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Veröffentlicht am 23.09.2017

Deine Familie hat Dir verziehen

Ohne ein Wort
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Cynthia Bigge ist 14 und ein rebellischer Teenager, als nach einem nächtlichen Streit mit ihrem Vater am nächsten Morgen ihre Eltern und ihr Bruder spurlos und ohne eine Nachricht verschwunden sind. Zunächst ...

Cynthia Bigge ist 14 und ein rebellischer Teenager, als nach einem nächtlichen Streit mit ihrem Vater am nächsten Morgen ihre Eltern und ihr Bruder spurlos und ohne eine Nachricht verschwunden sind. Zunächst glaubt sie, das sei eine Art Strafe für ihr „Ich wollte, Ihr wärt tot!“, doch schnell stellt sich heraus, dass dem nicht so ist. Ihre Familie bliebt spurlos verschwunden. Cynthia wächst fortan bei ihrer einzigen Verwandten, ihrer Tante Tess, auf. 25 Jahre später rollt ein TV-Sender die Ereignisse noch mal auf und löst damit eine Kette von Geschehnissen aus, die Cynthia, ihren Mann Terry Archer und Tochter Grace aus ihrem beschaulichen Leben abrupt herausreißen. Was geschah wirklich in jener Nacht?

Linwood Barclay hatte ich mit „Nachts kommt der Tod“ für mich entdeckt. Seine Werke haben genau das gewisse Etwas, das ich liebe, das mich fesselt und das immer wieder Überraschungen bringt. Auch bei „Ohne ein Wort“ schafft er es wieder, mich sehr lange von einer falschen Schlussfolgerung in die andere stolpern zu lassen. Er legt so viele Spuren, dass man sich leicht verläuft, doch am Ende passt alles ganz logisch ineinander und zusammen. Die Wendungen sind atemberaubend, das Gesamtbild haut den Leser dann doch um. Als mir endlich dämmerte, wohin das Ganze führt, war ich nahezu unfähig, eine Pause einzulegen.

„Ohne ein Wort“ startet mit einem Prolog, der die Ereignisse in jener Nacht schildert, als Cynthias Familie verschwunden ist. Terry erzählt danach in der Ich-Form, wie er Cyn kennengelernt hat und schlägt einen Bogen in die Gegenwart, in der alles ins Rollen kommt. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel, die mich zunächst ein wenig verwirrten, in denen der Leser den Dialog zweier Personen „belauscht“, die anfangs gar nichts mit der Story zu tun zu haben scheinen. Doch nach und nach wartete ich geradezu auf diese Kapitel. Cynthia ist anzumerken, dass sie das Trauma von damals noch längst nicht überwunden hat. Deshalb sind sie und Terry auch in therapeutischer Behandlung, zumal Cynthia es schwerfällt, die 8jährige Tochter nicht rund um die Uhr zu überwachen. Tochter und Vater versuchen, Cyn ein paar der Ängste zu nehmen, doch diverse Ereignisse boykottieren diese Versuche immer wieder. Kaum ist ein Problem gelöst, taucht das nächste auf und als Leser kann man das (Hör-)Buch kaum zur Seite legen.

Mir gefällt sehr gut, wie Linwood Barclay es immer wieder schafft, auch weniger nette Zeitgenossen zu Figuren zu machen, die man mag, mit denen man sympathisiert und die man gern ein wenig in Schutz nimmt. Terry als Erzähler ist natürlich grandios, denn er ist durch seine Ehe und Liebe zu Frau und Kind ganz besonders involviert. Der Autor lässt neue Figuren nicht zu gehäuft auftreten und überfordert den Leser nie mit Namen und Personen. Die Suche nach neuen Hinweisen, nach Zusammenhängen und der Wahrheit wird durch Ereignisse angefeuert, die unfassbar, aber sehr real vorstellbar sind.

