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Veröffentlicht am 03.11.2018

Der Glaube kann erschreckende Blüten treiben!

Sörensen fängt Feuer
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Sörensen, der sowieso schon mit sich selbst genug zu tun hat, machen die Ereignisse im sonst so verschlafenen Katenbüll ganz schön zu schaffen. Es ist kurz vor Weihnachten und dem brotlosen Künstler Ole ...

Sörensen, der sowieso schon mit sich selbst genug zu tun hat, machen die Ereignisse im sonst so verschlafenen Katenbüll ganz schön zu schaffen. Es ist kurz vor Weihnachten und dem brotlosen Künstler Ole Kellinghusen, der bald Vater wird, läuft eine verstörte, abgemagerte junge Frau im Nachthemd und mit bloßen Füßen vors Auto. Jette, wie sie heißt, ist blind und aus ihrem Zuhause, das im Grunde nur ein Gefängnis war, geflüchtet. Nach und nach finden Sörensen, Jennifer, Malte, Dhonau und Faltermeyer erschreckende Dinge heraus. Sie kämpfen gegen die Zeit und gegen Intrigen – aber auch gegen ihre eigenen Dämonen und Geheimnisse …

Sven Stricker hat es auch mit diesem Buch geschafft, mich komplett nach Katenbüll zu holen. Ich bin bereits mit den ersten Zeilen ganz tief in die Geschichte versunken. So schräg die Charaktere sein mögen, so lebensnah und echt und authentisch sind sie auch. Gerade die Schwächen von Sörensen, der auch in diesem Band (noch?) keinen Vornamen hat, machen ihn unbeschreiblich liebenswert. Bjarne Mädel trifft das schon sehr genau – Sörensen ist einfach beängstigend gut. Ich hab mich ein wenig in ihn verliebt!

So eine gewisse Ähnlichkeit mit Colombo kann man Sörensen nicht abstreiten. Ein seltsamer Mann mit Hund, ungewöhnlicher Methoden, geheimnisvoller Name, ein wenig unnahbar, aber man muss ihn mögen! Das schadet dem Krimi kein bisschen und ist auch kein Abklatsch. Männer wie Sörensen und Colombo brauchen einfach einen Hund an ihrer Seite, das geht gar nicht anders!

Die privaten Baustellen der Protagonisten sind geschickt eingewebt und belasten die Handlung nicht. Alles passt perfekt ineinander und auch die Momente, in denen man sich an die Stirn schlagen möchte, lassen den Krimi realitätsnah werden. Ich liebe es, wie lustige, humorvolle Szenen traurigen, herzergreifenden Momenten die Klinke in die Hand geben, sich vermischen und mir tief unter die Haut gehen. Das ist große Kunst! Wunderbar auch, wie die gern mal extrem knappe Sprache der Friesen in Szene gesetzt wird. Da reicht für einen Satz auch gern mal ein einziges Wort. Herrlich! Verblüffend, dass damit dann tatsächlich auch genug gesagt ist.

Man rätselt bis zum Ende mit, wer nun der Mörder ist. Alles ist in sich schlüssig, dennoch ist das Ende eine kleine Überraschung. Das ist perfekt gelungen – ganz ohne unglaubwürdige Zufälle und Ereignisse. Wunderbar realitätsnah, spannend und authentisch. Mir hat’s bestens gefallen!

Ein kleiner Hinweis an den Verlag noch: Bitte eine größere Schriftart nutzen. Auch mit Lesebrille ist das arg anstrengend, wenn die Schrift so klein ist! Mir ist schon klar, dass dieses Buch dann dicker geworden wäre, aber ich denke, die Lesefreundlichkeit sollte nicht aus den Augen verloren werden.

Das aber nur am Rande – für den Krimi gibt es begeisterte fünf Sterne!

Veröffentlicht am 01.11.2018

Großartig!

Die Ärztin: Das Licht der Welt
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Ricarda ist 13 und die Tochter des Gärtners und der Köchin von Schloss Freystetten in Brandenburg. Ihr Leben ist schlicht, aber nicht schlecht. Doch dann brechen zwei Mädchen beim Schlittschuhlaufen im ...

