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Veröffentlicht am 07.06.2022

Leider für uns eine Enttäuschung

Sei wie ein Baum!
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„Sieh dich an: oben Äste und Laub, unten die Wurzeln und dazwischen der Stamm: Du bist ein Baum“

Wunderschöne Bilder, der Baum als Metapher für den Mensch, der Wald die ganze Menschheit: was für mich ...

„Sieh dich an: oben Äste und Laub, unten die Wurzeln und dazwischen der Stamm: Du bist ein Baum“

Wunderschöne Bilder, der Baum als Metapher für den Mensch, der Wald die ganze Menschheit: was für mich in der Beschreibung so toll klang, bleibt in der Praxis leider eine kleine Enttäuschung. Die Grundidee des Buches hat mir wirklich gut gefallen: Bäume werden in poetischen Sätzen vorgestellt und gleichzeitig der Vergleich mit den Menschen gezeigt. Die Rinde ist unsere Haut, der Stamm unser Rückgrat, usw. Wenn wir nun wären wie ein Baum, würden wir uns alle gegenseitig unterstützen. Wer Peter Wohllebens Buch „Das geheime Leben der Bäume“ kennt, wird hier sofort einiges wiedererkennen. Die Autorin selbst gibt das Buch als ihre Inspiration für „Sei wie ein Baum!“ an.

Auch die Bilder haben es mir angetan. Ein wirklich schöner Zeichenstil und die gesamte Gestaltung des Buches wirkt hochwertig. Schon das Vorsatzpapier begeistert mit verschiedenen Blättern und Früchten in zartem grün.

Doch leider ist der Funken bei uns einfach nicht übergesprungen. Der Text ist wirklich sehr kurz und wir waren mit dem Vorlesen schon nach wenigen Minuten fertig. Obiges Zitat ist tatsächlich der komplette Text einer Doppelseite. Da helfen auch die letzten zwei Doppelseiten mit Umwelttipps und der Anatomie eines Baumes nicht mehr viel. Meine Kinder wollten das Buch trotzdem kein zweites Mal lesen und ich kann sie auch verstehen. Es fehlen für uns einfach ein paar mehr Erklärungen. Als Gesprächsgrundlage (vor allem, wenn man Wohllebens Buch kennt) ist das Buch sicher gut zu gebrauchen. Als einfache Vorlese-Geschichte aber eher nicht geeignet.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Schwärzester Humor

Die schreckliche Adele 02
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Adele erlebt in Band 2 der Reihe wieder jede Menge skurieler Dinge, während sie versucht ihre Eltern zu erziehen, ihre Katze loszuwerden oder ihre Klassenkameraden in Angst und Schrecken zu versetzen. ...

Adele erlebt in Band 2 der Reihe wieder jede Menge skurieler Dinge, während sie versucht ihre Eltern zu erziehen, ihre Katze loszuwerden oder ihre Klassenkameraden in Angst und Schrecken zu versetzen. Mit dabei: schwärzester Humor, der sicher nichts für jeden ist.

Das Buch besteht aus vielen kleinen Geschichten aus Adeles Leben. Jeder Comic ist dabei ein bis zwei Seiten lang. Und diese wenigen Bilder haben es jedes Mal in sich. Denn hier herrscht tiefschwarzer Humor, der sicher nicht für jeden etwas ist. Einige der Scherze gehen für mich letztendlich tatsächlich zu weit und einige Geschichten wird das junge Zielpublikum nicht verstehen. Mein Kind findet das Buch insgesamt sehr lustig, hat aber wie erwartet ab und an Verständnisprobleme. Ich denke, ab 10 Jahren ist dieser Comic verständlich.

Zu weit gehen mir Dinge wie das Klassenfoto in der Einführung, das von Adele verunstaltet wurde und Klassenkameraden Schwachkopf, Schleimer oder Furzmaschine betitelt. Schwarzer Humor: ja; Beleidigungen aber müssen echt nicht sein. Insgesamt hatten wir hier aber Spaß und mussten oft lachen.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Schwarz, schwärzer, Adele

Die schreckliche Adele 01
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Adele ist kein nettes Kind. Im Gegenteil, sie hasst (fast) alle Menschen, hat einen imaginären Freund, der geköpft wurde und möchte am liebsten die Weltherrschaft übernehmen. Regelmäßig führt sie Experimente ...

Adele ist kein nettes Kind. Im Gegenteil, sie hasst (fast) alle Menschen, hat einen imaginären Freund, der geköpft wurde und möchte am liebsten die Weltherrschaft übernehmen. Regelmäßig führt sie Experimente an ihrer Katze durch oder verängstigt ihre Klassenkameraden.

Das Buch besteht aus vielen kleinen Geschichten aus Adeles Leben. Jeder Comic ist dabei ein bis zwei Seiten lang. Und diese wenigen Bilder haben es jedes Mal in sich. Denn hier herrscht tiefschwarzer Humor, der sicher nicht für jeden etwas ist. Einige der Scherze gehen für mich letztendlich tatsächlich zu weit und einige Geschichten wird das junge Zielpublikum nicht verstehen. Mein Kind findet das Buch insgesamt sehr lustig, hat aber wie erwartet ab und an Verständnisprobleme. Ich denke, ab 10 Jahren ist dieser Comic verständlich.

