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Veröffentlicht am 15.09.2022

Leider so gar nichts Neues im verkappten vegetarischen Kochbuch

Casa Zarrella
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Ihr strahlendes Lächeln und ihre ganze Art machen Jana Ina Zarrella enorm sympathisch. Ja, ich seh sie gern in den diversen TV-Formaten. Und ja, das Kochbuch hat mich entsprechend ihres „Promibonuses“ ...

Ihr strahlendes Lächeln und ihre ganze Art machen Jana Ina Zarrella enorm sympathisch. Ja, ich seh sie gern in den diversen TV-Formaten. Und ja, das Kochbuch hat mich entsprechend ihres „Promibonuses“ gelockt und gereizt. Auch finde ich es gar nicht mal so übel. Da gibt es andere Promis, deren Kochbücher weniger Existenzberechtigung haben. Aber! Ja, es gibt ein Aber! Man findet erst im Buch selbst (im Vorwort von Jana Ina Zarrella) heraus, dass es sich um ein vegetarisches Kochbuch handelt. Doch stopp, das stimmt gar nicht so wirklich – Fisch und Meeresfrüchte gibt es massig. Das wäre dann also pescetarisch. Und dann verstecken sich doch glatt Hähnchenbrust mittendrin und Parmaschinken und Würstchen auf den letzten paar Seiten! So ganz konsequent ist das alles also nicht wirklich! Es mag pingelig erscheinen, aber ich mag es da klarer definiert.

Das Buch startet mit Texten von Jana Ina und Johann Lafer. Die beiden betonen, wie sehr sie sich mögen und verstehen und dass der eine vom anderen viel gelernt hat. Schön! Dennoch bleibt bei mir ein leichtes „Gschmäckle“. Wenn da mal nicht auch ein bisschen Berechnung dabei ist, dem Buch auf zwei Arten zu Erfolg zu verhelfen! Na, macht nichts, es gibt Schlimmeres! Aber ganz ehrlich, man merkt dem Buch doch schon an, dass ein Profi ordentlich mitgewirkt hat und die Familienküche der Zarrellas aufpoliert hat. So ein klein wenig Ernährungspsychologie spielt auch noch mit – Zucker ist böse, nicht vergessen! Küchenhacks, Küchenhelden, Vorratskammer-Inhalt, Küchenwerkzeuge, Zeitmanagement usw. werden ebenfalls aufgefahren. Ein Theorie-Teil zu Beginn, um dem Buch ein gewisses Alleinstellungs-Merkmal zu verpassen.

Die Rezepte selbst sind in die Kapitel „Frühstück, Snacks & Smoothies“, „Suppen und Salate“, „Einfach und lecker für jeden Tag“, „Süße Schlemmereien“ und „Wenn Zarellas feiern“ unterteilt. Der Mix aus italienischer und (seltsam fleischloser) brasilianischer Küche mit viel Lafer dazu ist manchmal schon ein bisschen eigenartig, aber interessant.

Ein großes Bild vom Gericht, Angaben zu Menge und Zeitaufwand (ggf. auch das Label „vegetarisch“), die Zutatenliste, daneben die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Bei einigen Gerichten finden sich ein „Stempel“ mit dem Konterfei von Johann oder Jana Ina und daneben dann ein Tipp. Insgesamt erkenne ich da wenig Familienküche der Zarrellas. Mir ist das alles viel zu ordentlich und gestylt, viel zu sehr Johann Lafers Handschrift und Chichi. Wenigstens sind die Zutaten nicht übermäßig ausgefallen, bis auf den einen oder anderen Ausreißer. Irgendwie sind alle Rezepte schon mal dagewesen, nichts reißt wirklich vom Hocker oder ist auf irgendeine Weise neuartig. Das finde ich sehr schade und auch ein bisschen ärgerlich.

Für Fans von ihr oder ihm, für alle, die noch nicht viele Kochbücher haben, wird das Buch ganz sicher richtig nett sein. Für mich leider nicht. Ich kann hier nur mit drei Sternen werten.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Ein tolles Buch, aber mit Abstrichen

Unsere Vogelwelt
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Mir ist es leider nicht gelungen, die Vögel, die ich identifizieren wollte, mit diesem Buch zu bestimmen. Dem Mähdrescher folgte ein ganzer Schwarm Raubvögel und ich hätte doch zu gern gewusst, welche ...

