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Veröffentlicht am 16.02.2023

Gebackene Gedichte

Süßes Hefegebäck selber backen - Die besten Rezepte für Brioche, Hörnchen, Schnecken, Zöpfe, Babkas, Osterbrote und Kleingebäck. Gefüllt oder pur
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Manche haben Probleme mit Hefeteig. Das ging mir anfangs auch so. Aber es ist, wie Radfahren: plötzlich kann man’s und verlernt es auch nie wieder! Hefeteig ist ein enorm vielseitiger und wunderbarer Teig, ...

Manche haben Probleme mit Hefeteig. Das ging mir anfangs auch so. Aber es ist, wie Radfahren: plötzlich kann man’s und verlernt es auch nie wieder! Hefeteig ist ein enorm vielseitiger und wunderbarer Teig, der richtig Spaß macht, besonders mit den richtigen Rezepten!

Dieses Buch liefert für kleines Geld „29 gebackene Gedichte“, wie der Aufkleber verspricht. Und das stimmt! Zunächst versorgt Sarah Crosetti die Backfreunde mit Informationen rund um den Hefeteig. Diese helfen beim Gelingen sehr gut.

Schon das erste Rezept hat mich überzeugt! Es ist ein Bananenbrot mit Schokotröpfchen. Da staunen die Gäste und übrig bleibt kein Krümelchen! Die kleinen Zitronenbrötchen schmecken nicht nur himmlisch gut, sie sind auch ideal für Büffets oder als Mitbringsel. Sehr überrascht hat mich der Süßkartoffelkuchen! Und die würzige Apfelschnecke erfreut Hefekuchenfans ebenso, wie Apfelkuchenfans. Aber auch alle anderen Rezepte sind sehr gut erklärt und aufgelistet. Die Formgebung ist im Anschluss sehr gut bebildert erklärt und bei jedem Rezept findet man den Hinweis, auf welcher Seite man dafür nachschlagen muss.

Auf 77 Seiten finden Hefegebäck-Fans also geballte Informationen und tolle Rezepte, die ein bisschen Zeit erfordern, aber allesamt Auge und Gaumen erfreuen. Vielleicht liebt man nicht jedes der Rezepte, aber ich bin sicher, es fallen nur wenige davon durchs Raster! Bei mir hakt es einzig an der Cremefüllung bei einem der Rezepte (ich mag diese Cremes nicht). Auch werden kaum exotische Zutaten benötigt, sieht man mal von etwas Safran ab, den nicht unbedingt jeder im Haus hat (allerdings benötigt man ihn auch nur für ein einziges Rezept). Und da das Buch so günstig ist, kann man es auch prima verschenken und noch mehr Freude bereiten. Ich bin jedenfalls begeistert und gebe sehr gern fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Ein ganz besonderes Stück Geschichte

Lanz Bulldog
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Mein Vater war begeisterter Traktor-Fan mit eigenem kleinen „Fuhrpark“ und hat mich angesteckt. Sein Lieblings-Traktor war immer ein Lanz, aber den hat er sich nie gegönnt (außer in Modell-Form). Als in ...

Mein Vater war begeisterter Traktor-Fan mit eigenem kleinen „Fuhrpark“ und hat mich angesteckt. Sein Lieblings-Traktor war immer ein Lanz, aber den hat er sich nie gegönnt (außer in Modell-Form). Als in den Nachkriegsjahren aufgewachsener Junge gehörte der Lanz ins Bild seiner Kindheit und Jugend, zumal die Firma ihren Sitz in der Stadt hatte, in der sein Vater arbeitete – Mannheim. Mit Büchern über LANZ konnte ich ihm immer eine große Freude machen und oft haben wir auch gemeinsam darin gelesen.

Dieses Buch erzählt anschaulich und geradezu liebevoll die Geschichte des Unternehmens und der Maschinen, die diese entwickelt und produziert hat. Zahlreiche Fotos in Bildbandqualität sind zusätzlich darin zu finden. So wird der Text niemals trocken und man kann das Buch kaum aus den Händen legen.

Lanz war damals ein Unternehmen, das hier bei uns in der Gegend für viele Arbeitgeber war und auf das man stolz war, mit dem man sich identifiziert hat, wie man es heute nicht mehr in diesem Ausmaß wirklich macht. Einen Lanz-Bulldog zu haben, war schon damals für Landwirte ein Aushängeschild, heute sind die Traktorfans ebenfalls stolz, wenn sie eins der Schätzchen haben. Mein Vater wurde mitten in dieser Zeit geboren und bekam sein ganzes Leben strahlende Augen, wenn er auf Ausstellungen auf LANZ-Fahrzeuge stieß.

Im Buch wird sehr schön die ganze Unternehmensgeschichte erzählt und der Leser spürt, welchen Zauber LANZ ausübte und noch immer ausübt. Kleine und große Jungs finden hier Lese- und Diskussionsstoff, Informationen und Bildmaterial, um ihr Wissen zu erweitern und zu fundieren. Ich bin mir sicher – die Freude an LANZ wird auch noch die nächste und übernächste Generation haben! Das Buch trägt seinen Teil dazu bei. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Saisonal kochen – nicht nur mit der eigenen Ernte!