Am Ende erwartet den Leser ein fulminanter Showdown, der noch einmal alles kopfstehen lässt. Doch Barclay entlässt den Leser nicht, wie allgemein üblich, einfach so aus der Story. Er liefert noch ein kleines Auslaufen, damit man zur Ruhe kommt und dennoch hallt die Story noch eine ganze Zeit nach.

Frank Arnold als Sprecher ist die perfekte Wahl. Seine Stimme ist nicht nur äußerst sympathisch, er schafft es auch meisterlich, die humorvollen Passagen (immer wieder stecken kleine Wortwitze u.ä. im Text) so zu transportieren, dass die Spannung nicht verlorengeht. Man könnte es „Galgenhumor“ nennen. Die 675 Minuten sind durchweg interessant und super spannend. Seine Art zu lesen macht aus einem an sich schon großartigen Thriller ein Meisterwerk. Mein Lieblingssprecher liest ein Buch einer meiner Lieblingsautoren – besser geht es kaum! Von mir gibt es die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 20.09.2017

Fünf Tage

Mensch, Rüdiger!
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Rüdiger ist Lehrer, Tom Schriftsteller. Beide sind sie Loser und stecken Oberkante Unterlippe in Depressionen. Beide sind an einem Punkt, an dem sie nur noch einen Ausweg sehen: raus aus dem Leben und ...

Rüdiger ist Lehrer, Tom Schriftsteller. Beide sind sie Loser und stecken Oberkante Unterlippe in Depressionen. Beide sind an einem Punkt, an dem sie nur noch einen Ausweg sehen: raus aus dem Leben und zwar über den Weg des Sprungs von der Brücke. Diese Idee haben sie ironischerweise tatsächlich zum selben Zeitpunkt. So lernen sie sich kennen und beschließen, sie geben dem Leben noch fünf Tage die Chance, ihnen einen Grund zu geben, es nicht verlieren zu wollen.

Ein heikles Thema, wunderbar skurril, aber ebenso liebevoll umgesetzt, das schafft so nur Sven Stricker. Depressionen haben viele Erscheinungsbilder und können mehr oder weniger tief gehen. Tom und Rüdiger sind zwei „kleine“ Beispiele, teils natürlich humorvoll und ein wenig bissig überzeichnet, aber gerade das finde ich so gut. Man erkennt als Leser viele auf den ersten Blick abwegige Situationen wieder, erkennt sich oder Bekannte und kommt so immer wieder ins Grübeln, trotz allem Lachens.

Da ich Sven Stricker schon vor einiger Zeit für mich als besonderen, sehr auf meiner Wellenlänge liegenden Autor entdeckt habe, freute ich mich von der ersten Zeile an auf seinen besonderen Humor. Doch der Einstieg war, das muss ich zugeben, etwas holprig. Vieles war sehr düster und zog runter, doch ist das beim Thema Depression auch kaum verwunderlich. Dennoch möchte ich interessierte Leser darauf hinweisen – und gleich versichern, dass das Buch sehr viel Schwung aufnimmt und dann den Leser kaum noch loslässt. Man sympathisiert mit den Figuren sehr schnell. Alle haben ihre Probleme, alle tragen ihr Päckchen und so ergibt sich nach und nach eine Gemeinschaft, die zunächst nach Zweckverbindung aussieht, aber doch so viel mehr ist.

Einige Szenen sind dermaßen skurril, dass man es kaum fassen kann. Aber irgendwie machen sie – vielleicht auch gerade deshalb – unfassbar viel Sinn. Dazu kommen unzählige kleine Beobachtungen, die man tagtäglich selbst macht, aber ganz selten in Worte fasst. Immer wieder muss man Sven Stricker beipflichten bei seinen wunderbaren Darstellungen des ganz gewöhnlichen Lebens, des Alltags, den jeder so oder ganz ähnlich kennt. Das macht das Buch noch mal so witzig. Zudem steckt das Buch voller herrlicher Zitate, die man sich einfach markieren, aufschreiben und überall aufhängen möchte.

