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Veröffentlicht am 26.01.2018

Die neun Prinzen von Amber

Die neun Prinzen von Amber
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Der Fantasyroman „Die neun Prinzen von Amber“, geschrieben vom Autor Roger Zelazny, ist eine Neuauflage, wobei dieser Band bereits 1970 erschienen ist. Dieses Buch ist der erste Band von einem Zyklus mit ...

Der Fantasyroman „Die neun Prinzen von Amber“, geschrieben vom Autor Roger Zelazny, ist eine Neuauflage, wobei dieser Band bereits 1970 erschienen ist. Dieses Buch ist der erste Band von einem Zyklus mit dem Titel „Die Chroniken von Amber“.

Klappentext:
Nach einem Autounfall wacht Corwin, seiner Erinnerungen beraubt, in einer obskuren Klinik im Staate New York auf – er ist auf der Erde gestrandet, die zu den Schattenwelten gehört. Schnell findet Corwin heraus, dass er Teil der großen Königsfamilie von Amber ist, und er unternimmt alles, um in sein Reich zurückzukehren und seinen Bruder Eric vom Thron zu stürzen.
Prinz Corwin lebte nach einem Gedächtnisverlust über Jahrhunderte auf der Erde, ohne zu wissen, wer er ist. Als eines Tages ein Mitglied seiner Familie versucht, ihn zu töten, beginnt er, nach seiner Vergangenheit zu forschen.
Und so setzt er alles daran, in das Königreich Amber zurückzukehren. Bald schon erfährt er, dass seine Verwandtschaft über einige sehr ungewöhnliche Kräfte verfügt. Alle Nachfahren des Königshauses können zwischen Amber, den Schattenwelten und dem Chaos hin- und herreisen, indem sie die Realität manipulieren. Sie benutzen magische Spielkarten, um zu kommunizieren und sich an andere Orte zu versetzen. Aber vor allem sind sie alle in einen erbarmungslosen Kampf um den Thron verstrickt. Und nicht zuletzt muss das Geheimnis um das Verschwinden ihres königlichen Vaters Oberon aufgedeckt werden.

Ich war schon sehr auf die Neuauflage von diesem Klassiker der fantastischen Literatur gewesen. Doch leider konnte mich dieses Werk nicht richtig überzeugen.
Der Schreibstil von Zelazny ist meiner Meinung nach gewöhnungsbedürftig. Wenn man eher Literatur aus unserer Zeit liest, merkt man sehr, dass sich die Erzählweise stark entwickelt und auch geändert hat. Zelazny schreibt sehr geradlinig. Wer hier Beschreibungen oder detailierte Erklärungen und Erläuterungen sucht, der sucht hier leider vergebens. Auch Ausführungen zu Emotionen haben mir gefehlt und haben dieses Buch recht trocken werden lassen. Ich hatte das Gefühl, dass man eher einen Reisebericht liest, in dem der Protagonist – mal allein und mal in einer Gruppe – von einem Ereignis zum nächsten rennt. Sobald er dieses erreicht hat, wird ohne Umschweife das nächste anvisiert. Dies hat dafür geführt, dass ich „Die neun Prinzen von Amber“ als schleppend empfunden habe. Oftmals musste ich mich dazu zwingen, dieses Buch weiter zu lesen. Auch den Einstieg in das Buch empfand ich als zäh. An sich ist es clever angelegt: Der Protagonist Corwin hatte einen Unfall und kann sich an nichts mehr erinnern. Zusammen mit Corwin muss der Leser diese fremde Welt enträtseln und entdeckt dabei immer neue Umstände und Möglichkeiten. Dennoch muss man sich erst einmal in dieser Welt zurechtfinden und die Einführung in die familiären Umstände wird unter Zuhilfenahme eines Kartenspiels abgehandelt.
Der Protagonist Corwin ist recht sympathisch und besticht durch seine bedachte Art im Vergleich zu seinen vielen Geschwistern. Dennoch ist er bereit, für die Übernahme des Throns in Amber, über Leichen zu gehen. Dabei verbündet er sich mit diversen Geschwistern und bestreitet mit ihnen Abenteuer. Die Beziehungen untereinander sind jedoch nicht immer nachvollziehbar. Erst bekämpfen sie sich bis aufs Blut, um sich dann ein paar Seiten später miteinander zu verbünden und zusammen in die Schlacht zu ziehen. Auch wird nicht viel auf die Vergangenheit der jeweiligen Charaktere eingegangen, sodass sowohl die Nebencharaktere als auch der Protagonist recht blass erscheinen.
Gut gefallen hat mir der Verlauf der Geschichte an sich. Dieser ist interessant und komplex gestaltet. Zelazny baut hierbei vielseitige Ansätze ein und besticht durch seinen Ideenreichtum. Auch die erschaffene Welt ist komplex angesetzt worden, wobei ich mir hierbei jedoch noch ein paar mehr Einblicke und auch Erklärungen gewünscht hätte.