Zu weit gehen mir Dinge wie das Klassenfoto in der Einführung, das von Adele verunstaltet wurde und Klassenkameraden Schwachkopf, Schleimer oder Furzmaschine betitelt. Schwarzer Humor: ja; Beleidigungen aber müssen echt nicht sein. Insgesamt hatten wir hier aber Spaß und mussten oft lachen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Zu viele Traurigkeit, zu wenig Geheimnisse

Das geheime Leben der Tiere (Ozean) - Minik - Aufbruch ins weite Meer
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Ein Seehund, der zusammen mit seinem Freund dem Wal die Geheimnisse von Ost- und Nordsee entdeckt, ein geheimnisvoller Klang und ein Kind, das scheinbar mit den Tieren sprechen kann. So spannend diese ...

Ein Seehund, der zusammen mit seinem Freund dem Wal die Geheimnisse von Ost- und Nordsee entdeckt, ein geheimnisvoller Klang und ein Kind, das scheinbar mit den Tieren sprechen kann. So spannend diese kurze Inhaltsangabe klingt, so schön hätte Band 1 der Ozean-Reihe werden können. Doch leider bestehen die „Geheimnisse“, die Seehund Minik und Wal LOTTAZWEI entdecken, nur aus Zerstörung und Tod.

„Nicht nur das Jetzt ist hier gefährlich, die Geisternetze und all das. Nicht nur das Morgen mit dem zu warmen Wasser und den Algen, die alles dunkel machen. In diesem Meer ist auch das Gestern gefährlich.“

Ausgehend vom Klappentext und der fröhlichen Buchgestaltung hatte ich mir hier ein Buch über die Schönheiten der Natur und vor allem die Unterwasserwelten erhofft. Natürlich würden auch die Umweltverschmutzung und Gefahren, die vom Menschen ausgehen, angesprochen werden. Aber dass sich Minik in jedem Kapitel in eine neue schreckliche Gefahr stürzt und die Zerstörung der Natur quasi das einzige Geheimnis ist, dass das Meer scheinbar zu bieten hat – damit hatte ich nicht gerechnet. Und daher ruht wahrscheinlich auch meine große Enttäuschung.
Ja, es ist wichtig, dass sich schnellsten etwas ändert in Bezug auf all die Zerstörung in unseren Meeren. Und ja, auch Kindern können solche Themen zugemutet werden. Aber doch bitte nicht als ausschließliches Thema in einem Kinderbuch. Ich finde, wir sollten unseren Kindern lieber zeigen, wie wunderschön die Natur ist und wie erhaltenswert. Sie nur mit für sie unlösbaren Problemen zu erschlagen, halte ich für falsch. Und das habe ich auch an dem rasch schwindenden Interesse meines 8jährigen gemerkt, mit dem ich das Buch zusammen gelesen habe.
Die letzten Kapitel habe ich dann allein gelesen, was ich natürlich sehr schade fand. Denn tatsächlich stellten sich die letzten Kapitel als Highlight heraus, die mich doch noch ein wenig mit dem ganzen Buch versöhnt haben und zeigen, wie ich mir die ganze Geschichte gewünscht hätte: Probleme werden aufgezeigt, aber gleichzeitig auch Lösungen oder zumindest Hoffnung. Auch kommt noch ein wenig Spannung auf, die ich im Rest des Buches etwas vermisst habe. So werden am Ende nicht alle Fragen beantwortet, da es sich ja um Band 1 einer Reihe handelt.
Mit den richtigen Erwartungen hätte ich hier wahrscheinlich mehr Freude gehabt. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das jede Menge Gesprächsgrundlagen bietet. Zusammen mit viel Aufklärung und Gesprächen für Kinder ab 8 Jahren.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Niedlich, aber ohne Spannung

Rob & Jonny (Bd. 1)
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Rob ist anders als die anderen Roboter. Er hat keine Lust, jemandem zu dienen, sondern möchte die weite Welt entdecken. Also setzt er sich kurzentschlossen auf ein Flugzeug und fliegt nach London. ...

Rob ist anders als die anderen Roboter. Er hat keine Lust, jemandem zu dienen, sondern möchte die weite Welt entdecken. Also setzt er sich kurzentschlossen auf ein Flugzeug und fliegt nach London. Dort trifft er Jonny, einen Straßenhund, den er vor dem Hundefänger rettet. Das Schicksal meint es gut mit beiden, denn schnell erkennen Sie, dass sie einfach zusammen gehören und zusammen alles doppelt so viel Spaß macht. Große Abenteuer warten nicht auf sie, aber auch an den kleinen Dingen kann man sich erfreuen. Und das zeigen uns Hund und Roboter hier.

Als erstes hat mich das wunderschöne Cover des Buches in seinen Bann gezogen. Und auch die Bilder im Buch gefallen mir wirklich ausgesprochen gut. Man merkt, dass hier mit viel Liebe gearbeitet wurde. Aber leider konnte der Funken der Geschichte nicht so recht überspringen. Irgendwie habe ich auf ein größeres Abenteuer gewartet, schließlich ist hier ein Roboter unterwegs, und das hätte doch für einige Überraschungen sorgen können. Stattdessen spazieren Roboter und Hund seelenruhig durch London und niemanden interessiert es. Sie gehen einkaufen, fahren U-Bahn und sogar ein Ruderboot zu mieten ist für sie kein Problem. Ich aber habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Geschichte endlich richtig losgeht und an Fahrt gewinnt. Stattdessen ist plötzlich Ende - handelt es sich hier eher um den Beginn einer Buchreihe? Insgesamt fand ich das Buch okay, meine Kinder mit 4 und 8 Jahren haben es sich auch angehört. Spannung sieht aber anders aus für uns. Wir werden es wohl nicht ein zweites Mal lesen.

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