Mein Lieblingszitat:
Menschsein ist eine einzige Verknüpfung von Zufällen und Entscheidungen, die man nicht selber trifft.

Die Kernaussage des Buches ist wahr und wichtig – und leider in unserer Gesellschaft ein wenig in Vergessenheit geraten. Freundschaften wollen gelebt werden, gepflegt und genährt. Miteinander, nicht nebeneinander her und schon gar nicht gegeneinander!

Stil, Sprachwitz und Einfühlungsvermögen von Sven Stricker lassen dieses Buch ein wahres Kleinod werden. Die Story klingt eine ganze Zeit nach und hat das Zeug, die Gesellschaft ein wenig aufzurütteln und über das Krankheitsbild Depression nachzudenken.

Ich hatte eine tolle Lesezeit mit dem Buch und warte schon jetzt auf das nächste Werk dieses Autors! Ganz klar: fünf Sterne!

Veröffentlicht am 18.09.2017

Ich freue mich jedes Jahr darauf!

Kommet, ihr Hirten - Der Audiobuch-Adventskalender
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Jedes Jahr Anfang September bietet der Einzelhandel schon Adventsleckereien an. Lebkuchen und Marzipan verlocken zum Naschen. Sehr lang kann ich da selten standhaft bleiben! Dann fallen mir auch immer ...

Jedes Jahr Anfang September bietet der Einzelhandel schon Adventsleckereien an. Lebkuchen und Marzipan verlocken zum Naschen. Sehr lang kann ich da selten standhaft bleiben! Dann fallen mir auch immer wieder kleine Gedichte und Lieder ein, die für mich untrennbar mit Weihnachten verbunden sind und ohne die Weihnachten nicht komplett wäre. Viele davon finden sich in den wunderschönen Adventskalendern vom Audiobuch-Verlag wieder. Deshalb freue ich mich jedes Jahr, wenn in den Geschäften so früh die weihnachtlichen Naschereien zu finden sind, auf den neuen Hörbuch-Adventskalender.

Auch dieses Jahr enttäuscht er nicht. Andreas Fröhlich liest die 24 Tracks wunderbar ein. 16 Texte zur Weihnachtszeit werden auf 24 Tracks verteilt, sodass man jeden Tag einen Track hören kann. Manche sind sehr kurz (der kürzeste 56 Sekunden), andere verteilen sich quasi über mehrere Tage. Auch wenn ich jetzt schon alle am Stück gehört habe, werde ich im Dezember ganz brav jeden Tag einen Track ganz besinnlich genießen. Da wird nichts nebenbei erledigt, sondern ganz bewusst der entsprechende Track zum Tag in Ruhe genossen. Dazu wird dann jeweils, wie man das kennt, auch ein Fensterchen im Cover geöffnet. Auch wenn da „nur“ kleine Bildchen zu finden sind, ich mag diese sehr, sehr gern.

Für mich gehört der Audiobuch-Adventkalender schon fest dazu und ich staune jedes Jahr, dass sich die Texte nicht wiederholen und es jedes Jahr tatsächlich 24 neue sind.

Kurz und knapp: auch 2017 hat sich dieser Adventskalender die vollen fünf Sterne verdient.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Die Götter sind unter uns

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel
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Der Gott Apollo hat den Bogen überspannt und wird von seinem Vater Zeus auf die Erde verbannt. Das ist an sich nichts Neues für ihn, doch diesmal wurden ihm sämtliche göttlichen Kräfte genommen. Er ist ...