Insgesamt konnte mich der Reihenauftakt „Die neun Prinzen von Amber“ von Roger Zelazny nicht vollständig überzeugen. Leider konnte ich mich mit dem Schreibstil des Autors nicht anfreunden, sodass mich dieses Fantasybuch einfach nicht packen konnte. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Bird and Sword

Bird and Sword
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Der neue Roman von Amy Harmon „Bird and Sword“ ist der Auftakt einer romantischen Fantasy- Reihe. Die Autorin ist bereits durch ihre Liebesbücher bekannt geworden. Für mich war es jedoch das erste Werk, ...

Der neue Roman von Amy Harmon „Bird and Sword“ ist der Auftakt einer romantischen Fantasy- Reihe. Die Autorin ist bereits durch ihre Liebesbücher bekannt geworden. Für mich war es jedoch das erste Werk, welches ich aus ihrer Feder gelesen habe und hat mich leider etwas zwiegespalten zurückgelassen.

Klappentext:
Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.
Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann -

Amy Harmon hat einen sehr angenehmen und auch bildgewaltigen, teilweise auch recht poetischen Schreibstil. All diese Attribute haben dazu geführt, dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Nicht alle eingebauten Wendungen sind unerwartet, teilweise sind sie recht vorhersehbar. Auch schafft es Harmon nicht immer, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Die ersten Seiten sind meiner Meinung nach sehr stark – haben mich sofort in ihren Bann gezogen und haben dazu geführt, dass ich mehr über die Protagonistin Lark und ihre Macht über die Worte erfahren möchte. Zu Beginn des Buches erfahren wir mehr über die junge Lark, welches Schicksal sie erleiden musste und wie sich die Hinrichtung ihrer Mutter vor ihren eigenen Augen auf ihr späteres Leben ausgewirkt hat. Dieses Schicksal ist bewegend und wie Lark mit ihrer aktuellen Situation umgeht ist bewegend und lässt eine starke junge Frau vermuten.
Jedoch bin ich mit der Entwicklung von der Protagonistin nicht immer glücklich gewesen. Zu Beginn wehrt sie sich noch dagegen, dass sie von Prinz Tiras mitgenommen wird und dort sofort wieder eingesperrt wird. Sie ist wissbegierig und neugierig, möchte mehr über ihre neue Situation erfahren. Auch hier wirkte sie auf mich noch stark und selbstbewusst. Sie wächst an ihren Aufgaben und fügt sich nicht so schnell ihrem Schicksal. Doch leider ändert sich dies meiner Meinung nach recht schnell. Prinz Tiras gegenüber ist sie unterwürfig und tut einfach alles, was er von ihr verlangt. Sie wird ausgenutzt, bemerkt dies auch und findet sich damit ab. Ihre Gedankengänge und auch ihr Verhalten werden naiv und sie lässt sich gerne ausnutzen, macht sich viel zu viele Gedanken, was der Prinz wohl von ihr hält. Diese Entwicklung in Bezug auf Tiras hat mich persönlich gestört.
Allgemein fand ich den Prinzen recht unsympathisch. Er ist ziemlich dominant und nutzt seine Machtposition teilweise recht stark aus. Auch sein Verhalten gegenüber Lark finde ich bedenklich. Ich bin mit ihm nicht warm geworden und kann auch die Liebesbeziehung zwischen Tiras und Lark nicht nachvollziehen.
Schade finde ich auch, dass sowohl die Antagonisten als auch die Nebencharaktere ziemlich blass gehalten werden. Sie wirkten auf mich eher als Mittel zum Zweck. Die Bösewichte waren einfach böse, ohne dies näher zu beleuchten. Auch diverse Nebencharaktere wie z.B. Boojohni hatten durchaus Potential, welches einfach nicht genutzt wurde.
Allgemein finde ich auch, dass die Entwicklung der Beziehung zwischen Lark und Tiras viel zu viel Raum einnimmt. Dies hat zur Folge, dass die eigentliche Haupthandlung – die Bedrohung des Reiches durch die Volgar - stark in den Hintergrund gerückt wird. Man erfährt nicht viel über das Worldbuilding, welches in einem Fantasy- Roman meiner Meinung nach relevant ist. Auch das recht interessante Magiesystem, die Gabe über Worte oder auch andere erwähnte Magiearten, werden nicht wirklich ausgebaut und man erfährt als Leser nicht viel darüber. Dies finde ich wirklich schade und ist eine große Schwachstelle dieses Buches. Meiner Meinung nach konnte das Potential nicht ausgenutzt werden. Weniger Romantik und mehr Handlung hätten dem Buch gut getan – der Schwerpunkt wurde nach meiner Ansicht falsch gelegt.

Leider konnte mich Amy Harmon mit „Bird and Sword“ nicht vollständig überzeugen. Mir persönlich hatte die Liebesbeziehung zwischen Tiras und Lark viel zu viel Raum eingenommen und diese war für mich leider auch nicht nachvollziehbar. Gefallen hat mir dafür der Schreibstil der Autorin und auch die Grundidee ist gelungen. Daher kann ich leider nur schwache 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Auf ewig dein

Auf ewig dein
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Die Autorin Eva Völler hat mit ihrem neusten Werk „Auf ewig dein – Time School“ die Geschichte von Anna und Sebastiana weitergeführt. Jedoch lässt sich dieses Werk auch gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Inhaltsangabe ...

Die Autorin Eva Völler hat mit ihrem neusten Werk „Auf ewig dein – Time School“ die Geschichte von Anna und Sebastiana weitergeführt. Jedoch lässt sich dieses Werk auch gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Anna und Sebastiano sind zurück! Das Traumpaar der Zeitenzauber-Trilogie ist nach vielen bestandenen Abenteuern zu Zeitreiseprofis gereift. Grund genug, um eine eigene Zeitreiseschule in Venedig zu gründen. Dem Ort, wo die Liebe und die Reisen durch die Zeit ihren Anfang fanden. Ihre ersten beiden Novizen sind die verführerische Fatima, ein Haremsmädchen aus dem 13. Jahrhundert, und der draufgängerische Ole, Sohn eines Wikingerhäuptlings. Die erste gemeinsame Mission zum Hofe Heinrichs des Achten gerät aber zum Debakel. Anna und Sebastiano haben alle Hände voll zu tun, ihre Zöglinge zu bändigen, als ein unerwarteter Besucher aus der Zukunft auftaucht und einen grausamen Tribut von Anna fordert: „Opfere deine große Liebe, damit die Zukunft fortbestehen kann!“

Der Schreibstil von Eva Völler ist leicht und recht einfach gehalten. Dies führt dazu, dass sich dieses Werk recht flüssig und schnell lesen lässt, die Seiten fliegen nur so dahin. Auch werden ein paar Rückblenden in die Geschichte mit eingebunden, sodass die bisherige Reihe über Anna und Sebastiano nochmal aufgefrischt wird. Aber auch als Quereinsteiger sind diese Rückblenden interessant gehalten, ohne zu viel von dem Bisherigen zu verraten.
Das Jugendbuch „Auf ewig dein“ ist der Auftakt der Time- School- Reihe, in der die Geschichte von Anna und Sebastiana weitergeführt wird. Die beiden haben in Venedig eine Schule für Zeitreisende, in der sie ihre jungen Auszubildenden unterrichten. Der Reihenauftakt ist recht ruhig gehalten. Man wird an den Hof von Heinrich VIII geführt und bekommt einen kleinen Einblick in das damalige Leben. Auf den ersten Seiten bekommt man einen Einblick, wie die Aufträge und auch der Alltag der Time School aussehen. Im Verlauf des Buches werden permanent Andeutungen eingestreut, welche vom zukünftigen Geschehen handeln. Diese recht vage gehaltenen Andeutungen bringen Spannungen in das Buch und als geneigter Leser spekuliert man mit den Protagonisten mit. Dennoch beinhaltet dieses Jugendbuch meiner Meinung nach ein paar Längen. Ein paar Szenen hätte man zusammenfassen können oder auch kürzen können. Dies hätte zu mehr Tempo innerhalb der Geschichte geführt. Auch werden ein paar Fragen offen gelassen. Da „Auf ewig dein“ aber ein Reihenauftakt ist, ist dies nachvollziehbar und soll die Spannung auf die Fortsetzung der Reihe steigern. Bis auf die offen gebliebenen Fragen ist das Ende recht rund gehalten und relativ abgeschlossen, sodass man das Buch zufrieden zuschlagen kann.
Leider habe ich mich mit den Protagonisten teilweise ein bisschen schwer getan. Anna ist mädchenhaft und wirkte auf mich teilweise recht unbeholfen. Sie versucht Stärke zu zeigen, ist aber eigentlich leicht zu beeinflussen oder zu ängstigen. Was mich aber besonders an ihr genervt hat, war diese permanente Schwärmerei. Ständig hat sie Sebastiano angehimmelt und seinen Körper aufgesaugt. Sie hat sich ihrer Verliebtheit total hingegeben und sich durch diese ablenken lassen. Die Time School wird bedroht und sie versinkt in der Ausstrahlung von Sebastiano und verzehrt sich total nach ihm. Dies war mir persönlich einfach zu viel des Guten. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Sebastiano ist eher das Gegenteil von Anna. Er ist trainiert und stark, gibt sich gerne der körperlichen Ertüchtigung hin. Auch geht er in seiner führenden Position auf und gibt gerne die Richtung an. Bedeutend besser haben mir die Nebencharaktere gefallen. Ich fand die Schüler der Time School interessanter gezeichnet und sie haben durch ihr Miteinander Schwung in die Geschichte gebracht. Dadurch, dass sie aus unterschiedlichen Zeiten und auch Ländern stammen, haben sie recht verschiedene Ansichten. Diese unterschiedlichen Aspekte haben mir immer gut gefallen. Auch der spätere Begleiter, welcher am Hof von Heinrich VIII ist, hat mir gut gefallen und hat die Geschichte bereichert. Die Darstellung von Heinrich VIII konnte mich leider auch nicht überzeugen. Ich fand diese recht eindimensional. Als Leser von historischen Romanen war ich diesbezüglich enttäuscht. Ich kann verstehen, dass in einem Jugendroman die historische Darstellung nicht im Vordergrund steht, dennoch hätte ich mir mehr tiefgründige und eine zweidimensionale Darstellung vom ehemaligen König von England gewünscht. In diesem Werk wird immer nur betont, dass er dem Genuss von Essen sehr zuneigt war und dass seine Frauen oftmals um ihr Leben bangen mussten. Mehr wird kaum vom damaligen König erzählt.

Insgesamt hat Eva Völler mit „Auf ewig dein – Time School“ einen interessanten Auftakt einer Jugendbuchtrilogie geschrieben. Ich hatte schon viel Positives über ihre Zeitenzauber- Trilogie gelesen, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen gewesen. Dieses Jugendbuch ist ein leichtes Werk für Zwischendurch, wobei man in eine andere Welt eintauchen kann. Leider haben mich die Protagonisten nicht hundertprozentig überzeugen können, sodass ich 3 Sterne vergeben möchte.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Der Kuss der Lüge

Der Kuss der Lüge
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Der fantastische Jugendroman „Der Kuss der Lüge – Die Chroniken der Verbliebenen“ aus der Feder von Mary E. Pearson ist der Auftakt einer geplanten Trilogie, welcher bereits in Amerika große Wellen geschlagen ...

Der fantastische Jugendroman „Der Kuss der Lüge – Die Chroniken der Verbliebenen“ aus der Feder von Mary E. Pearson ist der Auftakt einer geplanten Trilogie, welcher bereits in Amerika große Wellen geschlagen hat. Und auch hier in Deutschland ist dieses Buch in bestimmten Kreisen recht populär, sodass ich mir gerne meine eigene Meinung bilden wollte.

Inhaltsangabe (Quellenangabe: Klappentext):
Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch die Prinzessin entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Beide sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt sich Lia zu beiden hingezogen...

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Die Karte fand ich gut umgesetzt, durch die Figuren am Rand der Karte wirkte diese aufgelockerter. Auch empfand ich sie als hilfreich, gerne habe ich sie während des Lesens zurate gezogen, um mich zu orientieren, wo denn die erwähnten Reiche und Städte liegen.
Den Schreibstil von Mary E. Pearson empfand ich als sehr angenehm. Das Buch hat sich flüssig und rasant lesen lassen, auch schreibt die Autorin recht bildhaft. Ich konnte mir die einzelnen Personen und auch die Örtlichkeiten gut vorstellen. Auch die drei unterschiedlichen Erzählperspektiven haben mir gut gefallen. Diese sind jeweils mit der Prinzessin Lia, Prinz oder Attentäter betitelt. Dadurch kann man als Leser miträtseln, wer von Kaden und Rafe der Prinz und wer der Attentäter ist. Man erhält durch die drei Perspektiven interessante Einblicke in die drei Protagonisten und diese Erzählweise bringt zusätzliche Spannung in das Buch. Besonders hat mir auch die interessante und vielseitige Welt gefallen. Positiv möchte ich hervorheben, dass wir als Leser schon einiges über diese fantastische Welt erfahren. Bereits im ersten Teil der Trilogie erhält man einen Einblick in die verschiedenen Lebensbereiche der Bevölkerung wie zum Beispiel den Glauben oder auch die Kultur. Auch einen Einblick in die Vergangenheit und die Geschichte der Völker wird einem gewährt, was mir sehr gefallen hat. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Autorin gut in ihrer erfundenen Welt auskennt und den Leser auch daran teilhaben lassen möchte.
Auf den ersten Seiten erfolgt ein direkter Einstieg in die Geschichte und ich bin auch gut in diese reingekommen. Man erfährt, dass die Prinzessin, die Lia genannt wird, jedoch einen königlicheren umfangreicheren Namen besitzt, verheiratet werden soll. Diesen Prinzen kennt sie jedoch nicht, hat ihn noch nie gesehen. Die beiden sollen heiraten, um den Frieden zu bewahren und die beiden Reiche zu sichern. Kurz vor der Hochzeit flieht Lia mit ihrer Bediensteten und Freundin namens Pauline. Diese ersten Seiten lassen sich wirklich zügig lesen, die geplante Flucht und schließlich auch dessen Umsetzung ist vielseitig umgesetzt wurden und spannend erzählt. Die beiden fliehen in das Heimatland von Pauline und kommen bei einer damaligen Freundin unter, die eine Taverne besitzt. Die beiden arbeiten für den Unterhalt und erfreuen sich am einfachen Leben. Ich finde, dass sich ab dieser stelle sich das Buch manchmal etwas zieht. Der Mittelteil ist leider nicht mehr so spannend wie der Einstieg in das Buch, die Spannungskurve flaut ab, Man erfährt, wie sich das alltägliche Leben in einer Taverne gestaltet und welche Aufgaben die beiden erfüllen, natürlich auch wie sie ihr privates Leben fernab der Taverne gestalten. Diesen Mittelteil hätte man durchaus etwas straffen können, das hätte dem Buch ein bisschen mehr Schwung verschafft. Es passiert inhaltlich leider nicht wirklich viel und auch kleine alltägliche Situationen werden teilweise umfangreich beschrieben, sodass es nicht ausbleibt, dass ein Spannungsabbruch erfolgt.
Eigentlich hat dieses Buch interessante Protagonisten, die einen durchaus in seinen Bann ziehen könnten. Eine Prinzessin, welche kurz vor ihrer eigenen Hochzeit flieht. Sie möchte ihr eigenes Leben selbstständig führen und wegen ihrer Selbstwillen geliebt werden. Sie erfreut sich am einfachen Leben und genießt es, ein alltägliches Leben zu haben, auch wenn die Eingewöhnung daran nicht immer reibungslos verläuft. Aber teilweise merkt man Lia an, dass sie wohlbehütet in einem Schloss aufgewachsen ist. Schließlich ist sie auf der Flucht und muss sich eigentlich verstecken, darf ihre Identität nicht preisgeben. Dennoch freundet sie sich sofort mit zwei gutaussehenden jungen Männern an und erzählt diesen einiges, was ein normales Bauernmädchen aus einem einfachen Dorf eigentlich nicht könnte oder wissen könnte. In dieser Hinsicht war mir Lia viel zu naiv und unvorsichtig – eigentlich müsste sie doch wissen, was auf dem Spiel steht, schließlich hat ihr eigener Vater Soldaten ausgeschickt, um sie zu suchen. Ihr sorgloser Umgang mit Rafe und Kaden war für mich einfach nicht nachvollziehbar. Aber auch die männlichen Protagonisten sind vielseitig und durchaus interessant gestaltet. Irgendwie kann man beide in sein Herz schließen. Wobei mir leider immer noch nicht klar ist, warum ein Attentäter sein Opfer nicht sofort erledigt. Stattdessen freundet er sich erst mit ihr an und will sie anschließend sogar beschützen. Man erfährt erst im späteren Teil der Geschichte, wer der Prinz und wer der Attentäter ist. Jedoch kann ein aufmerksamer Leser dies relativ schnell erraten und auch meine Ahnung hatte sich bewahrheitet. Dennoch hat es mir Spaß gemacht, das Geschehen zu verfolgen und zu überlegen, wer welche Position innehat.
Die letzten hundert Seiten konnten die Spannung dann nochmal steigern. Diese haben mir bedeutend besser gefallen als der Mittelteil und konnten mich dann wieder von diesem Werk überzeugen. Man erhält nochmal einen besseren Einblick in die jeweiligen Charaktere und kann sie zumindest teilweise ein bisschen besser verstehen. Auch die finalen Seiten waren spannend, sodass ich nun zu gerne wissen möchte, wie es mit Lia, Kaden und Rafe weitergehen wird.
Leider fand ich, dass die Romanze oder auch die Tändelei zwischen den drei Protagonisten zu viel Raum eingenommen hat. Ich hätte mir manchmal gewünscht, dass der Schwerpunkt nicht ausschließlich auf der Liebesgeschichte liegen würde. Schade fand ich auch, dass dieses Buch wenige fantastische Elemente vorzuweisen hat. Angeblich hat Lia die Gabe, auch ein paar Andeutungen werden gemacht. Ein paar Erzählungen über die Vergangenheit und über dessen Magie sind ebenfalls vorhanden, weitere Magie findet man leider nicht in diesem Buch.