Mir ist es leider nicht gelungen, die Vögel, die ich identifizieren wollte, mit diesem Buch zu bestimmen. Dem Mähdrescher folgte ein ganzer Schwarm Raubvögel und ich hätte doch zu gern gewusst, welche Art das wohl war. Auch fehlt mir ein Index mit den Vogelnamen, um sie gezielt aufrufen zu können. Das ist hier absolut nicht vorgesehen. Schade! Den Storch finde ich im Buch quasi nur als Randbemerkung, dabei sind diese Vögel absolut faszinierend und ihre Versammlungen vor der Reise nach Afrika ein kleines Naturschauspiel.

Dennoch finde ich die vielen herrlichen Bilder und die Beschreibungen faszinierend und bereichernd. Bei der einen oder anderen Stelle möchte ich Leander Kiehl jedoch widersprechen. So sehr ich Elstern mag, sie sind eben doch Nesträuber und dezimieren eindeutig die Singvögel. Leider muss ich das bei uns (sehr ländliche Gegend) immer wieder beobachten.

Für mich ist es schwer, mich im Buch zu orientieren. Es ist weniger ein Bestimmungsbuch denn ein Buch, das diverse Vögel und Vogelarten portraitiert. Möglicherweise habe ich zu hohe Anforderungen an das Buch gestellt. So, wie es ist, ist es zwar wirklich schön, aber leider nicht leicht zu nutzen, außer man liest es schnöde von vorne nach hinten. Auch wenn es mir in der Seele weh tut, mehr als drei Sterne kann ich diesem Buch, das total edel in der Aufmachung ist, nicht geben.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Alles verblasst rasend schnell

Das Letzte, was du hörst
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Eine Reihe von Selbstmorden, bei denen die Personen den Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen hören, gibt den Ermittlern Rätsel auf. Roya Maier bekommt einen Hilferuf von Martina und hat auf dem Weg ...

Eine Reihe von Selbstmorden, bei denen die Personen den Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen hören, gibt den Ermittlern Rätsel auf. Roya Maier bekommt einen Hilferuf von Martina und hat auf dem Weg zu ihrem Aufenthaltsort einen beinahe tödlichen Unfall. Das löst genaue Nachforschungen durch Carola Barreis aus. Was sie aufdeckt, ist ein Netz von Lügen und Gewalt.

Der Anfang war gar nicht so übel, doch da schon teilweise ein bisschen wirr. Mit der Zeit kamen interessante Momente auf, die der Autor leider nicht halten konnte. Immer wieder kamen „Löcher“ und Längen auf. Gegen Ende will er dann alles auf einmal, baut enorm viele Wendungen ein und Verbindungen, die mir leider eher die Haare zu Berge stehen lassen, als mich zu überzeugen. Überraschungen sind ja meist ein gut funktionierendes Element, aber hier sind sie mir einfach zu konstruiert.

Die Figuren bleiben mir das komplette Buch durch recht egal. Ich entwickelte für niemanden eine besondere Sympathie, auch nicht für Carola Barreis und das ist bei einem Thriller dann schon schlecht, wenn man die Ermittlerin grau und uninteressant findet. Das blieb sie bei mir bis zum Ende, das ihr wohl hätte Farbe geben müssen, es bei mir aber eben nicht tat. Roya Maier ist da wesentlich interessanter, aber auch nicht wirklich die große Sympathieträgerin. Winkelmann bindet mich einfach nicht an Ort und Personen, zieht mich nicht tief genug in seinen Bann.

Der eingebaute Erzählstrang des düsteren Mannes, der jemanden gefangen hält, ist ein Stilmittel, das sich inzwischen sehr abgenutzt hat und mich eher langweilt, als fasziniert. Hier ist dieser Mensch so hasszerfressen und krank, dass man schnell ahnt, wohin die Reise geht.