Der Gott Apollo hat den Bogen überspannt und wird von seinem Vater Zeus auf die Erde verbannt. Das ist an sich nichts Neues für ihn, doch diesmal wurden ihm sämtliche göttlichen Kräfte genommen. Er ist tatsächlich ein stinknormaler, pickliger, nicht besonders attraktiver Teenager. Als er von einer Bande Jugendlicher überfallen wird, springt ihm Meg zur Seite. Das Mädchen bringt Apollo zum Camp Half-Blood, wo Apollo unerwartet direkt in eine Reihe Abenteuer stürzt …

Vermutlich sollte man die Percy-Jackson-Bücher von Rick Riordan gelesen haben, um jede einzelne Feinheit, jede Anspielung zu verstehen. Doch auch dann steht man vor einer ganzen Brigade Göttern, die man auseinanderhalten und richtig zuordnen können muss. Kein leichter Job also, dieses Buch zu lesen. Aber: es steck so proppevoll mit guten, witzigen Ideen, Wortwitzen, Sprachwitz und göttlichen Wendungen, dass es nur so kracht!

Rick Riordan hält sich nicht lange mit Feinheiten auf. Er zeichnet Bilder grob vor, die der Leser dann in seiner Phantasie vervollständigen und colorieren darf. Ich finde das großartig, denn so wird es nie langweilig und das eigene Kopfkino wird niemals ausgebremst.

Der hochnäsige, von sich überaus überzeugte, arrogante Apollo muss mit dem alles andere als perfekten Leben in Menschengestalt klarkommen. So lernt er nach und nach, was Zeus ihm seit Ewigkeiten beibringen wollte. Wie gut er es lernt, wie anhaltend die Lektionen sind, werden wir wohl frühestens im letzten Band der Reihe wissen. Bisher ist das Abenteuer erst mal furios gestartet und viele Köder für die nächsten Bände gestreut. Dennoch ist der Band in sich rund und stimmig. Man kann ihn also auch als einzelnes Buch genießen.

Das Potenzial für eine Serie ist eindeutig da. In dieser Story entstand genug Stoff für weitere Geschichten. Die Charaktere sind so gut aufgebaut, dass man gern noch mehr von ihnen erfahren möchte. Zudem hat Riordan immer wieder witzige Szenen eingebaut, die vielleicht nicht bei den Kids (der Zielgruppe der Bücher), wohl aber bei deren Eltern die Lachnerven aktivieren. So sind Apollos Abenteuer für die ganze Familie ein Genuss. Apollos Erkenntnisse sind erfrischend und lehrreich zugleich. Dennoch ist viel Luft vorhanden, dass die Kids diese kleinen Lektionen nicht als nervig empfinden werden.

Szenen, wie die Marktanalyse oder die Verkaufsstrategie sind einfach unerreichbar. Alles wirkt so locker und spaßig. Man merkt nicht, welche Knochenarbeit in diesem Buch steckt. Gerade das macht es zu solch einem Hammer-Buch. Und das auch, wenn man die Percy-Jackson-Reihe nicht kennt. Allerdings gebe ich zu: man möchte diese auf alle Fälle lesen, wenn man dieses Buch gelesen hat! Die Anspielungen versprechen Spaß ohne Ende!

Der Leser fühlt sich als Teil der Riordan-Familie, weil Apollo ihn direkt anspricht und ihm quasi alles selbst erzählt. Man mag das Buch kaum aus den Händen legen. Außerdem ist die Story für Jungs und Mädchen gleichermaßen geeignet. Auch wenn mir manchmal ein paar Zusammenhänge fehlten, da ich die Vorgänger-Reihe nicht gelesen habe, wurde ich durchweg super gut unterhalten. Das ist mir dann auch ohne Frage die vollen fünf Sterne wert. Riordan und Percy samt den Göttern und Halbgöttern haben einen neuen Fan gewonnen!

Veröffentlicht am 31.08.2017

Ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium

Unsere verlorenen Herzen
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Der 17jährige Henry ist von seinen Gefühlen völlig überrascht, als Grace in seine Klasse kommt. Sie ist das Sinnbild von „kaputt“: schmuddelige, zu große Jungsklamotten, ungekämmt, mit Gehstock und eindeutig ...