Ricarda ist 13 und die Tochter des Gärtners und der Köchin von Schloss Freystetten in Brandenburg. Ihr Leben ist schlicht, aber nicht schlecht. Doch dann brechen zwei Mädchen beim Schlittschuhlaufen im Eis ein, weil der Adel sich nicht an Vorschriften gehalten hat. Eins der beiden Mädchen kann Ricarda in letzter Sekunde retten, das zweite leider nicht. Ausgerechnet ihre geliebte Schwester stirbt. Komtess Henriette, eine unverheiratete Frau, die im Ausland studierte, um den Arztberuf ausüben zu können, nimmt sich Ricarda an, nachdem deren Mutter am Tod der zweiten Tochter zerbricht und der Vater sich seiner Herrin zuwendet. Zunächst kann das Mädchen nicht verstehen, warum sie von zu Hause weg muss, ausgerechnet in das viel zu große, zu laute, zu schmutzige, zu stinkende Berlin. Doch langsam findet sie in diese neue Welt und beginnt, an der klassischen Rolle der Frau in jener Zeit zu zweifeln. Sie will lernen, immer mehr – und interessiert sich für alles, das mit Medizin zusammen hängt. Doch es ist eine kalte, harte Welt und Ricarda erlebt immer wieder herbe Rückschläge und wird vom Schicksal schwer geprüft …

Historische Romane sind nicht mein bevorzugtes Genre, doch stelle ich fest, dass die Geschichte der Medizin, der Frau in dieser Zeit und dem Kampf um Gleichheit und Gerechtigkeit mich fesselt und fasziniert. Die richtige Autorin plus die perfekte Sprecherin und schon bin ich in einer anderen Welt, total gefesselt und berührt.

Beate Rysopp ist einfach eine tolle Sprecherin. Gerade bei historischen Romanen schafft sie es genial, die Stimmung einzufangen und zu transportieren. Sie hat mich ganz problemlos in die Zeit dieses Hörbuchs mitgenommen. Besonders Ricarda, deren Geschichte hier im Mittelpunkt steht, konnte sie mir geradezu lebendig vor Augen bringen.

Helene Sommerfeld, ein deutsches Autoren-Ehepaar, zeigt dem Leser oder Hörer ganz sachlich, wie schwer es Frauen hatten. Da kann man sich nur wundern, wogegen oder wofür Frauen heute kämpfen. Ja, auch ich bin für Gleichstellung, sofern sie gut und richtig ist. Manches halte ich für unnötig und übertrieben – gerade im Hinblick auf all das, was vor gar nicht allzu langer Zeit noch gar nicht denkbar war. Ob es da wichtig ist, für jeden Begriff die weibliche Form neben der männlichen zu nennen und nun auch noch zu gendern – ich weiß es nicht. Dieses (Hör-)Buch lässt mich all das anders sehen und gewichten.

Ohne auf die Tränendrüse zu drücken, erzählt das Duo Helene Sommerfeld die Geschichte von Ricarda Petersen. Viele Ereignisse, manche schön, andere sehr niederschmetternd, machen aus Rica die Frau, die sie ist. Nichts wirkt gestellt oder mühsam hingebogen. Die Geschichte nimmt einfach ihren Lauf. Dabei nutz es Stilmittel, die in die Zeit passen. Die Sprache ist entsprechend gemäßigt. Ein paar Begriffe kennt man heute schon fast nicht mehr, sie erklären sich aber im Kontext. Die eingestreuten Sätze im herrlichsten Berlinerisch passen wunderbar. Man kann sie auch gut verstehen. In diesem Roman erlebt man die wohl spannendste und ereignisreichste Zeit der wichtigen Erfolge der Medizin und der Rechte der Frauen. Das ist mitreißend und besser, als jeder Geschichtsunterricht in der Schule.

Es ist erschreckend, an was man noch vor so wenigen Jahren starb, welche Behandlungsmethoden als sinnvoll erachtet wurden, wie wenig Hygiene es gab, was man unter Arznei verstand – für heutige Verhältnisse einfach unvorstellbar. Und dennoch authentisch, glaubhaft und stimmig! Genau dies ist das Rezept, wieso „Die Ärztin“ so fesselnd und spannend ist. Die Dramatik in den letzten Kapiteln und Minuten ist mir fast zu übertrieben gewesen, doch der Cliffhanger am Ende lässt darauf hoffen, dass Ricarda wieder zu sich selbst finden und ihren Stärken folgen wird.

