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Veröffentlicht am 17.03.2018

Kann Liebe wirklich blind machen?

Verliebtsein macht kurzsichtig / Verliebtsein macht kurzsichtig 1
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Verliebtsein macht kurzsichtig 1 ist der erste Teil der Reihe von der jungen Autorin Jasmin Whiscy. Ich kannte bereits ihren Debütroman "Warum Pechvögel fliegen können" und fand es einfach super! Als flockig ...

Verliebtsein macht kurzsichtig 1 ist der erste Teil der Reihe von der jungen Autorin Jasmin Whiscy. Ich kannte bereits ihren Debütroman "Warum Pechvögel fliegen können" und fand es einfach super! Als flockig leichte Teeniekomödie, die mich immer zum Grinsen gebracht hat, hat sie ihren Sinn auf jeden Fall erfüllt und daher musste ich auch ihre neue Reihe kennenlernen. Und die verspricht genauso viel Unterhaltung! ;)

Das Cover erinnert mit dieser pinken Farbe, die zum Rand hin etwas blasser wird und den Ornamenten, die das Cover umrahmen an eine kitschige Teenieromanze. Wobei es nicht ganz falsch liegt. Verspielt, flockig und vielleicht etwas aufgedreht und kitschig. Quasi perfekt zum Thema Teeniedramen und die folgenden Fettnäpfchen. Ich finde das Cover daher total gelungen und betrachte es wirklich gerne. Wirklich lieblich gestaltet!

Als die scheue Charlotte sich das erste Mal verliebt und dann ausgerechnet noch in den Schulschwarm Tassilo, ist sie fest entschlossen sein Herz zu erobern. Aber ihre Hoffnungen werden schnell zerstört und voller Liebeskummer schaut sie vielleicht etwas zu tief in den Fernseher. Aber kurzsichtig sein? Nein, das will die 16-Jährige sich nicht eingestehen. Ganz anders sieht das Klassenstreber Klaus, der sie dazu drängt sich eine Brille zu holen. Aber kann Liebe wirklich blind machen?

Jasmins Schreibstil ist wirklich wunderbar flockig leicht, sehr flüssig und bringt einen einfach mit dem jugendlichen Slang zum Lachen. Ich hatte wieder total viel Spaß das kurze Buch zu lesen und musste in einigen wirklich urkomischen Situationen einfach mich mit Charlotte mitschämen und lachen. Diese Liebeskömodie zeigt, dass die alltäglichen Dramen eines Teenagers niemals unterschätzt werden sollten!

Wenn Charlotte eine Gruppe in der Schule nicht ausstehen kann, dann die oberklugen Strebern. Die sind doch einfach sowas von uncool. Daher vergnügt sie sich lieber mit dem Ruf als Zicke, auch wenn eigentlich viel mehr in ihr steckt als alle sehen. Aber auch Zicken treffen mal die großr Liebe und den ersten Liebeskummer. Und wie soll bitte dabei eine Brille helfen?

Man könnte Charlotte zunächst als oberflächlich bezeichnen, denn immer achtet sie auf ihr Aussehen und ihre Wirkung auf andere. Niemand weiß, dass sie um jeden Preis versucht dazu zu gehören. Ich hatte zunächst Charlotte nur als liebeskranken und etwas aufgedrehten und kitschigen Teenager in Erinnerung, aber sie wird einem sehr schnell sympathisch und gerade dann als man sich an sie und Klaus gewöhnt hatte, war es schon wieder vorbei...

Klaus ist der Klassenstreber und muss um jeden Preis die Schule mit brillianten Noten abschließen um seinen Traum zu verwirklichen. Aber Streber sind nicht einfach so richtig gut in der Schule, denn auch sie müssen ehrgeizig sein, mehr als andere Schüler. Trotzdem geht es ihm gehörig auf den Senkel, wenn Klaus sieht wie die Zicke Charlotte blind ins nächste Chaos stürzt. Also muss er sich wohl oder übel um sie kümmern. Könnte es aber vielleicht doch zu mehr werden?

