches eingenommen werden soll. Ich hatte ein konkretes Bild vor meinem geistigen Auge und zu gerne würde ich diese interessante Stadt mal mit eigenen Augen sehen können.
In „Rotes Gold“ begleitet der Leser einer Elite- Söldnertruppe, die nach der Ermordung ihres Anführers Kester mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Und auch ein neuer Auftrag für die Söldnertruppe scheint diese zu destabilisieren. Ein Verfall von innen scheint bevorzustehen. Doch wie kann man diesen verhindern? Dies ist eine der wesentlichen Fragen, mit dem sich Kesters Tochter namens Eivora herumschlagen muss. Nach dem Tod des ehemaligen Anführers versucht sich dessen Tochter in der Söldnertruppe zu beweisen. Auch sucht sie ihren Platz in dieser rauen Gruppe und will sich mit erfüllten Taten und Erfolgen den Respekt der anderen Leute verdienen. Dabei hat Eivora ihre Ecken und Kanten und macht auch Fehler, die für einen Anfänger in ihrer späteren Position durchaus nachvollziehbar sind. Diese Fehler haben Folgen für andere, dessen ist sie sich auch durchaus bewusst. Aber all diese Fehler machen die Figur authentischer. Hätte ein Anfänger zu Beginn gleich alles vollkommen richtig gemacht, würde dies unrealistisch auf mich wirken. Gefallen hat mir auch ihr kleiner Begleiter, der Feuersalamander. Zu gerne würde ich mehr über ihn lesen. Auch andere Charaktere bestechen durch ihre Vielseitigkeit und auch durch ihre charakterliche Entwicklung. So zum Beispiel Prinz Gonter. Zu Beginn wirkt er wie ein verwöhntes Prinzlein, der er eigentlich auch ist. Dennoch ist er mit seiner bisherigen Situation unzufrieden. Die Rolle des wohlbehüteten Erben des König Harlef gefällt ihm nicht und so findet er Gefallen am Söldnerleben und sucht die Gefahr. Auch die Entwicklung von der Priesterin Fiafila konnte mich überzeugen. Sie war eine Priesterin einer eroberten Stadt und hat den Windgott Basäon angebetet. Sie wirkt zu Beginn teilweise noch recht weltfremd und naiv. Doch im Verlauf der Geschichte findet auch sie Gefallen an der Unabhängigkeit und den Freiheiten eines Söldners. Ihre Entwicklung fand ich mit am spannendsten und sie konnte mich durchaus mehr als einmal überraschen. Ein wesentlicher Charakter ist auch der Avatar Chastro- Ignuto. Er ist ein Mischwesen aus einem Mensch und einem Homunkulus. Dieser ist eine Art dämonischer Samen, der sich von seinem menschlichen Wirt abhängig gemacht hat. Dieser Avatar ist quasi der Priester der Söldnertruppe. Chastro- Ignuto ist grausam (teilweise Dämon) und wirkt oftmals recht wirr. Er bringt ein gewisses Konfliktpotential in das Buch und bringt zusätzliche Spannung in den Verlauf der Geschichte.
Allgemein hat „Rotes Gold“ einige interessante, entwicklungsfähige und vielseitige Charaktere zu bieten, welche eine Menge Potential haben. Im ersten Teil der Saga werden diverse Charaktere nur angerissen, zu gerne würde ich in weiteren Bänden mehr über diese erfahren. Corvus spielt im Verlauf des Buches auch gerne mit den Sympathien der Leser in Bezug auf seine Protagonisten. Auch dies hat mir gut gefallen und konnte mich erneut von seinen Erzählkünsten überzeugen. Dieses Wechselbad der Gefühle hat zusätzliche Spannungen in das Buch hereingebracht. Auch unerwartete Wendungen der Geschichte haben diesen Dark- Fantasy- Roman vorangebracht.