Diese 929 Minuten habe ich intensiv genossen. Meine Hochachtung für den Kampf um lohnende Ziele ist noch mehr gestiegen. Und ich kann den zweiten Band kaum erwarten! Ganz klar eins meiner Highlights 2018 und eindeutig fünf Sterne!

Veröffentlicht am 23.10.2018

Biogemüse und schlechtgelaunte Nachbarinnen

Schulcafé Pustekuchen 2, Backe, backe, Hühnerkacke
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Es geht weiter mit Tilli, ihrer Oma Moma, der strengen Lehrerin Frau Habersack, Tillis Freunden und der schlechtgelaunten Nachbarin Frau Wurstmeyer! Nach ihrem ersten Abenteuer mit den Mogelmuffins planen ...

Es geht weiter mit Tilli, ihrer Oma Moma, der strengen Lehrerin Frau Habersack, Tillis Freunden und der schlechtgelaunten Nachbarin Frau Wurstmeyer! Nach ihrem ersten Abenteuer mit den Mogelmuffins planen die Kids mit ihrer Lieblingslehrerin Frau Rosenblatt ein Klassenfest. Ganz klar, dass Frau Habersack und Frau Wurstmeyer das verhindern wollen! Aber Moma und Tilli lassen sich etwas einfallen. So nebenbei sorgen sie auch für gesundes Essen im Schulcafé Pusteblume, lösen die Probleme von Bauer Knoll, freunden sich mit den Olgas, Horst und Keks an, kommen hinter das Geheimnis von Frau Rosenblatt und haben jede Menge Spaß!

Immer wieder finden sich tolle Illustrationen von Silvia Baroncelli im Buch. Kinder im Zielgruppenalter werden so im Lesen ein wenig unterstützt. Die Illustrationen lockern den Text auf und regen das Kopfkino an. Kati Naumann zeigt den Lesern hier spielerisch, wie man Verantwortung übernimmt und warum Geheimnisse manchmal nicht gelüftet werden sollten. Wieder ist Zusammenhalt ein wichtiges Thema, ebenso wie Freundschaft und Familie.

Tillis Umfeld ist einigermaßen speziell, aber auch aus dem Leben gegriffen. Ihr kleiner Bruder nervt sie, die Mutter ist alleinerziehend und berufstätig, die Nachbarin schlecht gelaunt und notiert alles, die Lehrerin gemein. Gut, dass Tilli eine tolle Oma und in Annika eine supergute beste Freundin hat, mit der sie alles im Geheimversteck bequatschen kann. Ein so tolles Schulcafé gibt es wohl nirgendwo, aber eine schöne Idee ist das auf alle Fälle.

Mich konnte auch der zweite Band überzeugen und meine beiden Lesemäuse hatten ebenfalls „gackernden Spaß“ mit dem Buch. Wir drei freuen uns auf weitere Geschichten von und mit Tilli, die eigentlich Ottilie heißt, diesen Namen aber gar nicht leiden mag. Wir geben drei mal fünf Sterne!

Veröffentlicht am 20.10.2018

Lernhilfe Diktate für die ersten Klassen in der weiterführenden Schule

Diktate 5./6. Klasse
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Die Lernhilfen vom Hauschkaverlag finde ich einfach großartig. Sie sind altersangepasst, machen Spaß und helfen den Kids, sich das Wissen dauerhaft einzuprägen. Der Schulstoff wird auf spielerische Weise ...

Die Lernhilfen vom Hauschkaverlag finde ich einfach großartig. Sie sind altersangepasst, machen Spaß und helfen den Kids, sich das Wissen dauerhaft einzuprägen. Der Schulstoff wird auf spielerische Weise zu Hause so noch einmal anders gelernt. Dadurch lernt das Kind nicht nur den Stoff leichter, sondern es lernt auch, wie man mit einer Lernkartei effektiv lernt. Solange noch Spaß dabei ist und das Lernen nicht zum Drill ausartet, finde ich das super.

Wie im Heft für die 3./4. Klasse, so gibt es auch hier alles, nur eben angepasst an die höhere Schulklasse. Es gibt zu den Übungen noch einen Notenschlüssel, eine Liste schwieriger Wörter, Übungen, Lernspiele, die Anleitung für eine Lernkartei (ich persönlich habe mir die in der Schule auch angelegt und damit große Erfolge gehabt – so viele Jahre später ist das noch immer die effektivste Methode), einen Übungswortschatz und eine Übersicht über die wichtigsten Rechtschreibregeln. Der größte Unterschied zum Lernheft für die 3./4. Klasse ist, dass die Wortarten hier nun durchweg mit den richtigen Bezeichnungen benannt sind. Ein Verb ist hier kein Tunwort mehr. Der Lösungsteil ist wie immer in der Mitte des Heftes und kann herausgenommen werden. Die Übungen sind abwechslungsreich gestaltet und nicht einfach nur schnöde Diktate, sondern auch Rätsel und Spiele. Das motiviert!

Ich bin der absoluten Überzeugung, dass Rechtschreibung extrem wichtig ist und die Grundlage für erfolgreiches Lernen und Erfolg später im Beruf sehr viel mit fehlerfreiem Deutsch zu tun hat. Deshalb mag ich die Lernhefte sehr – aber auch alle Lernhilfen zu anderen Fächern aus dem Hauschkaverlag finden mein Lob. Dieses hier bekommt wohlverdiente fünf Sterne.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Rechtschreibung leicht gemacht

Deutsch 3./4. Klasse Übungsheft - Diktate
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Die Lernhilfen vom Hauschkaverlag finde ich einfach großartig. Sie sind kindgerecht, machen Spaß und helfen den Kids, sich das Wissen dauerhaft einzuprägen. Der Schulstoff wird auf spielerische Weise zu ...

Die Lernhilfen vom Hauschkaverlag finde ich einfach großartig. Sie sind kindgerecht, machen Spaß und helfen den Kids, sich das Wissen dauerhaft einzuprägen. Der Schulstoff wird auf spielerische Weise zu Hause so noch einmal anders gelernt. Dadurch lernt das Kind nicht nur den Stoff leichter, sondern es lernt auch, wie man effektiv lernt. Solange noch Spaß dabei ist und das Lernen nicht zum Drill ausartet, finde ich das super.

Wie immer sind auch hier die Lösungen in der Mitte eingeheftet. Man sollte sie herausnehmen und nach Möglichkeit heften, damit die Gefahr des Spickens gebannt ist. Das ist der einzige Schwachpunkt, den ich bei diesen Lernheften immer finde. Eine bessere Lösung wird es aber auch kaum geben.

Sehr schön finde ich, dass im hinteren Teil nach den Übungen und Aufgaben noch wichtige Rechtschreibregeln aufgeführt und erklärt sind. Es gibt auch immer Beispiele dazu. Zudem werden den Eltern hier noch Hinweise zum Gebrauch des Heftes gegeben. Das ist mir wichtig – dass die Kinder nicht alleingelassen werden mit der Lernhilfe, sondern immer jemand für sie da ist, den sie fragen können und der ihnen hilft, wenn nötig. Diese Unterstützung ist einfach notwendig, gerade in der Grundschule.

Den Kindern und Eltern wird auch erklärt, wie man mit einer Lernkartei seine Erfolge noch erhöhen kann. Ich selbst habe auch so gelernt und für mich war das eine Methode, die leicht zu erlernen war und die schnell in Fleisch und Blut überging.

Der Übungswortschatz ist eine feine Sache. Aus meiner eigenen Erfahrung finde ich auch besonders lobenswert, dass alle Wortbezeichnungen in der kindlicheren Version in Klammern stehen. So lernt es schneller, dass ein Tunwort ein Verb ist. Sie werden nicht ersetzt, sondern beide genannt. Umso leichter stellt sich das Kind dann darauf ein und auf der weiterführenden Schule kennt es die Begriffe im Schlaf. Neben den kleinen Diktaten gibt es Übungen, die in unterschiedlichen Formen Abwechslung bringen. So finden sich kleine Kreuzworträtsel, Silbenrätsel, Austausch-Rätsel, Bilderrätsel und vieles mehr zwischen Aufgaben, die im ganz normalen schulischen Stil gehalten sind.

Kinder lernen gern, wenn lernen Spaß macht. Mit Hauschkaverlag-Lernheften lernt es sich schöner. Ich gebe fünf Sterne!