Insgesamt war „Der Kuss der Lüge – Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson ein Wechselbad der Gefühle für mich. Ein toller Einstieg und ein tolles Ende, leider konnte mich der Mittelteil nicht überzeugen. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben. Dennoch bin ich gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird.

Veröffentlicht am 10.04.2017

The Sleeping Prince

The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch (Tödlich 2)
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Die Autorin Melinda Salisbury hat mit „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ die Fortsetzung zu ihrer Reihe rund um den Schlafenden Prinzen geschrieben. Ich würde empfehlen, dass man den ersten Teil bereits ...

Die Autorin Melinda Salisbury hat mit „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ die Fortsetzung zu ihrer Reihe rund um den Schlafenden Prinzen geschrieben. Ich würde empfehlen, dass man den ersten Teil bereits gelesen hat. Zu Beginn des Buches wird man keine Schwierigkeiten ohne Hintergrundwissen haben. Dennoch finde ich es besonders zu Ende des zweiten Teiles relativ wichtig, dass man die Vorkenntnisse aus „Goddess of Poison“ kennt.

Inhaltsangabe (Quellenangabe: Klappentext):
Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden Prinzen nach vielen Jahrhunderten wieder zum Leben erweckt. Nun bringt er Krieg und Zerstörung zu den Menschen von Tregellian. Die junge Apothekerstochter Errin versucht verzweifelt, sich in diesen gefährlichen Zeiten über Wasser zu halten. Doch seit ihr Bruder Lief verschwunden ist, muss sie sich alleine um ihre kranke Mutter kümmern. Über die Runden kommt sie nur, weil sie verbotene Kräutertränke braut, die sie heimlich verkauft. Als Soldaten sie und ihre Mutter aus ihrem Dorf vertreiben, gibt es nur einen, an den sich Errin wenden kann: den mysteriösen Silas. Ein junger Mann, der tödliche Gifte bei ihr kauft, aber nie verrät, wozu er sie verwendet. Silas verspricht, Errin zu helfen. Doch als ihr vermeintlicher Retter spurlos verschwindet, muss Errin eine Entscheidung treffen, die das Schicksal des Reiches verändern wird...

