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Veröffentlicht am 14.03.2022

Wenn Asterix und Obelix Hunde wären …

Idefix und die Unbeugsamen 01
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… wären sie wohl Idefix und Dertutnix.

Mein Mann ist wie viele Männer – Asterix und Obelix und natürlich Idefix mag er noch immer, obwohl er seiner Kindheit und Jugend doch schon entwachsen ist. Finde ...

… wären sie wohl Idefix und Dertutnix.

Mein Mann ist wie viele Männer – Asterix und Obelix und natürlich Idefix mag er noch immer, obwohl er seiner Kindheit und Jugend doch schon entwachsen ist. Finde ich aber super sympathisch und freue mich auch darüber. Klar, dass das Spinn-Off deshalb eine schöne Überraschung für ihn war!

Ich selbst bin ein wenig zwiegespalten. Ja, IDEFIX ist für Kinder angelegt, dennoch oder gerade deshalb fehlt mir hier etwas. Der „Running Gag“, dass immer das Brot für Astmatix vergessen wird, gefällt mir auch nicht wirklich. Im Gegenteil, mich macht so etwas traurig und ich frage mich, wie das bei Kindern ist. Vergessen werden ist nicht schön!

Sehr schön für mich persönlich ist, dass ein paar bekannte Figuren der Asterix & Obelix Hefte wie bei Wimmelbildern auch ihre Auftritte haben. Ganz besonders freue ich mich da ja immer über Gutemine und Majestix!

Das Format ist etwa halb so groß, wie die Asterix-Alben. Dadurch werden die Bilder sehr klein und es gibt pro Seite immer nur drei Bilderreihen. Für mich wirkt Idefix hier leider ein bisschen, als wäre er „Asterix als Hund“. Dertutnix ist dabei sein Kumpel Obelix. Das stört mich ein wenig.

Vermutlich für Kids recht lustig, für mich nicht so gelungen. Ich hätte mir einen authentischeren Idefix gewünscht, kein tierisches Spiegelbild seines Herrchens. Manche Szenen finde ich nicht kindgerecht (oder kindgeeignet) und viele Aussagen sind schon heftig.

Ach, so leid es mir tut, aber ich finde die Grundidee super, die Umsetzung aber ein bisschen daneben. Drei Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Das „Staying Alive“ der 2020er?

Dance into my World
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In New York will Jade das vergangene Jahr hinter sich lassen und neu anfangen. Sie kellnert in einem Café, wo sie von Olivia dazu überredet wird, Hip-Hop zu tanzen. Dabei lernt sie Austin kennen und bald ...

In New York will Jade das vergangene Jahr hinter sich lassen und neu anfangen. Sie kellnert in einem Café, wo sie von Olivia dazu überredet wird, Hip-Hop zu tanzen. Dabei lernt sie Austin kennen und bald schon entwickelt sie Gefühle für ihn. Doch die Vergangenheit findet ihren Weg zu Jade …

So ganz bin ich nicht die perfekte Zielgruppe, aber ich wollte in dieses Genre mal wieder reinschnuppern, mal wieder New-Adult sein, zumindest lesetechnisch. Die Story selbst ist in weiten Teilen vorhersehbar. Das ist nicht per se schlecht. So kann man eine Wohlfühlsituation erschaffen und das Lesen zur Entspannung schön gestalten.

Schade finde ich, dass ich recht oft das Gefühl hatte, dass Jade keine Studentin ist, sondern ein High-School-Girl. Sie verhält sich oft so. Auch das ist nicht wirklich schlimm oder schlecht, aber eben der Figur nicht angepasst.

Dennoch entwickelt das Buch zugegebenermaßen eine Art Sog. Es liest sich sehr lockerflockig weg. Das liegt am Schreibstil, an der Rahmenhandlung und auch an der erstaunlich großen Schrift. In etwas kleinerer Schrift wären es locker 150 Seiten weniger!

Dies ist der erste Band einer Reihe, die sich um Paare dreht. Die Bücher lassen sich auch unabhängib voneinander lesen. Die Autorin selbst ist Hip-Hop-Tänzerin. Sie hat also eine gewisse Ahnung von der Materie und man merkt das auch am Stil und der Liebe, die zum Tanzen aus jeder Zeile spricht. Der Schreib-/Sprachstil ist nicht immer sehr ausgefeilt und das Lektorat/Korrektorat hat an ein paar Stellen geschlafen, aber insgesamt ist die Story in sich mehr oder weniger stimmig. Liebe ist eben hin und wieder verwirrend, da kann auch mal der Autorin etwas daneben gehen. Und hier ist ja so einiges, das die Figuren erleben und wegpacken müssen.