Mit „Rotes Gold“ hat Corvus einen gelungenen Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga geschrieben. Dieser besticht durch seine düstere Welt, dem angenehmen Schreibstil und die authentischen Charaktere, welche sich im Verlauf des Buches weiterentwickeln. Allgemein hat dieser Dark- Fantasy- Roman mein Interesse an der Reihe und somit auch am zweiten Teil der Saga geweckt. Zu gerne möchte ich wissen, wie es weitergeht. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben. Aber Vorsicht, dieses Buch ist nicht für schwache Gemüter geeignet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rabenherz

Rabenherz
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Die Autorin Anja Ukpai hat mit „Rabenherz“ den Auftakt zu einer geplanten Dilogie veröffentlicht. Die Fortsetzung „Rabenkuss“ ist für den September angesetzt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Als June ...

Die Autorin Anja Ukpai hat mit „Rabenherz“ den Auftakt zu einer geplanten Dilogie veröffentlicht. Die Fortsetzung „Rabenkuss“ ist für den September angesetzt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Als June ein Stipendium für die St. Gilberts High School erhält, geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Nur ihre Tante ist nicht begeistert. Sie warnt vor einem uralten Fluch und sieht eine dunkle Gefahr über St. Gilberts aufsteigen. Doch June hat andere Sorgen: Sie hat sich Hals über Kopf in Jacob verliebt, was alles andere als unkompliziert ist. Außerdem taucht immer wieder ein unheimlicher Rabe in ihrer Nähe auf und verfolgt sie sogar bis in ihre Träume. Und plötzlich geschehen tatsächlich merkwürdige Dinge in dem alten Schulgemäuer. Hatte Tante Phoebe etwa recht damit, dass ausgerechnet June die Bestimmte ist, die den Fluch auf St. Gilberts aufheben wird? Und zwar im Tausch gegen ihre große Liebe.