Der erste Teil der Reihe „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ konnte mich damals nicht hundertprozentig überzeugen. Ich war zwiegespalten, was ich von diesem Werk halten sollte. Es hatte auf jeden Fall interessante Ansätze und die Grundidee der Geschichte hat mir gut gefallen, fand ich ansprechend. Jedoch konnte mich das Buch einfach nicht packen, was wohl auch teilweise an den Charakteren und dem Schwerpunkt der Geschichte lag. Dennoch war ich gespannt auf den zweiten Teil und freut mich schon, endlich zu erfahren, wie es wohl weitergehen wird.
Zuerst war ich recht überrascht, als in „The Sleeping Prince“ eine neue Protagonistin eingeführt wurde. Ich brauchte ein paar Seiten, bis ich mich mit Errin anfreunden konnte und auch die Verbindung zum vorherigen Band knüpfen konnte, dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass doch schon etwas Zeit vergangen ist, als ich den ersten Teil gelesen hatte. Errin ist teilweise ein recht starker Charakter, sie sorgt sich in wirklich schweren Zeiten um ihre Familie bzw. sorgt sie sich um ihre Mutter. Sie ist ihr noch von der Familie erhalten geblieben, der Vater ist verstorben und der Bruder verschwunden – keiner weiß, ob es ihm gut geht oder wo er ist. Errin versucht, ihre Mutter von einer Krankheit zu heilen oder die Situation zumindest erträglich zu machen. Auch muss sie den Lebensunterhalt verdienen. Sie ist Herbalistin und verkauft daher bestimmte Kräuter, Tinkturen und zusammengebraute Tränke. In diesem Buch muss sie einige Hürden meistern und wächst dabei an ihren Aufgaben. Dennoch fand ich sie teilweise ein bisschen naiv. Klar, sie ist eigentlich noch ein Kind, welches viel zu früh erwachsen werden musste, aber auf der anderen Seite passt ihr Verhalten nicht immer zum Gesamtbild, welches ich von ihr eigentlich hatte. Gut gefallen haben mir die Einblicke, die einen als Leser gewährt werden, in die Vergangenheit. Man erfährt, was mit dem Vater passiert ist und wie die Kindheit von Errin verlaufen ist. Diese Rückblenden haben mir gefallen und man lernt so die Protagonistin besser kennen.
Auch Silas hat mir gut gefallen. Er ist ein interessanter Charakter, der wenig von sich preisgibt. Er ist in dem Dorf aufgetaucht, in dem Errin derzeit mit ihrer Mutter wohnt. Er bestellt bestimmte Gifte bei ihr, die sie ihm zusammenstellt. Silas ist recht geheimnisvoll, erzählt wenig von sich und gibt noch weniger von sich preis. Er ist recht distanziert, dennoch hat er eine angenehme Art. Zu gerne würde man mehr über ihn erfahren und im Verlauf des Buches lernt man ihn auch besser kennen. Man kann sein Verhalten dann besser nachvollziehen und dennoch wirkt er auf seine Art immer noch geheimnisvoll und anziehend, spannend.
Die Geschichte konnte mich teilweise überraschen. Ein paar unvorhersehbare Wendungen werden eingebaut, wobei manche Wendungen auch zu erahnen waren. Nicht alle Wendungen konnten mich überzeugen. Die Handlung wirkte auf mich durchdacht. Auch wenn man den Bogen zum ersten Teil der Reihe spannt, wirkte die Handlung auf mich stimmig. Die Saga rund um den Schlafenden Prinzen wird zu Beginn des Buches nochmal wiederholt, sodass man diese nochmal in Erinnerung gerufen bekommt. Das hat mir persönlich auch gut gefallen, da ich mich an diverse Einzelheiten leider nicht mehr so genau erinnern konnte. Mir hat besonders das letzte Drittel des Buches gefallen. Zu Beginn war die Handlung teilweise etwas schleppend und die Spannung wurde nur geringfügig aufgebaut. Doch der letzte Teil des Buches konnte mich noch ein bisschen darüber hinwegtrösten. Auch das Finale hat mir gut gefallen. Es war spannend geschrieben und konnte mich endlich wieder packen. Es hat mich gefesselt und ich wollte nur noch wissen, wie die Geschichte ausgeht. Auch hat es mein Interesse an der Weiterführung der Geschichte geweckt. Der Cliffhanger ist gut gewählt, als Leser möchte man nur zu gerne wissen, wie es denn mit dem Schlafenden Prinzen weitergehen wird. Auch trifft man auf bereits bekannte Charaktere, was mir persönlich auch gut gefallen hat. Wäre „The Sleeping Prince“ ohne bereits bekannte Charaktere gewesen, wäre das für mich doch irgendwie ein negativer Punkt gewesen. So bin ich jedoch froh, neues von ihnen zu erfahren und man liest ein bisschen, wie es ihnen ergangen ist.
Ein positiver Punkt ist, dass man im zweiten Teil die Welt besser kennen lernt. Man begibt sich mit Errin durch eine kleine Reise in dieser Welt. Man lernt die Bevölkerung teilweise ein bisschen kennen und liest etwas über ein paar Städte und ihre Bräuche. Mir hat gefallen, dass der Fokus nicht allein auf der Protagonistin und ihrem persönlichen Schicksal lag, dies hat die Geschichte ein bisschen aufgelockert. Auch hat mir gefallen, dass man die Bedrohung durch den Schlafenden Prinzen an verschiedenen Orten der Welt zu spüren bekommt. Beziehungsweise erfährt man, wie unterschiedlich diese wahrgenommen wird. Man erfährt etwas über Tumulte an den verschiedenen Ecken des Reiches oder auch von Kriegen. Die Atmosphäre ist im Vergleich zum ersten Band bedeutend düsterer und wirkte dadurch auch reifer auf mich.
Leider habe ich etwas gebraucht, um in die Geschichte hereinzukommen. Dies liegt zum einen an der neuen Protagonistin – man muss diese erst kennen lernen und die Einführung der Person war mir persönlich etwas zu ausschweifend. Andererseits liegt es aber auch daran, dass mich die Story zu Beginn nicht wirklich packen konnte. Mir hat ein bisschen die Spannung gefehlt, die Geschichte war für mich nicht greifbar, ich wurde einfach nicht mitgerissen. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mittendrin war, mir hat so ein bisschen der Bezug gefehlt. Die Handlung brauchte bei mir persönlich etwas länger, bis sie mich mitreisen konnte. Der Großteil der Handlung konnte mich leider nicht vollständig überzeugen.

Leider konnte mich Melinda Salisbury mit „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ nicht vollkommen überzeugen. Diese Fortsetzung konnte mich leider erst im letzten Drittel überzeugen, die Spannung wird erst auf den letzten Seiten vollkommen aufgebaut. Dadurch wurde jedoch mein Interesse geweckt, sodass ich gerne wissen möchte, wie die Geschichte rund um den Schlafenden Prinzen ausgehen wird. Dennoch kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.