Homefarming: Das Kochbuch
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Schon vom Vorgängerbuch „Homefarming“ war und bin ich begeistert. Dass Judith Rakers nun noch weiter ins Detail geht, Tipps für Anbau und Ernte gibt und noch dazu vier Interviews mit Sterneköchen, einer ...

Schon vom Vorgängerbuch „Homefarming“ war und bin ich begeistert. Dass Judith Rakers nun noch weiter ins Detail geht, Tipps für Anbau und Ernte gibt und noch dazu vier Interviews mit Sterneköchen, einer Kräuterfachwirtin und einem Demeter-Hof-Landwirt und Koch. Hier ist ein Rundumwerk entstanden, das sich von anderen Büchern seiner Art deutlich abhebt.

Sehr erfreut bin ich darüber, dass nicht komplett auf die Gartenernte reduziert wird, sondern auch Zutaten verwendet werden, die man eben nicht so leicht selbst produziert. Auch steht man nicht unter dem Druck, unbedingt so fleißig wie Frau Rakers zu gärtnern. Und vor allem verzichtet sie bei ihren Rezepten nicht auf Fleisch. Viele vegetarische/fleischlose Gerichte finden sich und das finde ich schön, vor allem, weil kein Fleischersatz verarbeitet wird. Aber es ist zum Glück kein veganes oder vegetarisches Kochbuch. So sehr ich begrüße, dass bewusster und weniger Fleisch konsumiert wird, so sehr nervt mich, wenn stets und ständig mit Gewalt komplett auf Fleisch verzichtet wird. Die Spaghetti mit Blumenkohl-Bolognese „Marcel“ sind komplett vegetarisch und bei Verwendung von veganem Wein sogar vegan. Sie schmecken göttlich und man vermisst da kein bisschen das Fleisch (und schon gar keinen Ersatz). Dennoch gibt es auch Rezepte mit Fisch, Fleisch und Geflügel.

Hier und da sind die Rezepte ein bisschen abgehoben für mein Verständnis. Vermutlich ist das extrem subjektiv und für andere sind dann genau diese Rezepte der Hit. Die meisten Rezepte sind aber raffiniert, ohne allzu kompliziert zu sein. Und auch wer keinen Garten hat, kann mit diesem Buch saisonal kochen und heimisches Obst und Gemüse verwenden. Dazu ist das Buch wie ein Kalender aufgebaut. Allerdings fängt das Buch mit dem März an, nicht mit dem Januar. So findet man nicht nur Anregungen für das Kochen, sondern hat früher oder später auch Lust, das eine oder andere Obst und/oder Gemüse anzupflanzen. Und ich garantiere: einmal angefangen, will man schnell mehr!

Das ganze Buch ist gespickt mit wunderbaren und sehr aussagekräftigen Fotos. Ja, Frau Rakers ist oft auf den Bildern zu sehen, dennoch finde ich das nicht negativ und es kommt auch nicht das Gefühl auf, dass sie sich selbst feiert. Im Gegenteil – ich finde, damit zeigt sie, wie viel Spaß säen, pflegen, ernten und verarbeiten machen kann, auch wenn es Arbeit ist. Das macht Mut und man fühlt sich angenehm unterstützt.

Ich werde vermutlich nicht ansatzweise so erfolgreiche Ernten wie Frau Rakers haben, zumal unser Garten klein ist und ich auch keinen großen Garten möchte. Dennoch bin ich vom Buch überzeugt und freue mich über sehr viele nützliche und hilfreiche Tipps, tolle Rezepte und viel Lesespaß. Für mich ein Volltreffer. Deshalb auch: fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Kochen nach Wochentag – interessanter Ansatz, der prima klappt

Die Montag-bis-Freitag-Küche
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Bei diesem Kochbuch wird jedem Wochentag von Montag bis Freitag ein Thema zugeordnet. Dabei gibt es montags Suppen, dienstags Nudeln, mittwochs Fleisch, donnerstags Vegetarisches und freitags Fisch und ...

Bei diesem Kochbuch wird jedem Wochentag von Montag bis Freitag ein Thema zugeordnet. Dabei gibt es montags Suppen, dienstags Nudeln, mittwochs Fleisch, donnerstags Vegetarisches und freitags Fisch und Süßspeisen. Diese Idee finde ich witzig und im Grunde erleichtert es auch die Überlegung, was man wann kocht enorm. Schade, dass Samstag und Sonntag nicht auch noch im Buch enthalten sind! Mir macht die Einteilung echt Spaß!

Jeder Tag ist zudem noch in die Bereiche Kleines Wissen (zum jeweiligen Tag), Know-How (zum jeweiligen Thema), Rezepte und „best of the rest“ eingeteilt. So hat man vorab Unterhaltung und Extra-Wissen und spart noch Geld und Arbeit mit den Reste-Tipps.

Der jeweilige Rezeptteil ist üppig gestaltet. Es gibt ein Foto zu jedem Rezept (ist mir sehr wichtig – ich neige dazu, Rezepte ohne Foto zu „übersehen“), die Zutatenliste (darunter ist die Angabe zu den Personen, für die es ausgelegt ist, und wie viele Kalorien pro Portion anfallen) und die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Auch, wie lange man für das Nachkochen braucht, sieht man sofort. Besonders mag ich die Felder unter vielen der Rezepte mit den „Flexi-Tipps“, „Koch‘s mal anders“, „On Top“ und „Fasten your Food“. Nicht jedes Rezept wird tatsächlich gekocht, es gibt auch belegte Brote und Bagels und natürlich Salate.

Die Schwierigkeitsgrade halten sich in Grenzen, es werden keine wirklich ausgefallenen oderexotischen Zutaten benötigt und die Abwechslung ist enorm. So ist das Kochbuch vielleicht keine Herausforderung für Geübte, aber auch nicht für Kochanfänger. Es hilft aber allen, die sich immer mal wieder fragen: „Was soll ich heute bloß wieder kochen?“. Mit den 260 Rezepten plus Varianten kommt man da prima durch ein ganzes Jahr. Klar, man wird nicht alles mögen, aber hey, dann macht man eben eins der Gerichte, die man sehr mochte, noch mal.

Mir gefällt jedenfalls sowohl die Idee, als auch der Aufbau des Buches sehr gut. Es ist nun schon sechs Jahre auf dem Markt (und wird inzwischen zu einem erstaunlichen Schnäppchenpreis verkauft), aber bereichert meine Kochbuchsammlung definitiv. Gefällt mir rundum – also gebe ich fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Ein Nowherian und seine Leidenschaften – geniales Buch!

Good Lime
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Beni Tonka liefert hier nicht einfach ein Kochbuch mit karibischen und vegetarischen Gerichten ab, sondern erzählt seine Geschichte. Und die ist alles andere als langweilig! Sie räumt mit vielen Vorurteilen ...

Beni Tonka liefert hier nicht einfach ein Kochbuch mit karibischen und vegetarischen Gerichten ab, sondern erzählt seine Geschichte. Und die ist alles andere als langweilig! Sie räumt mit vielen Vorurteilen auf, aber auch mit vielen gedankenlosen Vorstellungen, die gar nicht böse gemeint sind, aber jeder von uns immer wieder zu diversen Themen hat. Die Rezepte sind Bindeglieder. Geschichten und Rezepte ergeben eine Einheit und machen das Buch zu einem echten Meisterwerk!

Good Lime bezeichnet spontane Treffen, bei denen gut gegessen und getrunken wird und die die Eigenschaft haben, von allein zu wachsen. Man weiß also nie, wie viele Menschen sich anschließen werden. Das ist eine wunderschöne Vorstellung und erinnert mich an meine Kindheit und Jugend. Es zeigt mir auch, wie schnelllebig und ungesellig wir alle doch geworden sind. Das muss sich ändern – und dieses Buch ist ein großer Schritt da hin!

Ganz klar – hier finden sich Rezepte mit recht exotischen Zutaten. Aber mit ein klein wenig Mühe bekommt man alles. Man muss eben nur besser und früher planen, als bei der „Standardküche“. Da die karibischen Gerichte nicht jeden Tag auf den Tisch kommen, sondern eher für besondere Anlässe, ist das in meinen Augen kein Grund für Kritik. Der Food-Guide erklärt diese exotischen Zutaten und gibt Tipps, auch zum Kauf. Die Anleitungen zu den Rezepten sind klasse! Da hat man echt das Gefühl, Beni spricht zu einem direkt. Herrlich, wenn da steht: „Fenster öffnen und Türen schließen.“, weil beim Kochen des Fisches der Geruch zu stark werden könnte.

Mir gefällt sehr, wie offen Beni seine Geschichte erzählt und noch mehr, wie er sie erzählt. Er macht Zeitsprünge, die sehr stimmig sind. Und immer wieder gibt es Rezepte, die für mich quasi diese Geschichte noch mal erzählen, nur eben auf andere Weise. Es sind nicht nur Rezepte für Gerichte, sondern auch für Getränke, Gewürzmischungen, Snacks, Desserts, Soßen und Dips und sogar tolle „Tricks“, wie das Rezept für Omas Sahne!

Die Fotos im Buch runden das Ganze noch mal besonders schön ab. Nicht nur zu fast allen Speisen gibt es ein Bild, auch zu den Kapiteln dazwischen, in denen es um Beni und seine Suche nach sich selbst geht.

Für mich ist dieses Buch eine Offenbarung. Fusionsküche bekommt hier eine neue Definition, einen echten Wert und einen großen Sinn. Aus Benis Geschichte kann man viel für sich selbst mitnehmen, lernen und daraus wachsen. Er hat die Vorzeichen quasi umgedreht und bereichert den Leser damit und mit wunderbaren Rezepten. Ich finde, das hat nicht nur fünf Sterne, sondern auch ein sehr großes DANKESCHÖN verdient!

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