Klaus ist ganz anders als Charlotte, die einfach orientierungslos durchs Leben geht. Er hat ein Ziel und macht alles um es zu erreichen. Wie er darauf auf andere wirkt interessiert ihn nicht. Seine Art und seine Einstellung finde ich wirklich super, denn ich finde ebenfalls, dass man einfach unabhängig von anderen Meinungen seinen Traum verfolgen sollte. Dementsprechend war er mir auch super sympathisch und was wohl ein sehr großer Unterschied zu den anderen Jugendbüchern ist: Er ist nicht makellos, heiß und unausstehlich!

Der erste Teil hat gerade einmal etwa 150 Seiten, weshalb man gewiss keine anspruchsvolle Geschichte erwarten kann. Es geht eben in ein turbulentes und chaotisches Teenieleben mit all seinen Fettnäpfchen, Problemen und dem Themen Liebe, Freundschaft und die Schule. Trotzdem konnte ich mich total gut in der Geschichte versinken lassen und habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Wer also einfach eine verrückte Liebesgeschichte lesen will, ohne plötzliche Anziehung, sondern bei denen auch die Fetzen fliegen können und einfach einmal etwas zu Lachen haben möchte, der darf hier ganz sicher zugreifen! Ich lechze schon nach dem 2. Teil und gebe dem Auftakt flockig unterhaltsame 4****! :)

Veröffentlicht am 17.03.2018

Was wäre, wenn dein Leben eine Vorschau in die Zukunft ist?

Kein Leben ohne dich
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Kein Leben ohne dich ist eine indirekte Fortsetzung von Finns und Jills Geschichte "Ein Leben mit dir ist nicht genug" aus der Feder von Marnie Schaefers. Wieder einmal wird man in die Welt der Marleys ...

Kein Leben ohne dich ist eine indirekte Fortsetzung von Finns und Jills Geschichte "Ein Leben mit dir ist nicht genug" aus der Feder von Marnie Schaefers. Wieder einmal wird man in die Welt der Marleys gezogen, jedoch setzt es einen neuen Schwerpunkt: Nämlich Joah und Sue.

Das Cover ist seinem Vorgänger recht ähnlich, so teilen sie sich die gleichen Farben. Nur getauscht. Diesmal sieht man orangene Silhouetten eines Waldes samt Vergnügungspark im Hintergrund. Davor steht ein Paar, dass ihre Hände verbunden hat und eine ausgelassene Stimmung scheint vorzuherrschen. Recht schlicht und doch auf seine Weise melancholisch und schön.

Joah Stewart ist alles andere als ein gewöhnlicher Junge. Seit dem Tod seines Bruders Ian scheint er überall Verschwörungen und Gefahren zu finden. Berührungen sind ihm zuwider, was auch seine soziale Isolation erklärt. Manche würden ihn als psychisch gestört halten, doch er ist sich sicher, dass Ians Unfall keiner war. Niemals hätte er jedoch gedacht, dass die Nähe eines Menschen so erholsam sein könnte wie die von Sue. Er wollte sich niemals verlieben. Und doch ist es passiert. Ausgerechnet die berühmte Schwester von Finn Marley, der für Ians Tod verantwortlich. Und dann erscheinen Worte, in seine Haut eingeritzt: Erinnere dich. Doch an was sollte Joah sich erinnern? Die Angst wird überwältigend und alles nimmt seinen Lauf...

Der Schreibstil bleibt wie auch schon in "Ein Leben mit dir ist nicht genug" sehr flüssig, jugendlich und manchmal auch etwas tragisch. Was jedoch im Gegensatz zum Vorgänger völlig überraschend ist, ist die neue Komplexität, die hier eine große Rolle spielt.
Denn: Was wäre, wenn dein ganzes Leben eine große Lüge ist und gleichzeitig eine Vorschau in deine Zukunft?