Alles in allem also eine leichte Lektüre für zwischendurch, für Tanzbegeisterte, für Liebesromanfans, für Young Adults. Leider nicht das ideale Buch für mich (wohl schon so langsam Old Adult). Ich stelle nicht die höchsten Ansprüche an Unterhaltungsliteratur, aber für mich fehlt hier doch ein wenig was, gleichzeitig sind mir manche Details einfach negativ als zu übertrieben aufgefallen. Daher gebe ich drei Sterne.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Schöne Idee, doch die Umsetzung gefällt mir nicht so ganz

Der kleine Medicus. Band 1. Die geheimnisvolle Villa
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Mir gefällt es immer sehr gut, wenn Themen aus dem Leben kindgerecht in Büchern behandelt und verarbeitet werden. In der Kinderbuchreihe von Dietrich Grönemeyer geht es naturbedingt um Gesundheit und medizinische ...

Mir gefällt es immer sehr gut, wenn Themen aus dem Leben kindgerecht in Büchern behandelt und verarbeitet werden. In der Kinderbuchreihe von Dietrich Grönemeyer geht es naturbedingt um Gesundheit und medizinische Technik. Hier ist viel Phantasie mit eingebracht worden, um aus einem vielleicht eher trockenen Thema eine spannende Geschichte zu machen. Das ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen.

Irritiert hat mich, dass der Hund „Kannickel“ heißt. Das wird halbwegs erklärt (er springt wie ein Hase), warum dann aber nicht die richtige Schreibweise „Karnickel“ gewählt wurde, ist mir nicht klar geworden und ich finde es auch wirklich übel, in Kinderbüchern nicht richtig zu schreiben. Da ist für mich dann die Grenze zur Phantasie zu weit ausgelegt.

Schade finde ich auch, dass der Klappentext zu weit vorgreift und dieser erste Band der Reihe genau da endet, wo es eigentlich losgeht. Für den Einstieg in die Serie ist mir dieser Cliffhanger zu hart. Ich hatte da eher besser in sich geschlossene, aber zueinander passende, Geschichten erwartet.

Die Zeichnungen von Sabine Rothmund gefallen mir – allerdings sind ihr die Kids zu jung geraten. Nano ist zwölf Jahre alt, sieht auf den Bildern aber deutlich jünger aus. Das irritiert schon sehr. Vielleicht hätten auch mehr Zeichnungen dem Buch gut getan. Es sind sechzehn Zeichnungen auf knapp siebzig Seiten. Die Altersempfehlung von „ab 8 Jahren“ würde ich auf „6-10 Jahre“ ändern. Ältere Kinder werden am Schreibstil weniger Freude haben.

Schön ist die Idee, die Geschichte hat auch eine gewisse Spannung – zumindest, wenn ein Kind am Thema interessiert ist und die Erklärung zu medizinischen Geräten nicht langweilig findet. Realität und Phantasie greifen ineinander über, sodass es für die Zielgruppe eventuell etwas schwierig sein könnte, das zu unterscheiden. Dass ein gerettetes Versuchs-Tier wieder zu Testzwecken eingesetzt und sein Fell zusätzlich gefärbt wird, finde ich zudem recht zweifelhaft. Deshalb kann ich insgesamt nicht über drei Sterne hinausgehen.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Porca miseria!

Im Versteck
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Paul Böger ist ein begabter Fotograf – aber er hat ein dunkles Geheimnis. Er weiß sich nicht anders zu helfen, als vor sich selbst zu fliehen. Rettung sucht er in den toskanischen Bergen. Dort hat er ein ...

Paul Böger ist ein begabter Fotograf – aber er hat ein dunkles Geheimnis. Er weiß sich nicht anders zu helfen, als vor sich selbst zu fliehen. Rettung sucht er in den toskanischen Bergen. Dort hat er ein altes Haus gefunden, das er kauft und renovieren will. Es liegt weit ab, ist schwer zu erreichen und soll ihn vor sich selbst schützen. Doch sein innerer Dämon ist stärker, als er selbst …

Bisher fand ich die Bücher der Autorin super gut gelungen. Nicht immer perfekt, aber ich wusste, ich werde bestens unterhalten. Hier habe ich mich ab einem recht frühen Punkt tatsächlich gefragt, ob wirklich und wahrhaftig Sabine Thiesler dieses Buch geschrieben hat. Ich kann es auch am Ende des Buches noch immer nicht glauben. Die Kapitel mit Neri reichen so eben an das Gewohnte heran, der Rest ist schwülstig und unpassend.

Die Gedanken und Gefühle eines Pädophilen zu schildern, klar, ist sicher nicht einfach. Doch hier wird er als reines Opfer dargestellt, das auch noch überall Sympathien weckt und dem unfassbar viel nachgesehen wird. Mir kommt nicht genug hervor, wie schlimm dieses Vergehen ist, welches Leid es für die Opfer bedeutet – hier leidet nur der Täter und das nur auf seltsame Art. Keine Frage, Pauls Kindheit war nicht schön, aber nichts auf der Welt rechtfertigt, dass er Kinder missbraucht und tötet.

Von Anfang an fällt Paul in seiner neuen Heimat auf, doch niemand sieht genauer hin. Das erscheint mir nicht nur sehr weltfremd, dass Fremde nicht ganz besonders unter Beobachtung stehen sollen und bei einem schrecklichen Unfall mit Todesfolge alle nur bedauernd ihr Mitgefühl ausdrücken, sondern auch als unnötiger Füllstoff.

Kaum eine Figur im Buch hat ein normales, durchschnittliches Leben. Nahezu alle haben ein hartes Schicksal erlebt. Eine erstaunliche Ansammlung! Selbst Neri schwächelt enorm und dabei hatte ich mich so sehr gefreut, dass er wieder aktiv werden wird! Nichts geht in die Tiefe, alles bleibt oberflächlich. Völlig vom Glauben abgefallen bin ich, als Neri erklärt, die Polizei kann „um diese Zeit nichts mehr machen“, erst wieder am nächsten Morgen.

Die Sprache gefällt mir auch nicht sehr. Irgendwie ist rund um Paul alles so extrem pathetisch, schwülstig. Da meint man immer wieder, hier hat ein blutiger Anfänger geschrieben. So ist Sabine Thiesler bisher nie gewesen. Dann haut sie plötzlich vulgäre Ausdrücke rein, die so krass das Gegenteil darstellen, dass mir schlecht wird.

Das Ende ist dann dermaßen dramatisch, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. So langatmig die ersten 500 Seiten sind, so rasant und actionreich sind die letzten 90 Seiten. Leider aber auch ein wenig unsortiert und abrupt, ein bisschen so, als hätte die Autorin jetzt selbst die Schnauze voll.

Ich bin so traurig, denn ich hatte mich unbeschreiblich auf das neue Werk von Sabine Thiesler gefreut. Spannung und Nervenkitzel habe ich nur am Ende und da nur kurz gefunden. Die Bewertung fällt mir sehr schwer, denn zwei Sterne sind zu wenig und drei eigentlich zu viel. In der Hoffnung, dass dies nur ein Ausrutscher war und künftig wieder die volle Kreativität der Autorin in ihre Bücher fließt, gebe ich jedoch die drei Sterne.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Die Schatten der Vergangenheit reichen weit

Im Auge des Zebras
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Das zeitgleiche Verschwinden von mehreren Jungen in ganz Deutschland ist ein großes Rätsel. Die Eltern dieser Jungen werden kurz nach der Entführung ermordet. Für das LKA Berlin startet ein Wettlauf gegen ...

Das zeitgleiche Verschwinden von mehreren Jungen in ganz Deutschland ist ein großes Rätsel. Die Eltern dieser Jungen werden kurz nach der Entführung ermordet. Für das LKA Berlin startet ein Wettlauf gegen die Zeit. Kommissarin Olivia Holzmann bittet nur ungern ihren Mentor Severin Boesherz um Hilfe – und dieser weigert sich! Ganz gleich, was Olivia sagt, er lässt sich nicht überreden. Also macht sie sich mit ihrem Team so gut es geht an die Ermittlungen. Die pensionierte Kommissarin Esther Wardy erinnert sich an ein altes Verbrechen, dem dieses sehr ähnelt. Die Suche bringt Olivia in eine entsetzliche Situation …

Ja, die Idee ist krass und spannend. Die Motive liegen relativ offen auf der Hand. Damit kann ich leben. Aber dass Olivia als Kommissarin so blind ist und ewig auf der Leitung steht, ist schon ein bisschen seltsam. Mich kann ein Autor in der Regel lange im Dunkeln tappen lassen, aber hier ist mir sehr früh etwas aufgestoßen, für das Olivia fast das dreiviertel Buch brauchte! Das ist schon seltsam.

Die Figuren sind teils ein bisschen seltsam gezeichnet, aber dennoch recht realistisch. Manche Handlungsweisen kann man vorhersehen, andere sind völlig überraschend. Ganz am Ende gibt es keine wirklichen Überraschungen, die den Fall betreffen, dennoch ist ein kleiner Knalleffekt eingebaut. Gut gefallen hat mir jedoch, dass die Auflösung sehr schlüssig war und man bestätigt bekam, dass eigentlich alles total offensichtlich war. Typischer Fall von „Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“.

Da ich zudem anfangs recht schwer in die Geschichte kam, kann ich insgesamt nur drei Sterne geben. Dennoch schreibe ich diese neue Reihe noch nicht ab und werde einem weiteren Teil eine Chance geben. Für mich ist dies der erste Kliesch und da ich weiß, dass er sehr gern gelesen wird, vermute ich, dass dies schlicht nicht sein stärkstes Werk ist. Vielleicht kann er mich ja irgendwann doch noch für sich gewinnen. Ich fand hier nur leider, dass der Autor sich nicht wirklich gut in Frauen versetzen kann bzw. ein falsches Bild von Frauen hat.

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