Zuerst muss ich gestehen, dass ein wesentlicher Grund für das Interesse an diesem fantastischen Jugendroman das Cover war. Es konnte mich überzeugen, da ich Raben sehr ansprechend finde, ist mir dieses Cover sofort aufgefallen. Auch der Klappentext konnte mein Interesse wecken.
Der Schreibstil der Autorin Anja Ukpai ist sehr angenehm und leicht. Auch ist es humorvoll und ich musste an manchen Passagen laut auflachen. „Rabenherz“ hat sich flüssig lesen lassen, sodass ich gar nicht merkte, wie die Seiten nur so dahinflogen. Auch die Atmosphäre konnte mich überzeugen. Diese ist etwas düster und mysteriös gehalten. Alte Geheimnisse gilt es zu lüften und einen Fluch zu brechen. Der Spielort ist das heutige England in der Nähe von London. Die Atmosphäre des alten Internats, mit all seinen Mysterien, wird gut aufgegriffen und hat mir gut gefallen. Dieser fantastische Jugendroman erzählt von der ersten Liebe, Freundschaft, Mysterien und Geheimnissen. Diverse unheilvolle Situationen werden in die Geschichte eingeflochten. So spielen zum Beispiel Geister eine Rolle, die jedoch nicht jeder sehen kann und June muss erkennen, dass sie diese Geister sieht, ihre beste Freundin Emma jedoch nicht. Aber auch plötzlich auftauchende Raben werden oftmals erwähnt und bringen eine unheilvolle Stimmung in den Verlauf der Geschichte. Diese Raben gelten als Unglücksboten und stehen für ein anstehendes negatives Ereignis. Auch die Art und Weise, wie diese Raben auftauchen und wie sie in die Stille krächzen bringt eine gewisse unheilvolle Stimmung. Die Kapitelanfänge haben mir persönlich auch sehr gefallen. Sie bringen Abwechslung im Vergleich zum Erzählstrang rund um das Leben von June. Diese Anfänge sind ganz unterschiedlich. Zum Beispiel sind dies kleine Passagen aus dem Tagebuch des Rabenlords oder auch Erklärungen diverser Begriffe oder Interpretationen zu Tarotkarten.
Die Protagonistin June ist die Stipendiatin des Internats, darf jedoch nicht bekannt geben, dass sie dieses Stipendium erhält. Sie ist ein typischer Teenager mit dessen typischen Problemen. Doch zusätzlich scheint sie die Gabe zu haben, dass sie Geister sehen kann. Sie lebt mit ihrem Vater, der Schwester und der Tante zusammen in einem Haus, welche einen Buchladen im Ort betreibt. June wirkt recht taff, doch manchmal war sie mir doch etwas zu weinerlich. Besonders in der zweiten Hälfte ist sie recht oft in Tränen ausgebrochen und wurde betont, wie viele Taschentücher sie zum Trocknen der Tränen benötigte. Dies war mir persönlich etwas zu viel. An Junes Seite steht ihre beste Freundin Emma. Sie stammt aus einer reichen Familie aus Deutschland. Leider hat mir bei Emma die Tiefe gefehlt. So richtig haben wir diese Freundin nicht kennengelernt, außer ihren Schwärmereien für einen gewissen Jungen und ihre Neugier an den Geheimnissen von June haben wir nicht viel über Emma erfahren. Auch ist sie etwas neidisch, dass ihr nicht solche spannenden Situationen passieren. Auch andere Nebencharaktere empfand ich als recht blass. Sowohl die drei männlichen Neuzugänge als auch die Familie von June oder auch dessen Mitschüler. June steht hierbei deutlich im Vordergrund.
Auch das Geheimnis der Schule bzw. dessen Fluch wird oftmals erwähnt, so richtig ins Detail wird leider nicht gegangen. So ist man nach der Beendigung der Lektüre nicht viel schlauer als zuvor. Dies fand ich persönlich etwas schade. Es werden viele Andeutungen gemacht, aber als Leser erfährt man nicht wirklich etwas. Man bekommt nur sehr bruchstückhaft Informationen zu dem Fluch, welche zusätzlich noch sehr vage gehalten werden. Was mich manchmal etwas verwirrt hat, ist der Bruch mitten im Geschehen. Im nächsten Satz ist man manchmal einfach ganz woanders, eine andere Situation liegt vor. Hierbei wird dies – in meiner E- Book- Ausgabe- nicht deutlich gemacht. Dies könnte man z.B. durch einen Absatz erkennbar machen. Auch die Liebesgeschichte ging mir persönlich etwas zu rasant. Drei gutaussehende Jungen, viele Schwärmereien und eine plötzliche Annäherung. Auch fehlende Dialoge möchte ich bemängeln. Nicht nur in Bezug auf June und ihren Schwarm, auch in Bezug auf June und Emma. Ihre tiefe Freundschaft ist mir nicht immer deutlich geworden. Oftmals habe ich mich gefragt, warum dies eigentlich so ist.
Das Ende empfand ich als sehr offen. Der erste Teil endet mitten im Geschehen und als Leser schwebt man mitten in der Luft. Zu gerne würde ich wissen, wie es denn nun eigentlich weitergeht und hoffe hierbei, dass die Geheimnisse dabei gelüftet werden.

Alles in allem ist der fantastische Jugendroman aus der Feder von Anja Ukpai namens „Rabenherz“ ein gelungener Auftakt. „Rabenherz“ ist eine leichte Lektüre für Zwischendurch. Jedoch hat es mir manchmal an Tiefe gefehlt. Hierfür möchte ich verdiente 3,5 Sterne vergeben und ich bin schon sehr auf die Fortsetzung der Geschichte gespannt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwarzer Dolch

Schwarzer Dolch
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Mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ hat der Fantasy- Autor Alexey Pehov den Auftakt zu einer Serie geschrieben, welcher unterhaltsam ist und die Neugier an dieser Reihe weckt.

Inhaltsangabe ...

Mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ hat der Fantasy- Autor Alexey Pehov den Auftakt zu einer Serie geschrieben, welcher unterhaltsam ist und die Neugier an dieser Reihe weckt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ludwig van Normayenn wird geachtet und doch gefürchtet. Als Seelenfänger verfügt er über die Gabe, dunkle Seelen zu erkennen, die noch nicht bereit sind, das Reich der Sterblichen zu verlassen. Oft ist er die letzte Hoffnung der Menschen, die von den Ausgeburten des Dunkels heimgesucht werden. Auf der Jagd nach den ruhelosen Seelen zieht er von Fürstentum zu Fürstentum – doch auf seiner Reise erwarten ihn Feinde, die noch schrecklicher und gefährlicher sind, als er sich vorzustellen vermag ...