"Ich werde um dich kämpfen, Sue."
- Joah in Kein Leben ohne dich

Joah hatte eigentlich keine so gute Beziehung zu seinem Zwillingsbruder Ian und doch schockt ihn die Nachricht vom Tod seines Bruders und verändert sein ganzes Leben. Denn SIE waren hinter Ian her, da ist sich Joah sicher. Ist die alltägliche Angst nicht genug, so muss noch Sue Marley in sein Leben stolpern, die mit ihrer Berühmtheit als Schauspielerin alles andere als mit Joah harmonieren sollte. Doch genau mit ihr macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit...

Auch wenn der Kern der Geschichte eine ganz andere ist, so haben wir doch eine recht ähnliche Rollenverteilung wie in seinem Vorgänger. Der Junge, den viele für gestört halten und das Mädchen, dass ihn retten könnte. Doch Joah und Sue sind dann doch sehr anders im Vergleich zu Finn und Jill. Auch wenn man es nicht will, wachsen die beiden einen mit ihren Macken ans Herz. Denn wie auch im Roman so schön gesagt, manchmal muss man den Willen haben sich zu ändern und seine Macken doch zu akzeptieren.

Ich hatte mich sehr gefreut wieder in die Welt von "Ein Leben mit dir ist nicht genug" einzutauchen, auch wenn wir neue Charaktere kennenlernen, so spielten auch die altbekannten Charaktere große Rollen im Buch. Was jedoch sehr überraschend kam war die sehr interessante Thematik und überraschende Auflösung. Ich bin ehrlich und sage, dass Kein Leben ohne dich mich nicht ganz so fesseln konnte wie Finn und Jills Geschichte. Es zog sich etwas und die Geschichte verlor sich etwas im Alltag, doch im Nachhinein betrachtet war genau das wichtig für das große Finale, das nochmal einiges herausgerissen hat. Daher vergebe ich schöne 4**** für Joahs und Sues Suche nach der Wahrheit!

Veröffentlicht am 17.03.2018

Ungewöhnlich, aber definitiv besonders.

Im Kreis der Sieben
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Im Kreis der Sieben ist der Auftakt eine sehr ungewöhnlichen Trilogie aus der Feder von Christin Burger, die zwar nicht ganz ins Genre Fantasy passt, sich aber deutlich hervorhebt. Der Tod, Religion oder ...

Im Kreis der Sieben ist der Auftakt eine sehr ungewöhnlichen Trilogie aus der Feder von Christin Burger, die zwar nicht ganz ins Genre Fantasy passt, sich aber deutlich hervorhebt. Der Tod, Religion oder seinen eigene Weg finden sind nur ein paar Themen, die man vom Klappentext gar nicht vermuten würde :)

Das Cover ist mysteriös und vielleicht nicht das schönste, dafür aber doch anziehend. Die Dunkelheit und das aufleuchtende, glitzernde goldene Auge und die beiden Funken, die es umkreisen und dabei eine schimmernde Spur hinterlassen, übermitteln einen recht düsteren Anblick. Was man hier nicht sehen kann, mir aber sehr gefällt, ist die Rückseite. Denn neben dem Klappentext erkennt man eine goldene Fee, die es sich auf einer ebenso goldenen Mondsichel bequem macht und eine besondere Rolle im Roman spielt.

Lara Feingeist weiß weder wie es ist eine Mutter zu haben, noch eine richtige Familie. Denn ihr verbliebender Vater Peter verkriecht sich lieber in den Keller um an einem seltsamen Programm namens Styx zu arbeiten. Doch kurz nach einem schauernden Besuch bei dem Grab ihrer Mutter, verschwindet Peter spurlos. Und hinterlässt Lara und ihrem Patenonkel Konrad ein Chaos samt den komischen Programm. Styx ist Laras einzige Hoffnung ihren Vater zu finden und damit bricht sie zu einer Reise auf, die ihr bisheriges normales Leben auf den Kopf stellt. Und sie voller Verzweiflung und Einsamkeit zurücklässt. Denn das Programm scheint dem Tod näher zu sein als je gedacht...

Christins Schreibstil war sehr fesselnd und auch wenn ich ein paar Seiten Anlauf brauchte, so verfiel ich immer mehr dieser untypischen Geschichte, die zwar Lara und Timo als zwei Jugendliche begleitet, aber definitiv nicht ganz Jugendbuch, noch ein richtiger High Fantasy-Roman ist. Eine Mischung aus ganz vielen Komponenten, einer etwas anderen Weltenansicht wie Grundidee und auch eine seriöse Note stecken in dieser Geschichte und haben mich völlig überrascht.

Lara verlor ihre Mutter schon sehr früh und wuchs mit ihrem Vater in Berlin auf. Doch Peter war auf keinen Fall der Vater, der er für seine einzige Tochter sein sollte. Lara distanziert sich immer mehr von ihm und findet dafür Unterkunft bei ihrer besten Freundin Ayse und deren herzliche Familie. Nach dem Verschwinden ihres einziges Verwandten ist Lara auf sich allein gestellt und versucht Peter zu finden. Der einzige Hinweis? Styx. Das komische Programm, an dem ihr Vater wie verrückt gearbeitet hat. Aber dann entdeckt sie ein verhängnisvolles Geheimnis und nun muss sie sich fragen: Wer ist sie wirklich?

Lara hat gewiss kein leichtes Los und ihren Schock und ihr Misstrauen kann man gut nachvollziehen, so ist doch alles plötzlich ganz anders für sie. Kein guter Zeitpunkt um also Timo zu treffen, bei dem Lara mehr fühlt als jemals zuvor. Oder von einem Programm verschluckt zu werden, in dem anscheinend Tote herumgeistern. Ich mochte sie sehr, da sie mir doch recht ähnlich ist. Sie distanziert sich unbewusst von anderen und es ist schwierig sich in ihr Herz zu schleichen. Ich habe sie gespannt begleitet, wie sie ihren eigenen Weg findet und noch viel mehr...

Es gab gewiss einige Nebencharaktere, dennoch ging es in diesem ersten Teil doch primär um Lara, weshalb noch nicht allzu viel von den Nebencharakteren erfahren hat. Aber trotzdem sind viele mir sympathisch geworden und ich bin sehr optimistisch, dass man noch viele davon richtig ins Herz schließen wird. Und ich hoffe ja, dass Timo noch ein bisschen mehr in der Handlung mitmischt ;)

Auch ich war einer der Personen, die ein bisschen vom Klappentext getäuscht und an der Nase herumgeführt wurde. Denn beim Lesen von eben diesem denkt man sofort an eine Romantasy-Geschichte. Doch das ist der Roman ganz sicher nicht. Also nicht so ganz.
Aber um ehrlich zu sein, verrät der Klappentext doch etwas zu viel. Zum Glück lernt man doch sehr viel mehr kennen als ich gedacht habe. Vielerlei Themen, die das Menschsein eben mit sich bringt. Das Leben, der Tod, Religion, Familie und allerlei andere moralische Themen kommen hier vor, was ich persönlich jetzt nicht in solcher Fülle erwartet habe. Trotzdem habe ich es genossen und bin gespannt auf die folgenden Bände, denn vor allem das Ende macht sehr neugierig! Gute 4**** von mir! :D

Veröffentlicht am 17.03.2018

Die folgenschwere Bedeutung des Todes

Im Kreis der Sieben
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Im Kreis der Sieben - Welten bildet den zweiten Teil der Trilogie von Christin Burger. Wieder einmal geht es um Lara und Timo, die den Geheimnis der Sieben wieder einmal mehr auf den Grund gehen. Mit lebensveränderten ...

Im Kreis der Sieben - Welten bildet den zweiten Teil der Trilogie von Christin Burger. Wieder einmal geht es um Lara und Timo, die den Geheimnis der Sieben wieder einmal mehr auf den Grund gehen. Mit lebensveränderten Folgen...

Das Cover reiht sich schön zum ersten Band ein. Diesmal im blau, dass auch sehr gut zu der Thematik der Sterne und Planeten passt. Ein funkelnder Kreis umgibt die magische Flasche mit einer glitzernden, leuchtenden Flüssigkeit. Die, die den ersten Teil kennen, wissen, welchen unermesslichen Wert diese Flasche besitzt. Leider wird das Lara und Timo erst zu spät klar...

Nachdem Lara und Timo aus dem Totenreich zurück in ihrer Heimat des Schwarzwaldes ist, erinnern sie sich dennoch nicht an ihre verlorene Zeit. Während die beiden mit den ihren Erinnerungslücken kämpfen, kann man jedoch nicht sagen, dass alles wieder normal wird. Denn aus mysteriösen Gründen wurde den Menschen seit ihrer Rückkehr der Tod verweigert und sie müssen als lebende Tote oder eben als Geist auf der Erde verweilen. Ist das wirklich nur Zufall? Auch Timo und Laras verzwickte Gefühle füreinander stehen zwischen den beiden und als die beiden auf Marc und Isabel treffen, beginnt der Startschuss für eine neue Reise mit verblüffenden Offenbarungen...

Ich kam mit dem Schreibstil der Autorin wieder sehr gut zurecht. Er ist sehr leicht hineinzufinden, wie sehr flüssig zu lesen und auch die Gefühle werden gut rübergebracht. Ich hatte manchmal ganz kurze Längen im Buch, die ich aber durch den Schreibstil sehr gut überwinden konnte. Bei dieser Fortsetzung haben mich aber vor allem die neuen Ideen wie Vorstellungen fasziniert!

Lara und Timo wissen nicht, was ihnen widerfahren ist. Was ist mit ihnen passiert, die ganzen Tage lang als sie verschwunden waren? Auf der Suche nach der Antwort müssen sie dann auch noch erfahren, dass niemand auf der Welt mehr sterben kann und dass ihre beiden besten Freunde vermisst werden. Wo sind Ayse und Cem nur? Lara und Timo merken jedoch schnell, dass sie etwas ganz Wichtiges vergessen haben und schleunigst herausfinden sollten, was...

Sowohl Lara als auch Timo waren mir wieder sehr sympathisch, was ich von den neuen Charakteren Marc und Isabel nicht ganz behaupten kann. Doch ich habe die Welt, deren Charaktere und eben auch die Idee hinter der ganzen Story schnell ins Herz geschlossen, so zum Schluss auch Isa und Marc. Ich bin sehr gespannt, was mit ihnen nach diesem schockierenden Ende noch passiert!

Wieder einmal wurden meine Erwartungen wieder ganz anders erfüllt als erwartet. Ich habe langsam gelernt, dass die Autorin einen wirklich gut täuschen kann und ebenso gut darin ist Neues mit Altem zu verbinden um den Leser zu überraschen. Ich habe mit den Wendungen wirklich nicht gerechnet und auch wenn ich manchmal etwas ins Stocken geriet, vor allem das Ende konnte mich dann doch sehr für sich begeistern. Von mir gibt es 4-4,5****!

Veröffentlicht am 17.03.2018

Das Spiel der Geheimnisse

The Blinds
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The Blinds ist der Auftakt der Dilogie von Emma Marten und beschäftigt sich mit der gleichnamigen TV-Show The Blinds. Da ich irgendwie ein kleines Faible für TV-Shows und Casting entwickelt habe, habe ...

The Blinds ist der Auftakt der Dilogie von Emma Marten und beschäftigt sich mit der gleichnamigen TV-Show The Blinds. Da ich irgendwie ein kleines Faible für TV-Shows und Casting entwickelt habe, habe ich sofort angebissen. Schließlich heißt es auch: Es ist ein Spiel, also spiel!

Das Cover ist passend zu seinem Genre der Dystopie und der TV-Show mit der Skyline im Hintergrund und dem kuppelförmigen Dach sehr futuristisch angehaucht und auch das fließende blaue Kleid der jungen blonden Frau, Riley, trägt dazu bei. Auch wenn es ziemlich so aussieht, wie fast jedes Cover dieses Genres, kann man gewiss nicht sagen, dass es nicht hübsch ist. Ich bin zwar nicht sonderlich begeistert, aber auch nicht so abgeneigt vom Cover.

Riley MacAvish lebt in den Randbezirken. Auch wenn sie um ihre Wohnung, Essen und Medizin kämpfen muss und ihr dies manchmal zu Kopf steigt, ist sie eigentlich recht glücklich. Als er jedoch sie für die berühmteste TV-Show im ganzen Land anmeldet, ist Riley zerrissen und nimmt nur aufgrund seines Wunsches bei The Blinds teil. Niemals hätte sie gedacht, dass ausgerechnet der Gewinner der ersten Show, Duke Donovan, auf sie aufmerksam wird. Doch warum sollte ausgerechnet Riley, ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, weiterkommen? Und für wie lange wird sie wohl den Luxus des Zentrums genießen können? Denn die Uhr tickt, sowohl für sie als auch für ihn....

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, sehr flüssig und wirklich toll. Auch wenn es an Worldbuilding manchmal etwas fehlt und man manchmal das Gefühl einer Dystopie verliert, so schafft sie es sehr gut Gefühle zu beschreiben und ihren Charakteren Konturen zu verleihen. Man rutscht richtig durch die Geschichte. Auch eine gewisse Spannung wurde immer wieder aufgebaut, so befindet man sich in einer TV-Show über Geheimnisse und mehr. Auch wenn es doch nicht ganz so gefährlich wird, wie man zunächst denkt..

Riley ist ein Mädchen aus den Randbezirken und obwohl sie nahezu nichts besitzt ist sie zufrieden, solange sie an seiner Seite sein darf. Doch dann muss er sie ausgerechnet für The Blinds anmelden und zu ihrem Schock und Unglauben kommt sie wirklich weiter und wird noch von ihrem Idol Duke Donovan, dem ersten Gewinner der Blinds gecoacht. Aber auch wenn sie plötzlich von Reichtum, Prunk und leckerem Essen umgeben ist, ist noch lange nicht alles besser geworden...

Riley ist keine der typischen dystopischen Hauptprotagonisten wie Katniss oder Tris. Sie verzweifelt, weiß genau wie schlecht es ihm und ihr eigentlich geht und mag es nicht von jemandem abhängig zu sein. Obwohl sie erst junge 16 Jahre ist, so hat sie gelernt mit Schmerz, Einsamkeit und Verlusten umzugehen und musste schon so viel durchmachen. Da ist es nur verständlich, dass sie ihr Vertrauen nicht so leichtfertig weggibt und recht verschlossen ist. Ich empfinde sie trotzdem als eine starke Person und auch wenn objektiv gesehen viele ihrer Reaktionen sicher nicht nachvollziehbar sind, so habe ich gut mit ihr gefühlt und gelitten.

Auch die anderen Charaktere wie Duke, Sascha, Amely oder Ralph haben die Geschichte gut ausbalanciert, obwohl ich sagen muss, dass mein heimlicher Favorit er ist. Die Person, dessen Identität lange im Verborgenen bleibt und der Riley doch so nahesteht und für den sie alles tun würde. Ich finde sein Schicksal so traurig und ich hoffe noch mehr über ihn im finalen Band zu erfahren.

Der Roman der Autorin hat definitiv viel Potenzial und auch wenn sie gewiss nicht das Rad neu erfindet, hat sie trotzdem etwas Eigenes reingebracht und neu definiert. Klar gibt es an manchen Dingen kleine Schwächen wie eben den Weltenaufbau und das Dystopische, sodass sich der größte Teil des Buches eher wie ein einfaches Buch über eine TV-Show und ohne viel Dunkelheit und Zerstörung lesen lässt. Ebenso ist The Blinds nicht genau das, was man aus dem Klappentext erwarten würde. Trotzdem haben mir die Idee und die Charaktere recht gut gefallen und der Cliffhanger am Ende macht definitiv neugierig auf den zweiten und letzten Teil der Reihe um The Blinds. Von mir gibt gute 4****, denn das Potenzial kann deutlich noch mehr ausgeschöpft werden!