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Veröffentlicht am 11.09.2020

Kokolores

Am Tatort bleibt man ungern liegen
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Ich wollte immer schon mal etwas von Jörg Maurer lesen und habe mir ein kurzweiliges, unterhaltsames und lustiges Lesevergnügen erhofft. Ich hätte wohl besser ein anderes Buch des bekannten bayrischen ...

Ich wollte immer schon mal etwas von Jörg Maurer lesen und habe mir ein kurzweiliges, unterhaltsames und lustiges Lesevergnügen erhofft. Ich hätte wohl besser ein anderes Buch des bekannten bayrischen Autors wählen sollen, denn dieser 12. Fall von Kommissar Jennerwein und seinem Team hat mich so gar nicht überzeugt.

Die Geschichte ist höchst abstrus. In einem Kurort kommen kurz hintereinander zwei Menschen zu Tode. Zunächst stirbt der Oberkellner Leon Schwalb offensichtlich an einem Hitzschlag im Straßencafé der Fronitzer Karin, und dass ,obwohl er so einen chicen Strohhut trägt. Eine Leich im Bistro, das ist geschäftsschädigend, also kümmert sich Karin um den Toten, mit Folgen. Die Putzfrau Alina Rusche, die zuverlässig in der Kurbank putzt und ihr Geld zusätzlich bei etlichen Schwarzjjobs verdient, wird in ihrem Garten tot aufgefunden. Sie wurde von einem alten Deko-Wagenrad tödlich am Kopf getroffen. Sie ist im Schließfachraum als zuverlässige Fachkraft per Zufall dem Tchniktüftler Swiffy Muggenthaler auf die Spur gekommen, der sich an den Schließfächer zu schaffen gemacht hatte.

Die Polizeitruppe ist offensichtlich noch ziemlich lediert vom letzten Fall, und so ermittelt hauptsächlich Hölleisen und Kommissar Jennerwein,eine Identifikationsfigur der Reihe, taucht nur am Rande auf.

Es geht um Schließfächer, Panamahüte und viele Geheimnisse, die es zu lüften gilt. Zudem tauchen zwei Touristen in dem Kurort auf, die wohl Sancho Pansa und Don Quichote darstellen sollen und man fragt sich, was das jetzt soll. Die Geschichte eskaliert auf einer merkwürdigen Seebestattung vor der norwegischen Küste samt Mann über Bord und Wal.

Einzig der humorige Schreibstil hat mich bei der Stange gehalten, sonst hätte ich dieses doch recht unsinnige Buch wohl abgebrochen. "Am Tatort bleibt man ungern liegen", der Titel ist fast das Beste an diesem Krimi. Im Buchladen lässt man diesen Alpenkrimi wohl besser liegen.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Missverständnisse

Strandkorbliebe
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Antje, die auf Norderney die Ferienpension ihrer Eltern leitet, hat die plötzliche Trennung von ihrer Jugendliebe Michael auch nach 15 Jahren noch nicht überwunden. Dass nach einer innigen Zeit plötzlich ...

Antje, die auf Norderney die Ferienpension ihrer Eltern leitet, hat die plötzliche Trennung von ihrer Jugendliebe Michael auch nach 15 Jahren noch nicht überwunden. Dass nach einer innigen Zeit plötzlich Funkstille war, nagt an Antje und sie will diesen Menschen eigentlich nie mehr wiedersehen. Überraschenderweise taucht er dann aber doch wieder in ihrem Leben auf. Er begleitet seine Eltern nämlich auf eine Kurzreise nach Norderney.

Beide stellen fest, dass die Anziehungskraft zwischen ihnen immer noch besteht und so knüpfen sie bald da an, wo ihre Urlaubsliebe vor Jahren endete. Eine Aussprache findet leider nicht statt. Der Vorwurf der Andere habe sich einfach nicht gemeldet bleibt im Raum stehen. Diesmal möchte Michael Alles richtig machen. Er plant ein völlig unpassendes Saunadate und schenkt Antje eine Zugfahrkarte, so dass sie ihn bald besuchen kann.

Wieder gibt es Missverständnisse, Tränen und einen Bruch zwischen beiden.

Natürlich wird am Ende Alles gut. Zwischendurch wird ein Klischee nach dem anderen bedient, nicht nachvollziehbare Charakteränderungen erstaunen mich, und zum Schluss wird es nochmal zuckersüß und kitschig.

Leider fand ich diesen Liebesroman enttäuschend und sehr seicht und kann ihn nicht weiterempfehlen. Lediglich das Cover fand ich ganz hübsch und einige wenige Szenen ganz gelungen.



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Veröffentlicht am 17.04.2020

Nervig

Love Recipes – Verführung à la carte
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Das Restaurant DeLucca hat schon bessere Tage erlebt. Deshalb scheint es eine gute Idee, ein bisschen in der Werbetrommel zu rühren und eine Kochshow hier stattfinden zu lassen, um den Laden bekannter ...

Das Restaurant DeLucca hat schon bessere Tage erlebt. Deshalb scheint es eine gute Idee, ein bisschen in der Werbetrommel zu rühren und eine Kochshow hier stattfinden zu lassen, um den Laden bekannter zu machen und die Umsätze etwas anzukurbeln. Zufällig ist eine Tochter des Hauses, Cara, TV Produzentin und bringt den heißen Superkoch Jack Kilroy aus England für ein Kochduell mit ihrem Vater ins heimische Restaurant nach Chicago. (Vetternwirtschaft nennt man das wohl!)

Natürlich ist der Typ unverschämt gutaussehend, arrogant und rattenscharf. Die 2.Tochter Lili trifft auf ihn und zieht ihm bei der 1. Begegnung erst einmal eine Bratpfanne über den Schädel, weil sie ihn mitten in der Nacht in der Restaurantküche erwischt und nichts von der anstehenden Kochshow weiß. Beide sind sofort entflammt , reißen sich gedanklich ständig die Kleider vom Leib. Ich fand die mit Sex durchsetzten Sprüche und Gedanken sehr plump und flach und kein bisschen erotisch. Es war zuviel und hat mich genervt. Es gab eigentlich auch keine richtige Handlung. Ein paar Mißverständnisse, ein ständiges Hin und Her zwischen dem Starkoch und der kurviges Protagonistin Lili haben mich ziemlich gelangweilt. (Der Hauptfigur eine Kleidergröße 44 zu verpassen, erhöht nicht die Qualität des Textes!) Auch die Charaktere blieben ohne Tiefe, klischeehaft und unrealistisch.

Das Buch war für mich kein Genuss, ganz im Gegenteil. Was ich mochte, waren das Cover und die Rezepte in der Innenseite des Einbandes. Das war übrigens der Beginn einer laut Autorin chilischarfen 3teiligen Reihe. Mir hat Band 1 gereicht, und ich werde mir die Folgebände sparen.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Es war einmal ein Dorf

Was man von hier aus sehen kann
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Es war einmal ein Dorf im Westerwald und aus dem kam Keiner seiner Einwohner so richtig raus, sein Leben lang, bis auf Luise's Vater, der dank Psychotherapie ein bißchen Welt hereinlassen wollte und fortan ...

Es war einmal ein Dorf im Westerwald und aus dem kam Keiner seiner Einwohner so richtig raus, sein Leben lang, bis auf Luise's Vater, der dank Psychotherapie ein bißchen Welt hereinlassen wollte und fortan nur noch auf Reisen war.

Aber von vorn: Der Roman " Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky wird aus der Perspektive von Luise erzählt die in Teil 1, der in den 80er Jahren spielt gerade mal 10 Jahre alt ist, ein altkluges Mädchen, mit wenig Freunden im eigenen Alter, dass bei seiner Großmutter aufwächst, weil die eigenen Eltern zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Die Großmutter Selma träumt manchmal von einem Okapi und versetzt das ganze Dorf in helle Aufregung, denn ungefähr 24 Std. nach diesem Traum stirbt ein Mensch aus ihrem Umfeld. Auch die anderen Dorfbewohner sind besonders, um nicht zu sagen schrullig oder skuril. Ob nun die abergläubige Schwägerin Elsbeth, die für Alles außer dem Tod ein Geheimrezept hat, oder der dauerverliebte Optiker, der sich seit Jahrzehnten nicht traut, Selma seine Liebe zu gestehen und der einen Koffer voller angefangener Liebesbriefe angesammelt hat, Leky's Figuren sind arg überzeichnet und haben mich irgendwie genervt.

In Teil 2 ist Luise in ihren Zwanzigern, macht eine Ausbildung zur Buchhändlerin und trifft auf ihre große Liebe, einen jungen Buddhistenmönch, der aus Japan gekommen ist, um in ihrem Dorf eine Gehmeditaion zu machen. Wie man sich denken kann, gestaltet sich die Liebesgeschichte schwierig, da Luise in ihrem Dorf bleiben möchte und der Mönch in seinem Kloster. So geht das Leben weiter voran, ohne das allzuviel passiert. Zwischen Luise und dem Mönch Frederik wird eine Brieffreundschaft aufrecht erhalten.

Als in Teil 3 das Leben von Selma zu Ende geht, kontaktiert der Optiker Frederik und sagt ihm er müsse kommen, was dieser sofort macht. Friede, Freude, Eierkuchen, selbst die mürrische Marlies kommt aus ihrem Bau,und ich für meinen Teil bin froh, dass das Buch zu Ende ist.

Die witzigen Redewendungen und Metaphern, die ich am Anfang noch ganz lustig fand, wurden mir schnell zuviel. Vieles hat sich wiederholt, manches fand ich nur grotesk albern. Diese Buch hat viele Menschen begeistert, ich kann mir auch vorstellen warum. Die Charaktere sind zwar schrullig aber auch irgendwie nett. Leky schickt ihre Leser in eine schöne Märchenwelt. Meinen Geschmack hat das Buch leider überhaupt nicht getroffen.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Konnte mich gar nicht überzeugen

Für damals, für immer
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Von dem Roman "Für damals, für immer" habe ich mir eine richtig schöne Liebesgeschichte versprochen. Leider wurden meine Erwartungen total enttäuscht, und das Highlight dieses Buches ist tatsächlich sein ...

Von dem Roman "Für damals, für immer" habe ich mir eine richtig schöne Liebesgeschichte versprochen. Leider wurden meine Erwartungen total enttäuscht, und das Highlight dieses Buches ist tatsächlich sein Cover.

Evangeline's Traum vom perfekten Leben bricht in dem Moment zusammen, als ihr geliebter Ehemann Eamon, als Polizist im Dienst erschossen wird und sie mit ihrem ungeborenen Kind zurücklässt. Eamon's bester Freund und Adoptivbruder, Dalton , kümmert sich in dieser schweren Zeit um Evangeline und ihr Baby, Noah. Zwischen den beiden entwickeln sich Gefühle. Doch können sie wirklich glücklich werden, oder wäre ihr Glück ein Verrat an Eamon?

Wechselnde Perspektiven lassen den Leser abwechselnd in die Gedankenwelt von Evangeline, Dalton und auch in die des verstorbenen Eamon tauchen. Es gibt auch viele Zeitsprünge in verschiedene Episoden der Vergangenheit und zurück in die Gegenwart, wobei der größte Teil der Erzählung erstaunlicherweise in die Vergangenheit führt. Die aufkeimende Liebe zwischen Evangeline und Dalton gerät so zum Nebenschauplatz. Vielleicht hätte sich die Autorin besser etwas mehr auf die Jetztzeit fokussieren sollen. Eine der beiden Liebesgeschichten ist hier definitv zu viel.

Sehr berührt hat mich die Verbundenheit zwischen den beiden Brüdern. Im Gegensatz zu Evi, mit der ich überhaupt nicht warm geworden bin, ist diese Männerfreundschaft sehr ergreifend. Die Hoffnung, dass das Buch zum Ende hin nochmal Fahrt aufnimmt und ein bisschen dem entspricht, was der Klappentext verspricht, hat sich leider nicht erfüllt. Nach einer Geschichte ohne rotem Faden, die vor sich hinplätschert und sich in Nebenhandlungen verliert, wirkt das Ende schnell heruntergeschrieben und etwas lieblos.

Sehr schade, für mich leider der Flop des Jahres 2019.

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