Was genau jetzt so der Grund ist, warum es ausgerechnet um einen Podcast geht, der alles irgendwie mehr schlecht als recht verbindet, ist mir leider nicht so ganz klar. Kann an mir liegen, natürlich. Immerhin finden enorm viele den Thriller superduperdoppelklasse. Mich hat Winkelmann nur leider nicht überzeugt. Immer, wenn ich dachte, jetzt endlich wird’s rund, platzte die Seifenblase wieder und es ging unsortiert weiter. Blass, sehr blass, das ist es, wie ich die Story finde. Mit Gewalt, die unnötig und einfach nur reißerisch ist. Dennoch verblasst alles in einem erstaunlichen Tempo, hallt nicht nach und bleibt nicht im Gedächtnis hängen. Nichts für mich. Drei Sterne.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Für Leute mit Vorkenntnissen und hochwertiger Kameraausrüstung

Haustiere perfekt fotografieren
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Unter „Haustieren“ versteht man hier ausschließlich Hunde, Pferde und Katzen. Der größte Teil wird sogar tatsächlich den Pferden gewidmet. Das finde ich dann schon ein bisschen arg ungünstig. Kleine Tiere, ...

Unter „Haustieren“ versteht man hier ausschließlich Hunde, Pferde und Katzen. Der größte Teil wird sogar tatsächlich den Pferden gewidmet. Das finde ich dann schon ein bisschen arg ungünstig. Kleine Tiere, vom Wellensittich über Meerschweinchen bis zum Kaninchen, vorbei an Schildkröten, Echsen und sonstigen Tieren, werden komplett übergangen. Auf dem Cover ist kein Wort davon erwähnt, dass die Auswahl dermaßen eng ist.

Für Anfänger und Einsteiger halte ich das Buch weniger geeignet. Gewisse Kenntnisse und eine gute Kameraausstattung sind hier schon nötig, um die Tipps und Ratschläge nacharbeiten zu können. Das kollidiert meiner Meinung nach dann oft mit den Texten, die den Leser als Kumpel ansprechen und „so tun“, als wäre die Autorin selbst nur ein Anfänger („Wenn ich das schaffe, schaffst Du das auch“). So ganz wohl fühle ich mich damit nicht, obwohl ja genau das damit bezweckt werden soll. Versuch also bei mir fehlgeschlagen.

Es gibt jede Menge Beispielfotos und Erklärungen dazu. Die Texte sind verständlich, aber es wird mit jeder Menge Fachausdrücke um sich geworfen – womit wir wieder bei der Sache mit den Anfängern wären, für die das dann gar nicht taugt.

Bleibt für mich als Laie und Tiernarr also das Fazit, dass das Buch sicher für andere prima ist, für mich aber nicht passt. Deshalb drei Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Deutsch-Dänische Verwicklungen

Bornholmer Flucht
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Eigentlich wollte Sarah Pirohl auf Bornholm zurückgezogen leben und ihr Dasein als ehemalige Polizistin vergessen. Doch bei ihrer Rückkehr aus Deutschland ist Frederik verschwunden. Alle Spuren deuten ...

Eigentlich wollte Sarah Pirohl auf Bornholm zurückgezogen leben und ihr Dasein als ehemalige Polizistin vergessen. Doch bei ihrer Rückkehr aus Deutschland ist Frederik verschwunden. Alle Spuren deuten darauf hin, dass er ermordet wurde. Doch dann bekommt Sarah eine Nachricht …

Dass dies der dritte Band ist, fällt kaum ins Gewicht. Man hat nicht das Gefühl, wichtige Informationen würden fehlen. Dennoch wurde ich nicht warm mit den Protagonisten und auch nicht mit dem Fall an sich. Es ist, als würde nichts so wirklich zusammenpassen und selbst die Emotionen der Figuren, die doch an der einen oder anderen Stelle sehr stark sein und auf den Leser überspringen müssten, bleiben für mich flach.

Es ist deshalb schwer, Spannung zu empfinden. Mir fehlt der Bezug zu den Figuren. Ihre Motivationen, Handlungen und selbst die Wendungen sind für mich sehr oft enorm unlogisch. Sarah Pirohl stößt auf Erkenntnisse, die sie dann wieder verwirft. Die Situationen, die entstehen, entbehren für mich völlig dem, was einen Krimi ausmacht. Oftmals tritt die Story arg auf der Stelle oder fällt sogar zurück.

Möglicherweise sprechen mich die Themen einfach nicht an. Ich habe jedenfalls keinerlei Interesse, die ersten beiden Bände nachzuholen. Die Begeisterung über die Reihe kann ich leider nicht nachvollziehen und der Fall, die Figuren und die Ermittlung sind mir jetzt, direkt nach Beenden des Krimis, schon nicht mehr wirklich präsent. Da bleibt nicht viel hängen. Schade!

Mit viel gutem Willen gebe ich gerade noch drei Sterne für den Krimi zwischendurch, leichte Kost.

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