In „Schwarzer Dolch“ ist eine hilfreiche Karte und ein umfangreiches Glossar beigefügt wurden, in dem die wesentlichen Begriffe und Arten der ruhelosen Seelen aufgeführt wurden sind.
Der Schreibstil von Pehov ist angenehm und das Fantasy- Buch lässt sich leicht lesen. Auch ein unterschwelliger Humor ist erkennbar, welcher das Lesevergnügen zusätzlich steigert. Das Fantasy- Werk spielt in einer interessanten Welt, welche an einem mittelalterlichen Setting angelehnt ist. In dieser vielseitigen Welt wandeln die unterschiedlichsten Wesen, welche auch ruhelose Seelen genannt werden. „Schwarzer Dolch“ wird aus der Ich- Perspektive erzählt, wobei der Leser aus der Sicht von dem Protagonisten Ludwig van Normayenn dessen Abenteuer erleben darf. Hierbei werden abgeschlossene Abenteuer berichtet. Jedes Kapitel steht quasi für ein neues Erlebnis, in dem der Protagonist sich neu beweisen muss. Dies hat zur Folge, dass jedes Kapitel seinen eigenen Spannungsaufbau mit entsprechendem Finale hat. Jedoch empfand ich diesen Aufbau manchmal etwas unglücklich gewählt, mir hat ein bisschen der rote Faden zwischen den jeweiligen Geschichten gefehlt. Aber auf der anderen Seite hat dies auch zur Steigerung der Spannung geführt, man wusste als Leser nicht, in welche Richtung das nächste Kapitel gehen würde. Das letzte Kapitel bildet hierbei nochmal ein fulminantes Finale. Eine Steigerung zu den vorherigen Abenteuern ist erkennbar. Auch endet diese Geschichte mit einem wirklich fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte.
Auch die Charaktere konnten mich in diesem Fantasy- Buch überzeugen. Der Protagonist ist der Seelenfänger Ludwig van Normayenn. Er unterscheidet sich von den anderen Seelenfängern, da er nicht wahllos jede ruhelose Seele ermordet, die ihm über den Weg läuft. Nein, er unterscheidet diese zwischen gut und böse, welche den Menschen schaden könnte, diese werden dann von ihm mit Hilfe seines Dolches vernichtet. Seine beiden Begleiter spielen auch eine wesentliche Rolle in diesem Werk. Dies sind die ruhelose Seele Apostel und der Animatus Scheuch. Apostel ist recht pessimistisch und manchmal hat man den Eindruck, dass Apostel quasi das Gewissen darstellt. Er wiegt die Nachteile ab und nicht selten drückt er sich vor einem Abenteuer, weil er Angst vor dem Ausgang hat. Scheuch ist eine wandelnde furchteinflößende Vogelscheuche, welche still ist und mehr durch seine Gesten besticht. Er ist recht düster gehalten, dennoch bringt er ein gewisses Potential mit in die Geschichte ein, welches mein Interesse geweckt hat. Diese drei bestreiten zusammen Abenteuer und treffen hierbei auf Bekannte und auch auf neue Bekanntschaften. Dabei machen sie sich nicht immer Freunde. Aber auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Diese sind vielseitig und interessant gehalten. Auch bestehen sie aus den verschiedensten Schichten und Allianzen, wie z.B. Gertrude – eine Hexe, die ebenfalls Seelenfänger ist, oder diverse Kirchenvertreter. Positiv möchte ich auch die vielseitigen Ideen von Pehov hervorheben, in Bezug auf die Seelen. Sie sind originell und bestechen durch ihre Vielfalt. Auch bekommt man einen kleinen Einblick in die Politik und die Intrigen zwischen den einzelnen Allianzen und Bünden.

Alles in allem konnte mich Alexey Pehov mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ gut unterhalten. Es besticht durch die Charaktere und die Vielseitigkeit der ruhelosen Seelen, aber auch durch Spannende Abenteuer mit reichlich Action. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben.