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Veröffentlicht am 17.01.2022

Grillen ohne Ende!

Toms Wintergrillen
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Je kälter es ist, desto mehr Spaß macht Wintergrillen. Diesen Winter hatten wir – zumindest bisher – noch keinen richtigen Schnee, so wirklich kalt war es auch noch nicht. Aber wer gern grillt, der lässt ...

Je kälter es ist, desto mehr Spaß macht Wintergrillen. Diesen Winter hatten wir – zumindest bisher – noch keinen richtigen Schnee, so wirklich kalt war es auch noch nicht. Aber wer gern grillt, der lässt sich von nichts aufhalten. Also auch nicht vom fehlenden Winter! Selbst in diesem herbstlichen Winter macht das Grillen Spaß und es schmeckt genial!

Tom Heinzle hat in diesem Buch nicht nur einfach Rezepte aneinandergereiht, sondern ein echtes Event aus dem Grillen im Kalten gemacht. Er hat an alles gedacht, von den warmen (oder auch heißen) Getränken über Snacks bis zum Nachtisch ist alles vorhanden, natürlich auch die eigentlichen Hauptgerichte und sogar Raclette und Fondue! So ist auch für Weihnachten und Silvester allerbestens gesorgt.

Auch an reichlich Infos rund um das Wintergrillen, das beste Zubehör und worauf man achten muss, hat er gedacht. Wie es sich gehört, wurden reichlich Fotos mitgeliefert, sodass wirklich alles gut zu verstehen ist und bei den Gerichten das Auge dem Magen signalisieren kann, was da zu erwarten ist. Mir jedenfalls läuft echt das Wasser im Munde zusammen, wann immer ich in diesem Buch blättere!

Auch für den Dutch-Oven gibt es Rezepte. Damit rundet Tom Heinzle dann im Grunde alles ab, denn schon allein für ein super gutes Brot ist das ideal. Auch muss nicht jedes Gericht gleich hoch kompliziert sein – auch eine Winter-Curry-Wurst vom Grill ist eine echte und wahre Delikatesse! Von einfach bis edel ist alles vorhanden. So findet jeder etwas für sich. Die Zutaten sind immer gut gelistet, die Schritte bestens erklärt. Manche Zutaten sind etwas ausgefallener, aber nichts ist sonderlich schwer aufzutreiben.

Einziger Punkt, der mir nicht ganz so gut gefällt: Manche Rezepte sind weiß auf schwarz gedruckt. Das ist für meine Augen nicht sehr angenehm. Ich bin da eher der klassische Typ, der gern schwarze Schrift auf weißem/hellem Grund hat. Aber ich gebe zu: Es sieht recht nett aus! Liest sich eben nur nicht so gut.

Der Autor und sein Team sind super sympathisch. Sie sind „wie Du und ich“, nicht abgehoben, nicht über allem. Das lädt ein, sich auf Neues einzulassen. Mit den guten Erklärungen traut man sich auch an etwas kniffligere Rezepte und der Erfolg gibt dem Autor Recht.

Kurz: Lecker! Unbedingt ausprobieren! Ich gebe begeisterte fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Joschka Breitner für alle

Achtsam morden – Das Übungsbuch nach der Joschka-Breitner-Methode
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Die Bände um den Anwalt Björn Diemel, der durch seinen Achtsamkeits-Trainer Achtsamkeit lernt und auf seine ganz eigene Methode anwendet, lesen sich einfach klasse weg und machen süchtig. Dieses Übungsbuch ...

Die Bände um den Anwalt Björn Diemel, der durch seinen Achtsamkeits-Trainer Achtsamkeit lernt und auf seine ganz eigene Methode anwendet, lesen sich einfach klasse weg und machen süchtig. Dieses Übungsbuch ist die logische Konsequenz, denn ich fand in jedem Band die Passagen mit Joschka Breitner und seinen Übungen und Lehren einfach köstlich. Hier sind vierundvierzig seiner Übungen zusammengestellt. Genial dabei ist, dass der Leser das Buch mitgestaltet und die Übungen nicht nur liest, sondern mitmacht. So irre das klingen mag – die eine oder andere Übung hat das Zeug, den Leser zum Nachdenken zu bringen.

Hier ist sehr viel Humor zu finden, aber auch eine ordentliche Portion „wahrer Kern“. Man kann für sich mitnehmen, was einem gut tut und weiterbringt. Zum Glück sind wir alle keine Björn Diemels und nutzen die Lehren nicht für mörderische Zwecke!

Niemand muss das Buch ernst nehmen – es genügt, wenn man es genießt. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man nicht die eine oder andere Übung genauer betrachtet, darüber nachdenkt und einen Gewinn daraus mitnimmt. Carsten Dusse hat mit seiner Reihe einen neuen Weg betreten, nein, sogar geschaffen. Dass er nicht die Ratgeber Joschka Breitners veröffentlichen kann, ist verständlich. Mit diesem Übungsbuch hat er einen wunderbaren Kompromiss gefunden und mir persönlich eine riesen Freude gemacht.

Jedes Kapitel liest sich angenehm, die Übungen sind mal fix erledigt, mal dauern sie und ganz oft hab ich sie erst gar nicht gemacht. Darum geht es aber gar nicht. Der Kopf arbeitet mit, bei und nach der Lektüre dieses Buches. Und das ist wunderbar!

Dazu passt es vom Cover her bestens zu den drei bisherigen Bänden, was Sammlern ja häufig sehr wichtig ist. Ich bin begeistert, hatte wahnsinnig Spaß beim Lesen und empfehle das Buch sehr gerne weiter. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Sehr schön gemacht

Gretas Weg
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Man mag von Greta halten, was man will – dieses Buch schildert sehr sachlich, aber dennoch empathisch Gretas Geschichte. Man erfährt, wer Greta ist, was sie ausmacht, wie besonders sie ist, warum sie macht, ...

Man mag von Greta halten, was man will – dieses Buch schildert sehr sachlich, aber dennoch empathisch Gretas Geschichte. Man erfährt, wer Greta ist, was sie ausmacht, wie besonders sie ist, warum sie macht, was sie macht. Man sieht aber auch, dass die Dinge enorm gewachsen sind und dieses zarte Mädchen mit dem Löwenmut doch teilweise fast überrollen.

Ihre Konsequenz, die sie beispielsweise bei den Reisen an den Tag legt, ist erstaunlich und bewundernswert. Ob es übertrieben ist? Für manche sicher. Mir wäre es ehrlich gesagt zu beschwerlich, so weite Strecken auf einem Segelboot zu bewältigen. Meine Konsequenz ist es, dann eben daheim zu bleiben. Greta nimmt die Mühen auf sich – für die Zukunft unseres Planeten und für ihre Sache. Das muss man einfach bewundern, auch wenn man sonst nicht komplett überzeugt ist.

Die Fotos faszinieren mich sehr. Ich sehe da ein Mädchen, das aus tiefstem Herzen davon überzeugt ist, dass wir jetzt und sofort die Welt retten müssen. Ich sehe ein Mädchen, das in einer ganz besonderen Zeit erwachsen wird und die Leute beschäftigt. Sie erreicht die Menschen, selbst wenn diese über sie lachen. Greta kennt wohl jeder und das ist schon mal etwas, das nicht viele von sich behaupten können. An Greta ist alles so, wie sie es für die Rettung des Klimas für sich als richtig empfindet. Ihre Kleidung ist nicht modisch, sondern praktisch. Und sie hat nicht hunderte von Kleidungsstücken, sondern nur so viele, wie sie benötigt. Das fällt beim genauen Betrachten der Fotos schnell auf. Am deutlichsten wird das wohl bei den Schuhen – Greta hat auf allen Fotos dieselben beiden Paar Schuhe an und das sind dann Sommer- und Winterschuhe. Sie lebt also, was sie „predigt“.

Es liest sich gut und leicht weg, da die vielen Fotos auflockern und genau das mag ich an diesem Buch. Ich werde nicht totgequatscht, sondern bekomme eine gut lesbare „Zusammenfassung“ von dem, was Greta bisher bewegt und angestoßen hat. Texte und Fotos bilden eine Einheit. Der Spruch „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ trifft hier zu. Für Freunde der Worte finden sich aber auch drei komplette Reden von Greta am Ende des Buches.

Egal, wie man zu Greta steht – dieses Buch ist lesenswert und kann das eigene Denken ein bisschen dahingehend verändern, doch ein klein wenig mehr für den Klimaschutz zu tun, und sei es auch nur, das Auto das eine oder andere Mal doch stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen. Greta ist ein Mädchen, das polarisiert, aber eben interessant ist. Ihren Weg zu verfolgen ist interessant und von zu Hause aus, gemütlich im Sessel in Form vom Lesen dieses Buches noch dazu enorm bequem. Der Kampf gegen die Klimakrise ist leider nicht bequem. Aber vielleicht findet man mit diesem Buch einen Weg, ein bisschen mehr aufs Klima zu achten, der Umwelt zu helfen und selbst so aktiv zu werden, wie man es kann und möchte, Schritt für Schritt.

Mir hat die Lektüre gefallen und auch gutgetan. Ich habe Respekt vor diesem Mädchen, das niemals aufgibt, ganz gleich was kommt. Schon allein deshalb gebe ich dem Buch fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Mit allen Sinnen Indische Küche genießen

Indische Küche Dishoom - Das große Kochbuch für indische Gerichte
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Auch wenn ich selbst kaum einen Hype mitbekomme, bin ich immer an guten Kochbüchern interessiert. „Dishoom“ ist der Name einer Reihe von Restaurants in England, die gerade total in sind. Wenn man das Buch ...

Auch wenn ich selbst kaum einen Hype mitbekomme, bin ich immer an guten Kochbüchern interessiert. „Dishoom“ ist der Name einer Reihe von Restaurants in England, die gerade total in sind. Wenn man das Buch gelesen hat, wundert das auch kaum noch!

Man erfährt hier sehr viel über die Dishoom-Restaurants. Aber auch, wie die Idee entstand, wie sie umgesetzt wurde und sehr viel über die Lokale in Bombay, über die Köche dort, die Menschen allgemein dort, die Traditionen und eben rund um „Land und Leute“. Das schafft einen völlig neuen Bezug zu den Rezepten und Speisen und sorgt dafür, dass man sich nach Indien versetzt fühlt.

Die Rezepte sind enorm abwechslungsreich. Für einige benötigt man ausgefallenere Zutaten. Im Groben bekommt man aber alles in den üblichen Geschäften. Dass man hier auf Zutaten stößt, die man nicht unbedingt zu Hause hat, darf und wird nicht verwundern.

Der Aufbau ist recht klassisch gewählt. Es finden sich Zutatenlisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die gut verständlich und ausführlich genug sind. Eine kleine Information vorab fehlt auch nicht. Hier erfährt man wieder etwas über die Tradition, die Inder und die Besonderheit der Gerichte. Oftmals findet man noch Hinweise (Tipps, Empfehlungen, zusätzliche Informationen). Zudem ist das Buch reichlich mit wunderbaren Fotografien gespickt – nicht nur von den Gerichten, auch von den Menschen, von denen es erzählt, von den Restaurants und vielem mehr.

Am Ende findet sich neben dem Register und der Danksagung auch noch eine Liste mit Leseempfehlungen. Vom Frühstück über Snacks bis zum dritten (!) Abendessen ist an alles gedacht. Natürlich wurden auch die Desserts und Getränke nicht vergessen. Die Auswahl ist überreichlich und Lesestoff gibt es dazu. Für Eilige ist das nichts, für Genießer aber voll und ganz. Hier genießen nämlich alle Sinne von Anfang an. Schon allein das Schmökern ist ein Hochgenuss.

Für dieses Buch, das gleichzeitig eine Bombay-Reise ist, gebe ich sehr gerne die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Mehr als ein halbes Jahrhundert nichts dazugelernt

Barbara stirbt nicht
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Walter Schmidt ist ein ganz besonderes Kaliber. An seiner Seite immer Barbara. Aber die steht eines Tages nicht mehr auf. Für Walter Schmidt eine völlig undenkbare Situation, die er nicht so leicht meistern ...

Walter Schmidt ist ein ganz besonderes Kaliber. An seiner Seite immer Barbara. Aber die steht eines Tages nicht mehr auf. Für Walter Schmidt eine völlig undenkbare Situation, die er nicht so leicht meistern kann. Aber er kämpft sich durch …

Ist dies ein schönes Buch? Nein. Ist dies ein gutes Buch? Ja! Ist dies ein wichtiges Buch? Ich finde schon!

Allerdings finde ich den Werbetext nur bedingt stimmig. „Urkomisch“ ist es meiner Meinung nach nicht. Ja, es hat Stellen, bei denen man schmunzeln kann. Aber ab dem Moment, in dem einem klar wird, was wirklich läuft und was gelaufen ist, finde ich gar nichts mehr komisch. Das macht das Buch aber nicht schlecht, im Gegenteil. Gerade diese nicht schönen und nicht witzigen Dinge sind es, die viel zu selten angesprochen werden und hier endlich mal genannt und gezeigt werden.

Im Grunde ist Walter Schmidt nämlich ein noch weniger netter Mann, als es schon auf den ersten Seiten zu erkennen ist. Er ist ein böser Mann in meinen Augen, ein schrecklicher Mann. Warum ihm alle alles durchgehen lassen, warum man ihm sogar hilft und beisteht, obwohl alle – außer dem Leser – Bescheid wissen, erschließt sich mir nicht so ganz. Wenigstens ein, zwei Figuren hätten mal auf den Tisch hauen müssen, Tacheles reden, den alten Mann zurechtweißen, ihm ins Gesicht knallen, was für ein Scheusal er ist.

Am Ende bleibe ich traurig zurück. Traurig aus vielen Gründen. Auch über mich selbst, weil ich nicht so großherzig sein kann, wie die Figuren im Buch. Weil mir Barbara unendlich leid tut. Weil sich dieses Leidtun nicht auf die aktuelle Situation, sondern ihr ganzes Leben bezieht.

Ganz klar – das Buch muss man verkraften und verdauen. Es geht unter die Haut. Alles, was nicht schön ist, kommt hier auf den Tisch. Dinge, die in unserer Zeit längst gar nicht mehr existieren sollten. Einstellungen, die enorm vorgestern sind. Und all das zusammen beutelt, packt, bewegt. Nein, man mag dieses Buch nicht. Aber es ist genial. Fünf Sterne.

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