Der 17jährige Henry ist von seinen Gefühlen völlig überrascht, als Grace in seine Klasse kommt. Sie ist das Sinnbild von „kaputt“: schmuddelige, zu große Jungsklamotten, ungekämmt, mit Gehstock und eindeutig unglücklich. Bisher war er noch nie verliebt. Seine Eltern sind das perfekte Paar und genau das möchte er für sich auch haben. Grace passt in diese Vorstellung so gar nicht, dennoch sucht er ihre Nähe. Die Arbeit an der Schülerzeitung kommt da absolut gelegen, denn er und Grace sollen sich den Redaktionsleiter-Posten teilen. Nach und nach kommt Henry hinter das Geheimnis von Grace …

Dieses Buch wird dem Genre Jugendbuch zugeordnet, hat aber auch Erwachsenen sehr viel zu sagen. Ob für sich selbst oder um den Nachwuchs (wieder) zu verstehen – es steckt voller wunderbar ausgedrückter und teils versteckter Weisheiten, die einfach bereichern. Ohne überfrachtet zu wirken, streift es eine Menge Themen. Der Leser wird nicht damit überhäuft oder überfordert, er kann so viel oder wenig darüber nachdenken, wie er möchte. Das klingt seltsam, dennoch macht es, wenn man das Buch gelesen hat, Sinn. Es lässt sich am ehesten mit „denk mal drüber nach“ erklären. Man kann, muss aber nicht. Die Kerngeschichte ist intensiv genug, dennoch berührt sie, wie das wahre Leben eben, auch noch unendlich viele andere Bereiche. Jeder beschäftigt sich damit so intensiv, wie er gerade kann und mag.

Die erste Liebe ist immer etwas ganz Besonderes. In Henrys Fall trifft das noch stärker zu. Er nimmt einen Kampf auf, der nur sehr schwer zu gewinnen ist. Noch dazu in einer Zeit, die für seine Zukunft sehr prägend ist und in der er Weichen stellen muss. Zum Glück hat er Freunde und Familie, die für ihn da sind und mit ihm durch dick und dünn gehen.

Krystal Sutherland hat ein Debüt abgeliefert, das einfach umhaut. Ich habe das Buch fast in einem Zug durchgelesen. Der Einstieg fällt unbeschreiblich leicht und ihre Sprache ist einfach wunderbar. Jugendlich genug, um den Leser keinen Augenblick vergessen zu lassen, dass ein Teenager seine Geschichte erzählt, aber nicht zu flapsig, damit auch young adults und die Elterngeneration das Buch geradezu inhalieren können. Schon allein, dass sie es schafft, einen männlichen Erzähler über diese besondere Liebe erzählen zu lassen, ist einfach bemerkenswert und großartig. Ein klein wenig erinnert dies an Erich Segals „Love Story“. Trotz aller ergreifenden Momente bleibt das Buch positiv und der Ich-Erzähler verliert nie einen gewissen Humor. Dabei wird nichts ins Lächerliche gezogen, sondern gezeigt, dass all das zum Leben gehört.

Die Autorin hat tatsächlich ein Debüt geschaffen, das sie selbst erst einmal übertreffen muss – keine leichte Aufgabe! Ich bin gespannt auf weitere Werke von ihr. Sie hat eindeutig ein riesiges Talent, denn beim Lesen hat man das Gefühl von Leichtigkeit (trotz des schwierigen Themas). Das Schreiben ist mühevolle Knochenarbeit. Ein Buch erscheinen zu lassen, als sei es einfach nur so aus der Feder geflossen, schaffen nur wenige so meisterlich.

Genau dieser Widerspruch der Leichtigkeit bei schwierigen Themen ist ganz große Kunst. Sutherland veralbert die Situation nicht, dennoch zeigt sie, dass es immer irgendwie weitergeht und genau das das Leben ausmacht. Wunderbar finde ich auch die locker eingestreuten Musik- und Filmtitel. Nicht alle sagte mir persönlich etwas, dennoch gefällt es mir sehr.

Dieser Roman zieht nicht runter, obwohl er ans Herz geht. Ergreifend, bewegend, wunderschön – von mir gibt es die vollen fünf Sterne!